GÖTZENDIENST nennen wir etwas arrogant die älteste Art der Gottesverehrung (oder besser Götterverehrung), obwohl unsere Gottesverehrung heute in vielem nichts anderes ist. Kennzeichen dieser Verehrung ist nicht nur das Gebet (ein abergläubisches natürlich) und ein bunter Kult, sondern vor allem auch die konkrete Gegenleistung als Entgelt für das, was man von den Göttern erwartet. Das Verhältnis zwischen Menschen und Göttern ist in Götzendiensten im Grunde ein reines Geschäftsverhältnis (siehe Vielgötterei und Fruchtbarkeitsreligion). In ihren Ängsten, nie genug den Göttern zu opfern, verfallen die götzendienerischen Menschen bei ihren Opfern nur zu oft auf das Kostbarste, was sie haben: Nicht nur um Vermögen und Arbeitskraft geht es, sondern auch Söhne und andere Menschen werden für Menschenopfer und Töchter vorzugsweise für Fruchtbarkeitszeremonien (siehe Tempelprostitution) hingegeben. Das alles muss doch den Göttern auffallen, da können sie doch nicht mehr wegsehen, nach solchen Opfern müssen sie sich doch den Bitten der Menschen geneigt zeigen! Masse statt Klasse (bzw. Besinnung) soll´s schließlich bringen! Natürlich hilft der ganze Götzendienst in Wirklichkeit überhaupt niemandem, außer den Priestern dieser Götter, die sich in eine Erkenntnis der Götter (oder auch Transzendenz) mit allerlei Techniken der Selbsttäuschung hineinsteigern und schließlich auch an diese Erkenntnis noch selbst glauben. In der Praxis ihrer Religionen oder besser Priesterreligionen sind sie reine Kultpriester. Natürlich denken die Priester gar nicht daran, über die Nutzlosigkeit nachzudenken oder sie gar zuzugeben, denn sie leben ja vom Götzendienst nur zu gut - und je mehr Ängste ihre Gläubigen haben, umso besser für sie. An einer tatsächlichen Fürsorge für die Menschen ist ihnen gar nicht gelegen, die würde sich ja schließlich eher geschäftsschädigend auswirken. Die Bekämpfung solchen Götzendienstes ist Grundanliegen des ganzen Alten Testaments der Bibel. Zumeist wurde auf psychologisch recht geschickte Weise versucht, die Menschen von der Schädlichkeit und Unmenschlichkeit des Götzendienstes zu überzeugen, um sie davon abzubringen (z.B. mit der Schöpfungsgeschichte). Bisweilen kam es jedoch zu Maßnahmen, die den götzendienerischen Praktiken in nichts nachstanden, wenn etwa Kindestötung und nichtehelicher Geschlechtsverkehr als Götzendienst mit dem Tode durch Steinigung bestraft wurden und dies dann auch noch von neuen Priestern hinterhältig mißbraucht wurde (siehe Jesus und die Sünderin). Wenn wir heute abfällig von Götzendienst sprechen, dann verstehen wir darunter einen Dienst für etwas Unsinniges und Überflüssiges, das uns Menschen innerlich stark beschäftigt, viel kostet und viel Arbeit und Mühe bereitet und das aber nicht zu einer wirklichen Verbesserung unseres Lebens beiträgt. Irgendwie verstehen wir da noch dasselbe wie vor über dreitausend Jahren! (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |