DROGEN ist die fälschliche Bezeichnung für Arzneisubstanzen. Heute wird das Wort vor allem für Substanzen verwendet, die betäubende und berauschende Wirkung haben. Zunächst einmal: Vermutlich brauchen wir Menschen Drogen genauso zu unserem Leben wie Sauerstoff, Kohlehydrate, Wasser usw., sie gehören also zum menschlichen Manselbstsein. Doch ob diese Drogen immer auch von außen zugeführte (chemische oder mehr oder weniger naturbelassene) Substanzen sein müssen, ist damit längst nicht gesagt. Ja, vermutlich sind diese Substanzen sogar der mehr oder weniger problematische und sogar schädliche Ersatz für das, was – wenn wir es nur richtig und geschickt anstellen - unser Organismus viel besser und viel unproblematischer auch leistet oder zumindest leisten könnte. Wer sich eben nicht die richtigen und menschengemäßen Drogen gönnt und besorgt, der wird irgendwann zu den falschen greifen: "Millionen Menschen versuchen, ihre Psyche und ihr Gehirn durch Psychodrogen oder Psychopharmaka zu beeinflussen, nehmen stimulierende Mittel, angstlösende oder bewußtseinserweiternde Drogen, Antidepressiva, Nikotin, Cannabis und Alkohol, Schmerz- und Schlaftabletten. In aufwendigen Forschungsarbeiten beschäftigt man sich seit langem mit der Frage, wie alle diese Psycho-Drogen im menschlichen Gehirn wirken. Dabei stellte man fest, daß das menschliche Gehirn eigene Psychodrogen herstellt, beispielsweise schmerzstillende, morphinähnliche Stoffe (Endorphine) oder angstlösende, valiumähnliche Substanzen. Körpereigene
Drogen Das jüngst entstandene Wissen um die körpereigenen endogenen Drogen ist eine Revolution in der Medizin. Nahezu alle körpereigenen Botenstoffe wurden in den Laboratorien der Pharmaindustrie auf der Suche nach immer neuen und wirksamen Medikamenten als `Nebenfunde' entdeckt. Diese Entdeckungen könnten aber bald zum Schaden der Pharmaindustrie gereichen, wenn die Menschen erst einmal begreifen, dass ihr Organismus in der Lage ist, alle wichtigen Drogen selbständig im eigenen Körper herzustellen, und daß sie letztendlich auf die Zufuhr exogener (Anm.: "von außen zugeführter") Drogen, also auf Medikamente oder auf Rauschdrogen, verzichten können. Der Mensch ist sein eigener Drogenproduzent; er muß nur wieder lernen, wie er bedarfs- und wunschgerecht seine körpereigenen Drogen - auch Endorphine genannt - stimulieren kann. Die Palette von körpereigenen Drogen umfaßt antriebssteigernde, antidepressive, schmerzstillende, beruhigende, anxiolytische, sexuell anregende, psychedelische, schläfrig machende oder euphorisierende Drogen." (vgl. Josef Zehentbauer, "Körpereigene Drogen", München 1992, S. 8) Von Natur aus ist also der gesunde wie wohl auch der kranke Mensch auf bestimmte Rausch- und Trancezustände hin angelegt, die er bewußt oder unbewußt erreichen kann. So erfährt ein Rennläufer in höchster Anstrengung (also in einem Streß) eine Art Rausch, der von einer durch diese Anstrengung ausgelösten Hormonausschüttung ("Adrenalin") herrührt. Auf eine Möglichkeit für jedermann, solche Endorphine zu erleben, sind etwa die Finnen gekommen. Dort ist nämlich das Schwimmen im eiskalten Wasser Volkssport, es werden sogar Weltmeisterschaften im Winterbaden ausgetragen. "Kurz eintauchen und dann schnell wieder in die warme Umkleidekabine. `Winterbaden ist Medizin´, sagt Hannu Rintamäki vom Kastell Research Center in Oulu. Dort erforscht der Physiologe, wie Menschen auf Kälte reagieren. `Zehn Sekunden in eiskaltem Wasser genügen, um gesundheitliche Effekte zu erzielen´, sagt Rintamäki. Vor allem aber werden verstärkt Endorphine ausgeschüttet, die für gute Laune sorgen - siehe auch Hormone. Das könne regelrecht zur Sucht werden, erklärt Rintamäki. Er hat eine Frau untersucht, die im Winter zwei Mal am Tag ins eiskalte Wasser steigt und damit ihren Endorphinspiegel verdoppelt. Wer kein eiskaltes Wasserloch vor der Tür hat, kann die positiven Wirkungen auch durch eiskaltes Duschen erzielen. Das, so Rintamäki, müsste aber ein bis zwei Minuten durchgehalten werden." (CE - DIE WELT vom 9.2.2002 S. TV4) Erzählt wird auch von der Entwicklung sozusagen übermenschlicher Kräfte einer Mutter, die es so schafft, ihr verunglücktes Kind unter einem Auto hervorzuholen. Und der menschliche Körper kann sogar Morphium wie die Mohnpflanze bilden! Siehe
