MONOGAMIE meint
die strenge Einehe, dass also Ehe und
Geschlechtsgemeinschaft (siehe Geschlechtsverkehr) zusammenfallen. Die
Monogamie dürfte in ihrer Idealform - also
freiwillig und aus wirklicher
Liebe der Partner zueinande - hier die echte
genannt - nicht nur unserer menschlichen Veranlagung
entsprechen, sondern ist untrennbar mit echtem Monotheismus
verbunden, also auch mit unserem christlichen Glauben. Zu
diesem Thema zunächst einmal ein kleiner Bericht
von einem Experiment (im Selbstversuch), das
sich eigentlich zufällig ergab: Religionsgeschichtlich muss
die echte Monogamie (und damit auch der echte
Monotheismus) als Gegenreaktion verstanden werden
auf die Herabsetzung der Frau als Arbeitstier, als
Prostituierte (oder auch als Kultprostiertuierte) und
als Gebärmaschine in den antiken Gesellschaften. Die
Herabsetzung der Frauen
geschah entweder, indem sie als Besitztum der Männer
verschachert und eingesperrt wurden, oder indem sie
- wie etwa in Ägypten - gar beschnitten wurden, so
dass ihnen jeder Geschlechtsverkehr mehr oder
weniger fürchterliche Schmerzen bereitete und sie
also von vornherein gar keinen Appetit mehr hatten,
die Besitzrechte der Männer zu stören (siehe Beschneidung). Die Idee der echten Monogamie sind allerdings freie und wirklich emanzipierte Männer und Frauen (siehe Emanzipation), denen es um Liebe und Partnerschaft geht und die daher die Monogamie freiwillig und gern leben. Denn nur wenn die Monogamie freiwillig und gern und vor allem auch ohne Angst vor Strafen (ob sie nun hier und jetzt geschehen oder erst in einem Leben nach dem Tod, also im Fegefeuer oder gar in der Hölle) gelebt wird, ist es eine echte Monogamie. Denn wenn ich einen jungen Menschen in einen Turm sperre und diesen ständig bewache, so dass nichts passieren kann, oder wenn ich einem Mädchen "untenherum" alles wegschneide, so dass Sex nur noch schmerzt (die Wunden „da unten“ heilen ja wohl nie richtig zu), dann wird diese Monogamie ja wohl nicht gerne gelebt: Das ist dann Monogamie aus Mangel an Gelegenheit oder aus Mangel am Spaß an Sex überhaupt und eben keine echte Monogamie!
Leider wurde und wird die Monogamie immer wieder derart unprofessionell gelehrt. So gehört doch eine voreheliche Enthaltsmkeit unbedingt zur Monogamie, doch von einer sinnvollen Pädagogik kann keine Rede sein, siehe etwa die Kampagne "Kein Sex vor der Ehe", entscheidend ist doch, wie man gerade die Monogamie jungen Leuten beibringt, was hilft die schönste und beste Theorie, wenn sie nicht richtig in die Praxis umgesetzt wird. So wurde und wird die Monogamie entweder gar nicht oder nur mit Krampf praktiziert. In typischen Gottesstaaten geschah und geschieht die Durchsetzung der Monogamie immer wieder schließlich mit mehr oder weniger Gewalt (bis hin zur Todesstrafe für den, der sich nicht daran hält, im allgemeinen wird die Todesstrafe allerdings nur an Frauen vollzogen), auch hier also nur eine rein äußerliche Verwirklichung - von Liebe und Partnerschaft zwischen Mann sehr oft keine Spur. Und wenn die Monogamie nun gar nicht oder nur vordergründig oder auch nur gezwungenermaßen in