Ein LEBENSKONZEPT, das den Anforderungen des Lebens gerecht werden soll, kann nie fix und fertig aussehen, so als ob ein junger Mensch vor sich einen bis in Einzelheiten ausgearbeiteten Ablaufplan hat, nach dem er dann sein Leben haargenau gestaltet. Das wäre unflexibel und würde neue Alternativen, die sich einfach aus dem Leben ergeben, gar nicht mehr zulassen, selbst wenn es wirkliche Lebenschancen wären. Feste Lebenskonzepte sind mit Sicherheit auch in der Partnersuche unrealistisch, unpraktisch und führen kaum zu wirklichem Glück. Doch heißt das nicht, dass wir gar nichts zu tun brauchen und uns treiben lassen können. Und so geht es um zweierlei: Wir müssen ein Ziel vor uns haben und dürfen es auch nicht aus den Augen verlieren. Und dann müssen wir bedenken, dass längst nicht alle Wege, die so aussehen, als ob sie zu diesem Ziel führten, auch tatsächlich hinführen. Wenn unser Ziel nun die Einheit von Leib und Seele ist mit all den damit möglichen Grenzerfahrungen und all der menschlichen Harmonie, so ist auch selbstverständlich, dass wir dahin nicht auf Wegen gelangen können, die dieser Einheit geradezu zuwiderlaufen: Wer also glaubt, er könne dorthin über die Zwischenstufe einer Geliebten gelangen, also durch vorheriges Ausprobieren, der irrt (es sei denn, er ist mit weniger zufrieden)... Wir brauchen schon so etwas wie strategische Konzepte oder Konzepte für eine Strategie, also Lebensregeln. Und für Christen sind diese Regeln die Zehn Gebote etwa nach dem Motto: Das, was dort als sinnvoll empfohlen wird, sind für mich die Bedingungen, ohne die nichts geht! Beim Umgang mit anderen Menschen mit und ohne Suche nach dem Lebenspartner könnten diese Regeln etwa so aussehen, dass wir vor vollendeten Tatsachen auf alle Fälle uns um ein sinnvolles Bauchgefühl kümmern müssen und dann ohne jeden Kompromiss diejenige Reihenfolge einhalten, die uns zu vermeiden hilft, dass wir schließlich doch nur den letzten Schritt vor dem ersten tun. Also erste einmal unbedingt ein erfolgreiches Erlebnis der Phase der Ästhetik! Ein solches offenes Lebenskonzept lässt Reifung und Änderungen im Geschmack zu, wird der Sehnsucht nach menschlicher Erfüllung gerecht, belässt jedem Menschen die Möglichkeit, sich von vordergründigeren Zielen zu höheren zu bekehren und diese auch zu verwirklichen, erhält die Freiheit und die Ehre eines jeden Menschen und verhilft so jedem, der es will, eine wirkliche Persönlichkeit zu werden. Daher können Menschen mit wirklicher Linie gegebenenfalls auch die Begrenztheit ihrer Herkunft, also ihrer Familie oder ihrer Gesellschaftsschicht sprengen. Damit wäre dann auch ein Ende jedes Denkens in Klassengesellschaften eingeläutet. (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |