KINDERPORNOGRAFIE. Zugegeben, auf die Idee, dieses Stichwort zu bringen, hat mich ein Kollege gebracht – er wußte von jemanden, der das auch in seiner Homepage anführte, jedoch allein deswegen, damit sein Werk in den Suchmaschinen gefunden werde... Nun, in dieser Homepage hier ist ja gewiß ein sinnvollerer Grund dafür! Zweifelsohne ist der sexuelle Mißbrauch von Kindern verwerflich und kriminell, werden hier doch Menschen, die weder den geeigneten Überblick haben, was da mit ihnen geschieht, und sich auch nicht angemessen wehren können, auf Dinge gelenkt, die entscheidend und vor allem negativ in ihr Leben eingreifen - und nicht nur in das kindliche, sondern in das ganze weitere Leben. Allem Anschein nach hat auch Jesus solchen Mißbrauch von Kindern aufs Schärfste verurteilt, etwa wenn er sagt: „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde...“(Matth. 18, 6). Und er wird auch seine Gründe haben, schauen Sie einmal in die Website über den Mißbrauch von Kindern im Judentum - und vor 2000 Jahren wird das, um was es da geht, nicht viel anders gewesen sein: http://www.hagalil.com/bet-debora/journal/tabu.htm . Es ist allerdings sehr schwer, in unserer Zeit, die in Fragen der Moral ansonsten weiß Gott nicht nüchtern ist (was zur Moral nun einmal gehört!), sondern eher hysterisch und paranoid oder gar heuchlerisch, sich gerade hier sachlich auseinander zu setzen. Was ist schlecht, was gut, was normal und was hat eher negative Folgen und was eben nicht? Gehört Kinderpornografie, also die Abbildung von nackten Kindern dazu, selbst wenn sie da mitmachen, vielleicht sogar noch „Anstifter“ sind und ihnen sonst wirklich nichts passiert? Und wieso sollen Menschen, die ansonsten Partnerwechsel und Fremdgehen, Homosexualität und alle möglichen abartigen sexuellen Praktiken unter Erwachsenen für normal und geradezu für ein Zeichen von Emanzipation halten, hier auf einmal „den richtigen Riecher“ haben, zu entscheiden, was Moral ist und was nicht? Ob auf das, für was sich solche Menschen einsetzen, nicht vor allem leerer Aktionismus ist und nicht eher der Spruch gelten könnte: „Gut gemeint ist das Gegenteil von gut getan?“ Und da es schließlich doch im allgemeinen immer so ist, daß jeder einen sucht, der noch schlechter ist als er selbst, ist es gerade, wenn es um Kinderschädigungen geht, doch recht einfach, die eigene Schlechtigkeit auf jemanden abzuladen, der das tut, was man selbst nicht tut - und vielleicht auch nur einfach deswegen, weil man nicht die Gelegenheit hat? Oder ob man gar dem anderen einfach nur etwas aus dem einzigen Grund unterstellt, weil man von sich auf andere schließt, „man selbst würde etwas `wirklich Problematisches´ in einer bestimmten Situation eben tun“? Vielleicht ist also ein unreflektiertes Abladen gar ein Indiz dafür, daß solche geheime Schlechtigkeit eher in einem selbst steckt (siehe Unterstellungen und Projektion)? Da im Endeffekt alles, was bei diesem schwierigen und heiklen Thema geforscht, gesagt und getan wird, im allgemeinen immer so ausgelegt wird, wie jeder es will (selbst Jesus hätte da keine Chance gehabt – vielleicht war das sogar sein Problem!), halte ich es für das Sinnvollste, wenn wir uns einmal einen praktischen Fall vornehmen. Schauen Sie sich einmal in meinem Reisebericht mit Kindern nach Bayern an, wie ich selbst durch Kinder (!) zu dieser Problematik ganz allgemein und zu meiner heutigen Einstellung gekommen bin. Und nach solchen Erlebnissen und Erfahrungen mit Kindern sehe ich es schon sozusagen als bewiesen an, daß wir Menschen von der Natur zwar auf Moral "programmiert" sind, doch auf wirkliche und nicht nur äußerliche wie die der (Sexual-)Scham! Nur muß die eben auch aktiviert werden, so wie die bisherige ja auch erst anerzogen oder besser einsuggeriert werden mußte. Für die bessere Moral kommen allerdings eher geeignete Information und natürlich auch Gruppeneffekt infrage! Irgendwann habe ich schließlich einmal einen Erstkommunionunterricht (siehe auch Kindererziehung) mit acht Mädchen und zwei Jungen durchgeführt – und habe dabei diesmal den Gruppeneffekt genutzt und bin statt auf die für eine wirkliche Moral untaugliche Scham direkt zur Sache gekommen, wo die Probleme liegen, wie man „reinfällt“ oder sonst wie „vertut“ und wie man sich schon als junger Mensch wappnen kann... Und es ging sehr sehr gut, die Kinder waren interessiert, die Eltern fanden ganz offensichtlich gut, was ich machte, nur der Pfarrer war überfordert, dem ging es "nur" um eine Hinführung zum Glauben, alles andere war für ihn uninteressant. Auf alle Fälle: Im Hinblick auf die, um die es geht, kann ich nur sagen: Es geht doch! So aussichtslos ist doch selbst mit einer wirklich christlichen Moral heute gar nichts! Man muß nur wollen! (Zur Information: Die ersten Gespräche dieser Website beruhen auf Gesprächen aus diesem Unterricht.) Der Verlust der Scham ist der erste Schritt zum Schwachsinn, meinte Freud - und irrte. Denn er verdrehte die Fakten... Ach ja – der berühmte Sigmund Freud hatte doch Patienten in seiner Praxis, die in ihrer Kindheit angeblich irgendwelche Nacktheitserfahrungen hatten, die sie ganz offensichtlich nicht verarbeiten konnten und die dann für sie lebenslange Traumata bedeuteten? Irgendwie hatte da zum Beispiel eine Patientin immer das „große Glied“ ihres Vaters vor ihren Augen... Also ist alles doch nicht so unproblematisch? Oder was sonst? Inzwischen wissen wir, daß Freud hier nicht die Wahrheit gesagt hatte, es waren bei seinen Patientinnen nicht bloße „Nacktheitserfahrungen“ in ihrer Kinderzeit, sondern da gab es handfeste Fälle von inzestuösem Mißbrauch – nur damit konnte er der morbiden bürgerlichen Wiener Gesellschaft der Jahrhundertwende nicht kommen, diese Wahrheit hätte sie nicht vertragen, mit solchen Anschuldigungen hätte er sich selbst unmöglich gemacht. Und so ist diese oft sehr unproblematische Nacktheit bei Kindern in Verruf gekommen und damit auch die Erwachsenen, die da eine andere Einstellung als die „übliche“ haben... Na ja, und da stehe ich jetzt. Nehmen Sie diese Homepage als positive Aufarbeitung dieser „Probleme“, die wohl weniger meine sind, sondern die der ganzen Gesellschaft. Ich sehe auch ein, daß hier viel Schindluder getrieben ist und daß Mißtrauen angebracht ist. So eine Homepage mit einem Gesamtkonzept, das sozusagen der Öffentlichkeit vorgestellt wird, ist da wirklich einmal nötig. Und manchmal scheint mir da auch etwas zu gelingen, manche Eltern vertrauen mir sogar ihre Kinder an (etwa auf eine Reise nach Spanien), und gerade aus „Langzeitbeobachtungen“ kann ich sagen, daß die Kinder, die da unkompliziert mitmachten, nun wirklich nicht die Problemkinder sind. „Problemkinder“ wurden die anderen, die eben „schon damals“ ihre Probleme hatten. Wenn ich mich dabei gerade um Mädchen kümmere, dann liegt das erst einmal daran, daß meine Freunde eben rein zufällig eher Töchter haben, und dann auch, daß ich meine, daß die Mädchen und Frauen eher „Schlüsselfiguren“ sind, wenn die eine andere Einstellung bekommen, müssen sich die Männer nach den Spielregeln der Female Choice automatisch ändern. Und was machen wir mit der Kinderpornografie? Mit Gesetzen und Verboten werden wir - zumindest auf Dauer - wohl kaum eine Lösung finden, Gesetze und Verbote in sittlichen Fragen haben doch letztlich noch nie oder zumindest immer nur vorübergehend etwas geholfen und außerdem ist da ja auch noch die Problematik des Mißbrauchs solcher Gesetze. Wir sollten also lieber versuchen, etwas grundsätzlich zu ändern. Machen wir uns dazu einmal bewußt, daß alle diejenigen, die heute so etwas brauchen, auch einmal Kinder waren. Und irgendetwas ist damals wahrscheinlich falsch gelaufen. Es ist nun einmal das Problem in unserer Kultur, daß junge Menschen nicht nur nicht zu einer sinnvollen Menschenkenntnis sondern auch noch zu einer Leibfeindlichkeit erzogen werden; na ja und bisweilen rächt sich das später sehr - indem Menschen hier etwas nachholen müssen und dabei kein Maß mehr kennen und gemeingefährlich werden. Und so kommt es eben zu einer Art Teufelskreis. Ich finde, wir sollten endlich einmal damit anfangen, junge Menschen einfach „normal“ zu erziehen, auch bei der Nacktheit von Kindern gibt es gewiß das Problem der Ambivalenz, also so etwas wie Gebrauch und Mißbrauch, es ist hier also nicht gleich alles falsch und verwerflich - und wer diese Unterscheidung nicht kennt oder nicht wahrhaben will, der ist doch der, der die Probleme hat! Und so gehört auch dazu, daß wir nicht gleich in allem, was Kinder wollen oder was oft auch sehr praktisch ist, etwas Bedenkliches sehen, und es ihnen als den doch Gesünderen, als es viele in unserer Generation sind, überlassen, was sie einmal als Pornografie empfinden und was nicht – wenn sie selbst erwachsen sind. Siehe auch im Stichwort Sexualität des Kindes, wie überraschend sich Kinder bisweilen verhalten und wie sie sogar Erwachsene in Verlegenheit bringen können. Und noch etwas: Typische Moralisten (siehe Moralapostel) oder auch Gutmenschen machen aus allem etwas Schlimmes, doch wie heißt der Spruch zum englischen Hosenbandorden: „Verflucht sei, der Schlechtes darüber denkt!“ Siehe auch die Ausführungen unter http://normative.zusammenhaenge.at/beitraege/ordernow.html gegen die Hysterie mit der Kinderpornografie. (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |