FORSCHUNG ZUR SEXUALSCHAM (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

Ohne können sie nicht mehr: fetischistische Nager KURIOSE FORSCHUNG: RATTENSCHARFE JACKEN
(aus GEO 02 Februar 2015 S. 128)

Jim Pfaus, Psychologieprofessor aus Montreal, hat Ratten einen Jacken-Sex-Fetisch antrainiert

GEO: Herr Professor Pfaus, wie kommt man darauf, Ratten Reizwäsche anzuziehen?
Durch Zufall. Die Jacken benutzten wir ursprünglich nur, um männliche Ratten bei einem anderen Experiment auseinanderhalten zu können. Als wir die Tiere später in einer neuen Studie einsetzten, kopulierten sie plötzlich nicht mehr - obwohl die Weibchen erkennbar heiß waren. Wir überlegten hin und her. Irgendwann zogen wir den Männchen ihre Jacken wieder an - und sie hatten wieder Sex.


Was kam dann bei der Studie heraus?

Rattenmännchen, die bei ihren ersten sexuellen Erfahrungen selbst eine Jacke tragen oder mit einem Weibchen mit Jacke kopulieren, entwickeln eine Art Fetisch: Die Jacken stimulieren sie sexuell, ohne Kleidung läuft nichts - oder jedenfalls sehr wenig.


Was sagt das übermenschliche Sexualität?

Frühe Erfahrungen, die belohnt werden, verändern das Gehirn und damit unser Verhalten - und lassen uns auf Reize anders reagieren: Ein Fetisch ist also etwas Natürliches - und schwer wieder abzulegen.


Ein 40-jähriger Mann, der bereits Sex hatte, aber noch nie Reizwäsche gesehen hat, würde also von einem schönen BH nicht stimuliert?

Demnach wahrscheinlich nicht, nein.

KOMMENTAR VON BASISRELIGION

Die Sache ist doch ganz einfach und völlig klar: Nicht nur Reizwäsche, sondern Kleidung überhaupt macht doch erst scharf! Deswegen müssen wir sicher nicht immer gleich nackt herumlaufen, damit unsere Natur in der Liebe und in der Sexualität richtig (also menschengemäß) funktioniert. Doch es ist offensichtlich, dass der grundsätzliche Zwang zur Bekleidung uns zu Fetischisten macht. Gäbe es diesen Zwang nicht, würden wir im Zusammenhang mit Liebe und Sexualität vermutlich ganz anders reagieren, eben viel natürlicher, möglicherweise gäbe es nicht mehr die typischen "Beziehungskisten", sondern von vornherein viel bessere, also auch haltbarere, Beziehungen zwischen Männern und Frauen.

(Hinweis: Unter Fetischismus finden Sie die entsprechende Meldung der Zeitung "Die Welt")