GOTTESBILD DES VERFASSERS VON BASISRELIGION. Ob ich, also der Verfasser dieser Website, an Gott glaube? Wer das fragt, muß erst einmal definieren, was er unter Gott versteht, damit wir nicht von verschiedenen Phänomenen reden. Und wenn einer Gott definiert, dann ist das schon einmal ein Verstoß gegen das zweite Gebot der Zehn Gebote. Da heißt es doch: “Du sollst dir kein Bildnis machen” – und eine „Definition“ ist eben auch ein Bildnis, wenn auch ein „geistiges“! Der wirklich christliche Gottesglaube und demnach dann auch der christliche Gottesdienst zeigt sich einfach darin, daß jemand tut, was im Sinne Gottes ist. Irgend etwas behaupten kann ja jeder.... Woran erkennt man eigentlich, ob jemand an Gott glaubt, wie muß sich der verhalten? Irgend etwas behaupten kann ja jeder.... Oder: Falls es stimmt, daß wir wirklich einmal vor Gottes Richterthron stehen, wonach werden wir wohl beurteilt? Sicher nicht danach, was wir geglaubt haben, denn erstens ist Glaube nicht jedem zugänglich, zumal er nur zu oft ein Opfer des Verstandes fordert (siehe sacrificium intellectus) und daher im Widerspruch zum Gehirn steht, das wir ja auch von Gott mitbekommen haben (und demnach natürlich benutzen müssen), und zweitens wurde von Religionen im Namen Gottes ja auch schon viel Mist verzapft und noch mehr Unheil angerichtet. Wir werden also gewiß eher danach beurteilt, was wir getan haben, damit unsere Welt besser wurde... Nur zu glauben, das kann es nicht sein, denn das wäre eine Art spießige Einschmeichelei – und Gott hält gewiß nicht sein ewiges Hochzeitsmahl mit Schmeichlern und Spießern. Und in diesem Sinn hoffe ich schon, gläubig zu sein...
Das Buch Hiob gibt einen Anhaltspunkt für biblischen Gottesglauben: Hier wird uns ein Gott vorgestellt, mit dem man sogar schimpfen kann! Während als das Gottesbild des Neuen Testaments im allgemeinen das des gütigen und verzeihenden Gottes gilt, wird der alttestamentliche Gott als der gestrenge und rächende gesehen. Nach der Grundidee des Monotheismus ist diese Sicht jedoch nicht haltbar: Wenn Gott als gewalttätig angesehen wird, so vor allem aus dem Grund, damit sich die Predigt über ihn besser gegen die menschenverachtenden sonstigen Götzen (siehe Vielgötterei) durchsetzt. Deutlich wird das an der Erzählung, wie Abraham seinen Sohn opfern soll - zumindest wenn man diese Erzählung vor dem Hintergrund des religionsgeschichtlichen Ansatzes betrachtet. Ohne eine Erzählung von einem brutalen Gott, der dann allerdings eine Anweisung mit dem Anspruch auf Gehorsam gibt, konnte das Menschenopfer einfach gar nicht verhindert werden! Und gerade das Buch Hiob ist eine deutliche Lehrgeschichte zu diesem Thema (also ohne jeden Anspruch auf Geschichtlichkeit), in der es einzig allein um ein sinnvolles Gottesbild geht, also wie wir unsere Beziehung zu Gott sehen sollen. Die Rahmenhandlung ist eine Wette des Teufels mit Gott: Der Teufel behauptet, daß alle Menschen irgendwann von Gott abfallen, wenn man ihn nur wirken ließe, wie er wollte. Doch Gott wettet dagegen, daß das zwar wohl auf die meisten Menschen zutreffen mag, doch auf Hiob nicht, Hiob wird immer ihm treu bleiben. Und er läßt den Teufel machen, nur den Hiob selbst darf der Teufel nicht umbringen... Also überschüttet der Teufel den Hiob geradezu mit allen nur möglichen Schicksalsschlägen, Hiob verliert sein Vermögen, seine Familie, wird selber krank und elend. Hiob versteht zwar nicht, warum Gott ihm das alles zufügt, doch er bleibt ihm treu. Und als die Freunde ihn bestürmen, daß er doch endlich seine Fehler und Sünden einsehen sollte, für die er ganz offensichtlich jetzt von Gott bestraft werde, schimpft Hiob regelrecht mit Gott, denn er versteht das alles nicht, ist sich keiner Schuld bewußt und empfindet Gott als völlig ungerecht. Die Freunde sind zwar