KAVALIERSDELIKT (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

Von einem KAVALIERSDELIKT spricht man, wenn es sich um ein Vergehen handelt, das sich im Grunde viele Menschen dann und wann zuschulden kommen lassen und mit dessen Übertretung dann manche Menschen sogar noch herumprotzen und darüber schmunzeln.

Das ändert nichts an der Tatsache, daß die Folgen für jemanden, der Opfer eines Kavalierdelikts geworden ist, oft genug katastrophal sind, bezahlt er doch dafür möglicherweise mit dem Glück seines ganzen Lebens.

So werden umgangssprachlich Seitensprung und Entjungferung als Kavaliersdelikte empfunden und von manchen Menschen bisweilen sogar Vergewaltigungen oder Ansteckung anderer mit Geschlechtskrankheiten.

Gerade im Hinblick auf die Einstufung von Frauen als Geschlechtswesen, das dem Mann dienlich zu sein hat, scheint auf der ganzen Welt seit jeher dieselbe Einstellung zu herrschen. So haben in manchen orientalischen Ländern Männer ganz offensichtlich keine Bedenken, eine Frau, die aus welchen Gründen auch immer nicht mehr paßt, durch irgendwelche rechtlichen oder sonstigen Konstruktionen aus dem Weg zu räumen - sei es durch einen fingierten Prozeß in einer Sache, auf der die Todesstrafe steht (siehe Gottesstaat), sei es durch Mitgiftmorde oder Witwenverbrennungen in Indien. Auch das sind alles dort Kavaliersdelikte, über deren "erfolgreichen" Ausgang "man" vermutlich noch stolz ist und lacht.

Die Sache wird auch nicht besser, wenn bisweilen Frauen bei ihrem Umgang mit Männern genauso denken. Ein typisch weibliches Kavaliersdelikt ist etwa die programmierte Schwangerschaft, bei der es darum geht, wie Frauen Männer dazu bringen, sie zu heiraten. Siehe hierzu auch das Gespräch 32: Wie "frau" Männer herumkriegen kann.

Geradezu als Einladung zu Kavaliersdelikten kann der Stolz und die Eingebildetheit vieler Frauen und Mädchen angesehen werden.

Männer meinen dann auch noch, ein gutes Werk zu tun, wenn sie solche Frauen auf den Boden der Wirklichkeit herunterholen und "so eben mal" reinfallen lassen. Daß diese Eingebildetheit im Grunde nur ein Zeichen von Unsicherheit ist, sehen sie nicht, wie sollen sie auch? Jedenfalls ist von Schuld-Gefühlen bei den Männern keine Spur. Nicht zuletzt verdienen solche eingebildeten Frauen und Mädchen ja auch gar kein wirkliches ritterliches Verhalten (siehe Ehre), denn ihnen geht es gar nicht um wirkliche Liebe und Partnerschaft, sonst würden sie sich anders verhalten. Hätten sie nicht durch eine geeignete Female Choice die Männer ändern können? Doch daran bestand offensichtlich kein Interesse...

Ganz offensichtlich ist unsere verklemmte und leibfeindliche Erziehung und fehlende Menschenkenntnis eine der wesentlichen Ursachen für das Zustandekommen von Kavaliersdelikten. Mädchen bilden sich auf ihre Moral etwas ein, die in Wirklichkeit allerdings nur eine Scheinmoral oder eine Verklemmtheit ist, und es reizt geradezu, das ihnen sehr drastisch zu beweisen!

Die allgemeine Einstufung einer schäbigen oder gar kriminellen Handlung als Kavaliersdelikt erschwert es ungemein, daß sich Menschen finden, die sich um eine sachgerechte und konsequente Gesinnungsänderung bemühen. Und für diejenigen, die es wollen, doch nicht wissen, wie sie es  anfangen sollen, sei das Stichwort "Einstieg" empfohlen.

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)