Vertrauliche Gespräche von und für junge Menschen

Lebenspraxis für junge Menschen

VERTRAULICHE GESPRÄCHE

über Liebe und Partnerschaft, emanzipierte Ethik und Religion

für Kinder und für junge Menschen überhaupt

Teil von www.basisreligion.de

Die Theologie mit dem kriminologischen Ansatz. Für eine Theologie der Freiheit.

Untertitel frei nach dem ostpreußischen Philosophen Immanuel Kant (1724-1804): Habe auch als junger Mensch und insbesondere als Kind und als Mädchen Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!

1. Das Phänomen der ersten Enttäuschung (oder: Religionsstunden sind keine Kinderstunden)

2. Erstes Interview mit einem Jungfrauenknacker

3. Männer sind Schweine

4. Die Männer sind alle Idioten

5. Zwei Südamerikanerinnen und deren Probleme mit Männern

6. Sex vor der Ehe - was erkennt man eigentlich damit?

7. Partnerfindung - blindes Schicksal?

8. Können Mädchen und Jungen überhaupt Kameraden sein?

9. Kein Sex vor der Ehe?

10. Nerven behalten! Cool werden!

11. Was die Mädchen wirklich wollen - Sex oder einfach nur "Nähe" - ein fiktives Gespräch mit Jesus.

12. Zwei klassische Kriminalfälle: 1. Die keusche Susanna und 2. der "Fall Jesus und die Sünderin"

13. Heute ist doch alles anders!?

14. Die Scham oder die Peinlichkeit und die Intimsphäre

15. Ohne Gefahr kein Kick

16. Den Orgasmus testen? Oder: Miteinander schlafen und Petting mit Sinn und Verstand. Was wollen wir eigentlich dabei herausbekommen?

17. Selbsterzeugte Superdroge Antistresshormon

18. Attraktiver mit Textilien?

19. Die "Liebe" braucht man nicht zu lernen, wenn´s drauf ankommt, kann man sie!

20. Neid, Bewunderung und Selbstwertgefühl

21. Der (angeblich) so paradiesische Zustand der Naturvölker

22. Spießer sollten die Bibel lieber nicht (so genau) lesen

23. Der wahre Kick

24. Wollen "richtige Männer" denn nicht immer?

25. Die Sehnsucht nach Abwechslung

26. Erfahrungen und Torschlusspanik

27. Die große Liebe und die Sklaverei

28. Vorteile, Vorteile, Vorteile...

29. Hilfe, mein Vater ist eifersüchtig!

30. Zurück zur Natur

31. Vergewaltigung und Vaterbeziehung

32. Wie "man" Männer herumkriegen kann

33. Religion + Tradition = Mafia

34. Spießer haften grundsätzlich nie

35. Zweites Interview mit einem Jungfrauenknacker

36. Anmache - unschuldig und moralisch

37. Hoffnungslosigkeit ohne Glauben an das Leben nach dem Tod?

38. Und der Glaube an Gott?

39. Zum christlichen Glauben gehört schlichtes gemeinschaftliches Abendessen

40. Laura (12) fragt den Webmaster

41. Eigentlich das Einfachste dieser Welt: Die Verwirklichung!

Nachwort

Zu den Gesprächen:

Was wäre, wenn wir unseren jungen Menschen beibringen, wie sie ein Auto vom Technischen her fahren können, und es jedoch dabei versäumten, sie auch das Verhalten im Verkehr zu lehren, wie es etwa den Verkehrsregeln entspricht. Machten wir uns da nicht eines Komplotts verdächtig, das wir mit Autofirmen und Autowerkstätten, mit Ärzten und sogar mit Bestattungsunternehmern mit dem Ziel geschmiedet haben, um möglichst viel Gewinn aus den Schäden der vielen Unfälle zu machen, die dann ja zwangsläufig "passieren"?

Wir können uns solche Schäbigkeit vermutlich kaum vorstellen, doch praktizieren wir dies nicht haargenau im Bereich des Seelischen junger Menschen? Bringen wir ihnen da nicht nur sehr einseitig die Biologie von dem bei, was mit Liebe und Fruchtbarkeit (oder noch nicht einmal das) zusammenhängt, und versäumen es, ihnen gleichzeitig sinnvolle Strategien und Verhaltensweisen in den Beziehungen von Mann und Frau zu vermitteln, die nun einmal dazugehören, wenn ein Leben, das nun einmal immer damit zu tun hat, gelingen soll?

Für diese Lücke ist nun dieser Teil gedacht, er ist also genau dann angebracht, sobald junge Menschen - die durchaus noch Kinder sein können - wissen oder zumindest wissen sollten, wie das mit der "Fruchtbarkeit" abläuft. Und das ist ja heute um das achte bis zehnte Lebensjahr herum. Junge Menschen sollen motiviert werden nachzudenken, wie sie dieses Wissen in ihrem Leben einsetzen, damit sie zunächst einmal für sich selbst und dann auch für andere Schaden vermeiden und Glück anstreben können.

Ziel dabei ist in jedem Fall ein Überblick, der zu einer grundsätzlichen Einstellung in einem wichtigen Bereich des Lebens führt, aus der heraus Menschen dann auch ansonsten selbständig, bewußt und intelligent entscheiden und handeln können. Und nur das Wissen um Gesamtzusammenhänge hat etwas zu tun mit der "Emanzipation", wie wir sie doch den jungen Menschen wünschen, oder auch mit wirklicher "Ethik". Dagegen geht es hier ausdrücklich nicht um irgendeine von oben verordnete "Moral", bei der das Wissen um einen großen Zusammenhang dem Betroffenen nicht bekannt und oft für ihn auch gar nicht erwünscht ist - und die daher nur zu oft kontraproduktiv ist. Wenn es schließlich zu moralischen Regeln kommt, dann müssen sich die auch und gerade die jungen Menschen aus dem Wissen um die Zusammenhänge heraus schon selbst bilden.

Soweit ich aus meiner Arbeit mit jungen Menschen erkenne, sind sie erst einmal voller Ideale, diese brauchen wir ihnen also gar nicht zu sagen. Das Problem sind lediglich die Wege, wie diese Ideale auch in der Praxis gelebt werden können, denn da gibt es nur zu oft Wege, die wir den jungen Menschen nur zu oft durch unser Vorleben indirekt empfehlen, die jedoch in Wirklichkeit untauglich sind. Bedenken wir, daß "alte Leute" sich zu ihren endgültigen "Lebens-Beziehungen" nur zu oft mehr schlecht als recht "durchgewurstelt" haben, daß junge Menschen da jedoch (wenigstens zunächst noch) idealere Wege gehen wollen. Das mag auch oft der Grund für Verständigungsschwierigkeiten zwischen Jung und Alt sein.

Der Titel "Vertrauliche Gespräche" war in der lateinischen Fassung "Colloquia familiaria" auch der Titel eines Werks des Humanisten Erasmus von Rotterdam (um 1469-1536), in dem es sowohl in Form wie in Inhalt zumindest teilweise um dieselben Fragen ging. Es wurde über zweihundert Jahre lang verwendet, allerdings eher als Lateinschule. Anders als in diesem Buch waren die Angesprochenen bei Erasmus eher Jungen und Männer. Ich hoffe, daß der große Humanist damit einverstanden wäre, daß ich mich auf sein Werk beziehe. Ich finde mein Anliegen in der neueren Zeit am ehesten eben bei ihm wieder.

Die Idee, eher "spezielle Männergespräche" und "spezielle Frauengespräche" schriftlich wiederzugeben, damit sie auch von den "jeweils anderen" gelesen werden können, habe ich aus dem Buch "Liebeskunst" des römischen Dichters Ovid (43 v.Chr. - 17 n.Chr.). Ovid ging von der gewiß nicht unsinnigen Annahme aus, daß die in seinem Buch beschriebenen mehr oder weniger "fiesen" oder gar boshaften "Tricks" der Geschlechter gegeneinander von den jeweils anderen gelesen werden - und es damit bei ihnen zu einem besseren Überblick und schließlich auch zu einer besseren ethischen Einstellung kommt. Allerdings wurde beziehungsweise wird sein Anliegen sowohl zu seiner Zeit als auch heute noch zumeist mißverstanden. Ein Grund, warum Ovid mit seinem Werk zudem nicht den von ihm erwünschten Erfolg der Besserung der Sitten hatte, war vermutlich auch, weil noch ein attraktives Konzept für junge Leute fehlte, wie sie es nun "richtig" machen können. Einen hübschen Versuch der Umsetzung der "Liebeskunst" in unsere heutige Zeit finden Sie unter der URL: http://www.humanistische-aktion.de/ovid.htm.

Bei der Verfassung der Gespräche habe ich vor allem also auf wirklich geführte Gespräche zurückgegriffen, auch auf solche, von denen mir andere berichteten, ja diese waren überhaupt der Ausgangspunkt meines ganzen Engagements. "Die Wirklichkeit schreibt eben immer noch die besten Geschichten!" Und es sind da auch Gespräche dabei, die erst im nachhinein sozusagen autorisiert wurden, so sah mich nach ihrer Lektüre des "Gesprächs der beiden Südamerikanerinnen" die junge Frau etwas erstaunt an, die mir darüber grob berichtet hatte; ich hätte daraus das Gespräch nämlich zutreffend "rekonstruiert". Jedenfalls hätte ich ohne die "wirklichen Gespräche" gar nicht gemerkt, daß die Verhaltensweisen heutiger junger Menschen eben doch nicht so unumstößlich sind, wie es oft scheint und wie es selbst allwissende und über allem erhabene Pädagogen und Theologen uns einreden wollen.

Ob mir etwas Brauchbareres für die jungen Menschen gelungen ist, wird sich zeigen.

Wenn sich in den Gesprächen Wiederholungen oder sonstige Schnitzer finden, so bitte ich, mir diese Unschönheiten zu verzeihen, irgendwann muß man einfach einmal "einen Schnitt machen" und die Arbeit - zumindest vorläufig - abschließen.

Und dann bitte ich die Leser, auch zu berücksichtigen, daß es sich um lebendige Gespräche handelt - ein Gespräch provoziert sozusagen das nächste, das heißt, daß sich aus den hier aufgeschriebenen Gesprächen sowieso andere ergeben.

Ach ja, ich werde bisweilen gefragt, ob ich mir diese Gespräche aus den Fingern gesogen habe, ob sie also bloße Phantasie von mir sind. Dazu kann ich nur sagen, daß die Wirklichkeit stets der beste Lehrmeister ist, etwas Besseres kann man sich gar nicht ausdenken! So haben die Gespräche alle entweder autobiografischen Hintergrund oder der Inhalt wurde mir so begeistert berichtet, daß ich ihn als absolut glaubwürdig einstufe. Und ich habe die Gespräche auch abgesichert, also mich anderweitig informiert. Bisweilen habe ich auch aus Bruchstücken, die ich mitbekam, ein Gespräch rekonstruiert und das dann dem "Zeugen" beziehungsweise der "Zeugin" zur Korrektur gegeben, so etwa das Gespräch 5. Und die Frau schaute mich nach der Lektüre etwas verwirrt an: "Genauso war´s!" Mit der Zeit kommt da eben ein gewisses Insiderwissen zustande!

Ein Gespräch, das zu diesen Gesprächen passt, findet Ihr unter http://www.pilt.de/article/Gedanken-Ecke/1069704060.html