MÄDCHEN. Als Zuschrift auf das Stichwort Harry Potter bekam ich folgende Mail eines Mädchens. Am besten passt vielleicht hier der ganze Schriftwechsel von Anfang 2003:
Hallo!
Liebe A...!
Natürlich geht mir Deine Kritik am Stichwort "Harry Potter" im Kopf herum - denn jede Kritik hat im Grunde recht! Vermutlich sehe ich Dinge, die Du nicht siehst und umgekehrt, das alte pädagogische Problem! Oder auch die Sache mit den Missverständnissen…
Ein Vorschlag: Ich bin bereit zu lesen, doch ich möchte eine Kostprobe, die mich fasziniert. Scanne mir also drei, vier oder auch fünf Seiten und maile die mir zu. Vielleicht werde ich ja warm? Und Du liest im Gegenzug mal diesen Brief und noch eines der Stichworte, die im drittletzten Absatz dieses Briefs fett geschrieben sind. Wenn Dir das nichts sagt, dann hat sich die Sache erledigt, denn dann weiß ich nicht weiter… (Im übrigen: Alle Worte dieses Briefs in Großbuchstaben sind Stichworte im Wörterbuch basisreligion!)
Ich muß also unbedingt etwas weiter ausholen, denn ich sehe - ich schrieb das schon - das Problem Harry Potter längst nicht als Einzelproblem, das hängt mit vielem anderen zusammen. Es wurde sogar ein besonderes Stichwort draus – nämlich dieses hier!
Ob Du daher Dich vielleicht einmal darauf einläßt, mit welchem anderen Stichwort im Wörterbuch ich mich gerade beschäftige? Es ist etwas, wovon man gerade als junges Mädchen wissen sollte und worüber man auch einmal nachdenken sollte: Es geht um das Problem: Recht der ersten Nacht. Also bitte dort besonders die "Episode" "Das Recht der ersten Nacht in Jokehnen" durchlesen"! Meine Gedanken als Religionslehrer dazu: Was hätte man in der damaligen Zeit machen können, damit dieser unverschämte und sogar kriminelle "Brauch" ein Ende hat? Schau mal in das Stichwort und überlege bitte einmal mit!
1. Ich als alter Religionslehrer könnte zu dem Mädchen gleich bei seinem Dienstantritt hingehen und es warnen. Doch ich muß damit rechnen, daß das Mädchen mich abblitzen läßt und mir schnippisch antwortet, daß sie schon alles wüßte, daß das ihre Sache sei, daß ich wohl eifersüchtig sei, weil ich nicht selbst an sie herankäme, oder sie antwortet gar, daß ich ganz schön unverschämt sei, ihr so eine Blödheit zu unterstellen, auf so etwas hereinzufallen. Oder auch: Das Mädchen ist so verklemmt, daß sie über das Thema überhaupt nicht reden kann und weil ich rede, ist das für sie ein Indiz, daß ich genau der Unhold bin, vor dem sie schon immer gewarnt wurde - und sie verpetzt mich sogar beim Gutsbesitzer. Also fange ich erst gar nicht damit an.
2. Du als Frau, der das schon mal passiert ist, gehst hin und versuchst zu warnen. Dasselbe Problem: Du mußt damit rechnen, daß das Mädchen meint, Du seiest eifersüchtig, weil Du nicht die "Auserwählte" des Gutsbesitzers bist. Und das Mädchen meint ja auch noch, daß sie die große Ausnahme sei, die der Gutsbesitzer wirklich liebt und sie sieht sich schon als die künftige Gutherrin.... Also fängst Du erst gar nicht an nach dem Motto: "Laß sie doch, die eingebildete Tussi.“
3. Oder die Eltern des Mädchens warnen schon vorher, weil sie vage von so etwas gehört haben. Dann hat das Mädchen ja von vornherein gar keine Lust mehr, eine Stelle auf einem Gut anzufangen, oder begegnet allen Leuten dort mit Mißtrauen, auch denen, die in Ordnung sind, wodurch sie sich so unbeliebt macht, daß sie schließlich rausfliegt. Oder sie findet das gerade spannend, weil alles, was die Eltern verbieten oder wovor sie warnen, ja nur gut sein kann, und macht den Gutsbesitzer auch noch geradezu an.
4. Oder die Eltern des Mädchens sagen bewußt nichts, obwohl sie alles genau wissen nach dem Motto: Ihre Tochter soll so lange wie möglich ihre Unschuld (die allerdings eher Naiviatät und Blödheit ist) genießen und von dem Ernst des Lebens überhaupt keine Ahnung haben, denn der kommt noch früh genug und dem kann man sowieso nicht ausweichen. Und alle, die sich da einmischen und meinen, das Mädchen informieren und warnen zu müssen, sind letzen Endes genauso verderblich für das Mädchen wir der Sittenstrolch selbst!
5. Oder man geht zu dem Gutsherrn und sagt ihm, dass das nicht in Ordnung ist, was er da macht. Natürlich, wunderbar die Zivilcourage! Doch was ist, wenn der einen mit ein paar dummen Sprüchen abspeist? Und die Anstellung ist man dann sowieso irgendwann los… Und überhaupt: Wenn´s der nicht macht, dann macht´s ein anderer, und vielleicht noch ordinärer. Die Mädchen sind ja so blöd! Und beim Gutsherrn bringt das wenigstens noch einen Mann und eine Anstellung usw. Außerdem: Die anderen Gutsherren machen das ja genauso, wie will man die alle ändern?
6. Bleibt der Gesetzgeber: Also erläßt der ein entsprechendes Gesetz. Doch das Problem dabei: Wer macht diese Gesetze? Das sind doch unter Umständen dieselben Typen, die da dieses sogenannte "Recht" ausüben oder deren Freunde. Da wird also schon was "herauskommen", und zwar vermutlich etwas, das auch wieder von Eingeweihten leicht unwirksam gemacht werden kann. Beispielsweise: Da wird zwar eine "Schonfrist" für Mädchen vorgesehen, doch irgendeine Altersregelung muß es ja geben, weil sonst die Freiheit des Menschen eingeschränkt ist. Also wird, daß ein Mädchen älter als 16 Jahre sein muß für sexuelle Abenteuer, dann ist sie selbst verantwortlich, dann darf sie also Sex von Rechts wegen mit jemandem haben, selbst wenn der bereits volljährig ist. Und dann richtet ein "Lover" "das" eben so ein, daß er im Eventualfall vor Gericht aussagen kann, sie hatte sich mit ihm ja verabredet und sie hatte das auch alles, was passierte, so gewollt. Daß jemand hinterher anders denkt, das passiert ja auch sonst schon mal und berechtigt nicht zur Bestrafung des betreffenden Mannes. Gesetze kann man eben immer hintergehen, und besonders die, bei denen es um Moral geht…
7. Einen entsprechenden Unterricht für die Mädchen ganz allgemein machen. Dasselbe Problem, auch hier machen den doch dieselben Typen oder ihre Freunde. Und dann macht man den Unterricht also so blöd oder mit so dummen Verboten ("Gott sieht alles und bestraft dich nach dem Tod mit der Hölle"), daß die Mädchen "das" am Ende auch noch ausdrücklich wollen - nach dem Motto "Was verboten ist, muß gerade gut sein!"
Und als Ausgleich wird dem Mädchen etwas von Sittsamkeit und Sitte und Anstand eingeredet, also von (Sexual-)Scham und von Tabus, und auf diese Weise ihr Naturbedürfnis nach Moral (das jeder Mensch und vor allem jede Frau hat, denn Moral ist nun einmal notwendig, damit eine Frau und ihr Nachwuchs in einer lebensfeindlichen Umwelt überleben können) gleichzeitig befriedigt und verhöhnt - denn es passiert ja doch!
Heute alles anders? Daß ich nicht lache!
Man sage nicht, das gab es alles nur früher und heute ist das anders. Ich habe meinen Schülern oft den Film Kids gezeigt. Die Frage ist: Wie erkennt man einmal selbst, ob ein Junge einen wirklich liebt, oder ob er auch so ein Idiot wie der Telli in diesem Film ist, dem es nur um "das Eine" geht? Die mädchenverachtende Einstellung dieses Tellis da ist doch dieselbe wie die des Gutsbesitzers, nur Telli macht das mit Finesse und Charme, während der Gutsbesitzer seine Stellung ausnutzt und mit plumper Gewalt vorgeht. Falls Du den Film nicht kennst, dann kannst Du ja einmal unter dem Stichwort Kindererziehung sehen, da ist auch so ein ähnlicher Bericht.
Wenn Du mal diese Website basisreligion durchstöberst, wirst Du merken, daß ich hier sehr auf Offenheit und Menschenkenntnis setze. Wie gelingt es einem Menschen, gerade in einer solchen Sache einen anderen zu durchschauen?
Abteilung kehrt! Warum nicht mal in die Gegenrichtung?
Dabei komme ich immer wieder darauf zurück, was wir eigentlich verstecken, wenn wir die Sittsamkeit und dabei vor durchaus auch die (Sexual-)Scham grundsätzlich als Dogma nehmen, also etwa beim Baden am Meer usw. Badeklamotten anziehen. Denn notwendig aus verstandesmäßigen Gründen sind die ja nicht, sie sind im Gegenteil manchmal sogar sehr unpraktisch: Und das, was wir damit verstecken, kennt doch sowieso jeder, zumindest von Bildern. Meine Meinung dazu ist, daß es auch gar nicht darum geht, daß wir bestimmte konkrete Körperteile verstecken, sondern daß dieses Angewiesensein auf Badeklamotten nur eine Ersatzhandlung ist, daß wir nämlich in Wirklichkeit unsere geistig-seelischen Probleme verstecken: Wir versuchen also unsere Ängste, unser mangelndes Selbstwertgefühl, aber auch unsere Falsch- und Hinterhältigkeiten, und sogar unsere Kaputtheiten zu verstecken, und gerade die, die etwas mit der Sexualität zu tun haben. Und die Erfahrung ist, daß solche Gutsbesitzer- oder Telli-Typen, die ja nun wirklich etwas Böses zu verstecken haben, gar nicht unbefangen nackt sein können, daß man die also schon fast an ihren Ausreden, bei einer harmlosen Nacktheit am Strand mitzumachen, erkennen kann. Denn deren Moral ist ja nur eine äußerliche (damit nämlich die anderen meinen, sie seien moralisch, also verhalten sie sich so, was üblicherweise als Moral gilt, und so können sie auch noch gut ihre Schlechtigkeit tarnen) und keine innerliche (weil sie also nicht wirklich moralisch sind, weil sie also gar nicht wirkliche Partnerschaft haben wollen mit allem, was nun einmal dazu gehört, also Verantwortung für den anderen, daß ihm auf keinen Fall etwas passiert und er Leid erfahren könnte usw.).
Nur wenn etwas Gutes auch Spaß macht, werden sich auch - zumindest auf Dauer - Menschen finden, die sich dafür einsetzen!
