GOTT - wohl kein Wort wird so leicht daher geplappert,
obwohl wir doch gar nichts wirklich darüber wissen!
Wir wissen nicht, ob es IHN überhaupt gibt, und wenn
es IHN gibt, dann wissen wir nicht, wie ER ist,
welche Eigenschaften ER also hat, ob er allmächtig,
allgütig, allliebend oder sonst etwas ist. Etwa alle
diese tausend Gottesnamen im Islam
- reine Phantasie! Wenn wir überhaupt etwas
wissen, dann wissen wir, dass ein guter Gott auf
alle Fälle nicht kleinkariert, nicht spießig, nicht
nicht ungerecht, nicht verlogen ist. Und ein anderer
Gott interessiert uns ohnehin nicht. Also können wir doch einmal
alles auf den Prüfstand stellen, was wir so von Gott
glauben oder was wir zuliebe Gottes machen (müssen):
Braucht ER wirklich Opfer? Braucht ER Gebete?
Braucht ER Verehrungskulte? Braucht ER also
großartige Kirchen und großartige Musik in diesen Kirchen?
Braucht ER Glaubenssätze, die gar nicht stimmen?
Wohl kaum. Auch interessiert uns doch
nur ein Gott, dessen Anliegen ist, dass wir
vernünftig miteinandern umgehen und vernünftig oder
auch lebensklug leben. Und wenn dieses Vernünftigleben
und Vernünftigmiteinanderumgehen nur mit Textilien,
also zumindest mit Badhose oder Bikini zu erreichen
ist, hätte ER dies alles uns nicht bei unserer
Geburt mitgegeben? Har er aber nicht! ER hat uns
aber unseren Geist mitgegeben, der natürlich
trainiert werden muss! Also machen wir das doch
einmal!
Die wohl kürzeste und treffendste Charakteristik Gottes stammt vom evangelischen Theologen Rudolf Bultmann: "Deus totaliter aliter!" - "Gott ist ganz anders!" Er ist vor allem anders als alles, was wir uns vorstellen können, und mit nichts vergleichbar. Wenn wir irgend etwas von ihm sagen, was auch auf etwas anderes oder jemand anderes zutrifft, vor allem auf einen Götzen einer Vielgötterei, liegen wir schon falsch. Er läßt sich also auch auf gar keinen Fall in ein Glaubensbekenntnis sperren - es ist sinnlos, über irgendwelche Gottesvorstellungen zu sprechen. Es kommt nicht nur nichts, sondern sogar immer etwas Falsches dabei heraus. So kann auch niemand einen Beweis für die Existenz Gottes liefern. Nur Heiden sagen, sie könnten das, wer aber bei uns sagt, er könne das, der lügt. Wie kommt es dann aber zu dem Glauben an Gott und damit zu diesem Gott? Die Konstrukteure unserer Gottesvorstellung vor etwa 3500 Jahren im Vorderen Orient haben diese Unbeweisbarkeit Gottes auch mit Sicherheit erkannt (siehe Monotheismus). Ihnen ging es auch gar nicht darum, den zahlreichen Göttern, die man damals verehrte, einen weiteren Gott hinzuzufügen, sondern unsere Welt menschlicher zu machen. Und da die üblichen Unmenschlichkeiten wie Menschenopfer, Tempelprostitution, Ausbeutung und Unterdrückung, durchaus auch im Namen von Göttern geschahen oder zumindest mit ihnen abgesichert waren, die also ohne weiteres nicht abgeschafft werden konnten, mußte ein neues, ein besseres, ein humaneres Gottesbild (das war jedenfalls der ursprüngliche Sinn des neuen Gottes!) her, das über diesen alten Göttern stand. Damit wurden auch die Cliquen von Priestern und anderen Denkakrobaten (siehe Priesterreligion) entmachtet, die ihre Tyrannei mit Unmündigkeit und Unselbständigkeit, mit Ängsten und Tabus geschickt aufrecht zu erhalten wußten. Im Denkschema der damaligen Zeit konnte solche Systemveränderung oder auch Revolution eben nur gelingen, wenn sie zusagen "auf Befehl" eines höheren Gottes geschah! Und diesem Gott sollte man sich unterwerfen, ganz einfach, um jetzt wirklich ein freier Mensch zu sein und das Paradies hier und jetzt in Angriff zu nehmen. Und