8. Können Mädchen und Jungen überhaupt Kameraden sein?

 

Felix: Also ich verstehe die Mädchen nicht, mit denen kann es anscheinend  überhaupt keine richtige Kameradschaft  geben. Immer dieses lächerliche Tussigetue!

Beatrix: Meinst du, uns Mädchen geht das mit den Jungen nicht genauso? Die wollen doch immer nur das “Eine” und wenn sie das nicht kriegen, dann sind wir für sie nicht interessant. Die sind doch alle bekloppt. Irgendwie ist das zum Kotzen.

Felix: Ich verstehe dich nicht, wer redet euch das bloß immer ein?

Beatrix: Das ist doch so – irgendwann läuft doch jede Beziehung auf dasselbe hinaus.

Felix: Also ich habe den Eindruck, daß die Mädchen das auch so wollen.

Beatrix: Mensch, merk das doch endlich, es sieht doch so aus, als ob uns im Grunde doch gar nicht anderes übrig bleibt, wenn wir nicht am Schluß allein da sitzen wollen!

Felix: Dabei wäre das doch so toll, wenn wir etwas gemeinsam unternehmen könnten, wenn wir manchmal vielleicht dafür auch unser Geld zusammenwerfen könnten.

Beatrix: Natürlich, das wollen viele Mädchen ja eigentlich. Und es ist im Grunde auch genug Geld da, wenn ich sehe, wofür manche ihr Geld sozusagen aus dem Fenster werfen oder sogar noch dafür benutzen, sich mit dieser blöden Pafferei die Lunge kaputt zu machen.

Felix: Da könnten man wirklich etwas Vernünftigeres damit machen.

Beatrix: Ja aber was? Wenn man mit Jungen zusammen etwas unternehmen möchte, dann ist das ja doch immer das alte Lied. Dann bleibt man lieber zuhause und verplempert sein Geld anderweitig.

Felix: Eigentlich verrückt. So wie ich das sehe, ist hier irgend etwas verfahren. Was ihr wollt, ist eine vernünftige Kameradschaft mit Jungen, und viele Jungen wollen das eigentlich doch auch. Ich bin doch sicher nicht der einzige.

Beatrix: Und was meinst du, wie man das Problem lösen soll?

Felix: Ich kenne da eine Theorie...

Beatrix: Ist das die mit der unverklemmten vorehelichen Enthaltsamkeit?

Felix: Genau!

Beatrix: In einer Clique, wo man diese Ideen durchhält, da würde ich auch Fahrten mitmachen...

Felix: Das muß ein tolles Erlebnis sein, so eine unkomplizierte Kameradschaft zwischen Jungen und Mädchen. Einfach ist das sicher nicht immer – aber vermutlich ist der Wert, den man dadurch bekommt, unvergleichlich höher als so ein kurzes Sex-Erlebnis.

Beatrix: Und schön wäre das ja auch, wenn da immer wieder auch mal andere dabei wären, denn jeder ist anders und jeder ist interessant. Das würde mir gefallen, auf diese Weise Leute kennen zu lernen.

Felix: Du kennst auch die Problematik, wie diese Alexandertypen alles das immer wieder kaputt machen?

Beatrix: Ja leider. Denn wenn da jemand erst mal mit so einem Typen reingefallen ist, dann wird alles immer viel komplizierter mit der Kameradschaft. Ob das nicht auch anders geht?

Felix: Wir müssen Reklame für diese Ideen machen – und das heißt, mit möglichst vielen darüber reden. Nur wer mit anderen redet, kann erwarten, daß sich etwas ändert und daß er selbst schließlich auch seine Vorteile dabei hat.

Beatrix: Denn wenn alle bekloppt sind, muß man schließlich auch selbst darunter leiden. Aber haben wir überhaupt die Macht dazu, etwas zu ändern?

Felix: Doch doch, und gerade die Mädchen hätten da einen irren Einfluß. Überlege mal, wenn fast alle Jungen in Ordnung sind, aber nur eben “fast”, denn alle kriegt man ja nie, dann bringen die, die übrig bleiben, alles eh wieder durcheinander. Daher kommt es auf die Mädchen an. Wenn die so clever sind, daß sie gleich alles durchschauen und vor allem erst einmal Kameradschaft haben wollen, “ohne die nichts geht”, dann bleibt den Jungen gar nichts anderes übrig, als sich zu ändern. Denn das wird immer so bleiben: Die Jungen sind immer den Mädchen hinterher – und irgendwann sind auch diejenigen Mädchen “alle”, denen Kameradschaft egal ist. Und dann müssen die Jungen sich ändern – das ist die wirkliche Macht der Mädchen!

Beatrix: Wenn alle mitmachen.

Felix: Der Vorteil bei den Mädchen ist, da müssen gar nicht einmal alle mitmachen. Jede, die mitmacht, hat schon ihren Vorteil. Und warum sollen sie nicht, von der Kameradschaft haben sie doch auch so schon etwas, die ist doch schon ein Wert an sich? Irgendwie muß ja auch eine Gemeinschaft anfangen.

Beatrix: Und das soll die wirkliche Idee des Christentums sein? Wenn das funktioniert, dann wäre das schon eine tolle Religion!

 

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