Die EMANZIPATION (ursprünglich "Entlassung des Sklaven aus der Hand/Obhut des Besitzers) oder auch "Mündigkeit" heißt, jemanden für die Freiheit fit zu machen, daß er sein Schicksal in die eigene Hand nehmen kann. Wir kennen das Wort "Emanzipation" in der Kirche nicht, der betreffende Begriff in der Kirche davon ist am ehesten "Freiheit" und bei Dostojewski gibt es in seinem Roman "Der Großinquisitor" eine Diskussion darüber zwischen diesem und dem angeklagten Jesus vor ihm. Mehr darüber unter dem Stichwort Freiheit. Die heutige Bedeutung "Befreiung aus Abhängigkeit" greift daher zu kurz, Emanzipation sollte eigentlich mehr sein: Die "Emanzipation der Frau" etwa sollte nicht nur die Befreiung von ihrer entwürdigenden materiellen, sozialen und rechtlichen Abhängigkeit vom Mann sein, sondern auch, sie so auf das Leben vorzubereiten, dass sie wirklich gleichberechtigt ist und ihr Leben wirklich selbstverantwortlich leben kann - auch im Hinblick auf ihr persönliches Glück. Und das ist oft wohl wirklich noch gar nicht der Fall. Wir müssen daher nach eher äußerer und innerer Emanzipation unterscheiden:
Die Ungleichheit unter rein äußerlich emanzipierten Menschen lässt sich nun recht leicht künstlich herbeiführen, indem man sie etwa mit allen möglichen Tabus und Ängsten während ihrer ganzen Erziehung manipuliert. Dadurch wird es dann nur wenigen gelingen, die entscheidenden Informationen erhalten, die zum Aufbau eines brauchbaren Realitätsbewusstseins und eines selbstverantworteten Lebenskonzepts erforderlich sind, was nun einmal wirklich die Grundlage jeglicher innerer Emanzipation ist. Bei der sogenannten Aufklärung für Kinder wird man sich so auf die biologischen Zusammenhänge beschränken und die Ambivalenz von alledem verschweigen und durch Verbote oder verbotsähnliche Ratschläge von jedem Argwohn ablenken, darüber nachzudenken. Dadurch kann man den angeborenen und daher natürlichen Egoismus von Menschen in eine falsche Richtung lenken und folglich ihre Phantasie blockieren, diejenigen Strategien zu entwickeln, mit denen sie zu einem wirklichen Sinn des Lebens gelangen können. Und so vereitelt letztlich die äußerliche Emanzipation die innere Emanzipation. Gerade junge Menschen werden durch sie um so mehr verleitet, dass sie sich nur noch tiefer in der Ungleichheit verstricken und noch abhängiger und ausbeutbarer werden als je zuvor! Mit Erziehung hat das dann alles nichts mehr zu tun, selbst wenn es sich so nennt, sondern eigentlich nur noch mit Manipulation. Solange Menschen dermaßen in ihrem Lebenskampf benachteiligt werden, ist es blanker Hohn, von Emanzipation zu sprechen, denn hinter allem steht sozusagen das Konzept, den Benachteiligten die Erfüllung ihrer Einheit von Leib und Seele unmöglich zu machen. Und so lassen sich Menschen schließlich sogar "freiwillig" zu jener Sklavenmoral erniedrigen, die für Frauen auch immer auf eine Existenz als Dienstmagd und Dirne hinausläuft. In einem vergleichbaren Zusammenhang hatte einmal der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King, der sich für eine wirkliche Emanzipation der Schwarzen in Amerika eingesetzt hatte, gesagt: "Einem Mann, der nicht laufen kann, ein paar Schuhe zu geben - das ist wirklich ein grausamer Scherz." Wer nicht erst einmal für die Emanzipation fähig gemacht wurde, dem hilft sie nicht im geringsten, sondern schadet sie am Ende nur. Ob das alles absichtlich oder unabsichtlich geschieht, ist für den Effekt belanglos, eine derartige Entmündigung des Menschen findet auch heute immer noch statt. Treueste Helfer des Patriarchats, das dafür verantwortlich ist, sind, Gott sei's geklagt, einerseits die Religionen (siehe allerdings jüdischer Glaube!) und dann noch wie bei der Beschneidung der kleinen Mädchen bei den Ägyptern letztlich wohl überall auch ausgerechnet Frauen, und nur zu oft dann noch genau diejenigen, die sich besonders emanzipiert vorkommen, also die Emanzen. Ohne sie und andere nützliche Idioten könnte sich auch eine solche Hartherzigkeit, wie die heimliche Unterdrückung einer wirklichen Emanzipation durch Vernebelung und Verschleierung durch Tabuisierung und Falschinformation und Phantasielosigkeit in der Erziehung, auf die Dauer nicht halten. Alle anderen geistig und seelisch bedingten Benachteiligungen dürften mit dieser wesentlichen Benachteiligung im Lebenskampf zusammenhängen, wenn beispielsweise schon den Mädchen von klein auf beigebracht wird, nur Dinge zu tun, bei denen sie sich sicher und wohl fühlen, wenn Mädchen viel weniger als Jungen auf die Freiheit vorbereitet und dazu so mit der Wirklichkeit vertraut gemacht werden, dass sie auch damit umgehen können, sondern eher auf das absolute Gegenteil - die Abhängigkeit. Der Cinderella-Komplex bei vielen Frauen hat ja schließlich eine Ursache! Irrationale Angst kennzeichnet einen nicht emanzipierten, rationale Furcht dagegen kennzeichnet einen emanzipierten Menschen. Der nicht-emanzipierte Mensch hat überall Angst, vor Überfällen, vor Vergewaltigung, vor den berühmten Dachziegeln, die einem überall auf den Kopf fallen können, und schließlich auch vor der Bestrafung für alle seine Sünden in einem Leben nach dem Tod, kurzum er ist schissig vor mehr oder weniger allem und jedem. Und er geht immer davon aus, dass der unwahrscheinlichste Zufall gerade ihn treffen könnte. Dass ihm am Schluss dann doch alles Unglück passiert, ist für ihn eben Schicksal. Doch der wirklich emanzipierte Mensch kennt die berühmten Fallgruben des Lebens und hat vor ihnen Furcht (umgangssprachlich würden wir hier sagen "Respekt") und weiß allerdings auch, wie etwas normalerweise nicht passiert und packt in diesem Bewusstsein Wissenskraft statt Willenskraft mutig sein Leben an. Er weiß allerdings auch, was er besser nicht tut. Und von daher hat er sich grundsätzliche Vorstellungen von Menschenkenntnis angeeignet und kennt das spieltheoretische Dilemma (siehe Spieltheorie) bei der Suche nach Glück und lebt danach. Daher wertet er auch die Zehn Gebote nicht als ärgerliche und miesepetrige Einengung des Lebens sondern als Orientierung für sein Handeln, um zu vermeiden, bei einem Drauflosleben hinterher doch sein Leben damit vergeuden zu müssen, die Suppe auszulöffeln, die er sich einmal eingebrockt hatte. Richtig verstandener christlicher Glaube will Emanzipation schlechthin. Sinn von heiligem Geist sind ja gerade die Informationen, die für ein gezieltes Streben nach Glück nun erst einmal eine realistische Basis darstellen. Leider hat sich in der Vergangenheit des Christentums das Anliegen der Emanzipation nur zu oft in das Gegenteil verkehrt, das Christentum wurde sogar weitgehend zum Instrument der jeweiligen Patriarchate, um Menschen, und da durchaus auch die Frauen, nur um so besser unterdrücken und ausbeuten zu können. Als triftige Rationalisierung solcher Emanzipationsverhinderungen wird oft die Bedeutung der Eigenart einer jeweiligen Kultur angeführt, der eine Emanzipationserziehung, die diesen Namen auch verdienen würde, ja zuwiderlaufen würde. Wenn Emanzipation und Kultur sich allerdings tatsächlich gegenseitig ausschließen sollten, sollten Christen in jedem Fall die Emanzipation vorziehen! Siehe auch Geschlechterkampf, Weiblichkeitsbild, Recht der ersten Nacht. Siehe auch das Unterrichtsmodell zur Emanzipation! Und wie sähe eine wirkliche Emanzipation nun für einen jungen Menschen - und insbesondere für ein Mädchen - aus? Ganz einfach in dem Vorsatz: Eine sinnvolle sexuelle Selbstbstimmung! "Bevor ich also den Schritt der vollendeten Tatsachen tue, will ich erst einmal alle möglichen Schritte davor tun! Und zu denen gehört unbedingt das Erlebnis der Phase der Ästhetik. Und wer mir diese Phase nicht gönnt oder verschweigt (was auf dasselbe hinausläuft) oder gar verderben will, der will auch, dass ich unter Umständen lebenslang durch einen nur schwer aufarbeitbaren Cinderella-Komplex gehandicapt bin. Derjenige will mir also nicht Gutes - also der Nächste bitte! Und wenn das eine Religion ist, die eine solche Verweigerungshaltung hat, dann gilt dasselbe - nur das Problem ist, welche ist denn wirklich besser? Dann bringen wir es eben der unsrigen bei - wir brauchen wohl oder übel so etwas wie Gemeinde oder Kirche! Ja, wenn das wäre, dann würde vermutlich auch das Interview in der WELT vom 6. September 2005 "Entropie des Sexuellen" - Der Philosoph Norbert Bolz (Professor für Medienwissenschaft an der Technischen Universität Berlin, Trendanalytiker und Medienphilosoph) über Machtstreben, die Harmonie des Begehrens und die Frage: Was ist die Frau?" anders verlaufen! Norbert
Bolz sagt, das größte Missverständnis sein, "dass es
eine Harmonie des männlichen und weiblichen Begehrens
geben könnte." Und, auf die Frage der
WELT-Interviewerin, "Wenn Männer strukturell Opfer einer
radikal demokratischen Rhetorik sind, wie können sie
sich wieder berappeln?": "Durch eine Rhetorik, die Lust
an der Geschlechterdifferenz weckt. Das ist aber
angesichts der Hegemonie homosexueller Diskurse
sehr unwahrscheinlich." Und wie
bringt man als Pädagoge (ob Eltern, Lehrer, Pfarrer)
junge Menschen dazu, sachlich über eine echte
Emanzipation nachzudenken? Siehe unter Einstieg! (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Computer-Übersetzung des Buchs HONESTY AND FUN WITH THE MORALITY ins Englische unter ! Hinweis für einen Freund: Wenn Sie einmal etwas zu drucken haben, dann fragen Sie doch einmal ihn nach einem Angebot: http://freenet-homepage.de/lotus/satzservice.htm . |