dafür sollte man dankbar sein, mehr nicht. Um zu verhindern, daß dieser Gott nun seinerseits wieder zu einem solchen angstmachenden Götzen wurde, in dessen Namen neue Priestercliquen ihre Mitmenschen ausbeuten konnten, verboten die Verfasser der Bibel gleichzeitig in den Zehn Geboten, sich ein konkretes Bildnis von diesem Gott und ihn also zu einem Phantom zu machen oder auch nur seinen Namen auszusprechen. Es ist die Tragik im jüdischen Glauben und im aus ihm hervorgegangenen christlichen Glauben, daß von diesen Grundsätzen nur zu oft abgegangen wurde und es deswegen hier wieder zu einem im Grunde vergleichbaren götzendienerischen Verhalten kam. Wenn es Gott tatsächlich gibt, wird er auf alle Fälle um die Unmöglichkeit wissen, daß wir Menschen ihn erkennen können, und er wird darüber stehen statt uns Vorwürfe zu machen und uns sogar wegen unserer Zweifel einen Strick zu drehen! Er wird vor allem bedenken, wie oft Menschen sich um seinetwillen schrecklich vergaloppiert haben und wie viel Mißbrauch in der Geschichte der Menschheit im Namen des Glaubens an Gott getrieben wurde und immer noch getrieben wird, wie viele Religionskriege, wie viele Hexen- und Ketzerverbrennungen, wie viel Not und Leid es angeblich seinetwegen gab und immer noch gibt. Und so dürfen wir darauf vertrauen, daß er uns nie und nimmer danach beurteilt, wie wir an ihn glauben und ihn verehren, ihn verteidigen und wie unerbittlich wir gegen seine angeblichen Feinde kämpfen, sondern wie wir uns um das Ziel der Verwirklichung des Paradieses oder auch des Reiches Gottes auf dieser Welt hier und jetzt bemühen. Gott ist nun einmal kein Baby, das unserer Fürsorge bedarf, sondern wir müssen bedenken, daß er nun einmal keine Arme hat, um etwas in dieser Welt zu ändern – außer unseren. Und die dürfen wir grundsätzlich nur im Rahmen der Spielregeln des Paradieses, also der Zehn Gebote, gebrauchen - ja das Aktivwerden im Rahmen der Zehn Gebote ist gewiß der wahre und alleinige Gottesdienst für diesen Gott, und auch, die Gebote anderen so beizubringen, daß es Freude macht, sie auch zu halten. Dagegen dürfte ein Glauben, in dem die Bitte um Vergebung und die Hinführung anderer zu dieser Bitte das Grundanliegen schlechthin ist, eine Verhöhnung Gottes sein. Denn das hieße ja, daß Gott etwas von uns verlangt, was unmöglich ist, daß die Gesetze Gottes also nicht realistisch und unmenschlich sind. Gott kann auch nicht Sinn unseres Lebens sein - er kann uns nur dabei unterstützen, daß wir einen vernünftigen Sinn des Lebens finden! Die Unmöglichkeit, Gott zu erkennen und genau zu wissen, was er nun wirklich will, erfordert nun eine ganz konkrete Person, die uns eine Interpretation von Gottes Willen gibt. Und wenn wir die nicht haben oder auch nichts Genaues wissen, dann hängt sozusagen alles in der Luft und im Endeffekt macht jeder, was er will - oder wir sind einem System ausgeliefert, das mit uns macht, was es will. Die "betreffende Person" ist für uns Christen nun Jesus. In dieser Website wurde versucht, ihn nun wirklich konkret werden zu lassen, so daß auch eine Nachfolge möglich ist. Daß Gott nicht Ziel unseres Strebens sein kann, könnte auch der tiefere Sinn des Urteils Jesu über den Sabbat sein, ob man etwa am Sabbat einen kranken Menschen heilen dürfe und Jesus entscheidet sich energisch für das Heilen (etwa Lukas 6, 1ff: Als er an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten! Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester essen dürfen, und wie er sie aß und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat....Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder zugrunde gehen zu lassen?...). Sabbat steht hier für einen sinnentleerten Dienst für Gott - wichtiger ist der Mensch und daß etwas, was "nicht richtig läuft", wieder in Ordnung gebracht wird! Suchen wir also nach den
