INTIMSPÄRE. Seit der Begriff Scham obsolet wurde, also altmodisch und überholt, weil religiös verbrämt (siehe Sündenfall und Erbsünde), doch damit allerdings das Phänomen nicht aus der Welt geräumt ist, dass Menschen mit ihrer Leibfeindlichkeit nicht klar kommen, wurde der schwülstige Begriff "Intimsphäre" kreiert, die angeblich jeder Mensch braucht. Wenn hier diese Sucht nach Intimspähre nun kritisiert wird, so soll damit auf keinen Fall alles verteufelt werden, was Menschen nicht ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt sehen und wissen wollen. Doch wir sollten die Kirche im Dorf lassen und uns fragen, ob irgendeiene Geheimnistuerei mit unsren "angewachsenen Körperteilen" noch als normal und sinnvoll angesehen werden kann, oder ob sie nicht gar als kontraproduktiv für echte Moral ist. Es ist nämlich schon ein Zeichen von Dekadenz, statt einer wirklichen Moral nur noch einen Trieb nach Intimsphäre zu haben. Das Problem ist auch, dass Kinder mit der Erziehung zu einem Leben mit Intimsphären schließlich gar nicht mehr unterscheiden können, was wirkliche Moral ist und was nicht, wir erziehen sie damit quasi schon zu Heuchlern. Siehe hierzu auch das Gespräch 14 aus den "Vertraulichen Gesprächen"! (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |