PERSONENKULT (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

PERSONENKULT meint nicht nur die übersteigerte Verehrung bestimmter Personen wie Politiker, Filmstars, Sportler, Religionsführer, sondern auch, daß man alles für diese Idole tut und schließlich den eigenen Sinn des Lebens nur noch dem Wohl und dem Willen dieser Menschen unterordnet (zumindest, wenn man es könnte).

Wirklich freie (siehe Freiheit) und emanzipierte (siehe Emanzipation) Menschen brauchen keinen Personenkult: Sie sehen den Sinn des Lebens in sich selbst, in einer gelungenen Einheit von Leib und Seele, und verehren nur insofern andere "Personen", inwieweit die ihnen helfen, diesen ihren wirklichen Sinn zu finden.

Vernünftigerweise müssen wir auch das Thema Religion unter diesem Blickwinkel sehen! Und vieles, was da läuft, auch in unserem christlichen Glauben, ist reiner Personenkult, diesmal eben im Hinblick auf Gott oder Jesus. Von Gott wissen wir nun nicht, ob er einen entsprechenden "Personenkult-Gottesdienst" ("Großer Gott wir loben Dich, Herr wir preisen Deine Stärke...") wollte, es könnte sich auch um einen Mißbrauch seines Namens handeln (siehe zweites Gebot der Zehn Gebote), doch vom wirklichen Jesus können wir mit Sicherheit sagen, daß dem das gewiß nicht recht gewesen wäre. Was er wollte, ist Nachfolge - und das bedeutet, daß wir dort weitermachen, wo er aufhören mußte.

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)