SITTENVERFALL (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

SITTENVERFALL oder VUN NIX KÜTT NIX

 

Zur Einstimmung drei Fragen:

 

Meinen Sie, daß uns Menschen die Sucht nach Affären und Abenteuern wirklich angeboren ist?

 

Meinen Sie, daß die Religion wirklich alles für die Moral tut, doch daß sie leider keine Lösung schafft, weil sie gegen die menschliche Natur (und gerade heute) einfach ohnmächtig ist?

 

Und allerdings auch: Meinen Sie, daß ohne Kirche alles besser würde?

 

Wenn Sie das alles meinen, dann klicken Sie bitte woanders hin!

 

Und wenn Sie gar nicht darüber nachdenken wollen, dann klicken Sie besser auch woanders hin! Doch vielleicht haben Sie doch Interesse? Dann sind Sie hier richtig!

 

Bedenken wir:  Nicht alles, was nach Moral aussieht, ist auch wirklich sittlich. Und wenn also Moralapostel etwas für die Moral tun, dann ist das oft nur hohler Aktionismus, der nichts mit wirklicher Moral zu tun hat und den Leuten, die eigentlich an wirklicher Moral Interesse hätten, diese nur verleidet. Blinder Eifer schadet nur!

 

Wenn wir sachlich an das Thema herangehen, müssen wir die Moral in eine im Sinn von "Sittsamkeit" und in eine im Sinn von wirklicher "Sittlichkeit" unterscheiden. Und die meisten Menschen - und leider gerade auch diejenigen, die sich um Moral kümmern - pflegen lediglich die im Sinn von Sittsamkeit, siehe Sitte und Anstand: Sie sind also gar nicht wirklich sittlich, sondern es soll vor allem so aussehen, als seien sie sittlich. Um herauszubekommen, was nun sittlich ist, ist wieder viel Sachlichkeit und dazu noch Nüchternheit nötig, ein gerade bei dieser Thematik schwieriges Unterfangen, denn genau hier ist wohl jeder auf seine Art voller Emotionen! Und was tummeln sich auf diesem Gebiet seit jeher immer wieder die berühmten Moralapostel, die alles nur noch schlimmer machen! 

 

Was meint eigentlich Sittenverfall?

 

Zunächst einmal: Ob es Kennzeichen von “Sittenverfall” ist, wenn Eheleute auseinander gehen, wenn sie sich nicht mehr verstehen, ist umstritten. War die Ursache für eheliche Treue in früheren Zeiten nicht oft nicht "Sitte", sondern schlicht und einfach Zwang, weil Mann und Frau einfach rein sozial aufeinander angewiesen waren, wer hätte den Mann sonst versorgt, woher hätte die Frau das Geld bekommen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten? Sind die Menschen am Ende ”im Durchschnitt” heute nicht vielleicht sogar manchmal sittlicher, wenn sie zusammen bleiben, obwohl es gar keinen Zwang mehr dafür gibt, sondern einfach, weil sie sich mögen?

 

Doch wenn gemeinhin vom Sittenverfall in unserer heutigen Zeit geredet wird, dann denkt man weniger an die ehelichen Verhältnisse, sondern an die häufige Promiskuität, an die Freizügigkeit in den Medien, also in Magazinen und im Fernsehen, an die Videofilme pornografischen Inhalts, die so zu haben sind, an den Prostitutionstourismus in ostasiatische und süd- und mittelamerikanische Länder (nach Afrika gibt´s den Prostitutionstourismus weniger - wegen der in Afrika allgegenwärtigen Gefahr, sich an AIDS anzustecken). Und hier gibt es möglicherweise doch eine Zunahme sowohl der Menschen, die dabei mitmachen, als auch der Steigerung der Deftigkeit und Brutalität dessen, was da verlangt und angeboten wird. (Wir müssen ja bedenken, daß auch in früheren Zeiten die Menschen gar nicht so ”ohne” waren, so war es etwa in Kriegen bisweilen wichtiger, zu vergewaltigen als Beute zu machen.)

 

Und wie hat alles denn angefangen?

 

Alles ist eine Frage von Ursache und Wirkung! Schauen Sie doch einmal das Stichwort Recht der ersten Nacht! Oder klicken Sie sich ein in die Gespräche mit einem Jungfrauenknacker! So geht´s nun einmal los im Leben eines Menschen - heute und "schon immer" mit den entsprechenden Varianten - siehe Titelseite www.basistheologie.de! Und der Rest dürfte dann das Werk nützlicher Idioten sein, die einfach alles so laufen lassen, weil sie vermutlich in irgendeiner Weise noch davon profitieren!

 

Ohne zu behaupten, daß die Frauen alle nur die armen und unschuldigen Opfer und die Männer immer die bösen Täter sind, scheint es zumindest manchmal, daß hier doch manchmal ein Täter-Opfer-Problem! Und wieso eigentlich nur manchmal? Müssen wir zu den Tätern nicht auch die Erzieher rechnen, die es versäumen, die geeigneten Konzepte und Strategien zu vermitteln, daß es zu dem in diesen Stichworten geschilderten Reinfallen gar nicht erst kommt?

 

Wie das alles nach basisreligion zusammenhängt, schauen Sie sich bitte einmal im Stichwort Grundschema an!

 

Jedenfalls: Irgendwann (aber erst hinterher!) bekommt alles seine Eigendynamik - und die hat mit dem jeweiligen Anfang sehr oft gar nichts mehr zu tun!

 

Und wenn man erst einmal angefangen hat, hat man nichts mehr oder zumindest weniger zu verlieren. Warum also nicht noch ein paar Affären oder Abenteuer mehr? Und soll das dann der Sittenverfall sein, fängt der denn erst hier an? Und bei den Medien und der darin enthaltenen Darstellung von Dingen, die üblicherweise eher in die Intimsphäre der Menschen gehören, stellt sich nun auch die Frage, ob das alles tatsächlich Ursache oder nicht viel mehr Folge oder Begleiterscheinung des Sittenverfalls ist. Selbst die obszönsten Filme und Druckwerke könnten doch nicht erscheinen, wenn nicht danach verlangt würde. Es wird also vielmehr so sein, daß viele Menschen die Heimlichtuerei einfach satt sind und sich endlich Luft machen bei dem, was schon längst "in ihnen" Wirklichkeit ist.

 

"Wenn das Salz seine Kraft verliert, womit soll es dann selber gesalzen werden?" (Jesus)

 

Und was den christlichen Glauben betrifft, so dürfte diese innere Wirklichkeit der Menschen das Ergebnis einer langen Entwicklung sein. Wenn wir bedenken, daß sich unsere Kirchen schon seit Jahrhunderten eigentlich immer nur für die Tabuisierung, also für das Verdrängen aller dieser unschönen Dinge, stark machen, statt Konzepte zu einer Änderung zu erarbeiten und in die Praxis umzusetzen, dann wird man zumindest stutzig. Und fühlen sich unsere Religionen nicht auch tatsächlich mehr für den Glauben (und dabei vor allem für einen rechten Glauben - siehe Dogmatik) und im Zusammenhang damit doch eher für die Vergebung von Schuld und Sünde und für die Versprechung einer künftigen besseren Welt zuständig, statt für die Verhinderung der Sünden hier und jetzt? Es gibt doch zwei Ansätze, wie man zum christlichen Glauben kommt, entweder über den Einstieg in den Glauben oder über den in die Moral, siehe Glauben und Moral. Pflegen unsere Kirchen nach dem Motto Dienst nach Vorschrift nicht hier immer genau denselben untauglichen Ansatz beim Glauben, der für wirkliche Moral, also die im Sinn von Sittlichkeit, gar nichts bringt und den schon Jesus bei den Pharisäern kritisiert hatte und wegen dem er sich mit ihren auch überworfen hatte? Haben sie also etwa genau wie ihre früheren Kollegen am Geschäft mit der Vergebung vielleicht doch mehr Interesse als daran, daß die Menschen so leben, daß sie die Vergebung erst gar nicht nötig haben? Sind nicht die Information gerader junger Menschen und die Motivierung ihrer Rationalität immer noch Dinge, für die sich die Kirchen nicht zuständig sehen und für die sie letztlich sogar lieber kontraproduktiv wirken, indem sie auf Glaubensinhalte setzen, die im Grunde alle eher "Opfer des Verstandes" sind (siehe sacrificium intellectus) und mehr zerstören als nützen? Und schließlich auch noch: Sind denn der Hintergrund christlicher Theologie nicht immer noch diese untauglichen Philosophien von Dualismus und Gnosis? Machen wir uns doch nichts vor: Es hat sich schon alles lange angebahnt: Der heutige Sittenverfall eskaliert allenfalls nur und ist also hausgemacht.

 

Die Ausrede, daß Sittenverfall eine Erfindung der Zivilisation (oder auch der so genannten "anonymen Industriegesellschaft") und vor allem der Medien ist, gilt nicht: Auch im alten Rom gab es und im "Busch" gibt es Sittenverfall - und das alles ohne Medien und ohne "anonyme Industriegesellschaft"! Vor allem die Entschuldigung mit den Medien, gegen die man angeblich nichts machen kann, ist eine dämliche Ausrede für die eigene Phantasielosigkeit und Unfähigkeit!

 

Wenn wir heute erfahren, daß selbst in den entlegendsten afrikanischen Dörfern fernab jeglicher Zivilisation die Beschneidung der Mädchen und Frauen praktiziert wird, dann heißt das doch wohl auch, daß die Menschen dort Angst haben, daß insbesondere junge Menschen nicht nach der Moral leben (können) und sie mit dieser grausamen Verstümmlung eben zur Moral gezwungen werden müssen. Und diese Beschneidung gibt es ja schon seit Tausenden von Jahren. Also hat man auch dort schon seit Tausenden von Jahren Angst vor dem Sittenverfall - unabhängig von unserer ganzen Pornoindustrie. Sittenverfall gab und gibt es schon immer - und hat nichts oder zumindest nichts Ursächliches mit unserer heutigen Zeit, mit den ganzen Medien, mit unserer anonymen Gesellschaft usw. zu tun.

 

Der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken!

 

Lesen Sie einmal das Gespräch 2 durch, wie der Alexander dem Felix von seinen Erfahrungen mit dem Knacken von Jungfrauen berichtet und ihn dazu überreden will, sich solche Erlebnisse nicht entgehen zu lassen. Ich weiß nun definitiv, daß junge und unschuldige Kinder über solches menschenverachtendes Denken und Tun erbost sind und direkt fragen, wie man sich vor solchen Typen schützen kann, die bereit sind für ein Konzept, daß Sexualität etwas mir Partnerschaft zu tun hat und daß man seine Liebe nicht an solche Idioten verschwendet. Und ich weiß auch definitiv, wie Kinder - und gerade kleine Mädchen - von daher über die Unterschiede von wirklicher und falscher Moral diskutieren und natürlich nur die wirkliche Moral gut finden, wie sie bereit sind, unseren Glauben (allerdings immer nur den in der Nachfolge Jesu) in ihr Denken einzubauen usw. Doch ich weiß auch, wie die Leute in der Kirche, die etwas zu sagen haben, solche Kindererziehung geradezu fanatisch zu verhindern suchen, wo es nur geht. So dumm können die gar nicht sein, die mir die Lehrerlaubnis entzogen haben, als daß sie nicht wüßten, daß es mir in dieser Website basisreligion um ein ethisches Konzept geht, das sich einmal daran orientiert, daß es auch funktioniert (siehe Missio). Sittenverfall ist schlicht und einfach immer ein Kennzeichen von Dekadenz, die stets vor allem etwas mit denjenigen zu tun, die etwas machen könnten und nicht wollen, und das sind immer einzelne!

 

Unsere Offenheit heute dürfte immerhin schon ein Schritt in die richtige Richtung sein!

 

Außerdem ist es doch so, daß nicht die Veröffentlichung von ”sittenlosen Dingen” das Problem ist, sondern daß solche Dinge überhaupt geschehen. Es dürfte sogar so sein, daß die Veröffentlichung ein erster Schritt zur Besserung, also zur Umkehrung des Sittenverfalls, ist. Endlich kann man mal reden und kann Konzepte entwerfen nach dem Motto Wissenskraft statt Willenskraft, in denen sogar die Nacktheit nicht von vornherein als Unmoral abgetan wird, selbst wenn es erst einmal zu merkwürdigen Blüten kommt wie zu Pin-up-Girl-Bildern und Tutti-Frutti-Sendungen! Doch wie anders kann sich überhaupt eine Chance zu einer Änderung ergeben, wenn nicht durch Offenheit? Wie schwer eine Änderung ist, weil man ja bei Kindern anfangen muß, siehe unter Hackordnung.

 

Ob diese Website überhaupt einen Zweck hat? Nun ja, irgendwo muß man doch im Teufelskreislauf des Sittenverfalls beginnen. Der Rest ist dann gewiß Gnade - doch man muß der Gnade wenigstens eine Chance geben!

 

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(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)