BEWEISE für die Richtigkeit von Theorien, die nicht gerade voll und ganz mit Mathematik zu tun haben, sind im allgemeinen trotz aller Wissenschaft schwer zu erbringen: Es kann auch alles ganz anders sein! Insbesondere gilt das für Theorien im Bereich der Religion, der Philosophie, der Pädagogik, der Psychologie... Natürlich findet jeder immer die passenden Beweise für die von ihm vertretene Ideologie - Beweise sind also im allgemeinen immer parteiisch! Eigentlich gilt ja der Grundsatz, daß nur der Beweis in der Praxis die Richtigkeit einer Theorie bestätigt, doch das stimmt auch nicht immer (siehe Theorie und Praxis). Und auch der gesunde Menschenverstand läßt uns oft genug im Stich, wie ist denn der schon zustande gekommen? So sind auch Beweise für oder gegen unsere Veranlagung - ob der Mensch nämlich monogam oder polygam ist - sind schwer, wenn nicht gar unmöglich, zu erbringen! Schließlich ist ja These dieser Website, daß wir vor allem dann ein wirklich erfülltes Leben haben können, wenn wir unsere naturgemäße Veranlagung auch wirklich (aus)leben können. Es wäre also schon wichtig, unsere "Veranlagung" herauszubekommen, damit eine Pädagogik auch richtig in der richtigen Richtung arbeitet. Beobachtungen bei Affen sind heute bei Verhaltensforschern beliebt, doch diese sind letztlich nur bedingt aussagekräftig: Schließlich unterscheiden wir uns ja ganz offensichtlich schon allein in vielen äußeren Dingen von Affen - und vermutlich auch in den inneren! Und auch Forschungen der Anthropologie sind nur bedingt aussagekräftig, gerade hier gilt, daß alles auch ganz anders sein kann, und wir wissen inzwischen, wie Forscher sich oft geirrt haben! Was würde hier wirklich überzeugen, was wäre ein wirklicher Beweis? Stellen wir doch einmal Kindern diese beiden Theorien vor - und lassen sie entscheiden! Kann man die Spiele von "unschuldigen" Kindern als Beweise sehen? In dem Alter von Kindern sieht es ja so aus, als ob wir monogam veranlagt sind, denn schließlich spielen ja insbesondere die Mädchen doch alle Hochzeit und mit Puppen und eben nicht das Leben von Prostituierten, das weist doch wohl auf eine Veranlagung auf Ehe und Familie mit Kindern hin, und das ist doch nicht nur eingeredet oder sonst wie anerzogen. Oder doch? Mich würde folgendes Experiment eher überzeugen, das bei Kindern ansetzt in dem Alter, in dem sie in der Frage des Lebensentwurfs mit dem anderen Geschlecht noch weitgehend "unbeschriebene Blätter" und wirklich unschuldig (siehe Unschuld) sind. Die Idee dieses Experiments ist: Was würden die Kinder - vorausgesetzt, sie hätten einen wirklichen Überblick - wählen, wenn sie wirklich und frei könnten. Dazu sollte einmal jemand, der die eher polygame oder promiskuitive These vertritt, in einer Kindergruppe sein Modell darstellen, also von der Schönheit des Herumvögelns schwärmen, vom Kamasutra, von der kultischen Prostitution, von den Reizen, von allem, was dabei so toll ist, und dabei auch alles mit den Kindern in der Praxis tun dürfen, was im Rahmen der Gesetze ist, also keine unsittlichen Berührungen usw. Und dann erzähle ich als Vertreter der These von der monogamen Veranlagung genau mein Konzept (siehe Kindererziehung) und mache ebenfalls, was im Rahmen der Gesetze ist. Daß jeder sein Konzept selbst vertritt, ist absolut wichtig, denn ein anderer verzerrt automatisch - und es gehört auch einige Erfahrung mit Kindern dazu und irgendwie sympathisch muß der "Vertreter der jeweiligen Idee" auch sein und Fairness ist auch wichtig, das heißt, daß keiner von dem anderen nicht persönlich runtergemacht werden darf. Wofür mögen sich die Kinder schließlich entscheiden? Und was würden die Eltern - und sind sie selbst noch so "modern und aufgeklärt" - für ihre Kinder bevorzugen? Das Beispiel mit der Beeinflussung von Kindern scheint mir sehr sinnvoll und am ehesten aussagekräftig. Auf welches Lebenskonzept springen die jungen Leute - ich denke dabei nicht nur an kleine Mädchen - "vorher" an? Die Aussagen "hinterher" haben m. E. nicht diese Qualität an Wahrheit. Denn wir - und Frauen insbesondere - sind nun einmal lebendige Wesen, die leben wollen, und als solche "pragmatisch" veranlagt. Wenn wir etwa schon einmal in einer bösen Situation sind, die eigentlich unserem Lebensentwurf widerspricht und vielleicht sogar über den Haufen wirft, die aber nun einmal nicht mehr zu ändern ist, dann leben wir nicht nur so gerade damit, sondern wir machen auch noch das Beste draus, und finden sie schließlich sogar noch besonders gut. Wenn wir als Menschen nicht so veranlagt wären, gäbe es doch nur noch Selbstmorde! Ich weiß, es ist schwierig, dieses Experiment wirklich aussagekräftig durchzuführen. Doch wer gegen ein solches Experiment von vornherein ist, gibt der damit nicht automatisch zu, daß seine eigene These auf schwachen Beinen steht? (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Computer-Übersetzung des Buchs HONESTY AND FUN WITH THE MORALITY ins Englische unter ! |