Mit JUNGFRAU bezeichnet man ein Mädchen, das noch die Eigenschaft der Jungfernschaft oder Jungfräulichkeit besitzt, das also noch unberührt oder unschuldig ist. Nicht nur unter Mädchen wird darüber diskutiert, ob es sich lohnt, heute noch Jungfrau zu sein, sondern gerade auch unter Jungen und Männern wird über diese Thematik viel geredet. Und vor allem Don Juans scheinen sich da sehr gut auszukennen... Wahrscheinlich ist deswegen für solche Männer das Thema so bedeutsam, weil sie es am ehesten zu schätzen wissen, was es bedeutet, mit einem Mädchen zusammen zu sein, das vorher noch keinen Verkehr mit einem anderen Mann hatte und von dem man als erster (und einziger?) unter allen anderen Männern ausgesucht wird? Sicher ist dieses Bedürfnis sogar zulässig und verständlich, schäbig ist eigentlich nur, dass die Männerwelt nicht auch dieselben Forderungen an sich stellt! Von Bedeutung für die innere Einstellung eines Mädchens ist nun weniger seine schicksalshafte oder mehr oder wenige zufällige Unschuld, weil sich etwa wegen seiner Jugend oder seiner Behütetheit noch keine Gelegenheit ergeben hatte, Geschlechtsverkehr auszuüben. Bedeutsam ist vielmehr diejenige Unschuld, die ganz bewusst gelebt wird und um derentwegen sogar Freundschaften und schließlich auch vermeintlich gute Partien ausgeschlagen werden. (Hinterher wird sich allerdings sehr oft herausstellen, dass Freundschaften und gute Partien, die auf eine Abkehr von dem Ideal der Jungfräulichkeit hinauslaufen sollen, doch nicht das sind, wonach sie zunächst aussehen.) Die großspurige Verurteilung oder das Lächerlichmachen der Jungfräulichkeit sollte stutzig machen: Was sind das für Menschen, die so denken und reden? Machen da vielleicht letzten Endes nur Leute etwas mies, was sie selbst nicht (mehr) haben? Können sie überhaupt anders reden, selbst wenn sie anders denken, weil sie sonst ihr Reinfallen zugeben müssten und sich damit blamieren würden? Oder werden hier die Tricks wie auf einem orientalischen Bazar angewandt: Wenn man etwas günstig haben will, muss man es möglichst schlecht machen. Denn wenn man etwas erst einmal richtig aufwertet, ist es kaum noch zu haben, und schon gar nicht einfach und billig! Und selbst wenn heute auch schon normalerweise Mädchen es sehr schnell zugeben, wenn sie nicht mehr Jungfrau sind, haben sie mit dieser Offenheit nicht doch einige Schwierigkeiten, wenn sie wieder einmal so richtig verliebt sind (siehe Stress)? Kommt es dann nicht sogar zu ausgesprochenen Verdrängungen? Was also ist nun wirklich dran an der Jungfernschaft? Allen anderslautenden Behauptungen zum Trotz ist sie auch heute noch keinesfalls überholt! Die Enthaltsamkeit vor der Ehe hat mehr denn je ihre Berechtigung, ganz einfach weil junge Menschen sich ihre intimste leibliche Gemeinschaft nur mit dem Menschen teilen wollen, mit dem sie auch wirkliche seelische Gemeinschaft haben, mit dem sie also wirkliche Gefährten sind. Und die Einstellung, sich für denjenigen aufzusparen, mit dem es wirkliche Liebe und nicht einfach nur eine faszinierende, aber dennoch oberflächliche Verliebtheit gibt, erfordert doch für ihre Verwirklichung ein hohes Maß an Intelligenz und Menschenkenntnis. Und das alles kann doch so falsch gar nicht sein? Warum ist die Jungfräulichkeit also so in Verruf geraten? Warum gelten Mädchen, die als Jungfrau in die Ehe gehen wollen, als unmodern und verklemmt - und Jungen, die dieses Ideal leben wollen, sogar als nicht mehr normal? Ganz einfach: Die Jungfräulichkeit wurde und wird immer noch in unserer Erziehung und auch sonst sozusagen negativ befrachtet (ein Ausdruck aus der Werbung) und mit Ängsten und Tabus verknüpft - und da vor allem mit der typischen Leibfeindlichkeit und mit den typischen Sexualängsten! Was ziemt sich nicht alles nicht für ein anständiges Mädchen! Jede Gesellschaft hat da so ihre angebliche Fürsorge mit den entsprechenden Verboten und Tabus und Konzepten von Sitte und Anstand. Und die jungen Leute, die zunächst einmal