Ursachen, warum göttliche Gebote nicht gehalten
werden können, und
stellen wir diese Ursachen ab! Schauen wir dabei
sehr genau hin, vor
allem, ob etwas, was wir da anstellen, wirklichen
"moralischen
Nährwert" hat oder nur so aussieht! Wie gerade im
Namen Gottes
wirklicher Moral kein guter
Dienst geleistet
wird, ist hier unter dem Stichwort Gewissen
beschrieben. Seien wir skeptisch gegen Traditionen,
für die es keine sinnvollen Begründungen mehr gibt!
Kümmern wir uns in
diesem Zusammenhang besonders um angeblich
pädagogisch sinnvolle Lügen
- auch und gerade die sind völlig fehl am
Platz! Gott hat so etwas nicht nötig, Gott und Lüge
sind auf alle Fälle
ein Widerspruch in sich!
Es gibt dazu eine hübsche
Geschichte, die ich einmal irgendwo gehört habe:
Da droht also ein kleines Städtchen durch Hochwasser überschwemmt zu werden, und so fährt die Polizei durch die Straßen und macht Lautsprecherdurchsagen, dass die Bewohner bitte ihre Häuser verlassen und sich in höher gelegenem Gebiet in Sicherheit bringen sollten. Zuletzt gehen sie auch von Haus zu Haus, um auch wirklich alle zu finden, die noch nicht fort sind. Und sie finden nur noch den Pfarrer, doch er weigert sich, die Stadt zu verlassen und sagt: „Ich vertraue auf Gott, Gott wird mich retten, ich bleibe hier“. Da kann also die Polizei nichts machen – und verlässt das Städtchen. Und das Wasser steigt und steigt und der Pfarrer steigt auf das Kirchendach. Da kommt die Feuerwehr mit einem Schlauchboot und sucht noch nach letzten Unentwegten, die immer noch im Städtchen sind. Und sie entdeckt den Pfarrer und fordert ihn auf, bei ihnen einzusteigen und sich retten zu lassen. Doch der wieder nur: „Ich vertraue auf Gott, Gott wird mich retten, ich bleibe hier“. Auch sie können also nichts machen und ziehen ab. Und das Wasser steigt und steigt – und er Pfarrer klettert auf den Kirchturm. Da kommen also noch mal welche, um ihn zu retten, diesmal die Heeresflieger per Hubschrauber und lassen zu ihm ein Seil runter und fordern ihn per Lautsprecher auf, sich anzubinden und hochziehen zu lassen. Doch der nur wieder: „Ich vertraue auf Gott, Gott wird mich retten, ich bleibe hier“. Auch die Heeresflieger ziehen also unverrichteter Dinge ab. Und das Wasser steigt und steigt weiter. Und schließlich wird der Turm von den Wassermassen weggerissen und der Pfarrer mit ihm und er ertrinkt jämmerlich. Wütend läuft der daraufhin im Himmel zu Gott und beschwert sich: „Habe ich nicht auf Dich vertraut, dass Du mich retten wirst? Und nichts ist geschehen, elendiglich hast Du mich umkommen lassen! Das ist also der Lohn für meinen Glauben und für mein Vertrauen in Dich...“ Doch Gott daraufhin: „Mal langsam. Ich verstehe nicht, warum du dich so aufregst. Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich dich liebe. Ich war doch wirklich gut zu dir: Habe ich dir nicht die Polizei geschickt, die Feuerwehr, schließlich sogar die Heeresflieger? Was kann ich denn dazu, wenn du nicht auf mich hörst?“ Ja, und so denke ich, läuft das auch mit unserer „Sexualmoralerziehung“, um die es ja in dieser Website vor allem geht. Was soll Gott denn machen, wenn wir hier alles so machen, dass die in einer freien Gesellschaft gar nicht funktionieren kann? Und wozu
wir Gott dabei noch brauchen? Ja sicher brauchen wir
ihn – und wie!