entsetzt, daß er das tut, so könne er doch mit Gott nicht umgehen - doch Sinn der Lehrgeschichte ist, daß Hiob gerade durch sein Schimpfen mit Gott zeigt, daß er ihn ernst nimmt, daß Gott für ihn wirklich ist, ja daß er für ihn sogar irgendwie Partner ist - während für die Freunde Gott im Grunde eine Art Götze ist, dem man sich blind unterwerfen muß, daß sie also noch im heidnischen Denken stecken und von dem wirklichen lebendigen und partnerschaftlichen Gott keine Ahnung haben. Im Gegensatz zu den Freunden sucht Hiob nach Ursachen für (sein) Unglück – und geht dabei auch nicht zimperlich mit Gott um, er nimmt Gott ernst. Damit ist er gewiß kein Schmeichler und Spießer und im Sinne der Bibel gläubig. Und auch Jesus vermittelt uns ein solches partnerschaftliches Gottesbild, wenn er als "Vertreter Gottes" mit den Menschen zu Tische sitzt und mit ihnen sogar Wein trinkt (was ein Indiz dafür ist, daß er sich auch mit ihnen ganz normal unterhalten hat). Dieses Gottesbild, das Juden und Christen gemeinsam haben, ist ein völlig anderes wie das in anderen Religionen, auch wie das der Pharisäer und wie das im Islam. Gerade im Islam ist ja nicht das Mahl mit Gott das Kennzeichen der Beziehung zu Gott sondern die Unterwerfung, schauen Sie doch einmal Bilder von betenden Moslems an! Kann man bei einer derartigen Gebetshaltung wie die der Moslems ("das Hinterteil höher als der Kopf") wirklich von einem partnerschaftlichen Verhältnis zu Gott reden? Das Gottesbild ist ein weiteres Argument, daß der Islam zwar einen einzigen Gott hat, aber dennoch kein wirklicher Monotheismus ist. Und ich habe eben nicht das pharisäische und islamische Gottesbild als Vorbild, sondern ein christliches, und das soll auch die Basis dieser Website sein - und damit scheinen manche Leser eben leider nicht klar zu kommen. Dieses christliche Gottesbild geht sehr gut auch aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter hervor! Da ist doch die Erzählung, in der ein Reisender von Räubern halb tot geschlagen und ausgeraubt und schließlich von einem barmherzigen Samariter versorgt wird (nach Lukas 10, 25ff), eine wunderbare Erzählung im Hinblick auf das Gottesbild Jesu! 10,25 Und siehe, ein Gesetzesgelehrter stand auf
und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben
zu erben? 10,26 Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz
geschrieben? Wie liest du? 10,27 Er aber antwortete und sprach: `Du
sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner
ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und
deinen Nächsten wie dich selbst. 10,28 Er sprach aber zu ihm: Du hast
recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben. 10,29 Indem er aber sich
selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?
10,30 Jesus aber erwiderte und sprach: Ein Mensch ging von Jerusalem nach
Jericho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge
versetzten und weggingen und ihn halbtot liegen ließen. 10,31 Von
ungefähr aber ging ein Priester jenen Weg hinab; und als er ihn sah, ging er an
der entgegengesetzten Seite vorüber. 10,32 Ebenso aber kam auch ein
Levit, der an den Ort gelangte und sah [ihn] und ging an der entgegengesetzten
Seite vorüber. 10,33 Aber ein Samariter, der auf der Reise war, kam zu
ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt; 10,34 und er trat
hinzu und verband seine Wunden und goß Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf
sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn.
10,35 Und am folgenden Morgen zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt
und sprach: Trage Sorge für ihn; und was du noch dazu verwenden wirst, werde ich
dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. 10,36 Was meinst du, wer von diesen
dreien der Nächste dessen gewesen ist, der unter die Räuber gefallen war?