voll und ganz moralisch sein wollen, glauben schließlich auch noch an die Sinnhaftigkeit und Nützlichkeit von alledem und verinnerlichen es mit der Entwicklung weiterer Verklemmtheiten. Dabei handelt es sich bei den meisten dieser angeblich unziemlichen Sachen doch nur zu oft um belanglose Phantome oder um absolute Harmlosigkeiten, die allenfalls erst durch die ganze Geheimnistuerei interessant werden. Wenn wir allein an die Kleidungsvorschriften in der Vergangenheit denken oder daran, was ein anständiges Mädchen noch nicht einmal hören, geschweige denn sehen durfte und immer noch nicht so recht darf: In Museen verschwinden Ausstellungsstücke mit Phallusabbildungen in den unzugänglichen Magazinen, für Schulen werden Texte unserer großen Dichter zensiert, Opern für die Besprechung im Schulunterricht werden entsprechend ausgesucht (siehe Kulturproduktion), Märchen umgeschrieben, Mythologien verfälscht, die ganze Bibel wird uminterpretiert... Die Natur lässt sich nicht austricksen: Je mehr wir etwas verdrängen, desto mehr gerät es irgendwann außer Kontrolle! Und da nun gerade anständige Mädchen alles Interessante, und dabei auch durchaus völlig Harmloses wie die Nacktheit, grundsätzlich meiden mussten, hatte das die verhängnisvollen Folgen, dass ihnen einerseits jegliche Gelegenheit fehlte, eine Menschenkenntnis im Hinblick auf die Sexualität sozusagen im Trockenen zu trainieren. Kennzeichen dieser Menschenkenntnis wäre ein geschickter und unverfänglicher Umgang mit der Nacktheit und mit der Enthaltsamkeit gewesen, doch der konnte wegen der ganzen anerzogenen Mauern in den Köpfen nicht zustande kommen. Das führte dann auch dazu, dass die Jungfräulichkeit in den Ruf von Langweiligkeit, Versponnenheit, Rückständigkeit und Naivität kam. Und dann kommt für die betroffenen Jungfrauen irgendwann einmal der Zeitpunkt der Überrumplung durch ihre Gefühle, an dem sie das ganze verklemmte Getue nicht mehr einsehen und sich von allen Verklemmtheiten sozusagen in einem Aufwasch befreien, und zwar jetzt um so gründlicher. "Ich musste es einfach tun, um endlich frei zu werden", ist beispielsweise die Aussage eines Mädchens zum Abschied von seiner Jungfräulichkeit. Biologischer Hintergrund dieses Denkens und Handelns ist, dass wir Menschen einfach dazu veranlagt sind (siehe Veranlagung), dass unser Organismus zunächst einmal mit der Pubertät altersbedingt Hormone produziert. Und wenn dann noch vor allem von einer Verliebtheit her die situationsbedingten Hormone hinzukommen und wir weder Informationen und schon gar nicht Erfahrungen haben, wie wir damit umgehen und auf Alternativen ausweichen können, gibt es für das Verlangen nach sexuellem Rausch im Geschlechtsverkehr sozusagen kein Halten mehr. Wenn eben jeglicher sexuelle Nervenkitzel verpönt ist und auch derjenige, den wir in keuscher Weise mit einer Phase der Ästhetik in bewusster und aktiver Enthaltsamkeit erleben könnten, dann werden wir schließlich geradezu so notgeil, dass nur noch der übrig bleibt, der dann gar nicht mehr so keusch ist. Das alles sollte unseren Pädagogen eigentlich bekannt sein, wenn nicht von der Wissenschaft her, so doch vom eigenen Erleben. Wenn sie das dennoch nicht wahrhaben wollen, so sollten wir uns fragen, ob unser Versagen vielleicht mit der ganzen angeblich sittenstrengen und fürsorglichen Erziehung am Ende nicht sogar von Anfang an beabsichtigt ist (siehe Manipulation und nützliche Idioten)? Das Gegenteil von Verklemmtheit ist nämlich gerade bei jungfräulichen Mädchen im Grunde wahr! Es ist nicht einfach, hier darzustellen, wie sich Jungfrauen nun anders verhalten, denn letztlich macht die Gesamtheit vieler Kennzeichen das Eigentümliche und Besondere aus. Auch sollen hier nicht Bundeswehrkantinengespräche über dieses Thema aufgelistet werden, doch vielleicht so viel: Wenn Jungfrauen zu einem Jungen oder Mann Vertrauen gefasst haben, kommen sie beispielsweise im allgemeinen sehr schnell auf ihre bisherigen harmlosen Erlebnisse schon von