einem Monotheismus gelebt wird, so dürfte das ein sicheres Indiz sein, dass der Monotheismus im Grunde zumeist unterhöhlt war (siehe Dekadenz). Und dieses Kriterium gilt auch für uns heute, unser Monotheismus dürfte also im allgemeinen nur ein scheinbarer sein. Über eine falsche Praxis schleicht sich sozusagen immer wieder ein verkappter Vielgötterglauben (siehe Polytheismus) ein. Nicht zuletzt haben ja selbst die Verantwortlichen der eben leider nur zu oft nur vordergründig monotheistischen Religionen immer wieder Interesse, gerade die freiwillige Monogamie nicht zu verwirklichen, weder im eigenen Leben, noch im Leben anderer der ihnen anvertrauten Menschen. Denn wenn Monogamie tatsächlich zu unserer menschlichen Veranlagung gehört, dann gehört sie auch zu unserem Sinn des Lebens und dann bedeutet ein Nichtgelingen immer auch Schuldgefühle. Und Schuldgefühle rufen einerseits nach Vergebung und sind andererseits Ängste. Das alles ist ja bekanntlich die Geschäftsgrundlage typischer Religionen. Wenn es nun eine menschliche Veranlagung zur Monogamie gibt, dann müsste es eigentlich auch eine Veranlagung zu dieser Veranlagung geben, damit sie überhaupt gelebt werden kann. Doch diese Veranlagung wird sozusagen auch kulturell bedingt gestört oder sogar zerstört. Allerdings dürfte diese Veranlagung so leicht nicht unwirksam gemacht werden können. Wenn also heutzutage die echte Monogamie bei uns nur sehr wenig gelebt wird, dann müssen da schon schwerste Behinderungen vorliegen. Es scheint, dass in unseren Zivilisationen (siehe Kultur) vor allem zwei Faktoren dafür verantwortlich sind - und beide haben damit zu tun, dass der Mensch einfach ein falsches Moralmodell hat (das ihm natürlich beigebracht wurde):
Allerdings ist
Monogamie kaum nur ein soziologisches Problem. Wie
sie wegen der Brisanz des Sexuellen in der Praxis
zumindest zu ihrer Wiedereinführung (!) genau des christlichen Glaubens
(also nicht irgendeiner Religion s.o.!) bedarf,
siehe unter Gnade! Was Jesus unter Monogamie
verstand Die Frage stellt sich
natürlich, was Jesus zu seiner Zeit verstand, wenn
er von Ehe redete. Ja, wie fand damal eine
Eheschließung statt? Eheschließung lief parallel zur
Inbesitznahme eines Sklaven. Beim Sklaven war es der
Kaufvertrag und der erste Dienst, den der neue
Sklave seinem Herrn leistete, und bei der Ehe war es
die Übergabe der Braut durch den Vater an den
Bräutigam und den ersten Geschlechtsverkehr, den die
beiden Neuvermählten miteinander hatten. Also
gehörten zur Zeit Jesu Ehe und Geschlechtsverkehr
zusammen, wir können sogar sagen "Geschlechtsvekehr
war Ehe". (Von daher waren Prostituierte
"Ehebrecherinnen", denn die fingen immer wieder mit
anderen Männern "Ehen" an und brachen sie ab.
Wir amüsieren uns, wenn wir erfahren, wie das im
iranischen Gottesstaat mit der Prostitution läuft,
die ja streng verboten ist. Da befindet sich also im
Bordell ein Standesamt - und dort muss man erst
einmal eine Eheschließung machen, die "nachher" dann
wieder <bei demselben Standesamt> geschieden
wird. Es muss eben alles dem muslimischen Gesetz
entsprechen, ansonsten Steinigung...