Denn selbst wenn wir alles richtig machen, sind da
immer noch
Unwägbarkeiten, und zudem brauchen wir ja auch seine
Gnade, die
richtigen Wegweiser für die jungen Menschen zu sein
und also die
Konzepte zu finden, die schon einmal die Chance haben,
es auch tun.
Und dass wir auch nicht den rechten Zeitpunkt
verpassen, dass wir den
Mut haben, zum Pfarrer zu gehen und ihm zu sagen, wie
er sich hier
beteiligen sollte usw. Hier dazu ein Konzept,
das funktiniert!
Wie wir in Verbindung mit diesem Gott treten können, siehe unter Gebet! Und wie er uns Botschaften zukommen läßt (ja auch das gibt es - und wie!) siehe unter Offenbarung! Siehe auch die Stichworte Gottesbeweise und Gott und Leid! Und hier eine Mail vom 15. Januar 2004: Betreff: Wozu überhaupt noch einen Gott? Sehr geehrter Herr P, Lieber Herr W.! Fortsetzung des Schriftwechsels: Sehr geehrter Herr P., Und hier noch ein Mailwechsel mit F.G., allerdings nur das m.E. Wichtigste daraus: Hallo M.!
Hallo F.!
Deine lange Mail finde
ich
ganz lieb - doch meine Situation ist, daß ich auch ein
alter Theologe
bin und das alles kenne und mir hundertmal und viel
mehr habe durch den
Kopf gehen lassen - und ich bin doch zu den jetzigen
Ergebnissen
gekommen! Auch ich fühle mich als ein geliebtes Kind
Gottes, doch ist
das meine persönliche Sache und kein Mensch hat
etwas davon, wenn
ich dem das erzähle, es sei denn, er fragt mich. Und
eine Gemeinschaft,
die sich in einem solchen Gottesglauben, wie Du ihn
(vielleicht)
siehst, kann auch eine Leidensgemeinschaft sein: Wir
sind anders als
die böse Welt, die uns nicht mag, und wir halten
zusammen und fühlen
uns in unserem Glauben geborgen... Von solch einem
Konzept will ich
gaaaanz weit weg, daher versuche ich alles zu
eliminieren, was
irgendwie nach dieser Richtung aussieht.
Dagegen kann ich mit
dem
Gottesbild, was mir vorschwebt (ob es gelingt, ist
natürlich immer eine
Frage, doch ich habe schon gute Erfahrungen) aggressiv
umgehen, das ist
sozusagen eine wirklich zündende Munition - also mein
Kinderunterricht
lief jedenfalls phantastsich - selbst wenn nicht
überall das kleine
Jesulein herasussprang oder Glaube auf dem Tablett
stand.
Ansonsten zu Deiner
Mail:
Sagen das vom lebendigen Gott und Jesus nicht die
anderen
Religionen auch von ihrem Gott? Jedenfalls möchte ich
mich darüber
nicht mit Moslems oder Buddhisten oder Hindus
streiten.... Bei Evolution
habe ich noch etwas hinzugefügt.
Sie ist für mich kein Dogma, sie ist eben heute nun
einmal weitgehend
plausibel, so wie vor 3000 Jahren die Schöpfung
plausibel war. Mein Vorschlag auch an Dich: Mach Du
ein Konzept, das in
sich schlüssig ist und mit dem Du die Leute
begeisterst, und ich will
alles entsprechend ändern.... (Wenn ich noch
Schwierigkeiten habe, dann
sind das einfach die, daß zu meinem Konzept nun einmal
der
entsprechende Kinderunterricht gehört - und da fehlt
den meisten Leuten
noch die Phantasie dazu,
doch ich bin
überzeugt, irgndwann kommt der Durchbruch, man muß nur
lange genug
zündeln....)
Und so sehe ich das
auch mit
dem Teufel. Eine alte Erklärung für das Böse, die uns
heute nicht mehr
weiter hift. Aber ich habe das ja alles geschrieben...
Vielleicht baue ich das
alles
mal wo ein, ich weiß aber noch nicht wo...
Tschüs erst mal und
frohe
Pfingsten
M.
Fortsetzung des Mailwechsels: Hallo M.! Zuerst
mal
ein Witz: Jesus, der Papst und der Autor von
"Basisreligion"
fischen auf dem See Genezareth. Da merken sie, dass
sie die Würmer
vergessen haben. "Kein Problem", sagt Jesus, "gehen
wir sie holen."
Steigt aus dem Boot und geht auf dem Wasser ans Ufer.
Darauf steigt der
Papst aus dem Boot, geht ebenfalls auf dem Wasser und
kommt ebenfalls
wohlbehalten am Ufer an. Darauf steigt der Autor von
"Basisreligion"
aus dem Boot. Sogleich versinkt er jämmerlich im See
und unter grösster
Anstrengung watet er ans Ufer. Sagt der Papst zu
Jesus: "Wir hätten ihm
auch zeigen sollen, wo die Steine liegen." Schaut
Jesus den Papst an
und fragt: "Was für Steine???"
Da bin ich anderer Meinung, gerade in deinem Fall; siehe oben. Und zwischen "breitwalzen" und "verschweigen" gibt es ja noch ziemlich viel Spielraum.
Absolut einverstanden! Es gibt solche Gemeinschaften,
v.a. im
freikirchlichen Umfeld. Davon halte ich nichts. "Die
Welt ist des Herrn
und was darinnen ist", und: "der in euch ist, ist
stärker als der in
der Welt ist" - es gibt also überhaupt keinen Grund, vor
"der Welt"
religiös verbrämte Angst zu haben. Die Weltmenschen
haben auch etwas
begriffen von Gott und wenn wir uns auf sie einlassen,
lernen wir beide
voneinander und haben mehr verstanden vom Ganzen. Diese
Idee habe ich
von W. J. Hollenweger. Der war Professor für
interkulturelle Theologie
an der Universität Birmingham. Sein Buch "Geist und
Materie" (Chr.
Kaiser, München 1988, ISBN 3-459-01734-1, vergriffen)
habe ich mit
grossem Gewinn gelesen und es beleuchtet manche Aspekte
vom
Übernatürlichen und vom Synkretismus aus einer anderen
Perspektive als
du. Ob das für dich eine Herausforderung ist?
Die Zündkraft wird bestimmt nicht verwässert, wenn du
anderen
Menschen den Glauben an die Auferstehung lässt. Es geht
um den
Absolutheitsanspruch deines Argumentariums. Wenn es
einen Gott wirklich
gibt, musst du ihn nicht hinter einer
Pesudowissenschaftlichkeit
verbergen. Sondern dann dürfen wir ihn auch anbeten.
Wer redet von Streiten?