10,37 Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm übte. Jesus aber sprach
zu ihm: Geh hin und handle ebenso! Ganz ausdrücklich verurteilt Jesus hier den Priester und den Tempeldiener, weil denen ihr Kult und ihre religiösen Vorschriften wichtiger waren - sie durften ja etwa einen blutenden Menschen nicht berühren, weil Blut unrein machte und komplizierte Reinigungsriten erforderte. Es ging also vermutlich gar nicht einmal darum, dass der Priester auf die andere Straßenseite ging, weil er gar keine Lust hatte zu helfen, selbst wenn er kein Verbandsmaterial dabei hatte und auch kein Lasttier hatte, um ihn wegzutransportieren, er durfte einfach nicht! Denn er war auf dem Weg zum Gottesdienst, und er mußte sich für diesen Gottesdienst rein halten! Und sage mir jemand, dass das nur das Problem der Priester von damals war: Wie oft wird mir vorgeworfen, dass ich mit meinem Engagement doch lieber Ethikunterricht machen sollte, doch im Religionsunterricht ginge es doch viel mehr um Glauben! Und was ich wollte, sei doch blanker Atheismus und irgendein sektiererischer Humanismus... Jesus sagt, daß diese Menschen allerdings nichts von der wirklichen Religion eines gütigen Vaters begriffen hätten - im Gegensatz zu dem Samariter, der zupackt, weil Not am Mann ist, selbst wenn der offiziell einen falschen Gottesglauben oder auch gar keinen hat. Und dieses Gottesbild vom gütigen Vater ist nicht irgendeine Spitzfindigkeit von basisreligion, sondern durchgängige Tendenz in der Botschaft Jesu, siehe etwa das Stichwort Bergpredigt! Auch nach der werden wir einmal nicht gefragt, an was wir geglaubt haben, sondern wie wir uns gegenüber Menschen, die in Not waren, verhalten haben... (Anmerkung: Ob das mit dem Horror der damaligen jüdischen Priester vor dem Blut stimmt, kann ich nur vermuten - ich habe hier von vergleichbaren Tabuthemen in anderen Kulturen geschlossen, im Buddhismus etwa muß ein Mönch, der von einer Frau berührt wurde, komplizierte Reinigungsriten durchführen - daher sollte eine Frau einen buddhistischen Mönch nur berühren, wenn sie ihn ärgern will. Genaueres zum Thema Blut und Reinigungsriten bei den jüdischen Priestern habe ich allerdings nicht gefunden. Wenn jedenfalls jemand Genaueres weiß, bitte ich um Information!) Und jetzt schauen Sie einmal in den Brief von Anita oder in das Gespräch 40, auch hier ist eine Notsituation, hier ist etwas nicht in Ordnung, hier wird Liebe mißbraucht (besonders wenn wir uns das Gespräch 2 durch den Kopf gehen lassen), hier werden Menschen oft regelrecht seelisch kaputt gemacht, doch die frommen Leute schützen ihren angeblichen Glauben und ihren Kult vor, nichts zu unternehmen, zumindest nichts Sachdienliches. Beschäftigung mit der Sexualität - oh, das ist alles sündig (genauso wie bei den Priestern und Tempeldienern zur Zeit Jesu die Berührung mit dem Blut), also Finger davon! Dabei könnte man doch etwas machen, das ist doch alles eine Frage von Gebrauch und Mißbrauch! Aber dagegen steht eben die ins Gnostisch-Dualistische - oder auch ins Götzendienerische oder Pharisäische entfremdete Interpretation unseres Glaubens... Ich bin ja gespannt wie die typischen Möchtegernchristen, die das alles nichts angeht und die sich nur auf ihren rechten Glauben berufen, beim Endgericht, an das sie ja glauben, vor Gott stehen und was sie da sagen, wenn sie gefragt werden! Andere Meinungen zum Gottesbild Ich zitiere hier aus der Website http://www.kreudenstein-online.de/Religionskritik/pascals_wette.htm (gekürzt, daher bitte dort Nähers lesen!):
Pascals Wette In Diskussionen mit
Christen taucht sie immer wieder mal auf, fast unweigerlich - die Pascalsche
Wette. Diese Wette geht in etwa so:
Um die Wette akzeptabel zu finden, muss ich bereits an einen ganz bestimmten, genau festgelegten Gott mit spezifischen Eigenschaften glauben. Weicht auch nur eine der für Gott angenommen Eigenschaften vom tatsächlichen Gott ab (wenn er denn überhaupt existiert), dann verliere ich die Wette, obwohl ich glaube, sie zu gewinnen. Nur wenn der Glaube richtig ist, dann macht diese Wette überhaupt einen Sinn. Sonst wette ich beim Pferderennen, dass Michael Schumacher auf Ferrari gewinnt.
Und immer wieder einmal: Nervige und bigotte Fragen nach dem Glauben des Verfassers der Website an Gott (hier vom Februar 2005):
Sehr geehrter Webmaster, Antwort von basisreligion:
Lieber Herr (?) H...! Ich habe mir erlaubt, den kurzen Schriftwechsel dem Stichwort "Gottesbild des Verfassers..." anzuhängen.
Wieder Herr H.:
Lieber Herr P...,
....von basisreligion: Lieber Herr H...! Ich verstehe Sie nicht... Wenn wir dem wahren Gott dienen wollen, dann müssen wir uns doch an Jesus orientieren und nicht an irgendwelchen Götzenkulten (mit ihren für Götzen typischen Personenkult). Und was wir im Sinne Jesu tun müssen, habe ich doch u.a. in den Stichworten kriminologischer Ansatz und Nachfolge Jesu geschrieben. Ganz abgesehen davon, ob die Jesuszitate, über die wir hier reden, tatsächlich vom historischen Jesus stammen und ob sie im richtigen Zusammenhang gebraucht und auch richtig übersetzt sind, könnte Jesus hier das Problem des Zweiten Gebotes der Zehn Gebote angesprochen haben, nicht den Namen Gottes zu mißbrauchen: "Niemand kommt zum Vater denn durch mich" meint danach: Nur Jesus zeigt den Weg zur Verehrung des "Vater". Alles andere ist eben nicht Gottesdienst für den richtigen Gott! Fangen wir also damit an und lösen wir diese Probleme - und sehen wir dann weiter! Ich finde, wir sollten uns gar nicht erst trauen, weiter zu gehen, bevor wir nicht das Ur-Anliegen Jesu gelöst haben! Beste Grüße
Michael Pr. Anmerkung: Ich mag hier diesem Herrn H... etwas hart geantwortet haben. Doch bitte ich zu bedenken: Bevor Herr H... so eine Mail schickt, sollte er doch einmal näher in die Website geschaut haben. Dabei müßten ihm eigentlich auch das Stichwort vom "kriminologischen Ansatz" und die "Susannageschichte" aufgefallen sein. Und wenn ihn das alles nicht interessiert oder wenn er das überhaupt nicht erst gelesen hat und trotzdem so eine Mail schreibt, dann ist er für mich entweder ignorant oder hartherzig und damit im Sinn einer wirklichen Nachfolge Jesu eben ein "Übeltäter" und nicht gläubig. Und dann braucht er einfach so eine Antwort! Überhaupt zu derartigen Angriffen, denn es handelt es sich ja um Angriffe: Am Anfang meines Engagements dachte ich ja, daß in unserem Sittenverfall nichts Sachdienliches unternommen wird, einfach aus dem Grund, weil manche Informationen einfach nicht da sind - also aus Fahrlässigkeit. Doch dann brachte ich die Informationen ins Gespräch, etwa Hinweise auf das Gespräch 2 der "Vertraulichen Gespräche" - und je besser ich mit meiner Argumentation wurde, desto mehr stieß ich auf Ablehnung, mit immer neuen Begründungen, zuerst war ich zu emotionell und unwissenschaftlich und dann war ich zu wissenschaftlich und mir fehlten die Gefühle. Und irgendwann kam dann der Argwohn auf, daß man gar nicht will, daß sich etwas an dem Sittenverfall ändert. Es lebt sich ja ganz schön damit (vielleicht wie die berühmte "Made im Speck" oder besser der "Mistkäfer im Misthaufen"?)... Und da solche Leute dann auch immer von Gott reden, liegt es doch nahe, daß Gott nur immer vorgeschoben wird nach der Dünnbrettbohrertaktik... Dabei müßte doch klar sein, daß in einer verfahrenen Situation der Teufel immer im Detail steckt - und daß man, wenn man wirklich etwas ändern will, eben Detail für Detail durchgehen muß, und daß dabei dann selbst liebgewordene oder gar ehrwürdige Traditionen durchgescheckt und erforderlichenfalls aufgegeben werden müssen...
Und ich habe mich noch einmal um eine Stellungnahme bemüht (aber keine Antwort erhalten - sobald ich die Susannageschichte als Ansatz nehme und von daher dann etwa auf das "Gespräch2", ist im allgemeinen immer "Schweigen im Wald"):
Lieber Herr H...! und noch einmal:
Lieber Herr H...!
Und noch ein Mailwechsel (Oktober 2006), diesmal mit einem Universitätsprofessor:
An den Verfasser der Webseite "Basisreligion". (Anmerkung von basisreligion: Eristik ist laut Fremdwörterduden nach Eris, der Göttin der Zwietracht, die Kunst des <wissenschaftlichen> Redestreits)
Sehr geehrter Herr Professor N.! |