Zur Zeit Jesu wird das wohl ähnlich gewesen sein -
nicht zuletzt ist alles ja in derselben Gegend der
Welt... Für Jesus war das alles allerdings
"Heuchelei".) Das Verfahren, dass Ehe durch einen
Akt beim Zensor (also beim römischen Standesbeamten)
zustande kommt oder auch durch die Spendung eines
Sakraments ist dagegen römisches Recht oder vom
römischen Recht abgeleitet. Hier war es ziemlich
gleichgülitg, wer mit wem Geschlechtsverkehr hatte
oder hat, das sind bzw. waren allenfalls Sünden,
wichtig ist allein der formale Akt. Mit Jesus hat
das allerdings kaum etwas zu tun, Jesus ging von den
jüdischen Vorstellungen aus, natürlich von den
ursprünglichen und nicht von der
verheuchelten. Und in dem Konzept "Zuerst einmal
Spaß an unschuldigen Paradieserlebnissen" wird auch
von den jüdischen Vorstellungen zur Zeit Jesu
ausgegangen. Die sollen heute wieder in die Praxis
umgesetzt werden. Das mag ver-rückt klingen. Doch
ich denke, gerade heute stehen die Chancen dafür
nicht schlecht, schließlich kann heute schon einmal
"über alles" sachlich geredet und vieles praktiziert
werden - was zu anderen Zeiten einfach völlig
unmöglich war. (nach Johannes Leipoldt und
Walter Grundmann: "Umwelt des Urchristentums", Band
1) Wir sollten also
unterscheiden: Monogamie und menschliche Veranlagung Und immer wieder
(hoffentlich) noch flottere und bessere
Begründungsversuche: Es ist nun einmal so, dass heutzutage selbst junge Leute im Hinblick auf die Sexualität in ihrem Gehirn sozusagen auf den Geschlechtsverkehr fixiert sind, als ob es nichts anderes gäbe: Gehört er zur Liebe bzw. zum Liebesbeweis, gehört er zur Emanzipation eines jungen Menschen unabhängig von einer Ehe, muss man ihn nicht vor der Ehe regelrecht testen, ist er Kennzeichen für die Normalität eines Menschen, ab welchem Lebensalter ist Jungfräulichkeit ein Indiz für eine psychische Macke usw.? Es ist ziemlich
einleuchtend, dass diese Fixierung kaum Raum lässt
für einen anderen Umgang mit der Sexualität - als
eben den Geschlechtsverkehr. Was wäre allerdings, wenn
wir eine Alternative in den Mittelpunkt stellten, so
dass es zu einer anderen Fixierung käme... Was wäre,
wenn Lehrer und andere Pädagogen von dem Erlebnis
des Paradieses, von
einer Phase der Ästhetik,
von einer typischen weiblichen
Sexualität regelrecht schwärmten? Ja, dann
könnten junge Menschen ausgesprochenen Appetit auf
eine Alternative des Erlebnisses der Sexualität
bekommen, auf eine Alternative ohne die Gefahr traumatischer Erlebnisse,
einer Sexualität mit der Chance einer sinnvollen Menschenkenntnis,
einer Sexualität im Einklang mit den inneren Werten
eines Menschen, im Einklang mit der christlichen
Religion, einer Sexualität der Ehrlichkeit, einer
Sexualität einer schönen Liebe und Partnerschaft... Als ich in meinem
Unterricht einmal von einer geänderten Einstellung
mit einer munteren Enthaltsamkeit
redete, meinte einmal eine Schülerin, dass das nicht
ginge, denn dass wäre ja das Paradies und das gebe
es nun einmal nicht auf dieser Welt. Und da
antwortete ich: "Sehen Sie, jetzt haben Sie
verstanden, um was es mir geht... Und das war
schließlich auch höchstwahrscheinlich die Intention
des historischen Jesus,
seine Absicht war doch, uns Menschen genau zu diesem
Paradies zu erlösen. Was dagegen die Kirchen von
dieser Erlösung für ein besseres Leben nach dem Tod
erzählen, das ist doch nichts Besonderes, so etwas
kann doch schließlich jeder behaupten und es
behaupet ja wenigstens so ungefähr jede Religion,
hier ist doch nichts überprüfbar. Aber
hier und jetzt etwas zu verändern, ja, das ist doch
