VERHÜTUNGSMITTEL ist ein volkstümlicher Begriff für Mittel zur Empfängnisverhütung und zur Verhütung von Geschlechtskrankheiten. Das einzige Präparat, das beide Zwecke gleichzeitig erfüllt, ist das Kondom oder Präservativ, im Volksmund auch Pariser oder Überzieher genannt (oder nach der früheren Gesundheitsministerin, die für diese Kondome Reklame machte, "Süssmuthhütchen"), eine Gummi- oder Plastikhülle, die vor dem Geschlechtsverkehr über den Penis gezogen wird und die bei der Ejakulation den männlichen Samen auffängt. Sein Nachteil ist die Verminderung der Lust, da sich die Genitalien nicht unmittelbar berühren. Außerdem kann das Anlegen des Kondoms peinlich und ernüchternd sein. Und wir sollten auch bedenken, daß in den Zeiten der Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten Kondome zwar vor Ansteckung schützen, daß sie aber andererseits auch als ein Zeichen fehlender Fähigkeit zur Treue und mangelhafter Menschenkenntnis gedeutet werden können. Nach der Wirkungsmethode werden die Empfängnisverhütungsmittel in drei Hauptgruppen eingeteilt: 1. Physische Verhütungsmittel, die eine Barriere zwischen Sperma und Eizelle darstellen. Dazu gehören außer dem Kondom vor allem (Scheiden-)Pessar (halbkugelförmige Gummihaube) und Intrauterinpessar (Spirale) 2. Chemische Verhütungsmittel wie Salben, Gelees, Zäpfchen, Seifenlauge, Essiglösung, die alle den gleichen Zweck haben, den männlichen Samen in der Scheide zu zerstören oder zu neutralisieren. 3. Biochemische Verhütungsmittel, hier vor allem die Pille, die über den Hormonhaushalt des Menschen in den biologischen Zeugungsprozeß als solchen eingreifen und ihn verändern. Sie erzeugen unter anderem mit Hilfe von synthetischen Hormonen im weiblichen Körper einen Zustand scheinbarer Schwangerschaft, der den Eisprung, die Erzeugung und Entlassung eines reifen Eies, verhindert. Genau wie eine schwangere Frau nicht zum zweiten Mal befruchtet werden kann, so kann sie während einer solchen Scheinschwangerschaft nicht befruchtet werden. Die katholische Kirche erlaubt zur Empfängnisverhütung nur die Zeitwahlmethode, da ihrer Meinung nach die hier angegebenen Mittel nicht der Natur und Würde des Menschen entsprechen. Über diese Einstellung vieler kirchlicher Autoritäten gab und gibt es viele erbitterte Diskussionen. Vielleicht hier einmal eine kurze Episode zum Verständnis der Position der katholischen Kirche, bzw. vor allem so mancher Päpste und Bischöfe: Während meines Theologiestudiums um 1970 herum war gerade wieder einmal so eine Diskussion, damals vor allem über die gerade erfundene Verhütungspille. Papst Paul VI., der die Verhütungsmittel in der Enzyklika "Humanae Vitae" verurteilt hatte, wurde spöttisch mit "Pillenpaul" oder "Antipilatus" bezeichnet und angeblich hatte er auf seinem Landsitz Castelgandolfo die Haltung von Gänsen verboten, weil er das dauernde "pille-pille-pille" der Gänse nicht mehr hören konnte. Und in dieser ganzen unseligen Diskussion auch unter uns Theologiestudenten ereiferte sich einmal eine Studentin, die uns weitgehend männlichen Theologiestudenten eigentlich immer als sehr selbstbewußt und kritisch gegen den ganzen theologischen Trott und gegen die Professoren aufgefallen war, in einem Seminar für diesen Papst: "Ihr versteht den Papst überhaupt nicht. Dem geht es eigentlich gar nicht um die Verhütungsmittel. Dem geht es in Wirklichkeit darum, daß die Frau nicht zur Sache wird. Der kann sich nur nicht anders ausdrücken..." Und da fiel mir ein, wie wir bei der Bundeswehr die Mädchen bezeichnet hatten, nämlich als "LfG" - "leicht fickbarer Gegenstand", also auch als Sache... Und das ist ja nun wirklich nicht richtig, wenn Menschen so gesehen werden! Und es reicht ja wohl auch nicht aus, daß man Mädchen und Frauen so gerade nur anders sieht, wie das so manche Emanzen gerne hatten, es muß schlicht und einfach zu einem anderen Verhalten kommen, Sexualität und Partnerschaft und Liebe müssen wieder zusammen fallen. Nur wirklich, warum drücken sich die Päpste und Bischöfe denn nicht in diesem Sinn aus? Dann würde man ihre Einstellung auch in einem ganze anderen Licht sehen, etwa als höhere Weisheit, so sieht man sie eher als völlig weltfremde Halsstarrigkeit, die je älter sie werden, immer noch zunimmt... Oder hatte das Mädchen Unrecht, sehen die Päpste und die Bischöfe das Problem gar nicht unter diesem humanen Aspekt? Auf alle Fälle stellt sich - unabhängig von allen kirchlichen Bedenken - heute im Zeitalter der Massenverwendung von Verhütungsmitteln die Frage, ob sie uns zu einer wirklichen Verbesserung unseres Menschseins verholfen und ob sie insbesondere zur wirklichen Emanzipation der Frau und zur größeren Harmonie der Partnerschaft von Mann und Frau beigetragen haben. Nicht zuletzt haben etwa Schweizer Forscher herausgefunden, daß die „Pille“ den sexuellen Geruchssinn durcheinander bringt, durch den Frauen spüren, mit welchem Partner sie am ehesten gesunde Kinder bekommen können. („Frauen, die nicht die Pille nahmen, fanden Männer mit Genen, die sehr unterschiedlich von den eigenen waren, am anziehendsten. Schwangere bevorzugen dagegen den Geruch solcher Menschen, die ihnen genetisch nahe stehen.“ – DIE WELT, 9.2.01 S. 35). Das besagt also, daß der Gebrauch der „Pille“ sich ausgesprochen negativ auswirkt, zumindest wenn es um die „Einfädelung“ einer vernünftigen Partnerschaft geht. Und zudem: Verhütungsmittel sind, wenn es um die Verhütung von Kindersegen geht, sozusagen eine Art Keule, da wird in dieser Richtung gleich immer alles unterdrückt. Das führt dazu, daß es die Frauen - und gerade auch die Mädchen - überhaupt nicht mehr nötig haben, ihren Körper kennen zu lernen und mit den Möglichkeiten sinnvoll umzugehen, die sich bieten: "Pille rein" oder "Kondom rüber" - und damit erübrigt sich alles weiter Nachdenken. Wenn das nicht eine totale Leibfeindlichkeit (aber auch Geistfeindlichkeit) ist!
Somit fällt die Antwort auf alle wichtigen Fragen zur Harmonie von Mann und Frau leider letztlich negativ aus - die Ausbeutung und Ausnutzung der Frau hat sich durch den Einsatz von Verhütungsmitteln nicht verringert, sondern eher noch vergrößert: Auf alle Fälle wurde das Argument, daß sie mit Verwendung von Verhütungsmitteln eher als ohne zur Sache wird, an der man sich bei Bedarf abreagiert und die man dann ohne jegliches Gefühl von Verantwortung wegwirft, nicht widerlegt und schon gar nicht erledigt. Menschliche Probleme lassen sich - zumindest auf Dauer - nicht mit mehr oder weniger natürlichen Chemikalien (also Pillen) oder mit Konstruktionen aus irgendwelchen Baumharzen (Gummi ist ja eins!) oder Metallen (also Spiralen) lösen! Man sollte sich daher von vornherein doch sehr überlegen, ob man nicht lieber bei der Begegnung mit dem anderen Geschlecht den Geschlechtsverkehr lieber ganz unterläßt und den Weg einer bewußten Enthaltsamkeit, der ja noch den Vorteil des möglichen Erlebnisses zusätzlicher Grenzerfahrungen bietet. Was verpaßt man nicht alles, wenn man die Phase der Ästehtik mit all ihren Möglichkeiten überspringt! Ob das Anliegen des christlichen Glaubens, den Menschen vor Ausnutzung und Entfremdung zu schützen, also wirklich immer auch das Anliegen der Kirche war und noch ist, wenn sie die Verhütungsmittel verbot und heute noch verbietet, wird von Gegnern der Kirche, aber auch von Gläubigen oft bestritten. Statt auf der Problematik Verhütungsmittel zu bestehen, wäre es sicher sinnvoller, sich auf das Anliegen unseres Glaubens (siehe Monotheismus) und vor allem Jesu von der Harmonie der Gemeinschaft von Mann und Frau zu besinnen - und eine Pädagogik dazu aufzubauen (siehe Religionsunterricht). Das Problem der Verhütungsmittel dürfte sich von allein lösen, sobald solche Pädagogik gelingt. Anhang: Ein Kollege gab mir einen Französischtext über die "Pille danach", den seine Tochter in der Schule bearbeiten soll. Hier meine Mail an ihn (und damit auch an seine Tochter Isabelle): Hi,
also ich fand das sehr
interessant, eigentlich ist das ja eine Sache für den
Reliunterricht, aber vielleicht auch gut, wenn die
darüber in anderen Fächern reden, dann ist das mehr
aus dem Leben...
Du kennst ja meine
Meinung, doch hier mal kurz für Isabelle:
Wohl nicht umsonst hat
die Natur es so eingerichtet, dass mit dem sexuellen
Erlebnis auch die Möglichkeit der Schwangerschaft gegeben ist.
Also meint sie wohl, daß Sexualität
und Fruchtbarkeit und Partnerschaft
zusammen gehören (es muß ja nicht immer "passieren",
doch wenigstens die Möglichkeit muß da sein...). Und
durch die ganzen Verhütungsmittel reißen wir nun diese
naturgegebenen und -gewollten Zusammenhänge auseinander,
im schlimmsten Fall wird die Sexualität zu einer
Abreaktion und zu einem Sport und zu einer Verarschung (sorry das
Wort, doch es ist das passende) von Leuten, die
ansonsten gar nichts miteinander zu tun haben.
Und die "Pille danach"
ist nun höchstes Indiz für ein solches
Auseinanderklaffen, die Frau (und damit die Sexualität)
nur noch als Sache, also unproblematische
Samenmelkmaschine, also Objekt der Befriedigung, des Abenteuers, die Frau als Affäre... Natürlich ist
das vordergründig praktisch, vor allem für uns Männer,
aber wo bleibt die Seele - und
vor allem die der Frau? Ob die das auch alles mitmacht?
Na ja, die Psychiater wollen auch leben - und auch die Priester der verschiedenen Religionen, die dann
wenigstens die Vergebung
Gottes und ein glückliches Leben
nach dem Tod versprechen können... Wenn wir das
hier alles hätten, weil wir uns unserer Natur
entsprechend benehmen, bräuchten wir das ja alles nicht
und die Psychologen und die Priester wären arbeitslos,
also noch mehr Arbeitslose...
Tschüs
Michael
Und ein weiterer Beitrag aus der Presse (DIE WELT vom 4. März 2003) Frauen in der Fruchtbarkeitsfalle
Sie finden diesen beachtenswerten Beitrag unter: http://www.welt.de/data/2003/03/04/47621.html?search=Frauen+Fruchtbarkeitsfalle&searchHILI=1 oder unter
http://www.welt.de/data/2003/03/04/47621.html Hier das entsprechende Internet-Stichwort aus medizinischer Sicht. Dabei ist zu bedenken, daß dahinter nicht unbedingt dieselbe ethische Einstellung steht wie hinter basisreligion, zu der diese Seite gehört:
A Med-World
|