Also empfehle ich zur Menschenkenntnis eine unbefangene Nacktheit (schau mal unter Gandhi-Mathode!) - probier doch einmal so eine Nacktheit - vielleicht bei einem Saunabesuch oder im Sommer an einem schönen See oder eben am Meeresstrand, am besten zusammen mit Geschwistern oder entsprechenden Freuden. Du wirst staunen: Gar nichts Schlimmes passiert, und du wirst eine Ahnung bekommen, wie verlogen die Moral ist, die man Dir üblicherweise so beibringt! Zudem muß man sich ja auch an so etwas gewöhnen und zwar so sehr, daß allein diese Unbefangenheit und Natürlichkeit schon Spaß macht! Machen wir uns bewusst: Ohne Spaß läuft gar nichts (nach dem Motto: "Spaß muß sein auf der Beerdigung, sonst geht keiner mehr hin!"), und wo ist das Problem, wenn ein Mädchen Spaß hat, nackt sein zu können und ein Mann Spaß hat, mal hinzuschauen und sich an einem schönen weiblichen Körper und vor allem an unbefangener Unschuld zu erfreuen - und mehr nicht? Nur wenn etwas Spaß macht, werden sich auch - zumindest auf Dauer - Menschen finden, die sich dafür einsetzen! Miesepetrige Moralapostel bringen doch schon gar nichts - und wenn sie etwas bringen, dann ist das sowieso nur Unfug! (Mir hat kürzlich jemand geschrieben, daß er eine Bekannte hat, die genauso denkt, sie ist 37 Jahre alt, hat noch nie mit einem Mann etwas gehabt, doch findet sie es ganz toll, mit ihm nackt auf Pferden durch eine einsame Landschaft zu reiten, na also, auch so etwas kann offensichtlich Spaß machen!)
Ich rede ganz bewußt hier über so etwas, bei dem ich damit rechne, daß auch Du so konditioniert bist, mich als Unhold einzuschätzen, also als alten Bock - und das allein, weil ich ein Tabu breche und über so etwas rede! Ja, ist es denn falsch, was ich sage? Die Berichte, wenn Männer oder Jungen unschuldige Mädchen zum ersten Mal verführen, laufen doch immer ganz anders - siehe den "Bericht von der Abtreibung" (unter Kindererziehung), siehe die Sache mit dem Telli im Film "Kids". Ist es denn wirklich so schlimm, wenn ich mich erfreue an unbefangenen nackten jungen Mädchen, könnte das nicht eine legitime Motivation sein, daß Mädchen möglichst lange ihrer Unschuld behalten und sie vernünftig bei einer Partnerwahl einsetzen? Vermutlich wirst Du hier mit "I gitt" und Mißtrauen reagieren, "so ein komischer Typ"! Doch es passiert den Mädchen dabei doch nichts? Und sie könnten doch nun wirklich ihren unschuldigen Spaß dabei haben! Wäre es nicht toll, wenn ein Sport zwischen Jungen und Mädchen so möglich wäre wie auf dem Titelbild? Und wie soll man das denn sonst kurz und knapp den jungen Leuten eine flotte Methode der Menschenkenntnis beibringen, die auch sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen funktioniert?
Und weil das alles so kompliziert ist, deswegen lassen wir alles Nachdenken darüber bleiben - und stürzen uns auf Unverfänglicheres und begeistern uns dafür! Harry Potter kommt da wie gerufen!
Von so etwas werden wir zwar auch nicht schlauer, einmal unsere große Liebe und eine wirklich brisante und erfüllende Partnerschaft zu finden, die auch lebenslang hält, doch wir hatten wenigstens eine spannende Jugendlektüre und damit eine mehr oder weniger heile Traumwelt, in der das Gute zumindest letzten Endes immer siegt. Wie schon! Doch ein gigantisches Ablenkungsmanöver - weg von den Themen, die uns wirklich unter den Nägeln brennen müßten, weil sie nun einmal wirklich auf uns zukommen und um die wir uns eigentlich kümmern müßten! Das wäre doch das Letzte, wenn unschuldige Mädchen rechtzeitig die Verlogenheit unserer Moral durchschauten und sich anders verhielten, das würde doch alles durcheinander bringen, wohin kämen wir denn dann! (Vielleicht zu einer Gesellschaft, in der man Probleme ohne Krieg löst? Oder in der menschliche Werte so wichtig sind, daß man mit weniger Materiellem auch zufrieden ist, also etwa mit unserer Umwelt viel sparsamer umgeht?) Und vorteilhaft ist dieses Manöver für die, die das anleiern, auch noch: Ein irres Millionengeschäft! Und wer noch alles mitverdient, auch in der Folge, natürlich haben die alle kein Interesse, daß die jungen Menschen wirklich rechtzeitig aufwachen. Außerdem: Wozu sollen es die jungen Leuten besser haben, als wie man es selbst erlebt hat?
Und für die Sachen der Liebe des Lebens reden einem die alten Leute ein, daß das eben Glückssache sei, da könne man nun einmal sowieso nichts machen, das sei ja alles vorherbestimmt, das sei normal, man müsse eben seine Erfahrungen machen, selbst wenn sie manchmal bitter seien, und wenn einer anders denkt, dann ist der eben verrückt usw. - bla bla bla!
Das Ablenkungsmanöver beschränkt sich natürlich nicht nur auf Harry Potter, nein keineswegs!
Die größten Ablenker und die größten Profiteure sind nämlich seit jeher die Religionen! Die jungen Menschen sollen sich so in Unwichtiges und Nebensächliches, oft auch in Unwahres und Unwirkliches hineinziehen lassen, daß sie so durcheinander sind und gar nicht auf die Gedanken kommen, rechtzeitig über die wirklich wichtigen Dinge nachzudenken und die passenden Konzepte und Strategien zu entwerfen. Und wenn es dann schließlich "passiert" ist, dann reiben sich die Religionen (und nicht nur die) die Hände, dann haben wir die jungen Leute endlich geschafft: Jetzt gibt´s kein Zurück mehr, jetzt sind sie wie wir! Denk dran: Wir hassen zwar den Verführer, doch wir lieben die Verführung! (Wenn das nicht so wäre, würden wir´s anders machen!)
Nein, Du meinst, andere Religionen als unser christlicher Glaube sind da anders? Dann schau doch mal näher hin, und sage mir, welche denn? Ich habe hier in dieser Website über Buddhismus, Hinduismus, Shintoismus und Islam geschrieben! Es gibt bei allem, was ich da kenne, nicht nur keine Konzepte für Mädchen, sie werden bisweilen von vornherein sogar als unbelehrbar und nur von niedrigen Instinkten besessen eingeschätzt, die nur gezähmt genießbar und brauchbar sind, was bis zu ihrer Beschneidung geht! Auf jeden Fall sind sie minderwertig, daher ist selbst ein Abenteuer mit einer Jungfrau bis hin zur Ausübung des sogenannten Rechts der ersten Nacht nur ein Kavalirsdelikt. In diese Reihe paßt auch das GESPRÄCH Nr. 2: "Erstes Gespräch mit einem Jungfrauenknacker"!
Das also ist der Sinn meiner Website, daß Mädchen endlich einmal rechtzeitig lernen, nicht mehr auf alle diese Ablenkungsmanöver reinzufallen (wozu natürlich auch die ganze Scheinmoral gehört, die die Mädchen nur ängstlich macht - siehe Ängste - und die überhaupt nichts bringt), und daß sich also hier etwas ändert! Denn das alles ist nicht neu, das ist eine uralte Geschichte. Und ich meine, daß sich schon der wirkliche Jesus genau gegen diese Scheinmoral gewehrt hatte - mit dem Erfolg, den wir ja kennen: Man hat ihn kurzweg gekreuzigt. Das was der wollte, hätte ja auch nun wirklich alles durcheinander gebracht!
Wenn Du mal mit jemandem redest über diesen Brief, dann am besten mit Deinen Eltern… Du wirst Dich wundern, wie sie das alles interessiert! Und wenn Du sie bisher nicht als sonderlich patent empfunden hast, dann wirst Du das jetzt merken. Denn Eltern sind im allgemeinen die einzigen Erwachsenen, die gleich merken, worum es hier geht und die das toll finden. Alle anderen lehnen erfahrungsgemäß eher ab, und wie, auf einmal werden die nettesten Pädagogen zu Betonblöcken, zumindest ist das denen alles fürchterlich egal (siehe oben bei der Geschichte mit dem Major – die Mentalität der Menschen hat sich nicht geändert!). Der Grund ist, weil Eltern wirkliche Sorge um ihre Kinder haben und schnell merken, wenn ihrer Sorge geholfen werden könnte. Wenn sich eine Tochter mit dem Unterschied von Scheinmoral und echter Moral auseinandersetzt, dann schöpfen selbst sehr pessimistische Eltern wieder Hoffnung! Und Du wirst lachen: Wenn Du einmal in meinen Reiseberichten liest und den Wunsch äußerst, so eine Fahrt einmal mitzumachen, sie würden sogar zustimmen! (Das war keine Einladung, das war nur ein Argument!)
Mit besten Grüßen M.P.
Es hat sich ein Schriftwechsel ergeben, der ziemlich ins Persönliche geht, daher bin ich mit der Wiedergabe hier erst einmal vorsichtig. In der Zwischenzeit kam eine Mail von einer anderen jungen Dame (Hervorhebungen durch basisreligion):
Hallo,
Und hier die Antwort von basisreligion:
Hi, Deine Mail kommt sehr gelegen, denn der Mailwechsel mit A.T. wird etwas kompliziert. So wie ich sehe, bietet Harry Potter tatsächlich so eine Art Religion, Harry Potter ist so etwas wie Jesus. Ja warum flüchten die jungen Leute vor der Realität? Da gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Sie kennen die Realität gar nicht wirklich, weil ihnen in ihrer Erziehung immer nur eine heile Welt vorgemacht wurde, statt eine Welt, die nicht heil ist, die aber Ansatzpunkte bietet, etwas zu tun (Beispiel: Heute in der Kirche in meinem Dorf wurde die Jonas-Geschichte für Kinder "aufbereitet". Danach sollte er den Leuten in Ninive predigen, weil sie die Kinder zankten usw., kaum glaublich, was da für ein belangloser Quatsch draus wurde!) 2. Sie kennen die Realität inzwischen auch aus eigener Erfahrung und flüchten sich in eine heile (sexfreie!) Welt, in der immerhin das Gute gewinnt. In dem Wahn der "Eigenverantwortung" hatte man sich nämlich auf (Sex-)Handlungen eingelassen, die einem in den wirklichen Konsequenzen gar nicht klar (gemacht worden) waren, was bleibt also einem anderes übrig als jetzt zu verdrängen. Und Harry Potter ist wenigstens die spannende (gottseidank sexfreie!) Lektüre, die ablenken kann. Da kann man noch einmal ein paar Jahre jünger werden. Was glaubst Du, warum ich so auf unkomplizierter Un-Verklemmtheit (oder auch "Anti-Leibfeindlichkeit") à la Gandhi herumreite, denn dazu gehört Menschenkenntnis, das bringt keine Beziehungskisten und keinen Kummer, keine Probleme, da gibt es kein Macho-Gehabe, kein blödes Gerede anderer... Und vor allem kann man auf diesem Weg merken, was man nun eigentlich vom anderen Geschlecht will und erwartet, damit´s wirklich was wird im Leben! (Und ich als alter Mann kann mitreden, ohne Moralapostel zu sein!) Doch das ist eben nicht in, man bereitet sich darauf also gar nicht innerlich vor und lehnt es sogar vehement ab, und das viel Problematischere kommt dann Holderdipolter oder eben per Überrumpelung! Die Kehrseite davon erzählt natürlich niemand, klar, damit würde man sich ja blamieren. Und schließlich machen die meisten Leute immer doch nur das, was alle machen! Vielleicht liest Du doch mal meinen ausführlichen Brief! Tschüs erst mal! M.P.
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