die Kunst! Und das soll nicht gehen, weil die Menschen dazu nun einmal nicht veranlagt sind? Dazu ist nur zu sagen, dass hier wohl ziemlich eindeutig eine selbsterfüllende Prophezeiung vorliegt: Weil von vornherein unterstellt wird, dass der Mensch zu diesem Paradies aufgrund seiner Veranlagung gar nicht fähig ist, wird er erst gar nicht in dieser Richtung geforscht und erst recht nicht erzogen. Und woher soll gerade der junge Mensch es denn können, wenn er gar nicht entsprechend angeleitet wird? Und selbst wenn der Mensch tatsächlich eher polygam veranlagt wäre, ob nicht das Spiel der selbsterfüllenden Prophezeiung in Richtung Monogamie auch funktionieren würde, wenn eine Erziehung nur entsprechend liefe? Monogamie
und Monotheismus Vor etwa vierzig Jahren war
einmal ein Beitrag in der Zeitung "Deutsche
Tagespost", dass Monogamie und Monotheismus, also
die sexuelle Gemeinschaft mit einem einzigen
Menschen (ausgenommen Verwitwung) und der Glaube an
einen einzigen Gott, zusammengehören. An die
Begründung kann ich mich nicht mehr erinnern, doch
sie wird etwa in der Richtung gewesen sein, dass die
sexuelle Gemeinschaft mit mehreren Partnern typisch
für Vielgöttereien
(die ja mit den Fruchtbakreitskulten
zusammen hängen) und Sklavereigesellschaften
ist. Sinn des Glaubens an einen einzigen Gott ist
nun, diese Verzerrungen des Menschseins zu
überwinden. Damit wird die einzigartige Liebe und
Partnerschaft zwischen zwei Menschen das
Grundanliegen von Religionen mit dem Glauben an
einen einzigen Gott. Damit nun diese Monogamie
funktioniert, gehört dazu dann auch die
Enthaltsamkeit vor der Ehe. Natürlich muss die
menschengemäß sein, damit sie auch freiwillig und
gern gelebt wird, denn nur dann ist sie echt..Siehe
hierzu Kein-Sex-vor-der-Ehe. Oder ist der Mensch von der Evolutionsgeschichte her schließlich doch nicht monogam? Siehe hierzu den Artikel in der WELT vom 21. September 2004: "Der Mensch ist polygam - DNA-Analysen bezeugen die Evolutionsgeschichte - Weibliche Gene prägen die nächste Generation" unter http://www.welt.de/data/2004/09/21/335377.html. Dazu meine Meinung: Ob man mit DNA-Analysen wirklich alles beweisen kann? Wenn der Mensch doch in einer Kultur leibfeindlich erzogen wird und ihm Dinge unbekannt bleiben wie in Gespräch 40 angedeutet und er keine Alternativen kennt (siehe Gespräch 9), muss er denn dann nicht mehr oder weniger - wenigstens zuerst einmal - zwangsläufig polygam oder eben promisk werden? Aber es gibt auch Untersuchungen mit anderen Ergebnissen! Schauen Sie doch einmal in den Beitrag "Treusein ist nicht unmöglich - In 60 Prozent aller Beziehungen geht keiner von beiden fremd" in der WELT vom 3. September 2005! Hier der
Beitrag in Auszügen: "Aber halt. Wenn es quasi
biologisch festgeschrieben ist, warum geht eigentlich
nicht jeder fremd? Warum träumt nicht einmal jeder von
sexuellen Exkursionen? Sowohl der Wunsch nach
lebenslanger Einehe als auch die Treue innerhalb einer
Liebschaft hält sich hartnäckig: In einer großen
Untersuchung an der Universität Hamburg gaben über 80
Prozent der Befragten an, sie wünschen sich, mit dem
jetzigen Partner "ein Leben lang" zusammenzubleiben. Dagegen dann ein anderer Beitrag in der WELT vom 12. November 2005: Treue
ist von der Natur nicht geplant - Weder strenge Moral
noch tolerante Sexualauffassungen verhindern
Seitensprünge Aber dann auch wieder (10. Dezember 2005) ein Beitrag: Heirat lohnt auch für Männer - Egoistische Gene treiben zur Ehe - Um mit Sicherheit in leibliche Kinder zu investieren, lohnt sich für Männer die Heirat! "Danach
ist die Institution der Ehe ist keine Errungenschaft der
menschlichen Kultur, sondern ein Trick, den sich findige
Gene im Überlebenskampf ersonnen haben...." Im Übrigen sieht es so aus, dass jeder Wissenschaftler bei diesem Thema seine Forschungen so einfädelt und gestaltet, dass er schließlich genau das herausbekommt, was er will und was er im Grunde schon vorher wusste. Um also den Wert der Forschungen einschätzen zu können, wäre es vielleicht wichtig zu erfahren, wie der betreffende Wissenschaftler oder die betreffende Wissenschaftlerin persönlich zu dem ganzen Thema steht, wie er oder sie also lebt. Monogamie in der Tierwelt Ein Beispiel für den Zusammenhang Monogamie - Geschlechtsverkehr sind die Prärie-Wühlmäuse, bei denen schon der erste Geschlechtsverkehr eine so enge Paarbindung schafft, dass das Interesse für fremde Weibchen nicht nur zum Erliegen kommt, sondern sie sogar vertreiben werden. Siehe den Beitrag Dopamin macht das Gehirn süchtig nach Liebe - Wer frisch verliebt ist, fühlt sich wie im Drogenrausch in der WELT vom 8. 12. 2005, vollständige Url. des Artikels: http://www.welt.de/data/2005/12/08/814428.html. Ein weiteres Beispiel ist das "Münstersche Meerschweinchen", siehe den Beitrag in der WELT vom 11. 12. 2004 unter der Url: http://www.welt.de/data/2004/12/11/372948.html. Und nicht zuletzt gehören ja die Menschen auch in irgendeiner Weise zur Tierwelt. Und wenn schon so oft unsere Beziehungen zur Tierwelt angeführt werden, warum sollen wir also nicht zur Spezies der monogamen Tiere gehören - eine solche Spezies gibt es zwar nicht offiziell, doch man kann es ja einmal auch so sehen? Natürlich müssen wir auch angemessen entsprechend unserer Veranlagung erzogen werden... Von einem Besucher dieser Website erhielt ich einen Hinweis auf die Treue und lebenslangen Beziehungen unter den Aras: http://www.poicephalus.de/vogelparks/wilhelma2.html . Dazu schrieb er: Mich wärmt der Gedanke,
jemanden für den Rest meines Lebens an der Seite zu
haben, um an einem gemeinsam Kreidestein den
Schnabel zu schärfen, weil man sicherlich auch mal ein
scharfes Wort zu wechseln hat. Dabei wäre ein
Vogelkäfig sicherlich vergleichsweise irgendwo schon
mal die Ehe (Eheschließung: Trauung <->
Vertrauen) selber. Aber den Käfig könnte man
sicherlich ertragen, wenn man wenigstens die einzig
und wahrlich Geliebte zur Seite hat. Vielleicht sogar
mehr, als wenn man durch Gitterstäbe gar getrennt
wäre.
Ich weiß auch um
Erzählungen, dass Hippies dachten, freie Liebe
funktioniert, Hauptsache, man ist freundlich
miteinander. Aber dann kam da das Gemisch
Sympathie<->Eifersucht ins Gruppengeschehen und
machte einen Strich durch die Rechnung. Ist alles
nicht sooo einfach, bzw. enthemmt und unmoralisch
unter Verwendung von Drogen (also die Sinne betäuben)
kann so etwas schon mal ne Zeit lang sicher gut gehen.
Aber wehe, es ist nix zum einwerfen mehr da! Manche
stehen auch auf 3er, aber 3x6 macht 666. Die Zahl ist
mir zu teuflisch ;-)
Noch ein kritscher Beitrag (aus der Zeitung "Die Welt" vom 21. 02. 2017) „Monogamie ist das kranke Modell" Ist es narzisstisch, den Partner nicht zu teilen? Autor Friedemann Karig rät zur Polyamorie Hollywood-Star Scarlett Johansson verkündete kürzlich, Monogamie sei unnatürlich. Autor Friedemann Karig, 34, untersucht in seinem Buch „Wie wir lieben", ob Polyamorie ein funktionierendes Modell gegen Probleme wie Untreue und Eifersucht ist. Ein Gespräch über schonungslose Offenheit, Unlust und Narzissmus. VON CLARA OTT DIE WELT: Lieber Herr Karig, Ihr Buch trägt den Untertitel „Vom Ende der Monogamie". Was ist mit der Liebe los? FRIEDEMANN KARIG: Wo eine Lösung gesucht wird, muss es ja Probleme geben. Ich glaube, dass sehr viele Leute spüren, dass wir eine große Freiheit haben und viele Möglichkeiten. Dass aber das Glück nicht proportional anwächst. Wieso muss immer die vermeintliche Beziehungsunfähigkeit herhalten? Klingt halt gut, weil