Obwohl eine sinnvolle VATER-TOCHTER-BEZIEHUNG von größter Bedeutung für die Entwicklung eines Mädchens zur Frau ist, ist die Realität weitestgehend nicht sehr positiv: Die Gründe sind vor allem:
Dabei dürfte gelten: Jeder Mensch ist auf die Grundgestalten Vater - Mutter - Bruder - Schwester, und sogar Großmutter - Großvater angewiesen, damit seine Entwicklung glückt. Und erst nach erfolgreichem Erleben dieser Grundgestalten ist er frei für die nächste Beziehungsebene, also vor allem die Partnerschaft zwischen Mann und Frau (Wilhelm Heinen, 1909-1986). Wir witzelten als Studenten über diese immer und immer wieder vorgetragene Theorie unseres Münsteraner Moralprofessors. Vermutlich war es jedoch vor allem seine ständige Verknüpfung mit der Tiefenpsychologie, die wir nicht ganz nachvollziehen konnten. Immerhin gibt es ja noch einen Ansatz bei den natürlichen Mechanismen - und deren Umsetzung in die Praxis geschieht wohl am besten und einfachsten mit Paradieserlebnissen, die ein Vater seiner Tochter vermittelt. Jedenfalls ist dieser Ansaatz für mich plausibler als der von der Tiefenpsychologie her (wenn man natürlich auch alles entsprechend interpretieren kann). Siehe auch Bruder-Schwester-Beziehung. Das Spezielle, was ein echter Vater seiner Tochter rüberbringt und was eher ein Mann kann, damit die Tochter gerade auch wirklich sexuell selbstbestimmt ist und eine ihr gemäße weibliche Sexualität leben kann und den für sie geeigneten Partner findet, ist, dass sie ein realistisches und zutreffendes Moralmodell erhält. Dazu gehört zweierlei:
Eigentlich sind
das alles tolle Aufgaben für einen Vater (neben den
"normalen", seiner Tochter etwa die Welt zu zeigen), die
leider wegen der heutigen Verunsicherungen einerseits
und auch wegen mancher Naivität
oder auch ausgesprochener Hilflosigkeit selbst
gestandener Männer (ich stelle fest, dass viele Väter
von so manchen Hintergründen á la Gespräch 2 keine Ahnung
haben oder zumindest nicht haben wollen) nicht oder nur
wenig wahrgenommen werden. Und zur Praxis: Siehe hierzu auch den Mailwechsel mit einem Vater, dessen Tochter (9) von einem Exhibitionisten belästigt wurde. Dem Vater kommt hier eine ganz wichtige Aufgabe zu! Einerseits brauchen heranwachsende Töchter nun einen wirklichen Vater, andererseits hält man als Vater sich besser von ihnen fern, ein absolutes Dilemma! Doch es wäre ja merkwürdig, wenn die Natur hier nicht vorgesorgt hätte. Wenn wir es nur richtig anstellen, gibt es genau für dieses Problem das so genannte Inzesttabu. Und das gibt es nicht nur zum Schutz, sondern das will geradezu praktiziert sein, damit der Mensch auch wirklich gesund wird. Schließlich hat der Mensch ja auch etwa seine Beine nicht nur mitbekommen, damit er vor dem Löwen davon laufen kann, sondern er fühlt sich erst richtig wohl, wenn er seine Beine auch vernünftig gebraucht. Das Inzesttabu bildet sich von ganz allein vor allem durch den unbefangenen Umgang von Vater und Tochter von frühester Kindheit an: Wenn Väter mit ihren Töchtern "scherzen und kosen", wenn sie mit ihnen etwas unternehmen und ihnen dabei alles für sie Interessante erklären, wenn Töchter zu ihrem Vater ins Bett oder in die Badewanne klettern (ein Indiz für die Harmlosigkeit ist etwa, wenn die Tochter von alleine kommt) und sich dabei so richtig wohl fühlen, wenn einfach ein normaler Umgang da ist, genau dann bildet sich dieses Inzesttabu. Und das hält auch an für immer: "Einmal Vater-Tochter, immer Vater-Tochter!" Nicht zuletzt macht der unbefangene Umgang ja beiden Seiten Spaß, die Natur weiß auch, warum! Doch da sind eben
die Probleme... Denken wir etwa an eine Mutter, die
selbst einmal Opfer des
Missbrauchs ihres eigenen Vaters gewesen ist (in der
Beziehung zu ihrem Vater gab es nämlich genau diese
Unbefangenheit nicht, doch das sieht sie jetzt nicht),
wie kann sie also jetzt solche natürliche Unbefangenheit
richtig einschätzen und zulassen? Und damit fehlt ihrer
Tochter ein richtiger Vater und schlimmstenfalls beginnt
sogar der Teufelskreislauf
von Neuem! Das Konzept einer
sinnvollen Sexualerziehung, bei der auch der Vater
eine aktive Rolle spielt, siehe dort - auch mit einer
Grafik! Und wie ich es mit meiner (Gast-)Tochter
gemacht habe, siehe unter "DÜRFEN MUSLIMISCHE
MÄDCHEN AM SCHWIMMUNTERRICHT TEILNEHMEN?"
Ein Einstieg in die Thematik unter "Einstieg". Das Ersatzvater-Phänomen Die Beziehung Vater-Tochter ist so wesentlich für einen jungen Menschen, dass er sie geradezu irgendwo anders sucht, wenn keine konkrete eigene da ist, oder wenn der eigene Vater zu schwach ist oder aus irgendeinem Grund nicht mit dem eigenen Vater harmoniert. Gerade wenn nun ein kleines Mädchen einen älteren Mann sucht, verwirrt das bisweilen die eigene Mutter - doch das ist völlig normal, dass die Tochter da "sucht" (was ihr natürlich nicht bewusst ist). Mütter sollten dieses Suchen der eigenen Tochter keinesfalls unterbinden, sondern sie sollten es fördern und sich nur darum kümmern, dass hier nicht irgendein Bock zum Gärtner gemacht wird. Wie Mütter oder auch Väter da sinnvoll vorgehen können, habe ich selbst mehrfach erlebt: Einmal kam eine Mutter mit ihrer Tochter (12) mit auf eine Fahrt nach London, ein andermal schickten die Eltern ihre Tochter (8) zu mir an den Strand (da war es sozusagen die Aufsicht durch andere Leute, ein ganz wichtiger Faktor!), damit ich nicht nur an dem Konzept basisreligion theoretisch arbeitete, sondern auch mal Praxisbezug bekam. Oder eine Mutter schickte ihre Tochter (11) mit mir zusammen mit einem chinesischen Ehepaar mit nach Spanien (wegen einer mitreisenden Tante, die meinte, Psychologin zu sein, jedoch nichts begriff, wurde diese Fahrt allerdings zur Katastrophe) oder ein Vater kam mit seinen beiden Töchtern (10 und 12) mit auf eine "alternative" Sizilienreise. Und ich kann sagen, dass sich ein Inzesttabu sehr schnell bildete, wenn es wegen des geringen Alters der Mädchen und natürlich auch wegen des Vertrauensverhältnisses zu den Eltern nicht schon von Anfang an da war. Und auch hier gilt: "Einmal Vater, immer Vater!" Sorgenvolle Eltern, die kein Problem mit der Nacktheit haben, können in entsprechender Situation sehr schnell erkennen, ob das Inzesttabu mit dem "Ersatzvater" gerastet hat, wenn sie eine Situation solcher Unbefangenheit untereinander einfädeln, und damit das Verfahren abkürzen. Und ein "positiver" Mann wird bei einem solchen Verfahren immer mitmachen, nicht zuletzt freut er sich ja auch, wenn er eine nette (Ersatz-)Tochter hat. Und was ist, wenn die Töchter älter werden? Es ist nun einmal so, das Alleinsein ist zwar noch längst keine Einsamkeit, doch es ist nun einmal schwer zu ertragen - und auch und gerade für junge Menschen. Ein Vater, der will, dass seine Tochter Puste und Ausdauer hat und nicht an den Falschen gerät (gleichgültig, ob das nun ein Don Juan oder ein Bruder-Typ ist), muss sich nun einmal unter allen Umständen auch selbst einbringen! Er muss die Dinge seiner Tochter sagen, die ein Vater eben seiner Tochter sagen muss (möglicherweise reicht es auch, wenn er der Tochter die Ideen und Ziele dieser Website zugänglich macht oder auch eine Gemeinschaft sucht, in der das geschieht), doch es gehört auch das "Kuscheln" dazu: Das Mädchen braucht einfach einen Mann, an den es sich drücken kann, ohne dass da etwas ausgesprochen Sexuelles mitschwingt nach dem Motto: Der Rücken für die Tochter und die Vorderseite für die Gattin... (es muss ja nicht gleichzeitig "passieren"). Schön ist es natürlich, wenn die Tochter in entsprechender Weise eine Bruderbeziehung pflegen kann... Wie ein Vater mit seiner Tochter reden kann, siehe etwa im "Punkt C.8: Väter - mischt Euch in die Erziehung Eurer Töchter ein!" des Buchs "Das Durchblickkonzept für junge Menschen": "Mischen Sie sich massiv aber deswegen nciht langatmig in die Erziehung ein! Denn schwache Väter produzieren schwache Töchter - und die werden später schwache Frauen!" Erfahrungen aus dem Schulalltag Ja, vielleicht einmal zu diesem Thema eine Episode aus meinem Unterricht bei Anwaltsgehilfinnen (es waren jedenfalls alles Mädels): Irgendwie kam ich mal drauf, was ich mit meiner Pflegetochter (Adoption ging leider nicht) alles unternehme, und dass wir natürlich in einem Zelt oder in ein- und demselben Hotelzimmer übernachten. Und da waren die ganz entsetzt, das sei doch verboten usw... Ich war nun etwas verwirrt und suchte nach Begründungen und stotterte (nicht wirklich, aber ich suchte schon nach Begründungen), dass ich das nicht ganz verstünde... Ich wäre doch sogar schon mit Schülerinnen nach Sizilien im selben Liegewagenabteil gefahren, oder auch über die Ostsee und in derselben Kabine - und die hätten doch bei der italienischen Bahn oder der skandinavischen Fährgesellschaft blöde geguckt, wenn wir verschiedene Kabinen gewollt hätten. Und überhaupt, es kommt doch wohl nicht darauf an, ob wir im selben Abteil sind, sondern was wir treiben... Na ja, irgendwie sagten die Mädels dann nichts mehr. Und in der nächsten Stunde waren die Mädels alle so lieb und machten so aufmerksam mit bei dem, was ich gerade machte, ich hatte den Eindruck, die hatten sich mal unterhalten und waren sich wenigstens ein wenig bewusst geworden, wer hier eigentlich der "Unnormale" ist bzw. die "Unnormalen" sind... O Je, was hatte man diesen netten Mädels bloß für einen Unsinn in ihre Köpfe getrichtert! Und wie wurden in diesen so modernen Mädchen vermutlich sogar Sehnsüchte wach nach auch einem solchen Vater! (Anmerkung: Und als ich mich nach meinem Missioentzug von den Mädchen verabschiedete, waren sie wirklich herzlich und bedauerten mein Weggehen…) Der Großvater ist in gewisser
Weise eine Steigerung... Der
hat vielleicht noch einen besseren Überblick und
weniger Erziehungsfanatismus.... Aufarbeitung zu den Sorgen eines Vaters Einen guten Einstieg bietet etwa die Oper Rigoletto - oder auch "Der Besuch der alten Dame". Und ich habe hier einmal ein