Wohl eher
voneinander lernen (siehe oben). Oder anders gesagt:
Du schreibst: "Der Volksglaube
unterscheidet sich
massiv vom jeweiligen offiziellen Glauben in einer Religion und ist bei allen
Völkern im großen
und ganzen derselbe." Das ist doch hochinteressant! Da
scheint die
Volksseele etwas von der Wirklichkeit zu wissen, was
auch die Priester
nicht auslöschen können. Und du lehnst das ab, bloss
weil es
übernatürlich ist? Müssten wir nicht vielmehr das
Essenzielle davon
herausschälen? Dass die Evolution ein Nebengleis ist in unserer
Diskussion,
war mir auch klar. Es wundert mich einfach, mit welcher
Naivität sie
geglaubt wird. Und hier wieder die Antwort: Hallo lieber F.!
Soeben also aus
Antwerpen
zurück, wir waren gestern zur Krönungsmesse in der St.
Pauluskirche
sogar pünktlich, wenigstens noch lange vor dem
Kyrie... Ich bin mir der
Problematik eines solchen Kults bewußt, doch wir sind
eine Gemeinschaft
und es ist ein schöner Anlaß... Was wäre unser Leben
ohne solche
"Events"...? Und dass man nichts versteht oder nichts
verstehen will,
ist doch auch kein Schaden???
Also mit dem
Übernatürlichen
in der weiten Welt, das sah ich eigentlich immer mehr
als Hokuspokus,
um die schlimme und menschenverachtende Kehrseite zu
verdecken usw....
Was man den Leuten nicht alles erzählt, und dank guter
Psychologie (doof sind
die ja woanders auch
nicht!) glauben die Leute das auch noch... Schau
Dir mal meine
Stichworte über Islam, Hinduismus, Buddhismus, Shintoismus an... (Und Seele sehe ich aus jüdischer
Sicht, und nur aus
der können wir sie doch sehen, ob die wirklich so
übernatürlich ist?)
Und nicht nur von daher
sehe
ich unseren Glauben nicht mehr "gottorientiert" oder
"glaubensorientiert" sondern "problemorientiert". Wie
werden
die Probleme, um die die üblichen Religionen
einen Bogen machen,
gelöst? Wie wird das Problem, das es auch bei uns
gibt, ich habe auf
das Gespräch 40
hingewiesen, gelöst???
Und es könnte ja gelöst werden, "man" müßte nur
wollen... Und es tut
mir leid, wenn das in einer Religion ausgeklammert
wird, dann fällt für
mich die ganze Religion durch: Gewogen und zu leicht
befunden - denn
die haben mit der Liebe
nichts im Sinn, denn
der Missbrauch und damit as Kaputtgehen der Liebe, des
Schönsten, was
wir Menschen haben, ist denen egal.... Alles andere,
das mit Gott usw.
ist nur ein mehr oder weniger
raffiniertes Ablenkungsmanöver,
um diejenigen, die hier ihre Finger in die Wunde
halten, zu
diskriminieren... Irgendwo muß man doch die Meßlatte
ansetzen! (Und es
geht ja nicht nur um ein Ereignis so nebenbei - wenn
junge Menschen
hier bewußt ihr Leben gestalten lernen, dann gibt es
eineseits weniger
sinnlose Ängste und andererseits wird nicht nur etwas
vermieden,
sondern es kommen eher Beziehungen zustande, die eine
ganz anderen
Qualität haben, wo man sich also schon von sich aus
bemüht, daß sie
besser halten... Damit könnte vieles völlig anders
aussehen...)
Und wenn etwas
gottwohlgefällig ist, dann das, denn "was ihr dem
geringsten meiner
Brüder getan habt...." Und wenn wir hier gleichgültig
sind, ist der
ganze Glaube hohl - oder eben ein typisch heidnischer
Glaube im
christlichen Outfit... Und Gott dürfte es völlig egal
sein, ob er hier
nur als Marketingtrick verwendet wird (will er
überhaupt Personenkult???)
- Hauptsache, es ändert
sich etwas in Richtung "Reich
Gottes"!
