SCHRIFTWECHSEL MIT ANITA ÜBER "ERFAHRUNGEN"(Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

Schriftwechsel (Januar 2005) mit Anita, die mir von ihren Erfahrungen schreibt (die sie besser nicht gemacht hätte):

Hallo,

Ich heiße Anita und bin 17 Jahre alt. Ich bin durch Google auf die Website gekommen, als ich nach etwas Lesbarem über "Liebe" suchte. Ja, ich war sehr zufrieden mit dem, was ich gefunden hatte und weiß auch nicht, was man noch besser machen könnte. Die Seite habe ich schon an meinen besten Freund weiterempfohlen und rede auch mit ihm drüber.

Das einzige, was ich schade finde, ist, dass solche Texte, wie auf Ihrer Seite, kaum irgendwo zu finden sind. Ich habe viel auf der Seite gelesen und verstehe auch nun viel mehr. Als Jugendlicher liest man meistens nur Bravo, ect., wo eigentlich das Gegenteil steht. Ich bin auch ein wenig enttäuscht, dass ich diese Seite so "spät" gefunden habe. Ich würde bestimmt einiges anders machen. In Bravo steht ja immer, dass man Geschlechtsverkehr haben kann, wenn man dazu bereit ist, ... usw... und dass der Durchschnitt der Jugendlichen mit 16 schon "das" gemacht hat. Da denkt man sich ja gleich, dass es ganz normal ist! Das dachte ich auch früher, aber seit ich Ihre Seite gefunden habe denke ich das nicht mehr.

Ich verstand früher nie, warum einige sagten, dass man vor der Ehe keinen Geschlechtsverkehr habe sollte. Jeder, der es sagte, begründete es fast gar nicht und deshalb schien es für mich als etwas "Altmodisches", weil man früher vielleicht so erzogen wurde. Nun denke ich, dass jeder so erzogen werden sollte und das gerade demjenigen zu liebe, obwohl ich eigentlich nicht gläubig bin, da ich ein sehr großer Tierschützer bin und in fast jeder Religion werden Tiere unterdrückt oder als Opfergaben usw. genutzt (genutzt worden). Aber ich denke auch, dass viele Menschen die Bibel sowieso nach ihrem Nutzen interpretieren und so etwas wie "verändern". Aber ich kenne mich in diesem Gebiet nicht so gut aus.

Ich wollte das nur mal loswerden und ein ganz großes Lob für ihre Seite aussprechen!!!

Liebe Grüße, Anita

Antwort von basisreligion:

Liebe Anita,

Deine Mail ist aber voll lieb, ich bin ganz gerührt...! Wirklich! Auf Deine Bemerkung, "warum nicht früher", hast Du ja auch gesehen, wie ich mich mit den Kirchenleuten zoffe, sie wollen einfach nicht. Aber auch nicht die anderen... Und wenn nicht andere Pädagogen mitmachen, hat das alles kaum eine Chance, aber ich bleibe am Ball - so ein Brief wie Deiner ermutigt unheimlich (und ich brauche das zur Zeit, denn ich komme noch nicht darüber hinweg, wie ich - und nicht nur ich - in den letzten Wochen dem Tod zweimal von der Schippe gesprungen bin durch von mir verschuldete ganz schlimme Fastunfälle - ob da nicht Gott selbst eingegriffen hat? Anmerkung: siehe unter Instinkt.).

Ich kopiere Dir mal zwei Briefe (Anmerkung: an einen marxistischen Theologen und an den Direktor eines ethnologischen Museums), auf die ich natürlich keine Antwort erhalten habe.

Tschüs erst mal und alles Gute!

Michael P.

...und die Antwort von Anita:

Hallo,

Danke fürs Zurückschreiben! :))

Natürlich können Sie meine Mail weiterschicken! Ist echt schade, dass Sie auf ihre Mails keine Antwort bekamen, ich finde die Ideen sehr interessant. Und tut mir auch leid wegen den Unfällen, gut dass nichts passiert ist!!

Ich freue mich aber, dass ich Sie ermutigen konnte. Ich kenne das auch, wenn viele meinen, dass man nicht Recht hat und die Meinung nicht richtig finden, da ich auch versuche etwas zu ändern, aber eben eher auf Tiere bezogen. Bin selbst Veganer und da wird man sowieso nie toleriert... Aber bei Ihnen ist die Sache viel größer. Auf jeden Fall vertrete ich ihre Meinung und danke Ihnen, dass sie mir durch Ihre Seite geholfen haben und viele Fragen beantwortet haben! Wenn Sie bei ihren Projekten oder Plänen Hilfe brauchen, helfe ich Ihnen gern!!!

Liebe Grüße, Anita

Am 14. Januar 2005 von basisreligion:

Liebe Anita!

Zu meiner Mail oben noch etwas: Es ist ja auch nicht immer, daß es nur die Pädagogen, Theologen und Philosophen sind, die gar nicht wissen, um was es sich dreht, und die auch nicht wollen, es ist wie bei einer Mafia (siehe etwa die Diskussion in einem katholischen Forum unter http://66.246.34.238/wbboard/thread.php?threadid=2946&boardid=14&page=1#14, zumindest ein katholischer Priester ist auch dabei, total dogmatisch und verknöchert)...

Es ist da aber noch ein anderes Problem: Stell´ Dir einmal vor, wir hätten uns schon vor zwei Jahren getroffen (als noch "nichts passiert" war) und ich hätte Dich darauf angesprochen, um Dir Tips zu geben. Vermutlich hätte ich keine Chance gehabt! Du hättest mehr oder weniger total abgeblockt und gedacht, was dieser alte Knacker von Dir will, der ja doch nur nackte Jungfrauen angaffen will (o Gott, so etwas Verwerfliches - dabei müßte doch jedem klar sein, daß sich jemand nur für etwas engagiert, wenn auch irgendetwas zurückkommt man muß also auch gönnen können - und wo ist das Problem bitte dabei, auch "dabei" kann man sich doch ganz wunderbar unterhalten?)... Ich habe leider solche Erfahrungen mit jungen Mädchen - und das selbst, wenn die jeweiligen Eltern zu allem, was ich machte oder machen wollte, zugestimmt haben. Ganz offensichtlich rastet in der Pubertät genau die Leibfeindlichkeit voll, die vorher anerzogen wurde, denn sie hat inzwischen in dem jungen Menschen eine Scheinmoral gebildet, die nun jegliche realitätsgerechte wirkliche Moral verhindert. Also sehe ich die einzige Chance, früher bei den jungen Menschen anzufangen, also in einem Altern, in dem sie noch offen für die wirkliche Moral sind (siehe Kairos). Doch das ist jetzt wieder den männlichen und weiblichen Moralaposteln total verdächtig, denen es längst nicht mehr um wirkliche Moral geht, nein nackt mit Kindern, undenkbar, und über was der so alles noch reden will...! Sieh Dir mal die Mail von "Mag. M. Z." auf der Seite Kritik an basisreligion - etwa in der Hälfte, rot gekennzeichnet. Die Situation ist einfach total verfahren, man kann machen, was man will, es ist immer falsch! Vermutlich ist das ein Grund, warum seit jeher viele Gutwillige aufgegeben haben und immer noch aufgeben und also alles weiter läuft, wie es eben läuft...

Immerhin leben wir nicht in Amerika, dort ist alles noch viel bigotter und moralapostelhafter als bei uns, vermutlich wäre ich dort schon längst im Gefängnis... Oder stellen wir uns einmal die Situation vor 2000 Jahren zur Zeit Jesu vor! Da muß ja alles noch schlimmer gewesen sein, und da hatte dieser Häuserbauer Jesus es gewagt, dagegen vorzugehen. In dieser bigotten Gottesstaatgesellschaft sozusagen ein aussichtsloses Unternehmen! Immerhin wird mir von manchen Leuten - und auch von jungen wie Du - sehr viel Mut gemacht und ich habe auch schon viele ganz liebe Erfahrungen, also mache ich natürlich weiter. Und die, die dagegen sind, waren bisher ja alle ganz offensichtlich unsachlich und voller eigener Probleme, so daß ich darüber hinweggehen kann.  Ein wenig habe ich auch eine Stimmung zwischen Gottvertrauen und "l-m-A-Stimmung", ich vertraue einfach darauf, daß Gott das gut findet, was ich hier mache und mich unterstützt und daß sich das Vernünftige doch noch durchsetzt - wenn es erst einmal in der Welt ist...

Und noch etwas: Ich habe mir erlaubt, mal ein Stichwort zu entwerfen, in dem ich unseren Schriftwechsel verwende, natürlich unter anderem Namen! Darf ich das? Und ich habe auch an einen kirchlichen "Fürsten" geschrieben und dabei Deine Mail und auch die von K. ( siehe unter Geschlechterkampf) beigefügt, ich hoffe, ich durfte das, Du hattest ja grundsätzlich für so etwas Deine Zustimmung gegeben. Ich bin gespannt, was und ob da etwas herauskommt.

 
Tschüs und alles Gute!
 
Michael

Und wieder von Anita am 14. 1. 2005:

Hallo!
Ja natürlich, Sie können alle meine Mails online stellen oder weiter verschicken.

Die Schule hat angefangen und ich habe nun zwischen der Woche viel zu wenig Zeit, deshalb bin ich noch nicht fertig mit den Mail-lesen, an diesem WE aber habe ich bestimmt Zeit, dann maile ich Ihnen noch.

LG, Anita

Und hier ein kurzer Schriftwechsel mit einer anderen Frau - etwa in derselben Richtung:

Guten Tag Lieber Cyberspacereligionslehrer,

ich bin während meiner Internetrecherche auf Ihrer Seite gestoßen. Die Themen haben mich so fasziniert, dass ich seitdem regelmäßig vorbeischaue (bis jetzt habe immer noch nicht mal die Hälfte, also es wird noch eine Weile dauern bis ist damit fertig werde :-) ). Diese Art die Aufklärung der Jugendlichen anzugehen ist mir neu. Ich wünschte mir, ich hätte auch so ein umfangreiches Material zur Verfügung in dem Alter gehabt.

Deswegen möchte ich Ihnen auf die Tatsache aufmerksam machen, dass Ihre Seite leider nicht in den Suchmaschinen auftaugt, wenn man nach Stichworte wie "Aufklärung", "Jugendlichen" oder Ähnliches sucht. Und das ist wirklich Schade. Änderungen an die meta-tags dürfen reichen, dass die Seite angezeigt wird.

Viele Grüße aus Karlsruhe,
Christiane P.

Ich habe der mich natürlich für diese liebe aufmunternde Mail bedankt und ein wenig an der Website "gebastelt", damit die Seite (hoffentlich) besser angezeigt wird.

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)