TOLERANZ ist die Duldsamkeit gegenüber anderen Menschen und deren Auffassungen. Die Einstellung der Toleranz ist Grundbedingung für unser menschliches Zusammenleben, andere Menschen müssen daher immer in ihrer Unverletzlichkeit geachtet werden, zumindest so lange sie sich uns gegenüber auch so verhalten. Was damit gemeint ist, ist wohl am besten in den Zehn Geboten ausgedrückt. Muss man auch gegenüber verbrecherischen Menschen tolerant sein - und muss man erst warten, "bis es passiert ist"? Das Problem ist jedoch, ob sich die Forderung nach Toleranz auch in gleicher Weise auf Kulturen und Religionen beziehen kann, in denen offensichtlich gar nicht die Verantwortlichkeit um die einzelnen Menschen mit ihren ganz persönlichen Wünschen nach Leben und Glück gesehen wird, sondern in denen Menschen auch noch ausgebeutet, gequält und sogar gemordet werden oder in denen Establishments ihre Mitmenschen mit Ängsten, Tabus und Zwängen regelrecht verdummen und tyrannisieren? Was ist mit der Verklemmtheit und Leibfeindlichkeit? Erscheinen so nicht viele Kulturen und Religionen sogar in ihrem Kern oder in ihrer Entwicklung weitgehend menschenverachtend und können sie nicht nur fortbestehen, weil die Menschen ihre persönlichsten Sehnsüchte und Erfüllungen nicht zur Geltung bringen oder sogar verdrängen? Wie kann man beispielsweise einem Denken gegenüber tolerant sein, bei dem alles getan wird, damit eine wirkliche Freiheit und Emanzipation junger Menschen gar nicht beabsichtigt ist und daher auch gar nicht erst zustande kommen kann? Wie soll man es akzeptieren, wenn in manchen Kulturen den Menschen die Erfüllung ihrer Einheit von Leib und Seele grundsätzlich unmöglich gemacht wird, wie etwa durch die Beschneidung der Mädchen bei vielen Völkern? Doch wie kann man auch bei uns jemandem gegenüber tolerant sein, der eine verachtende Einstellung gegenüber Frauen hat oder der gar nach allem, was er so redet, den Eindruck einer "tickenden Zeitbombe" macht, dass er sich irgendwann an Kindern vergreift? Und wie ist es, wenn Menschen und vor allem auch junge Menschen regelrecht verdummt und uninformiert gelassen werden, damit sie einen üblichen Sexismus möglichst noch freiwillig mitmachen? Muss man da nichts unternehmen? Doch woher sollen wir sicher sein, dass wir nicht falsch urteilen? Gerade diejenigen, die einmal Opfer eines solchen Missbrauchs geworden sind und sich deswegen verständlicherweise engagieren, sind ja im allgemeinen derart voller Ängste, dass sie in höchster Gefahr schweben, dass alles, was sie unternehmen, sowieso falsch ist und den Teufelskreislauf von Täter und Opfer nur weiter "am laufen" hält. Und was sie dann anstellen, ist von einem bewussten Missbrauch mit dem Missbrauch bisweilen gar nicht mehr zu unterscheiden. Bevor wir also verachtend auf andere Kulturen und Religionen herabblicken und sie verurteilen oder sogar bekämpfen (was bisweilen in regelrechten Vandalismus auszuarten pflegt), sollten wir erst einmal uns fragen, ob es in unserer eigenen Kultur und Religion um die Erfüllung der tiefsten menschlichen Sehnsüchte tatsächlich so viel besser bestellt ist und ob wir die Probleme damit wirklich im Griff haben. Ich bin angegriffen worden, dass ich in dieser Website sehr negativ über andere Religionen urteile und nur dem Christentum zubillige, dass es sich zum Positiven ändern kann. Angenommen die Firma Volkswagen hat ein tolles 1-Liter-Auto entwickelt, das auch noch günstig und sicher ist und lange hält. Darf sie dafür nicht die entsprechende Werbung machen, um so viele Käufer wie möglich dafür zu gewinnen? Müsste VW seinen Konkurrenten auch die Technik zu Verfügung stellen oder gar auf die Produktion des Autos verzichten, um fair zu sein und den Markt nicht durcheinander zu bringen? Wir würden ein derartiges Verhalten doch als schwachsinnig, verklemmt-romantisch und ganz und gar nicht kundenfreundlich empfinden... Aber wenn es um Religionen geht, wieso sollten wir dann solche Rücksicht üben? Wichtig ist doch nur, dass wir eine Marktposition nicht in der Weise ausnutzen, dass wir den "Mitbewerbern" gar keine Chance mehr geben und etwa jegliche Information über sie unterbinden oder verfälschen. Das solche "Zensur-nicht-nötig-Haben" ist aber doch kein Fehler? Allerdings: Welche der sonstigen Religionen käme denn noch infrage? Der Islam? Der Buddhismus? Der indische Hinduismus, der japanische Shintoismus? Also, ich weiß nicht... Wo kennen wir denn echte Ansätze, dass sich woanders auch jemand in der Weise des vermutlich geschichtlichen Jesus um die Menschen gekümmert hat? Das sind doch alles die typischen Priesterreligionen, die - ungetrübt von jeder Religionskritik - doch immer nur im Sinn haben, dass die Menschen in einer anderen Welt ihre Erfüllung finden und nicht, dass sie in der Einheit von Leib und Seele in dieser Welt leben können. In welcher anderen Religion sind denn die (freiwillige) Liebe und Partnerschaft zwischen Mann und Frau wirkliches Thema oder könnten es wenigstens sein? Das Potential einer wirklich aufgeklärten und diesseitigen Religion (siehe auch Aufklärung und Atheismus) hat doch nur unser christliche und allenfalls noch der jüdische Glaube (doch den zu reformieren, ist schon mal einer gescheitert). Außerdem: Sind wir als Christen denn verantwortlich für die anderen Religionen? Ist das nicht das Problem der Priester dieser Religionen oder anderer Menschen, die in diesen Religionen leben und sie unbedingt haben wollen? Und wieso sollen
eigentlich die Religionen und ihre Aufteilung auf die Bevölkerung
bestehen bleiben bis in Ewigkeit? Sind denn hier irgendwelche Claims
abgesteckt, wer welches Gebiet beackern und ausbeuten darf? Das kann
doch nicht wahr sein! Gibt es hier statt einer
Pflicht zur Toleranz nicht vielmehr eine Pflicht zur Intoleranz? Allerdings: Sind wir hier wirklich ein besseres Modell für andere? Wenn wir überzeugender wären, würden wir nicht von ganz allein auf Menschen anderer Kulturen und Religionen anziehender wirken? Was wäre also, wenn wir das Dilemma lösten, indem wir positive und praktikable Konzepte entwickelten und praktizierten? Ob nicht, wenn das erfolgreich gelänge, auch die anderen mal kritisch über ihre Religionen nachdächten und erkennten, wie auch sie von ihren Religionen im Zustand permanenter Unmündigkeit gehalten werden? Ob dadurch nicht irgendwann von allein alle die Grenzen zwischen den Menschen verschwinden, die eine Toleranz bisweilen so schwierig oder überhaupt erst notwendig machen? Fangen wir also hier an! Bieten wir ein besseres Modell! Setzen wir die Vision von Utopia in diese Welt um! Packen wir das ideale "1-Liter-Auto" an und zeigen wir, dass hinter uns der richtige "Konzern" steht! Damit löst sich vielleicht das Problem unseres Dilemmas von allein. Informieren Sie sich über andere Religionen! Besuchen Sie die Seite http://www.religionen.at!
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