Ja, was kann man noch
glauben?
Vermutlich gar nichts, denn jeder Glaube ist auch ein
Bild von Gott
- und ein Bild von Gott ist immer ein Verstoß gegen
die 10 Gebote, also eine
Sünde!
Wenn wir Gottes Willen tun, also etwa gegen die
Missstände in der Liebe
vorgehen ("er hat keine Arme ausser unseren"),
dann wird er sich
uns schon offenbaren...und vermutlich ganz anders, als
wir es uns
vorstellen...
Und was Du von Deiner
Frau
schreibst, das paßt doch da auch hinein???
Gehört in der Kindererziehung denn
nicht manches
über Bord geworfen? Wie kann man Kindern etwas als
real verkaufen, was
man gar nicht genau weiß? Mit einer Lüge etwas
Positives erreichen? Komische Logik
und
göttliche schon gar nicht! Also ich habe als Kind
drunter gelitten
gerade weil ich alles geglaubt habe - warum
konnte man mir nicht
alles plausibler erzählen? Und auch die anderen
Probleme so, daß ich
sie anpacken konnte???
Und die Besucher meiner
Seite,
denen etwas nicht paßt, können doch weiterklicken!
Meine Erfahrung ist,
daß Deutlichkeit gar nichts schadet, die befreit auch!
Endlich
erwachsen werden!
Zu Deinen Kritikpunkten
ganz
allgemein: Ein Konzept kann nur funktionieren, wenn es
in sich
widerspruchsfrei ist. Ich hatte am Anfang gewiß alles
wie den
Auferstehungsglauben drin. Doch ich
meine, es hat nicht funktioniert und andererseits bin
ich sozusagen mit
der Nase drauf gestoßen (worden), wie es wohl wirklich
war. Wie sollte
denn Gott zu uns reden als daß er nicht gelingen läßt,
was wir
versuchen? Oder daß uns andere Informationen
erreichen? Wenn ich merke,
daß ein Auto so nicht läuft, dann fange ich von vorn
an und überprüfe
jede Schraube, jeden Kontakt, jedes Gelenk, bis ich
den oder die Fehler
gefunden habe - na ja - und dann wird eben
ausgewechselt, wenn man
feststellt, "kein Originalersatzteil" oder eines in
entsprechender
Qualität.... Und manchmal ist weniger mehr!
Schließlich ist mein Ziel
die Problemorientierung oder
möchte wenigstens, daß sie es
ist!
Tschüs erst mal!
M.
Und wieder lange aber ganz liebe Ausführungen Lieber M.!
Ja, ja, du wirst auch erwähnt in der Einführung...
;-)
Als Maschinenkonstrukteur wärest du mit dieser
Arbeitsmethode
jämmerlich erfolglos. Schau mal bei Paulus (1. Thess.
5,21) oder auch
im Basislexikon: "Nicht alles, und nicht nichts"...
--- Ja, aber was
denn genau??? Das ist die Frage. Das ist doch gerade
Gegenstand der
Theologie!? Zumindest der interkulturellen Theologie;
ich denke, da
habt ihr damals auf der Uni wirklich etwas verpasst,
aber das war zur
Zeit deines Studiums wohl noch nicht entwickelt.
Da hast du mehr als 100% recht - und mir läuft es
schon
längere Zeit kalt den Rücken runter, wenn ich Matth.
25 lese!
Das hat damit zu tun, dass das, was die Theologen im Elfenbeinturm ausbrüteten, den Weg auf die Kanzel nicht gefunden hat. Es gibt heute aber hoffnungsvolle Zeichen; die Pfarrer der evangelischen Landeskirche des Kantons Zürich verkündigen vermehrt den auferstandenen Jesus - und das glaubhaft und mit Autorität!
Das ist ja gerade die grosse Tragik: Du weisst es
selber nicht
- und du bist kein Einzelfall.
Wenn ich der Chef wäre, würde ich eher sagen: "Der
P., der ist
ein schräger Typ, genau so schräg wie alle anderen,
nur ist die
Schräglage auf die andere Seite als bei den
Durchschnittsschrägen. Aber
sein Projekt, das ist goldrichtig! Das unterstütze
ich!" (Anmerkung: Ich hatte meine vorige Mail noch einmal überarbeitet, doch die Antwort war schneller!) Und wieder von basisreligion: Hi,
ach da haben sich
schon wieder
unsre Mails gekreuzt.... Ausführlicher später.....
Du mußt immer
bedenken, daß
ich lange Berufsschulreligionslehrer war vor wohl
einigen tausend
Schülern. Gut, andere machen das, indem sie von
ihrem Glauben erzählen
(Halleluja!) - und ich mache das, indem ich die
Lücken aufzeige, die es
in unserem Leben gibt, wenn man wirklich bewußt mit
Leib und Seele
leben leben will, ich möchte so ungefähr zum spieltheoretischen
Gottesbeweis lenken... So sehe ich ein Chance
in unserer gottfernen
Welt - Du mußt immer bedenken, daß die Schüler nicht
dieselben jungen
Leute wie in den Gemeinden sind, die sich noch
kirchlich orientieren,
sondern die sind zumeist eher skeptisch wenn nicht
abständig...
Ich habe schließlich auch Moslems und Hindus vor mir
- und ich finde es
viel besser, wenn man die jungen Leute selbst die
entsprechenden
Lösungen in ihren Religionen suchen läßt, wenn
erst einmal ein
Problembewußtsein da ist... Die anderen
Religionen fallen da
nämlich sowieso alle durch, denen geht es nun
wirklich nur um Gott, um
Frau und Liebe und Partnerschaft schon gar nicht!
Und ich
meine, die Botschaft der Bibel unterwscheidet
sich da völlig - nur
wir müssen sie auch in dieser Richtung aufarbeiten!
Prima, daß Du an
Deiner
Website tüftelst! Ich werde wohl diesen
Schriftwechsel unter "GOTT"
bringen....
Tschüs
M
Ja, Charles de F. -
auf dem
Assekrem, wo er in der Sahara gelebt hatte, war
ich auch schon, wahnsinnig, doch eben, ich bin
zu etwas anderen
Ergebnissen gekommen, inzwischen sehe ich Gott eher
als Kamerad, der
mir leichtere oder heftigere Tips gibt, wenn ich auf
dem Holzweg oder
auf dem richtigeren Weg bin.... Und weiter: Also ich
sehe gar nichts
beglaubigt, wieso, woher, wer sagt das? Papier ist
geduldig...? Wieso
wieder vor die Entmythologisierung zurück? Wir
haben sie ja noch
gar nicht richtig angewandt!
Und das verstehe ich nicht: Wenn etwas so Wichtiges wie die Zerstörung oder der Missbrauch von Liebe ausgeklammmert wir, dann kann man doch nicht einfach weitermachen??? Wieso würde ich mit solchen Prinzipien als Maschinenkonstrukteur scheitern? Seit wann kann man im Maschinenbau wichtige Fragen überspringen? Ärgern wir uns nicht zu recht über nicht ausgereifte Konstruktionen, die in der Praxis versagen??? Im übrigen habe ich
das alles
weniger für Theologen geschrieben als für ganz
normale Menschen, die
dazu bisher nie Zugang hatten, weil denen alles zu
"ver-rückt" und zu
abstrus ist, was sich da die Theologen seit jeher
ausdenken. Die will
ich erreichen, die 90 %, die an den Zäunen und
Wegrändern, die mit der
üblichen religiösen Phraseologie nichts anfangen
können. Und ich habe
den Eindruck, das erkennen auch viele Besucher an...
Ich mache gern
einen Link auf Deine Seite....
(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)
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