Gespräch zwischen Vater und Tochter entworfen, siehe
unter Vater-Tochter-Gespräch. Zwar
sind nur die Sätze des Vaters ausgeführt, doch die
Antworten und Fragen der Tochter ergeben sich
fast schon von alleine, wenn sie merkt, dass der
Vater reden kann und will. Und aus einem Mailwechsel: Hier der wichtigste Ausschnitt aus der längeren Korrespondenz im Frühjahr 2006. Das Mädchen (17) hatte sich allerdings mit dieser Website intensiv auseinander gesetzt und macht jedenfalls auf mich einen sehr bewussten und seriösen Eindruck. Wenn es mit seinem Vater nicht klar kommt, dann scheint ein ganz grundsätzliches Missverständnis vorzuliegen, irgendwie ist der Vater hilflos und überfordert. Darauf weist seine Anbrüllerei hin (irgendwann schrieb sie auch mal, dass er sie geschlagen hätte), er interpretiert einfach alles bei ihr falsch. Ich habe also dem Mädchen vorgeschlagen, dem Vater einen Brief zu schreiben und das Gespräch 2 auszudrucken und beizulegen und - zusammen mit der jüngeren Schwester - um ein Gespräch zu bitten nach dem Motto: "Wir sind doch guten Willens, mit dir klar zu kommen und wir wollen dir keine Sorgen machen, weil wir doch auch vernünftig leben und dir keine grauen Haare bereiten wollen! Wir wollen also mal vernünftig mit dir reden und dich unter anderem fragen, was du meinst, wie man solche Typen erkennt und sich fit macht, nicht irgendwann doch notgeil zu werden und daher schließlich denen auch noch förmlich hinterherläuft und schließlich auf sie reinfällt. So doof sind wir von vornherein doch gar nicht. Und wir wollen doch eigentlich Töchter sein, die so sind, dass du stolz auf sie sein kannst." (Anmerkung: Die Mädchen kennen ja die Strategie mit der Phase der Ästhetik und können listig "anklopfen", was er davon hält, ob er sie nicht gar mit so etwas fit macht - denn bekannterweise hat doch die ganze Verklemmtheit noch nie etwas gebracht... Na, da ist doch genug Gesprächs- und Handlungsstoff!) Anna-Christina: Hey, ich
überlege, ob ich nicht doch es lassen soll, mit meinen
Vater zu reden, weil er mich immer angebrüllt hatte
und wenn er etwas zu mir sagt, das irgendwie total
verachtend klingt, als ob ich ihm was getan hätte,
bloß weil ich da bin. Das macht mir Angst, wie soll
ich mit sonem Vater reden? In letzter Zeit war er
anders, jedenfalls netter zu meiner kleinen Schwester.
Soll ich ihm trotzdem einen Brief schreiben? Es kann aber auch sein,
dass Dein Vater den Brief anderen Kollegen oder
Freunden zum Lesen gibt - und die ihm dann sagen,
was er für tolle Töchter hat... Auf alle Fälle bist Du
mit Deinen pädagogischen Fähigkeiten gefragt! Und
glaube nicht, dass das schnell und einfach geht, mit
Deinem Vater klar zu kommen! Hier dreht es sich um
ganz grundsätzliche Barrieren und Missverständnisse! Anmerkung: Und wie man als Vater
mit seiner Tochter redet und allerdings auch die
Unmöglichkeit, siehe dazu das Gesprächsmodell "Konkrete Situation - Gespräch
mit jungen Leuten" im Stichwort Kindererziehung. (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Den
"Offenen Brief eines alten Religonslehrers an junge
Mädchen über die weibliche Sexualität und die Bibel"
(Mai 2012) gibt es auch online auf Deutsch, auf Englisch und auf Niederländisch!
Hier gibt es ein echtes Konzept, auch dazu, was ein
Vater seiner Tochter sagt! |