sich aus zu sprechen, also auf solche Spielereien, wie sie unter Enthaltsamkeit, Nacktheit und Tantrismus erwähnt sind. Und dann pflegen sie gerade auf eher provozierende und ungewohnte Ansichten im Zusammenhang mit der Sexualität anders (bisweilen vorsichtiger, bisweilen spontaner - je nachdem) zu reagieren als die anderen Mädchen. Wer sich mit Mädchen auskennt, wird da leicht feine Unterschiede feststellen. Grund hierfür ist vermutlich ein besonderes (ungebrochenes?) Theorie-und-Praxis-Verhältnis. Danach sind sie auch eher bereit, etwas, was ihnen logisch und plausibel erscheint, ohne Misstrauen und Argwohn und offensichtlich krampfige Rationalisierungen zu überdenken und schließlich auch in die Praxis umzusetzen. Damit sind sie dann allerdings auch verwundbar, zumal ihnen sehr oft gerade diejenigen Informationen fehlen, die für ein ausreichendes Realitätsbewusstsein nun einmal notwendig sind, um zweckmäßig zu handeln. Um so schäbiger ist es da, diesen Informationsmangel eines Mädchen - etwa über die Zusammenhänge von Sexualität und Einheit von Leib und Seele - auszunutzen und es in einer für es neuartigen Gefühlssituation zu vollendeten Tatsachen zu überrumpeln. Ein Mädchen, das allerdings das alles durchschaut und sich ein Lebenskonzept aufbaut, in dem auch eine unverklemmte Jungfräulichkeit ihren Stellenwert hat, wird im Grunde immer anerkannt und oft sogar um seiner Haltung willen beneidet werden. Schließlich dient es damit nicht nur sich selbst und dem Partner, mit dem es einmal eine Lebensgemeinschaft aufbauen möchte, sondern demonstriert so ganz allgemein, dass es noch andere Werte gibt als ein vordergründiges Streben nach schneller Befriedigung und nach vordergründigem Erlebenwollen (siehe Sklavenmoral). Da Männer allerdings auch ihre Bedürfnisse haben, können sie von Mädchen, die ihre Jungfräulichkeit ganz bewusst leben, in Schwierigkeiten gebracht werden: Sie müssen sich ihren moralischen Forderungen anpassen (siehe auch Female Choice). Sie müssen mehr das Gefährtesein und die harmlose Lebensfreude in den Vordergrund stellen - anders sind bewusst denkende Mädchen nämlich dann gar nicht mehr zu gewinnen. Dadurch kann praktisch gelebte Jungfräulichkeit zu einer Veränderung unserer Welt beitragen, in der es nicht mehr um Konsum und Versorgung, um Macht und Geschäft, sondern um Harmonie und Liebe geht. Und für die Umsetzung in die Praxis gibt es da immerhin ja noch die Empfehlungen aus der Adam-und-Eva-Erzählung, ausgesprochen prüde braucht man also nicht zu sein! Wir können uns vorstellen, dass typische etablierte Gesellschaften (siehe Establishment), vor allem solche, die von Männern bestimmt werden, allerdings überhaupt kein Interesse an solcher Veränderung haben und sich allerlei einfallen lassen, um alles, was dazu führen könnte, mies zu machen. Somit passt auch eine bewusst gelebte Jungfräulichkeit mit dem damit verbundenen ungetrübten Selbstwertgefühl der Frau nicht in ein negatives Patriarchat. Die Gesellschaft hat kein Interesse.... Merkwürdig ist, dass selbst Frauen, die unter den Demütigungen und Gemeinheiten einer ungerechten Männergesellschaft zu leiden haben, nie wirkliches Interesse zu zeigen scheinen, nachfolgenden Frauen ihr selbst erfahrenes Schicksal zu ersparen. Sie kommen gar nicht auf die Idee, dass man mittels einer bewusst gelebten und eingesetzten Jungfräulichkeit tatsächlich zu einer erfüllenden Liebe kommen kann, manche von ihnen werden sogar regelrecht wütend und ausfallend, wenn ihnen dies vorgehalten wird. Ursache dafür mag nach den Regeln des Kreislaufs von Opfer und Täter eine unterschwellige Missgunst sein, ja vielleicht sogar Hass: "Mir hat keiner so recht gesagt, wie man das mit der Liebe am besten anfängt, damit es zu einer Erfüllung kommt. Ich habe in meiner Sehnsucht nach Liebe ja auch nur Angst und Enttäuschung erfahren, wieso soll ich mich jetzt um andere kümmern, wo ich doch gar nichts mehr davon habe!" (Siehe Emanze, Jungfer, Female Choice, Beschneidung.)
Und
was ist nun den jungen Leuten nun zu sagen, die sich in ihrem bisherigen Leben
anders als nach den Idealen der Jungfräulichkeit verhalten haben und denen
schließlich bewusst wird, dass ihr Verhalten doch nicht so günstig war? Sie
haben zunächst einmal den Vorteil, jetzt zu wissen, dass die ganze
Verklemmtheit und Enge, mit der sie oft erzogen wurden, nichts gebracht hat
und so sollten sie nicht durch neue Tabus und durch neue Verklemmtheit genauso
weitermachen wie bisher. Sie sollten sich auch kein schlechtes
Gewissen
einreden lassen, denn ihre Fehler waren gewiss nicht ihre
Schuld,
woher hätten sie es denn anders wissen sollen, wenn keiner seine
Verantwortlichkeit gesehen hatte.
Doch sie sollten zusehen, dass sie sich nicht noch tiefer in einem
Wechselspiel von Erfahrungen
und Enttäuschungen
verstricken und sie sollten vor allem nicht schuldig werden am
Schicksal
ihrer eigenen Kinder später, indem sie ihrerseits wieder zu den typischen
nützlichen
Idioten werden! Hinweis auf das Buch "Spaß und Sebstbewusstsein mit der Moral. Voraussetzung: Ein stimmiges Moralmodell!", das sich aus dieser Website ergeben hat: Vorwort: Sehr oft flogen doch früher Mädchen, die einfach so schwanger wurden, aus dem Haus oder sie mussten in der Küche auf dem blanken Fußboden schlafen. In manchen Kulturen werden auch in unserer Zeit Mädchen an den Geschlechtsteilen verstümmelt (siehe Beschneidung). Und warum das alles? Weil ja alles oft danach aussieht, als ob die Mädchen bei ihren Wünschen nach Sex unberechenbar sind. Und das muss ihnen ausgetrieben werden, weil sonst angeblich keine geordnete Ehen und Familien möglich sind. Also Angst und Abschreckung oder gar Schmerzen beim Sex! Und wie werden denn bei uns heute die Mädchen eingeschätzt - und selbst von Frauen? Doch wohl nicht viel anders! Ja, was heißt das denn auf gut Deutsch, wenn wir ihnen selbst im offiziellen Sexualkundeunterricht vor allem Anleitungen für Kondombenutzung geben? Halten wir heute die Mädchen also nicht auch für unfähig für eine echte und hohe Sexualmoral? Und wenigstens sollen sie bei ihrem "unberechenbaren Treiben" nicht sich selbst und auch noch die Männer mit Geschlechtskrankheiten anstecken... Wenn die Einstellung, die dahinter steckt, nicht zutiefst mädchenverachtend ist! Emanzipation hat doch auch etwas mit Ehre und Würde zu tun, davon kann hier aber wohl keine Rede sein! Es sind gewiss nicht nur die Medien, die an der Aufweichung oder gar Zerstörung unserer traditionellen Sexualmoral schuld sind (denn die würden auch etwas anderes bringen, wenn es denn erst einmal Mode wäre), sondern da ist irgendwie schon eine Tradition! Das Problem sind wohl viel eher die „alten Menschen“, die es angeblich gut mit den „jungen Menschen“ meinen. Denn die gehen immer nur von sich selbst aus und können und wollen nicht sachlich sein, was nämlich die jungen Menschen wollen und brauchen. Die jungen Menschen sind nämlich gar nicht so – und vor allem gerade auch nicht die Mädchen! Sie sind nur eben allein gelassen... Jedenfalls gibt es auch heute noch ein absolutes Defizit an kritischer Forschung, warum etwa Mädchen mit dem Sex anfangen - obwohl sie es oft nun wirklich nicht nötig haben. Hier soll es nun gar nicht einmal um eine besondere kritische Forschung zu diesem Thema gehen, sondern einfach um etwas Sachlichkeit und um Konsequenzen für die jungen Menschen selbst. Als sich nun einmal ein Mailwechsel mit einem jungfräulichen Mädchen ergab, das diese Mauer der Unsachlichkeit und der Tabuisierung durchbrechen wollte, na, dann hat es sich quasi von allein ergeben, daraus ein Buch zu machen. Und dass es sich um eine Jungfrau handelt, das ist nun wirklich offensichtlich, allein welche Fragen sie stellt und wie sie auf die Antworten eingeht. TEIL 1: DIE „JUNGEN MENSCHEN“ WOLLEN DOCH MORALISCH SEIN, AUCH IM SEXUELLEN!
TEIL 2: WARUM DIE „ALTEN MENSCHEN“ IHNEN DABEI NICHT WIRKLICH HELFEN WOLLEN UND AUCH NICHT KÖNNEN...
Und schaut doch mal in den "Brief an eine Jungfrau"! |