man die eigenen Schwierigkeiten pathologisiert und damit externalisiert. Wie Burn-out, da kann man nichts dafür. Und das ist natürlich Quatsch. In seiner ganzen Banalität haben wir die körperliche Beziehungskrise - dass es im Bett nicht mehr läuft - ja schon total angenommen. Dafür muss man ja nur mal in jede x-beliebige Frauenzeitschrift schauen. Überall Sextipps. Nirgends echte Alternativen. Wir reden also lieber über Stellungen, als über unsere Lust und Unlust? Wir haben diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit hingenommen. Keiner wundert sich mehr, wenn man im Freundeskreis dasitzt, und nach dem dritten Glas Wein sagt jemand: „Wir hatten drei Wochen keinen Sex, und ich habe auch keinen Bock mehr." Da würde keiner sagen: „Oh Gott", sondern alle: „Ja, das kenne ich." Resignation statt Aktion? Meine These ist ja, dass nicht wir oder der Partner das Problem sind, sondern grundsätzlich der Anspruch, über 20 Jahre mit jemandem sexuell treu und intim zu sein. Ich habe übrigens wirklich nichts gegen monogame Beziehungen. Es gibt halt leider nur viel zu viele unglückliche. Bei vielen hält es nicht mal drei Jahre. Dabei wollen wir alle ja tiefe, langfristige Beziehungen. Mit Haus am See und Kindern. Zu Recht. Nur das \vie ist längst nicht ausgeschöpft. Ich glaube, dass sich viel zu viele Leute trennen, weil sie das Problem, dass es sexuell nicht mehr läuft, zwar erkennen, aber nicht angehen. Oder noch schlimmer: daraus schließen, dass sie sich nicht mehr lieben. Wieso ist Polyamorie für Sie eine gute Lösung aus diesem Dilemma? Ich habe versucht, offene Beziehungen umzudeuten. Das heißt für mich nicht „offene Beine", sondern „offene Köp-fe". Allein dass man seinem Partner sagt: „Ich habe Lust auf andere Mensehen", ist schon für viele Menschen ein Riesenschritt. Fällt beim offenen Lieben das ewige Problem mit der Untreue weg? Es gibt nichts Erbärmlicheres, als erwachsene Menschen, die sich diese monogame Treue auferlegt haben und im unbeobachteten Moment die Grenzlinie abgrasen. Die stehen dann besoffen und notgeil im Klub und wissen, dass sie das gerade noch dürfen. Die einen machen dann was Verbotenes, die anderen nicht. Aber das macht eigentlich keinen Unterschied. In dem Moment hast du moralisch betrachtet deinen Partner schon betrogen. Und was ist mit der Eifersucht? Wieso ist Eifersucht so eine krasse Fallhöhe für uns geworden? Wieso trifft einen das heute viel mehr ins Mark? Es geht heute um das Selbst und unsere Identität. Dagegen ist alle Aufklärung egal. Früher war es brutaler, heute sind die Verletzungen innerlich. Und tiefer. Deshalb diese Angst. Leben nicht auch Singles polyamourös, wenn sie mehrere Affären führen? Ich bin als Erstes dafür, dass wir diese Schubladen durchmischen. Mich hat schon immer aufgeregt, dass alle immer fragen: „Was ist das denn jetzt mit euch?" Es gibt anscheinend nur A oder B. Zusammen oder nicht. Gibt uns das Schubladendenken nicht eine Art Sicherheit und Halt? Und einen gewissen Wert. Wir denken auch in der Liebe oft: Preis gleich Wert. Die Opportunitätskosten geben uns Halt, würde der VWLer sagen. „Du schläfst mit niemand anderem" heißt eigentlich: Du übst Verzicht, also muss es dir etwas bedeuten. Das ist ein Weg, aber es ist nicht die einzig wahre Lehre. Wie wechselt man auf polyamor? Das ist durchaus eine Chance für klassische Beziehungen, die bislang ganz okay funktionieren. Wenn ihr diesen kleinen oder für viele groß anmutenden Schritt schafft, dann seid ihr unverwundbar, weil ihr das beste Instrument habt, damit umzugehen, nämlich Offenheit, schonungslose Ehrlichkeit. Wie erklärt man das seinem Partner? Die Paare in meinem Buch sagen: „Wir probieren es mal, es innig und nah zu halten, ohne es exklusiv zu machen." Das ist zwar der steinigere Weg, aber das kann auch den gegenseitigen Respekt steigern. Ein vorgefertigtes Modell unreflektiert einzugehen ist für mich die schlechteste Variante. Auch Monogamie als das Schema F ist aber immer Definitionssache, oder? Wenn wir ganz ehrlich sind, leben ja die meisten Paare schon so eine Zwischenform. Welche Beziehung ist schon jahrelang einhundertprozentig treu? Trotzdem stoßen offene Beziehungen immer noch auf viel Skepsis. Das Fremde ist eben immer Provokation, Irritation oder gar eine Bedrohung. Wieso passt Polyamorie für Sie zum aktuellen Zeitgeist? Die Leute merken, dass sie sich in allen Dimensionen des Lebens optimieren - nur in ihren Beziehungen nicht. Wenn einem das Fitnessarmband sagen würde, dass man seine Freundin zu wenig küsst - das wäre bitter. Da gehe ich lieber laufen. Zurück zu den „offenen Köpfen": Sie fordern mehr Selbstreflektion, um offen und glücklich lieben zu können. Das ist natürlich auch eine mitunter harte Auseinandersetzung mit den eigenen Abgründen. Das gekränkte Kind oder der Narzisst in uns will etwas besitzen, was superexklusiv ist. Aber das begehrte Wesen soll bitte seinen Trieb abschalten. Ein Problem haben vor allem Männer mit begehrenswerten Frauen. Ich kann sie nicht wie einen Hund anbinden, den andere zwar streicheln dürfen, aber der nur mir gehört. Man freut sich, wenn der andere erfolgreich ist, aber sobald andere Menschen den Partner äußerlich begehren, kommt 'die Eifersucht ins Spiel. Das ist total narzisstisch und nicht gesund. Eigentlich ist das monogame Besitzdenken das eigentlich kranke Modell. (Friedemann Karig: „Wie wir lieben - Vom Ende der Monogamie", erschienen bei Blumenbar, 304 Seiten, 20 Euro Kritische Anmerkungen (von "basisreligion") zu diesem Beitrag: 1. Von welcher Monogamie redet der Autor - von der "jüdischen" oder von der "römischen", bei der es ja auch noch zwei Varianten gibt? (s. oben: "Was Jesus unter Monogamie verstand") 2. Wie kamen die "monogamen Beziehungen", von denen der Autor redet, zustande? Waren es wirkliche Liebe oder "nur" Verliebtheit? Oder waren es etwa kommerzielle Gründe, also vielleicht die berühmte "gute Partie" für eine schöne Versorgung? Oder waren es eine arrangierte Ehen? 3. Waren die Partner die Nacktheit gewöhnt oder nicht? Die Kleidung hat doch eine gewisse Fetischwirkung - das heißt, wenn wir zwanghaft mehr oder weniger viel Kleidung brauchen, funktionieren unsere Beziehungshormone (s. Oxytocin) nicht mehr "normal". Kann es also daran liegen, dass wir mit der Monogamie nicht mehr klar kommen? 4. Gab es in den Beziehungen echten Orgasmus - auch und gerade bei den Frauen? Wir müssen bedenken, dass Zweidrittel aller Frauen nie einen Orgasmus erleben. Es ist also gut möglich, dass sich die Partner schlicht und einfach nach Beziehungen mit Orgasmuserlebnissen umsehen. Wer also behauptet. dass die Monogamie ein "krankes Modell" (oder auch ein "Auslaufmodell") ist, der sollte erst einmal überlegen, warum manche monogamen Beziehungen nicht funktionieren - und also erst einmal dafür sorgen, dass die monogamen Beziehungen gesunden - beziehungsweise dass vor allem möglichst gesunde monogame Beziehungen zustande kommen. Wie der Buchautor Friedemann Karig hier vorgeht, ist doch dasselbe, wie wenn ein Autobesitzer zum Urteil kommt, dass sein Auto nichts taugt, weil es nicht fährt - ohne einen Fachmann zu Rate gezogen zu haben, warum es nicht fährt, und ob da vielleicht nicht nur ein kleiner Fehler ist, der leicht beseitigt werden kann. Oder der bei vernünftiger Konstruktion gar nicht hätte sein müssen. (Wörterbuch
von basisreligion
und basisdrama) |