hierzu Artikel in der WELT vom 21. September
2004 unter
http://www.welt.de/data/2004/09/21/335376.html! Solche Erscheinungen sind von der menschheitsgeschichtlichen Entwicklung her in uns angelegt: Denn dank der automatischen hormonell bedingten Mobilisierung von Kraftreserven bei höchster Angst konnte ein urzeitlicher Mensch etwa beim Kampf mit einem wilden und eigentlich überlegenen Tier schließlich doch noch Sieger werden oder zumindest schnell genug weglaufen oder einen rettenden Baum erklimmen. Die Frage ist nur, wie der sogenannte Normalverbraucher heute zu diesen Rauscherlebnissen kommen kann und wie er sie auch zeitlebens regelmäßig oder gelegentlich wiederholen kann, ohne daß er dafür ein allzu großes Risiko oder außergewöhnliche Strapazen auf sich nimmt. Zunächst einmal werden auch in allen Situationen des Wohlgefühls solche Drogen erzeugt, ob das bei Erlebnissen mit anderen Menschen, mit der Natur oder mit unserer Kultur ist. Kleingärtner und Briefmarkensammler, Fußballspieler und Fußballfans, Künstler und Bastler, ja sogar “Tratscher” und “Thekensteher” profitieren vermutlich hiervon, sie alle empfinden bei ihrem Tun etwas Schönes und Angenehmes - weil sich bei ihrem Tun eben entsprechende Endorphine bilden. Von ganz besonderer Bedeutung sind die Hormone im Zusammenhang mit der Sexualität, weil es hier um die Grundpfeiler der menschlichen Existenz geht, die von unserer Veranlagung her also gewiss besonders wirkungsvoll ausgestattet sind - siehe Oxytocin. Und da Verirrungen dabei mit für uns selbst ungeeigneten Partnern im allgemeinen zu nachhaltigen Beziehungsproblemen und keinesfalls zu mehr Wohlgefühl führen (siehe Zerbrechen von Beziehungen), kann es eigentlich nur sein, dass die Natur Vorsorge getroffen hat, dass geeignete Verbindungen besonders ausgestattet sind, damit sie bevorzugt zustande kommen. Zu vermuten ist auch hier eine hormonelle Steuerung, weil solche Vorsorge nun einmal am ehesten über die Schiene "Belohnung mit positiven Rauscherlebnissen" läuft. Das wäre dann eine Begründung, daß es zu
Rauscherlebnissen kommen kann, auch ohne dass es
sexuelle Befriedigung zu geben braucht, also trotz
und gerade mit bewusster Enthaltsamkeit. Und
es scheint so, dass in der Praxis dem auch wirklich
so ist: Gerade die Phase unschuldiger Ästhetik in der Jugend
kann ein regelrechter Rausch werden! Hingewiesen
sei hier auf die körpereigenen Drogen, die bei Paradieserlebnissen
entstehen und die das ganze Leben beflügeln können. Eigentlich nur aus Unkenntnis oder gar aus Ahnungslosigkeit, welche unwahrscheinlichen selbstzündenden Energien zu wirklichem Manselbstsein und zu intensivsten Grenzerfahrungen in jedem Menschen von Natur aus stecken, lässt sich der bewußte Griff eines Menschen nach künstlichen Drogen erklären. Der Genuß von Drogen ist also tatsächlich eher eine Art krampfhafter unsexueller Selbstbefriedigung, weil die eigene Veranlagung zur Drogenproduktion nicht richtig mobilisiert wird. Damit besteht aller Wahrscheinlichkeit nach ein Zusammenhang zwischen der Sucht nach Drogen eines einzelnen Menschen und überhaupt auch einer Gemeinschaft und fehlender echter menschlicher Erfüllung, es entsteht so eine Art Notgeilheit. Wenn menschliche Erfüllung nicht gelingt und auch die sonstigen Methoden der Verdrängung nicht mehr funktionieren, scheinen Drogen zum allgemeinen Wohlbefinden notwendig zu werden. Je mehr solche Erfüllung allerdings für alle Menschen Wirklichkeit oder zumindest bewußte hoffnungsvolle Erwartung wird, je mehr dürfte auch das sogenannte Drogenproblem von allein verschwinden. Menschen, die in der Einheit von Leib und Seele mit den entsprechenden Grenzerfahrungen leben, verpfuschen und verwässern sich ihre höchsten zwischenmenschlichen Erlebnisse nicht mit Drogen, denn sie wollen gerade diese höchstmöglichen Erlebnisse ihres Lebens so bewußt wie möglich wahrnehmen und auskosten. Nicht von ungefähr benötigen die ägyptischen Männer, deren Frauen beschnitten sind (siehe Beschneidung), Drogen, weil ihre Frauen im geschlechtlichen Zusammensein nicht (richtig) reagieren und weil sie daher auch sich selbst um ihre intensivsten natürlichen Rauschzustände bringen. Wir sollten auch bedenken, daß bei vielen Vielgöttereien, denen es ja nie um das wirkliche Manselbstsein ihrer Gläubigen geht, Drogen eine wichtige Rolle spielten und immer noch spielen, um in Kontakt mit den Göttern zu gelangen. Wir kennen den Tabakgenuß bei den Indianern, den Weingenuß bei den alten Römern und Griechen (das "Elixier" des Weingottes Dionysos oder Bacchus) und auch heute noch bei einzelnen japanischen religiösen Sekten (dort allerdings Reiswein) und den Cannabisgenuß im indischen Hinduismus. Sind wir also am Ende mit unserem Drogenkonsum auch noch geheime Götzendiener? Und sie sind doch abhängig machend.... Kokain macht schon beim ersten Versuch abhängig. (Artikel erschienen in der WELT vom 29. März
2004, vollständige Url des Artikels:
http://www.welt.de/data/2004/03/29/257600.html) Die Forscher hatten die Ratten darauf trainiert,
einen Hebel zu betätigen, um Futter zu bekommen. Nach
diesem Training erhielten die Nager durch das Betätigen
des Hebels einmalig statt des Futters eine Dosis Kokain,
während sie gleichzeitig ein lautes Rauschen hörten.
Andere Tiere bekamen statt der Droge gesüßte
Kondensmilch. Beide Gruppen lernten, dass das Signal
eine Belohnung verhieß, und begannen daraufhin, den
Hebel energischer zu betätigen - die Kokain-Ratten sogar
ein Jahr später noch, während die Milch-Nager bald das
Interesse verloren. Und Cannabis macht auch noch dumm... (Artikel erschienen in der WELT vom 14. September 2004, vollständige Url: http://www.welt.de/data/2004/09/14/332166.html, hier nur Zitate) Cannabis macht dumm - Die beliebte Droge
verringert die Leistung des Gehirns und lässt den IQ
sinken - Auslöser von Psychosen
Und hier dazu noch die Mail des Ex-Konsumenten Stefan, also einem "Fachmann", die ich hier veröffentlichen soll. Ich danke ihm! Hallo Michael, Danke, dass du auf meine letzten Mails so prompt geantwortet hast. Servus Und ich möchte noch
folgendes hinzuzufügen:
Ich möchte Cannabis
und dessen Konsumenten nicht verteufeln. Ich kenne
die positiven Seiten davon und hab sie selbst zur
Genüge genossen. Ich will eigentlich überhaupt nicht
darüber urteilen, ob es schlecht oder gut sein soll.
Immerhin habe ich selber noch mehrere Freunde, die
es nach wie vor betreiben, die unter keinen
Psychosen oder dergleichen leiden und ihr Leben gut
im Griff haben.
Ich urteile nicht.
Es geht mir nur darum, auf die Dinge
hinzuweisen, die von den meistern Kiffern einfach
ignoriert werden:
1) Es hat nunmal
ganz eindeutig negative Nebenwirkungen (man ist
träge, neigt zur Motivationslosigkeit, neigt eher
zur Depression, IQ sinkt etwas...), die ich
teilweise (vor allem Trägheit) auch bei vorher
genannten Freunden immer wieder beobachte.
2) Was ist
besser? Sich wohl fühlen, weil man so breit
ist oder sich wohl fühlen, weil man so
ausgeglichen ist, dass man´s einfach nicht nötig
hat?
Und es gibt auch noch 500 000 Sexsüchtige in
Deutschland! Siehe Bericht vom 4. 7. 2005 in
der WELT unter der Url:
http://www.welt.de/data/2005/07/04/740816.html (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |