URSACHE UND WIRKUNG. Bei den großen Windmühlen in der Landschaft ist die Ursache ihrer Drehung klar: Der Wind weht, und das ist die Ursache, und die Wirkung des Windes ist, daß sich die riesigen Rotorblätter drehen. Doch wenn ein Unbedarfter und Ahnungsloser die Situation sehen würde, könnte er auch durchaus meinen, daß Ursache und Wirkung umgekehrt sind, daß also riesige Ventilatoren in der Landschaft stehen und Luft saugen und blasen - und daß daher der Wind weht! Schließlich weht ja auch der Wind umso stärker, je schneller sich die Windmühlenflügel drehen! Sehen wir das mit Ursache und Wirkung denn immer richtig, ist das manchmal nicht andersherum? Bei dem Sachverhalt mit dem Wind und den Windmühlen ist solche Verdrehung offensichtlich Unfug - weil wir es wissen, weil wir es selbst (oder eben unsere Ingenieure, denen wir vertrauen) konstruiert haben! Doch in bei Sachverhalten aus Bereichen der Psychologie, der Moral und der Theologie sind Überlegungen, was nun Ursache und was nun Wirkung ist, sehr oft gar nicht so dumm und überflüssig: Ist zum Beispiel der Sittenverfall die Folge der Pornografie (oder entsprechender oberflächlicher Sendungen usw. in den Medien wie etwa Tutti Frutti oder der Bilder mit Pin-up-Girls in den Schränken junger Soldaten usw.) oder ist die Pornografie die Folge des Sittenverfalls, was auch immer darunter zu verstehen ist? Für die berühmten Moralapostel ist die Sache von vornherein klar und sie lassen sich auch noch nicht einmal auf Diskussionen ein: Die Pornografie ist schuld an allem! Doch wieso gibt es dann auch bei völlig einsamen Naturvölkern, die noch nie etwas von Pornografie gesehen oder gehört haben, den Brauch der Beschneidung der Frau, mit dem ja die Promiskuität der Frauen, also ihr "Sittenverfall", verhindert werden soll? Wie wichtig die Überlegung ist, was jeweils Ursache, was Wirkung ist, wird deutlich, wenn etwas wirklich geändert werden soll. Wenn wir hier falsch liegen, dann ändern wir nie etwas und machen möglicherweise alles nur noch schlimmer (was natürlich auch wieder beabsichtigt sein kann, wenn wir gar nichts ändern wollen, daß das aber nach dem Motto Dienst nach Vorschrift nicht auffallen soll...). Vor allem bei der Beziehung von (Gottes-)Glaube und Moral (siehe auch Glaube und Moral) stellt sich die Frage: Ist die Moral eine Folge von (richtigem) Gottesglauben oder ist der richtige Gottesglaube eine Folge von wirklicher Moral? Was müssen wir also den Menschen beibringen, wenn wir wirklich etwas zum Positiven ändern wollen, wenn wir die Menschen wirklich gut machen wollen? Diese Website geht nun durchweg von der These aus, daß eine Erziehung der Menschen zum Glauben an welchen Gott auch immer mehr oder weniger immer nur Manipulation ist, weil Glaube allein durchaus auch Naivität im praktischen Leben erzeugen kann, die etwa für Don Juans schlichtweg eine Einladung zu ihrem Tun ist, also der Einstieg in den Sittenverfall ist, als zur Ursache gehört. Und wenn Moral innerhalb einer Gesellschaft mit Glauben mit Gewalt oder auch nur mit Finesse (also vor allem mit der Prägung eines Über-Ich-Gewissens) durchgesetzt wird, erreichen wir immer irgendwann einen Gottesstaat, der mehr und mehr eine Diktatur des Bösen wird! Und was wir dann in den von den üblichen Moralaposteln verteufelten Medien sehen, ist immer nur die Wirkung! Wachen wir mal auf und beeinflussen wir also die wirklichen Ursachen! Dagegen sieht es so aus, daß der Mensch ein ganz natürliches Gefühl für Moral hat, weil nur auf diesem Wege die Verwirklichung seiner höchsten Veranlagung zu wirklicher Liebe möglich ist. Das Anliegen dieser Website ist nun, in einem geeigneten Religionsunterricht (siehe auch Kindererziehung und Erstkommunion) dieses Gefühl zu aktivieren - und dabei dürfte es mehr oder weniger zu demjenigen Gottesglauben kommen, der wirklicher (also auch christlicher) Monotheismus und nicht doch wieder nur verkappte Vielgötterei ist. Darüber sollten wir nachdenken und auch darüber, daß falsches Handeln immer von falscher Philosophie und falscher Theologie kommt! Beginnen wir also mit der Änderung an der richtigen Stelle - siehe auch Theorie und Praxis! Anmerkung: Ein verrücktes Beispiel, Religionen sich bei ihrer Verdrehung von Ursache und Wirkung "in die eigene Tasche lügen", ist die Jataka-62-Geschichte im Buddhismus.
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