Mit dem Schlagwort DIENSTMAGD UND DIRNE wird - etwas überspitzt - eine bewußte oder verdrängte abwertende Haltung zur Frau und zum Mädchen bezeichnet. Geistiger Hintergrund einer solchen Haltung ist ein katastrophales Weiblichkeitsbild, nach dem die Frau im Grunde geistig minderbegabter als der Mann ist und daß sie sich daher eigentlich am ehesten für die niederen Arbeiten (also als Dienstmagd) oder als sexuelles Spielzeug (also als Dirne) eignet, an eine wirkliche Gefährtin denkt man nicht. Die Frau ist also gut zum Putzen, Kochen, Kindererziehen und zu anderen nur zu oft langweiligen und sich immer uninteressant wiederholenden und unbequemen Arbeiten, Autofahren (wenn man einmal zuviel getrunken hat) und zum Geschlechtsverkehr (wenn einem danach ist). Wirkliche Gefährten sucht man sich dagegen woanders, bei Kollegen, bei Fußballfreunden, bei Kegelbrüdern. Und da man auf Frauen nicht ganz verzichten kann oder will, "nimmt" man sich für die unterschiedlichen Zwecke und Bedürfnisse manchmal auch verschiedene Frauen, eine als Dienstmagd und zum Kindererziehen für zu Hause, eine als Sekretärin bei der Arbeit, wieder andere als willige Arbeiterinnen, und bisweilen auch noch eine andere (als Dirne) für den Geschlechtsverkehr, den man auch noch als Liebe bezeichnet. Natürlich gibt eine solche Einstellung kaum jemand offen zu, da das einerseits denjenigen, den man da gerade mißbraucht, verprellen würde, andererseits das eigene Selbstwertgefühl beeinträchtigt. Denn ein solches Macho-Dienstmagd-Dirne-Verhältnis ist für alle Beteiligten völlig unbefriedigend. Die Frauen kommen in ihrem menschlichen Erleben völlig zu kurz, und den Männern fehlen im Grunde auch die Partnerinnen, von denen sie träumen oder wenigstens einmal geträumt haben. Als Mädchen sahen sich diese Frauen als so etwas wie Prinzessinnen und bildeten sich weiß Gott was ein. Der Köder waren dann das Begehrt- und Erobertwerden, die Rosen, die Geschenke... Auf Partnerschaft wies das alles jedoch nicht nun wirklich so recht hin! Leider ist in entsprechenden verfahrenen Situationen nur sehr schwer etwas noch zu ändern, denn die Beziehungen wurden von Anfang an falsch eingefädelt. Ausgangspunkt der Beziehungen waren neben dem falschen Weiblichkeitsbild natürlich auch ein falsches Männlichkeitsbild mit dem für diese Einstellungen typischen fehlenden Gespür für wirkliche menschliche Erfüllungen (siehe Einheit von Leib und Seele). Unter wirklichen Gefährten kann es nicht geschehen, daß die Arbeitskraft der Frau ("Dienstmagd") oder die Sexualität ("Dirne") zu ihrem Hauptzweck werden. Im Umgang mit einem wirklichen Gefährten verhelfen eigene Arbeitskraft und Sexualität zu gemeinsamer Bewältigung und Entspannung und Verschönerung des Lebens. Da sind dann auch die Schönheit, die Stimme, die Anmut und der Reiz der Sexualität prickelnde und atemberaubende Zugabe! (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |