Unter dem Begriff FRÜHSEXUALISIERUNG werden heute alle Informationen von Kindern, die irgendetwas mit Sexualität zu tun haben, in einen Topf geworfen. Ob man Kinder über die Praktiken von Homosexuellen und über die Einrichtung eines Bordells aufklärt oder sie über den Geschlechtsverkehr von Mann und Frau informiert, es ist in den Augen der sogenannten Beschützer der Jugend alles irgendwie dasselbe – und für Kinder völlig ungeeignet. Also müssen Kinder davon ferngehalten werden. Dass Kinder etwa bei der Sexualmoralerziehung gar nicht wissen, um was es geht, und daher auch kein eigenes Lebenskonzept entwickeln können, stört nicht. Die sexuellen Erfahrungen, die oft leidvoll und enttäuschend sind, kommen angeblich sowieso, dagegen kann man grundsätzlich also nichts machen. Daher sollten die Kinder wenigstens eine unbeschwerte Jugend (was auch immer darunter zu verstehen ist) erleben, indem sie von alldem, was mit Sexualität zu tun hat, am besten noch nicht mal etwas wissen. Dass die Pubertät bei uns Menschen erst recht spät einsetzt, wenn die jungen Menschen schon die Fähigkeit haben, wirklich vernünftig zu denken, und also ein Konzept aufbauen könnten, wie sie überhaupt ethisch leben und leidvolle und enttäuschende Erfahrungen vermeiden können, liegt offenbar außerhalb aller Vorstellungen. Ja, was haben alle diese Gegner der Frühsexualisierung nur für ein Menschen- und hier eben Kinderbild? Daher möchte ich hier einmal die Geschichte von einer heute 75-jährigen Freundin unserer Familie mit dem schönen Namen Susanne erzählen, wie sie von ihrem Vater im Alter von acht Jahren „aufgeklärt“ wurde. Ihr Vater, so erzählt sie, sei also ums Jahr 1950 herum einmal von einer Männerwallfahrt mit dem Kölner Kardinal Frings total erheitert nach Hause in ihr Dorf bei Köln zurückgekommen und hätte der Mutter etwas erzählt, was sie mitbekam, doch was sie allerdings offensichtlich nicht wissen sollte: Im Abschlussgottesdienst im Kölner Dom hatte der Kardinal nämlich von der Freude Christi gepredigt. Die Predigt hatte er mit den Worten abgeschlossen: „Und so möge nun ein jeder von Euch die Freude unseres Herrn Jesus Christus mit nach Hause nehmen, auf dass jedes Haus zu einem Freudenhaus werde.“ Prustend hätten viele Männer da ein Lachen zu unterdrücken versucht. Dann aber hätte einer laut aufgeplatzt, und schon bald hätte eine Lachlawine durch den Dom gedonnert. Davon hatte der Vater also der Mutter erzählt. Und neugierig, wie unsere Susanne nun einmal war, wollte sie den Grund für diese Heiterkeit richtig insistierend von ihrem Vater wissen. Dass eine Wallfahrt und eine Predigt auch lustig sein können, das war doch mal was! Der Vater, ein ehemaliger hoher Waffen-SS-Dienstgrad, der damals als Maurer arbeitete und mit dem sie eine sehr vertrauensvolle Beziehung hatte, versprach ihr, dass er mit ihr in ein Café Eis essen gehen und ihr dabei alles erzählen werde. Und die Gelegenheit suchte er auch bald. Wie Susanne mir erzählte, hatte er für sich den SS-Slogan „Meine Ehre heißt Treue“ nach all den unsäglichen Geschehnissen der Nazizeit umgewandelt in „Meine Ehre heißt Ehrlichkeit und Sachlichkeit (gegenüber den mir Anvertrauten)“, also galt auch jetzt für ihn: Nur keine Panik und schon gar keine Hysterie und Paranoia und auch keine Lügerei und Herumrederei – egal was andere sagen und seien es noch so hochstudierte Kinderpsychologiefachleute. Denn das alles ist in solchen Fällen das Falscheste und Dümmste. Besser erst mal drüber schla-fen, und dann wird einem der gesunde Menschenverstand schon das Richtige sagen. Sind nicht gerade Mädchen (also auch die eigene Tochter) von Natur aus hochmoralisch und wollen sie denn nicht nur wissen, was „bei diesem Thema“ richtig und was falsch ist – um es im eigenen Leben einmal richtig zu machen? Und wie ging der Vater des kleinen aufgeweckten Mädchens bei dem versprochenen Cafébesuch nun mit dem Thema um? Von Vorteil war nun, dass Susanne längst wusste, was Mann und Frau miteinander tun, wenn sie sich lieben und wie sich dann eine männliche und eine weibliche Zelle manchmal miteinander vereinigen, und es von daher dazu kommt, dass ein Baby im Bauch der Mutter zu wachsen beginnt. So konnte der Vater nun gleich auf die Ambivalenz zu sprechen kommen, also auf die Doppelwertigkeit der geschlechtlichen Vereinigung: Mann und Frau machen das einfach gerne, weil gerade diese körperliche Vereinigung von Mann und Frau etwas sehr Schönes und Lustvolles ist. Doch das kann eben nun einmal wie alles Schöne und Lustvolle auch missbraucht werden, wie es eben auch die zwei Seiten des Feuers gibt: Kerzenflammen sind doch etwas Wunderschönes, sie gibt es sogar in der Kirche auf dem Altar, doch wenn ein Haus brennt und die Bewohner all ihr Hab und Gut verlieren und wenn sogar jemand dabei noch umkommt, dann ist es etwas Schreckliches. So gibt es eben bei der körperlichen Liebe Frauen, die „das“ nur für Geld machen, einfach weil Männer dieses „Lustgefühl“ brauchen, denen aber sonst diese Frauen völlig gleichgültig sind. Also denkt keiner dabei an irgendeine Ehe und schon gar nicht an ein Kind, das dabei entstehen kann, also auch nicht an eine wirkliche Liebe. Im Grunde werden diese Frauen auch verachtet, und man macht auch blöde Witze über sie. Oft machen die Frauen das auch gar nicht wirklich freiwillig, denn sie werden dazu von kriminellen Männern gezwungen, für die die Liebe nur ein großes Geschäft ist. Andere rutschen in so eine „Arbeit mit der käuflichen Liebe“ hinein, einfach weil sie damit aus Neugier oder auch aus Dummheit angefangen haben und dann nicht mehr daraus herauskommen. Na ja, und Häuser, in denen die Frauen diesem fragwürdigen Gewerbe nachgehen, nennt man eben Freudenhäuser – obwohl das alles Sünde ist und mit wirklicher Freude nichts zu tun hat. Nur ist das eben alles sehr doppeldeutig – und man kann nur aus dem Zusammenhang erkennen, was gemeint ist. Der Kardinal hatte nun „Freude“ in dem Sinn gemeint, dass wir uns in der Erinnerung an Christus so richtig schön freuen sollen – doch wie er dann den Satz zu Ende gebracht hatte, war das missverständlich, weil „Freudenhaus“ eben zu sehr an diese Häuser mit den Frauen erinnert, wo es eben wirklich schöne Freude gar nicht gibt. Und wie das manchmal so ist, wenn man nicht so richtig weiter weiß und auch nicht genauer nachdenken will, dann lacht man eben darüber. Und die Reaktion unserer kleinen Susanne? „Also, bevor ich so etwas mache, dann gehe ich doch lieber zum Bauern, Kartoffeln rausmachen, wenn ich mir etwas Geld verdienen will. Da bin ich wenigstens an der frischen Luft...“ Ja, war das nicht eine eindrucksvoll-patent-logische Reaktion eines kleinen Mädchens, dem ein Vater mit Durchblick und mit gutem pädagogischen Gespür „das alles“ offensichtlich sehr gut erklärt hatte? Ich behaupte nun, dass mit ihrer Frage unsere kleine Susanne kein Ausnahmefall war, denn alle Kinder fragen ihre Eltern etwas in dieser Richtung. Doch die Fragen werden entweder nicht als solche erkannt oder die Kinder werden mit der Ausrede der Vermeidung der Frühsexualisierung anders abgespeist. Ich erinnere mich, dass ich – etwa mit 11 Jahren – einmal meine Mutter gefragt hatte, ob Frauen auch ohne Heirat Kinder bekommen könnten. Mir war ja erzählt worden, dass Gott die Babys unter dem Herzen der Mutter wachsen lässt. Also wollte ich wissen, wie dieses Wachsen anfängt. Oder die Tochter eines Freundes hatte ihn gefragt, was denn die „unbefleckte Empfängnis“ sei. Hier wären doch tolle Einstiege, aber nein, die Kinder erfahren gar nichts oder nur hilflose und leibfeindliche Ausflüchte. Und sie fragen dann nie mehr, weil sie merken, die Eltern wollen oder können nicht vernünftig reden, wie man eben mit vernünftigen und gutwilligen Menschen redet. Ach ja, Susannes Vater hatte auch noch eine Beziehung zum Glauben an Christus hergestellt, dass wir also in Erinnerung an ihn stark und intelligent werden mögen und dass er uns auch schützen möge, gerade in der Liebe immer alles vernünftig und richtig zu machen. Und wie ging´s weiter? Wenn sie mir nach mehr als einem halben Jahrhundert davon erzählte, dann war bei ihr in ihrer Kindheit jedenfalls einiges ganz anders und unkomplizierter als bei mir in meiner Kindheit gelaufen. Sie hatte nun mitbekommen, was wirkliche Sünde ist und von daher hatte sie auch keine Probleme, etwa mit den Dorfjungen und anderen Kindern in einem Dorfbach nackt zu baden, ganz anders als ich, der ich bei einer solchen Lockerheit nie mitgemacht hätte, weil ich sie als „Sünde“ empfunden hätte. Und sie konnte auch mit fortschreitendem Alter völlig organisch in eine echte moralische Einstellung hineinwachsen – ganz anders als die allermeisten Menschen mit ihrer Scheinmoral der Scham. Ja, zunächst verstand sie mich auch gar nicht bei unseren Diskussionen über Moral und Sünde, warum ich bei meinen Befreiungsideen solche Probleme aus der Überwindung der Scham machte. Für sie war doch immer klar, wo die wirklichen Probleme waren und sind. Auch hatte sie mit irgendwelchen Liebesabenteuern später keine Probleme, so etwas gab es für sie einfach nicht. Und irgendwann hatte sie dann auch ihren Mann „gefunden“, der sie gerade wegen ihrer Einstellung den übrigen Frauen vorzog, die er sonst kannte. Wenn sie heute davon erzählt, dann ist sie immer noch voller Dankbarkeit an ihren Vater: „Ich habe mich als Kind bei meinen Eltern, besonders bei meinem Vater, total sicher und wohl gefühlt. Mein Vater hat mich nie dumm gelassen. Und wenn Mitschüler aus unterschiedlichen Elternhäusern „blöde Sachen“ erzählten, wie ich es nannte, hat mich das nie tangiert. Ich fühlte mich souverän, in jeder Beziehung sicher.“ Ja, so kann schon ein kleines Mädchen durch eine gute Information immun werden! Und jetzt wieder zu mir: Noch bevor ich Susanne kennen lernte, hatte ich einmal Erstkommunionsunterricht gemacht – und war ähnlich wie der Vater von Susanne „vorgegangen“. Nur leider nicht so genial, denn der Ansatz mit den Freudenhäusern war ja viel besser, um auf die Ambivalenz zu kommen. Doch auch ich war erstaunt, wie lebhaft insbesondere die Mädchen mitmachten und was sie alles wissen wollten – wichtig war für die Mädchen eine vernünftige Moral. Und zwei Mütter, die das mitbekamen und mit denen ich darüber reden wollte, brauchten mein Gespräch gar nicht und meinten nur: „Lassen Sie man, es ist schon gut, wie Sie das machen ...“ Ja, so etwas ist doch das, was die Kinder wollen und brauchen - und eigentlich doch ganz einfach. Natürlich läuft das in einem gemeinschaftlichen Unterricht noch viel besser, schließlich ist es ja auch wunderbar, wenn die Kameraden zu Sexualität und Moral dieselbe Einstellung haben. Ich sehe auch keine Schwierigkeiten, gerade solch einen „Unterricht“ zu machen. Vor allem könnten wir uns das ganze Jammern über die böse schulische Frühsexualisierung heute sparen, denn die jungen Menschen brauchen sie einfach nicht mehr – oder können vernünftig mit ihr umgehen. Vielleicht können sie sogar ihren Lehrern, die ihnen nun wirklich Ungeeignetes erzählen, das Leben schwer machen. Warum allerdings haben übliche Eltern und andere Pädagogen solche offensichtlich für sie unüberwindliche Schwierigkeiten, so offen und vernünftig mit den Kindern zu reden? Meine Vermutung: Ursache ist eine immer noch vorhandene unbewältigte Leibfeindlichkeit. Das heißt, dass alles, was unterhalb der Gürtellinie ist (bei Mädchen und Frauen gehört noch der Busen dazu), per se schlecht ist, dass man das alles versteckt und darüber noch nicht einmal spricht – oder nur hinter vorgehaltener Hand. Dagegen der Vater unserer kleinen Susanne: Es gibt nichts Schlechtes am Menschen, alles ist von Gott erschaffen und gut. Doch es kommt eben darauf an, wie man es benutzt. Wie – diese Leibfeindlichkeit stimmt nicht? Dann schauen Sie doch einmal ins Internet unter „Frühsexualisierung“. Sie können leicht erkennen, dass alles, was auf eine Information der Kinder hinausläuft, von vornherein in Bausch und Bogen verteufelt wird. Ich habe jedenfalls kein Stichwort gefunden, wie man es richtig machen kann. Daher also dieser Punkt hier. Die
Professionalität des Vaters der kleinen Susanne im
Umgang mit ihr kann ich mir durchaus auch von seinem
ersten Beruf her erklären: Als Offizier war er eben
auch Menschenführung gewohnt und Überlegungen,
seine Untergebenen vernünftig zu führen und zu
bedenken, was sie alles aus seinen Befehlen machen
könnten. Und die Aufarbeitung der schrecklichen
Vergangenheit unseres Volkes bestand für ihn darin,
einer echten Moral eine Chance zu geben, auch bei
der Erziehung seiner Tochter. Es gibt eben immer
Gelegenheiten, wo man etwas besser machen kann.
Leider ist solches Denken gerade in der
Sexualmoralpädagogik nicht sehr verbreitet, hier
gibt es vor allem Hysterie und Paranoia und
Aktionismus. Gerade typische Akademiker scheinen
hier durch alle möglichen und unmöglichen Bedenken
blockiert, die wirklichen Fehler zu erkennen und
Wege zu finden, sie zu beseitigen. (Vielleicht
wollen sie ja auch gar nicht?) Daher sollten wir
einmal schauen, wie jemand, der eher praktische
Berufe hat, vorgeht. Siehe auch die
Nummern 41, 45 und 48 unter Hinweise!
Bis hierher eine
Neufassung im Mai 2016 - und ab hier die alte
Fassung!
1. Eine völlig überzogene
Ausbildung zu "Sexexperten" mit konkreten Anleitungen. Natürlich, es gibt auch eine
Sexualkunde, die eher etwas mit Pornografie oder zur
Erziehung zur Promiskuiät zu
tun hat und daher abzulehnen ist. Eine Schädlichkeit wird eventuell darin gesehen, dass Kinder zu genau informiert werden, während früher das Prinzip "learning by doing" galt, dass man also durch das Tun lernte. Ob dieses "learning by doing" wirklich der Weisheit letzter Schluss war, darf bezweifelt werden. Denn schließlich haben wir doch von der Natur unser Gehirn vor allem auch dazu mitbekommen, dass wir vor dem Tun erst einmal über dieses Tun nachdenken, damit wir dann in der Praxis keine Fehler begehen. Und dass es bei dem "learning by doing" sehr oft zu sehr unschönen Überrumpelungen kommt, wird geflissentlich übersehen. 2. Eine sinnvolle Information,
damit junge Menschen sich ein Konzept zurecht legen
können, um gegen zerstörerische Überrumpelungen gefeit
zu sein und eine schöne harmonische Partnerschaft zu
erreichen. Im Übrigen: Was wird denn sonst den jungen Menschen über die Sexualität erzählt, wie sie mit ihr umgehen sollen und was falsch und was richtig ist? Hier kommt es dann eben zu dieser fragwürdigen Scheinmoral der Scham. Und die jungen Menschen lernen sozusagen, nicht mehr das zu tun beziehungsweise zu unterlassen, was wirklich wichtig bzw. problematisch ist, sondern sie investieren ihr moralisches Potential in Verklemmtheit, Verdrängungen und Leibfeindlichkeit. Die Folge ist, dass sie peinlichst darauf achten, dass niemand sonst (außer vielleicht in der Familie, und oft noch nicht einmal dort) ihre "Intimzonen" sieht, statt zu erfahren, wie sie später einmal mit dem Geschlechtsverkehr sinnvoll und ethisch umgehen können. Und je nachdem, wenn die Intimzonen dann doch einmal von "Unbefugten" gesehen werden, führt das dann zu traumatischen Belastungen. Es wird also etwas, worüber wissende junge Menschen mit einem sinnvollen moralischen Konzept nur lachen können, bei ihnen zum Trauma. Ob das denn sinnvoll ist? Siehe hierzu auch den zweiten Punkt "Der fragwürdige Nutzen einer Erziehung junger Menschen zur Scham" unter dem Stichwort Scham. Vorteile einer sinnvollen Frühsexualisierung Sehen wir lieber einmal die Vorteile! Ohne eine vernünftige Information über die Sexualität kann sich bei jungen Menschen gar nicht die Reife entwickeln, dass sie eine wirklich selbstbestimmte Sexualität planen und erleben können. Sie sind von Zufällen abhängig, etwa in wen sie sich verlieben und mit wem sie den Geschlechtsverkehr anfangen. Doch nicht nur das! Sie können jetzt auch die moralischen Spielregeln (oder auch Gebote), wie sie unserer christlichen Religion entsprechen, ganz anders und vor allem richtig verstehen. Bisher war es ja zumeist so, dass sie etwas für Sünde hielten, was überhaupt keinen Sünde ist, und in etwas keine Sünde erkannten, was im Grunde bisweilen sogar sehr sündig ist. Ein großer Vorteil ist auch, dass
junge Menschen jetzt die Werke unserer Kulturproduktion verstehen
können. Bisher war es doch so, dass von den Opern in den
Schulen mehr oder weniger nur die Zauberflöte besprochen
wurde, weil in dieser Mozartoper im Wesentlichen nichts
vom Sex vorkommt, also von einem Thema, das lieber
ausgelassen wird. Dabei ist diese Oper im Grunde völlig
ungeeignet für junge Leute. Jetzt können aber
Mozartopern wie Don Giovanni oder Figaros Hochzeit
besprochen werden, Verdiopern wie Rigoletto oder La
Traviata und Pucciniopern wie Tosca oder La Boheme - und
viele andere Opern. Natürlich kann auch Goethes Faust
ganz anders verstanden werden. Bedenken wir auch, dass es die Natur gewiss nicht umsonst so
eingerichtet hat, dass beim Menschen die Pubertät erst relativ spät
eintritt. Sie braucht also nicht mehr auf unvorbereitete
junge Menschen zu treffen, sondern auf informierte
Menschen, die wissen, was sie im Hinblick auf Liebe und
Partnerschaft in ihrem Leben erreichen beziehungsweise
verpassen können und also längst ein gutes praktikables
Konzept verinnerlicht haben, wie sie sinnvoll vorgehen
können. Wir können also das Problem "Frühsexualisierung" also auch einmal anders sehen: Wer jegliche auch sinnvolle Information junger Menschen über die Dinge der Sexualität unter dem Vorwand der Gefahr der "Frühsexualisierung" ablehnt, der muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er junge Menschen von vornherein für unfähig hält, dass sie sinnvolle Informationen verarbeiten und in ihr Lebenskonzept einbauen können, damit sie ihr Leben selbstbestimmt führen können. Das ist dann besonders verhängnisvoll für Mädchen, die damit regelrecht naiv und dumm bleiben und sich auf leidvolle Liebesabenteuer einlassen, die (über den Weg zur Schlampe, siehe auch Flittchen) durchaus zur Prostitution führen können. Eine grundsätzliche Einstellung gegen jeder Art von "Frühsexualisierung" ist also auch zutiefst frauen- und mädchenfeindlich. Unter dem Strich kommt also aus
beiden Verfahren dasselbe heraus, sowohl aus dem
einer exzessiven Frühsexualisierung, bei der junge Leute
alles und jedes über die Sexualität gelehrt wird bis zu
konkreten Anweisungen für die Praxis, wobei auch
durchaus die Promiskuität
akzeptiert wird, als auch aus dem Verfahren "gegen jede
Frühsexualität", wobei alles, was sachlich und sinnvoll
auch für eine ethische Lebensführung ist, tabuisiert
also verschwiegen wird. Bei beiden Verfahren ist eine
wirklich selbstbestimmte
Sexualität kaum möglich beziehungsweise vom Zufall abhängig. Essieht also
alles danach aus, als ob das Ziel beider Verfahren das
ist, dass in unserer dekadenten
Gesellschaft der Frischfleischnachschub im
Coituszirkus nicht unterbrochen wird: Einmal
direkt und das andere Mal eher versteckt mit der
Ausrede, Kinder nicht mit sexuellem Wissen zu belasten.
(Merke: Eine Gesellschaft, die nicht mehr weiß, wie sie
ihre jungen Menschen über die Dinge der Sexualität
informiert, so dass die auch eine funktionierende Ethik
entwickeln können, und die Sexualmoral
mit Leibfeindlichkeit
verwechselt wird, ist dekadent!) Warum nur ist ein sinnvoller Mittelweg so schwer? Ein solcher Mittelweg ist jedenfalls das Ziel des Engagements dieser Website, siehe etwa das HEFT "Zum Glück der hohen Liebe"! Hier muss auch etwas zum
Verständnis von Unschuld
gesagt werden: Wenn ein junger Mensch "unschuldig" ist,
was die Sexualität betrifft, so ist es doch eine falsche
Romantik, wenn er deswegen unschuldig ist, weil er
einfach unwissend ist oder weil er sich vor lauter
Ängsten "nichts" traut. Denn das kann ja auch heißen,
dass er es eigentlich "gerne täte", aber dass einfach
noch nicht die passende Gelgenheit oder die passende
Begründung da war. Nein, echte Unschuld hat ein junger
Mensch, wenn er weiß, um was es geht, und sein
enthaltsames Verhalten eine bewusste Einstellung ist. Praxis 1.
Praktisches Beispiel einer sinnvollen und
vor allem auch notwendigen
"Frühsexualisierung" (um sie einmal so zu
nennen) (Es ist Punkt 3 im Konzept "Zum Glück der hohen Liebe")
Zu 1: PÄDAGOGISCHE EINFÜHRUNG in das Konzept „Zum Glück der hohen Liebe“ – hier für junge Leute ab ca. 8 Jahren.
Auf die Idee mit der „Kleidung des Paradieses“, also der Nacktheit, die zum Ansatz des Konzepts gehört, haben mich Kinder gebracht. In einer Kinderferienfreizeit in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts waren sie es, die mit dem Paradieskostüm anfingen. Leider hatte ich damals auch zu denen gehört, die „so etwas“ mit abgewürgt hatten – als ob für Kinder das sexuelle Selbstbestimmungsrecht nicht gilt (zumal bei durchaus Unschuldigparadiesischem!). Doch damals ging das einfach nicht anders, die Zeit war einfach nicht reif. Inzwischen sehe ich hier eine Chance, Kindern gegenüber nicht etwas grundsätzlich zu verteufeln und sie damit schon irgendwie leibfeindlich zu machen, sondern ihnen das Problem der Ambivalenz nahezubringen, dass also etwas gut oder schlecht sein kann, je nachdem, wie man es gebraucht. Dabei muss dann natürlich weiter ausgeholt werden, vor allem Mädchen wollen Zusammenhänge wissen. Leider lehnen sehr viele Erwachsenen hier alles unterschiedslos ab mit einem Hinweis auf die Vermeidung von Frühsexualisierung. Diese Erwachsenen müssen sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, unter einem Deckmantel die Kinder dumm und naiv belassen zu wollen. Denn auf diese Weise können Kinder wohl kaum ein eigenes ethisches Handlungskonzept entwickeln und so werden sie später umso anfälliger für Manipulationen, von welcher Seite auch immer. Der Eindruck vom Wissenwollen von Zusammenhängen hat sich für mich in einem Religionsunterricht mit Kindern ein paar Jahre nach dieser Kinderfreizeit mit anderen Kindern voll bestätigt, als ich mit einer ähnlichen Geschichte wie der der Oper Rigoletto auf das Thema kam. Es war, als ob ich ein Fass aufgemacht hätte – was die jungen Menschen, sowohl die Mädchen wie die Jungen, nicht alles wissen wollten! Und es blieb nicht bei der einen Stunde, in der nächsten und übernächsten ging es weiter. Es gab ja so viel zu bereden! Mein Eindruck war, dass sich gerade die Mädchen freuten, einmal einen Erwachsenen gefunden zu haben, der eine Einstellung im Sinn ihres unschuldigen moralischen Empfindens hatte und mit dem sie reden konnten. Als ich Müttern erklären wollte, was ich machte, bekam ich nur zu hören: „Lassen Sie mal, ist schon gut, wie Sie das machen!“ Offensichtlich hatten die Kinder also zu Hause von meinem Unterricht erzählt. Hier in der Gruppe ging das alles viel einfacher und selbstverständlicher, was im Einzelgespräch Eltern/Kind eher nach Krampf aussehen und die Kinder abschrecken würde. Deshalb dann auch die positive Reaktion der Mütter. Warum also nicht gleich richtig! Da Geschichten bei jungen Leuten immer gut ankommen, schlage ich also vor, mit einer unserer berühmtesten Opern anzufangen: „Rigoletto“. So bekommen unsere jungen Leute gleichzeitig etwas von unserer Kultur mit. In dieser Oper geht es um die Sorge eines Vaters um seine von ihm innigst geliebte Tochter. Ich finde, dass man an dieser Geschichte das Thema sehr gut „aufrollen“ kann, sowohl für Mädchen wie für Jungen. Die Mädchen sind die eher Betroffenen, daher spreche ich sie an. Doch es geht auch um die Jungen, sie sind dabei in ihrem Beschützerinstinkt angesprochen, den sie erfahrungsgemäß auch gerne wahrnehmen, wenn sie nur frühzeitig gefordert werden. Der Vorteil heute: Schon sehr junge Menschen wissen über das Biologische der „Vermehrung“ Bescheid, also auch über den Geschlechtsverkehr. Es fehlt nur noch zur Ergänzung ein geeignetes Moralkonzept. Und wie gesagt, nach meinen Erfahrungen wünschen sich die Kinder das ja auch! Konkret zur Geschichte der Oper: Der Vater heißt Rigoletto. Ein Hofnarr, verkrüppelt. Die Tochter heißt Gilda und ist wunderschön. Rigolettos Frau, Gildas Mutter, ist verstorben. Die Handlung spielt am Fürstenhof des Herzogs von Mantua in Norditalien, etwa vor dreihundert Jahren. Dieser Herzog ist ein Weiberheld, wie man so sagt, der seinen Charme und gewiss auch seine Macht ausnutzt, um mit den Frauen seiner Schlossbeamten und mit noch vielen anderen Frauen Sex (Geschlechtsverkehr) zu haben. Er benutzt die Frauen, verachtet sie und spielt ihnen zuerst Liebe oder auch nur Ehrerbietung vor. Die Frauen machen mit, vielleicht auch, weil das Leben sonst für sie zu langweilig ist. Doch der Herzog amüsiert sich, wie dumm und naiv die Frauen sind, ihm seine Liebeslügen zu glauben und bei seinen Sexabenteuern mitzumachen. Die Männer dieser Frauen fühlen sich natürlich betrogen und sehen sich als die Ausgetricksten, zumal der Herzog auch über sie und ihre Wut, weil er ihre Frauen verführt, nur lacht und spottet. Doch was sollen sie sonst machen als gute Miene zum bösen Spiel. Sie sind ja auch von ihm abhängig. Auch der Hofnarr verspottet nun die anderen Schlossbeamten, weil sie sich von dem Herzog das alles gefallen lassen. Doch gleichzeitig hat er eine wahnsinnig große Sorge um seine Tochter Gilda, dass die sich auch einmal in den Herzog verliebt und sie in ihrer Liebe von ihm ausgenutzt wird. Und so verheimlicht er allen anderen seine Tochter Gilda und versteckt sie vor ihnen. Nur sonntags darf sie – natürlich unerkannt – in die Kirche gehen, man ist ja fromm. Und da begegnet sie einem netten Studenten, in den sie sich verliebt. Dieser Student ist nun dieser Herzog – verkleidet, so erkennt also auch Gilda ihn nicht. Die Oper endet sehr traurig, denn Gilda schenkt dem Herzog ihre Unschuld, sie ist bei der näheren Begegnung so überwältigt, dass sie mit ihm ihren ersten Sex hat. Doch er verachtet sie nur, nachdem er erreicht hat, was er wollte, und vergnügt sich bald darauf wieder mit anderen Frauen (hat also Sex mit ihnen) – und singt dann noch seine berühmte Arie „Oh wie so trügerisch sind Weiberherzen ...!“ Dabei verdreht er die Wirklichkeit, denn eigentlich sind ja nicht die Frauen so trügerisch, sondern er ist es – wenigstens erst einmal. Als am Schluss der Oper Rigoletto den Herzog ermorden lassen will, stirbt Gilda statt seiner. Es ist nicht ganz klar, ob sie sich aus Liebe für ihn opfert oder ob sie nur noch den Tod will, weil ihre Unschuld und damit – wie sie meint – die Möglichkeit einer großen Liebe für sie sowieso für immer verloren ist und das Leben also keinen Sinn mehr hat. Alles sehr traurig. (Anmerkung: Bei den Jungfrauen gibt es im Scheideneingang ein Jungfernhäutchen, das beim ersten Sex zerstört wird – „man“ kann also später erkennen, ob ein Mädchen schon Sex hatte. Allerdings stimmt dieser „Beweis“ nicht immer. Der mögliche Schock nach einem solchen Erlebnis wird heute vielfach als Folge einer leibfeindlichen Erziehung angesehen. Dagegen wird der mögliche Schock, den junge Menschen erfahren, wenn sie mit der Nacktheit konfrontiert werden, als etwas angesehen, wovor junge Menschen geschützt werden müssen. In dem Konzept dieser Heftes ist die Sicht nun umgekehrt.) Ich finde es jedenfalls toll, wie der Komponist der Oper (Guiseppe Verdi) eine hinreißende Musik über das Schicksal eines Mädchens geschrieben hat, er hält dieses Schicksal für sehr wichtig. Wir sollten mehr darüber nachdenken. Jetzt wieder zu uns heute! Es ist also ein uraltes Problem, dass Väter (und Eltern überhaupt) um ihre Töchter Sorgen haben, dass ihnen auch „so etwas“ passieren könnte. Sie möchten nicht, dass die Töchter sich in so einen Hallodri verlieben, der sie doch nur belügt und betrügt und ausnutzt und für den der Sex nichts mit Liebe und Partnerschaft zu tun hat, sondern nur ein lustiges Spiel ist. Leider sind sehr viele Eltern bei ihrer Sorge irgendwie so hilflos wie dieser Rigoletto und machen vieles falsch, so dass sehr oft gerade das passiert, was eigentlich vermieden werden sollte. Natürlich sagen Eltern (und andere Erzieher) das nicht so, dass sie hilflos sind, sondern sie sagen, dass das normal und natürlich ist, wenn sich junge Leute erst einmal in den Falschen verlieben und mit ihm Sex haben. Da kann man ihrer Meinung nach einfach nichts dagegen tun, weil die jungen Menschen nun einmal keine Menschenkenntnis haben zu unterscheiden, welchem Mann es um wirkliche Liebe und Partnerschaft geht und welchem es nur um die Sex geht. Deshalb erklärt man den jungen Leuten heute nur noch, wie sie Kondome und Verhütungsmittel gebrauchen sollen, damit sie nicht auch noch schwanger werden und/oder sich mit einer Geschlechtskrankheit anstecken. Offensichtlich halten die Erwachsenen hier nicht viel von der Intelligenz junger Menschen. Ich sehe das allerdings völlig anders! Wo jemand etwas nicht vernünftig weiß, kann er sich auch nicht vernünftig verhalten. So dumm und sexgierig sind die jungen Menschen doch gar nicht, dass sie grundsätzlich nicht die Sexabenteurer von den wirklich Liebenden unterscheiden können und wollen, wenigstens zunächst nicht. Und jetzt wieder konkret zu den Mädchen! Das Problem ist also: Was müssen Eltern ihren Töchtern beibringen, damit sie einen solchen Hallodri rechtzeitig durchschauen, dass am besten gar nicht erst eine Liebe zu einem solchen Mann aufkommt und dass sie also auch keinen Sex mit ihm haben, sondern nur mit dem Mann, bei dem eine schöne und ehrliche Liebe auf Gegenseitigkeit beruht und der auch ein guter Partner für sie ist, mit dem sie auch eine schöne Familie haben können. Ich sehe hier eine geradezu kriminalistische Aufgabe für ein Mädchen! Wie kann es rechtzeitig die Wahrheit herausbekommen? Wir müssen dazu auf alle Fälle zunächst einmal ganz genau hinsehen, was hier passiert, wie das passiert und warum das passiert. Die Erfahrung ist jedenfalls, dass irgendwelche Moralpredigten und freundliche Ermahnungen an ein junges Mädchen überhaupt nichts helfen, schon gar nicht, wenn es erst einmal verliebt ist. Mädchen (und nicht nur die) haben dann sozusagen eine rosarote Brille auf und sind in ihrer Willensfreiheit eingeschränkt und wissen sowieso alles besser – das ist nun einmal so bei sehr intensiven Gefühlen. Doch auch schon vorher wollen junge Leute solch ein moralinsaures oder gar frommes Gerede einfach nicht hören und schalten ab und tun uninteressiert, wenn ihre Eltern oder andere mit diesem Thema anfangen. Also mussten die mir befreundeten Eltern, von denen ich jetzt rede und die meine Ideen gut und sinnvoll fanden, bei ihrer Tochter eine andere Methode suchen. Nicht zuletzt würde sie, das war allen klar, nach ihrer Schulzeit einmal irgendwo allein studieren. Da würde sie alle möglichen Leute und auch Mitstudenten und andere Männer kennenlernen, und sie würde dann auch wohl kaum die Eltern fragen, wem sie trauen kann und wem nicht, und schon gar nicht, wenn sie einmal verliebt sein würde. Außerdem: Ob Eltern wirklich erkennen können, wer in Ordnung ist und wer nicht? Das Mädchen muss das schon alleine herausfinden. Aber wie??? Ich habe mir einmal die Männer angesehen und mich auch mit ihnen unterhalten, wie sie es schaffen, dass sich Mädchen in sie verlieben und dass die so blind sind und dann auch Sex mit ihnen haben – obwohl es den Männern gar nicht um wirkliche Liebe geht und sie die Mädchen im Grunde genauso verachten wie dieser norditalienische Herzog die Frauen damals. Und ich habe natürlich auch Mädchen und Frauen gefragt, denen „so etwas“ passiert ist. Bei meinen Beobachtungen habe ich nun festgestellt, dass genau diese „blöden Männer“ überhaupt kein Interesse an der Nacktheit einer schönen Unschuld haben, die auch etwas mit dem Paradies zu tun hat, weder an der der Mädchen noch an der eigenen. Eine unschuldige paradiesische Bekleidung, etwa an einem schönen Strand, wäre für die der absolute Horror. So etwas können die einfach nicht. Sie haben auch tausend Ausreden, warum sie da nicht mitmachen wollen. Sie sagen etwa, dass das angeblich blöde oder sogar unmoralisch ist usw. Oder sie reden dumm herum, dass sie das schon könnten mit der paradiesischen Nacktheit, dass sie das aber nicht wollten. Hier sollte man doch hellhörig werden und merken, was hinter deren „Gründen“ steckt: Nichts als leere Ausreden, sie können es eben letztlich doch nicht. Denn wenn man an etwas wirklich Freude hat, dann macht man das doch auch nur zu gerne. Das gilt doch erst recht für die Paradieskleidung zusammen mit netten Menschen und erst recht mit jemandem, in den man verliebt ist – natürlich wenn und wo es passt. Aha, wenn hier nicht eine Chance ist und gar die beste Gelegenheit ist, den Ansatz des verstorbenen Papstes in die Wirklichkeit umzusetzen! Was ist der tollste Gedanke wert, wenn es nicht zu einer Praxis des Lebens kommt? Auch geht es hier nun wirklich um den „Wert einer Person“, den auch der Papst im Auge hat. Zudem: Wo ist der Sinn, jungen Menschen, und gerade auch Kindern, erst einmal einen falschen Weg zu zeigen, um später dann genau die entgegengesetzte Richtung als die richtige hinzustellen? Was wäre also, wenn gerade ein Mädchen gleich von Anfang an so erzogen wird, dass die Angst vor der Paradieskleidung gar nicht erst aufkommt, dass es selbst Spaß an dieser Natürlichkeit hat – und dass es seine neue Einstellung zur Nacktheit dann als Testmethode der hohen Liebe gegenüber Männern einsetzt? Nicht zuletzt ist eine solche Erziehung ja genau das Natürliche – ist es nicht so, dass die Naturvölker in den heißen Ländern mit der Nacktheit zumindest früher einmal überhaupt keine Probleme hatten? Probleme bei denen kamen doch erst durch den Kontakt mit der westlichen Zivilisation, in der es eben solche falsche Liebe mit der entsprechenden Heuchelei gibt. Daraufhin brauchten auch die Menschen der Naturvölker Kleidung, selbst wenn sie wegen der Wärme überhaupt nicht nötig wäre. Jedenfalls ist das Paradieskleid an sich nichts Böses, böse ist nur, wenn man mit anderen ausnutzerisch und verachtend umgeht. Und das passiert eben gerade vor allem auch mit textilener Bekleidung! Die Erziehung ihrer Tochter bei meinen Freunden war bisweilen sogar sehr schön und lustig, vor allem gab sie dieser Familie auch die Freiheit, viel miteinander zu unternehmen. Denn wenn die Paradieskleidung kein Problem mehr ist, dann kann man auch miteinander zelten und dasselbe Zimmer benutzen – man kann also ein richtig schönes und lockeres Team sein. Ganz offensichtlich hatte die Tochter das auch begriffen, warum ihre Eltern das so mit ihr machten, schließlich hatten sie auch alle miteinander darüber geredet. Ich habe allerdings die Erfahrung, dass diese Eltern eher die Ausnahme waren und immer noch sind. Denn leider sind die meisten Eltern doch diejenigen, die ihren Töchtern die Ängste mit den Brustwarzen von Kind an beibringen und auf alle Fälle nichts Sinnvolles gegen diese Ängste tun. Doch wenn die Töchter dann Sex selbst mit einem untauglichen Partner haben (was ja das eigentliche Problem ist, was vermieden werden sollte), dann zucken sie nur mit den Schultern und akzeptieren das. Ist es wirklich so schwer, eine Erziehung von vornherein darauf auszurichten, was letztlich das Sinnvollere und Unproblematischere ist? Die Idee des vorgestellten Konzepts ist ja schließlich auch, dass eine Tochter das, was sie an Schönem und Unschuldigem gerade mit ihrem Vater und auch mit anderen erlebt hat, erst einmal mit einem Jungen oder Mann erleben möchte, wenn sie sich irgendwann einmal verliebt. Und dabei wird sie feststellen, dass manche Jungen und Männer nicht reden können oder wollen und auch nicht nur nicht mitmachen wollen, sondern sich auch noch darüber lustig machen. Doch andere werden das ganz toll finden. Ich halte ein Mädchen für so klug, dass es dabei die Jungen und Männer schon richtig einschätzen wird, je nachdem, ob und wie die darüber vernünftig reden können, und dass es eine ungeeignete Beziehung rechtzeitig abbrechen kann. Nicht zuletzt haben ja auch die Jungen, die in Ordnung sind, den Wunsch, eine gute Partnerin zu finden, und sind für Ideen, wie das funktionieren könnte, offen. Natürlich muss ein Mädchen oder eine junge Frau, die mit dem unschuldigen Paradieskleid keine Probleme hat, bedenken, dass nicht alle, die in diesem „Paradieskleid“ sein können, auch automatisch gut sind, und dass durchaus nicht alle Jungen und Männer, die hier Probleme haben, böswillig und heuchlerisch sind. Denn es kann ja auch sein, dass sie einfach alles nur falsch verstehen, weil vorher nie jemand mit ihnen über dieses Thema vernünftig geredet hatte. Und dass sie deshalb auch nicht so frei und offen sein können. Hier gibt es nun immerhin Gesprächsthemen! Und genauso, wie ich es gesagt habe, ist es schließlich mit dem Mädchen passiert! Nein, nicht genauso, sondern noch viel besser. Irgendwie muss die Tochter meiner Freunde irgendetwas ausgestrahlt haben, dass die blöden Jungs sie gar nicht erst angebaggert haben. Denn es ist ja auch gar nicht so, dass alle Jungen und Männer nur schlecht sind und immer nur „das Eine“ (also den Sex) wollen. Nein, wenn sie ein offenes und nettes Mädchen mit einer vernünftigen Einstellung treffen, dann verachten sie das auch nicht und wollen auch gar keinen Sex von ihm – oder schreiben schöne Liebesbriefe und wollen es heiraten. Irgendwann nun fand sich ein junger Mann, mit dem die Tochter meiner Freunde über die Ideen sprechen konnte und wollte, und der fand die auch ganz toll. Er hat sie darin auch noch in ihrer Einstellung unterstützt – und beide hatten wohl eine schöne paradiesische Zeit – vor ihrer Ehe. Inzwischen sind sie seit acht Jahren verheiratet und haben eine liebe Tochter – und alles ist in bester Ordnung, natürlich soweit ich es erkennen kann. Ob junge Leute jetzt das Anliegen im Hinblick auf die Nacktheit besser verstehen? Die jungen Leute sollen erst einmal so etwas unschuldiges Paradiesisches erleben und sich natürlich auch bewusst sein, welchen tieferen Sinn das Ganze hat. Der Rest wird sich dann schon von alleine ergeben. Doch das steht dann alles auf den weiteren Seiten dieses Hefts. Dazu mein Vorschlag: Ob die Kinder vielleicht auch mal einen Selbstversuch machen, um zu sehen, was passiert und wie sie sich dabei fühlen? Man könnte sie etwa in einem schulischen oder kirchlichen Unterricht ermuntern, mal ihren Papa und ihre Mama zu fragen, ob die mit ihnen im Sommer an einen entsprechenden Strand oder See fahren können, damit sie eine Erfahrung mit der Paradieskleidung in der Natur sammeln können? Natürlich müssen sie sich mit ihren Geschwistern absprechen und ihnen erzählen, warum sie das wollen. Ich wette, sie finden das alles dann nur lustig und schön. Sie werden sich auch weiter fragen: Woher kommt es, dass gerade Kinder normalerweise mit der Körperlichkeit derartige Probleme haben? Wer hat ein Interesse, dass diese Probleme bestehen? Warum versucht kaum jemand, das sinnvoll richtigzustellen? Wie kommt es, dass Kinder über das alles, was doch eigentlich sehr natürlich ist, schließlich oft noch nicht einmal reden können und wollen? Auch hier ist also kriminalistisches Gespür gefragt. Und ich meine auch, das alles hängt mit einem ganz großen Kriminalfall zusammen, dem wir hier auf der Spur sind! Kinder
sind
doch im Allgemeinen an Kriminalgeschichten sehr
interessiert, ob sich hier nicht gute Gespräche
ergeben könnten?
Es gibt hier eine Website mit Bezug auf Ungarn: http://www.in-kuerze.de/images/stories/Veroeffentlichungen/die-geschichte-der-politischen-korrektheit.pdf
Georg Lukacs war der Sohn eines wohlhabenden ungarischen Bankiers. Lukacs‘ politische Karriere begann als Mitarbeiter der Kommunistischen Internationale. Sein Buch Geschichte und Klassenbewußtsein brachte ihm den Ruf des bedeutendsten marxistischen Theoretikers seit Marx selbst ein. Lukacs glaubte, daß für das Aufkommen einer neuen marxistischen Kultur die vorherrschende Kultur zerstört werden müsse. Er sagte unter anderem: „Ich sehe die revolutionäre Zerstörung der Gesellschaft als die eine und einzige Lösung für die kulturellen Widersprüche unserer Epoche an“ und „Solch ein weltweiter Umsturz von gesellschaftlichen Werten kann nicht geschehen, ohne daß die alten Werte vernichtet und neue von den Revolutionären geschaffen werden.“ Als er 1919 stellvertretender Volkskommissar für Unterrichtswesen im bolschewistischen Regime von Bela Kun in Ungarn wurde, startete Lukacs ein Programm, das als Kultureller Terrorismus bekannt wurde. Als Teil dieses Programms führte er ein radikales Sex-Erziehungsprogramm in ungarischen Schulen ein. Ungarischer Kinder wurden in freier Liebe und Sexualverkehr unterrichtet und lernten auch, daß der Kodex der Mittelklasse-Familien archaisch sei, Monogamie überholt und Religion, die den Menschen alle Freuden vorenthalte, irrelevant sei. Frauen wurden ebenfalls aufgerufen, gegen die Sitten der Zeit zu revoltieren. Lukacs‘ Kampagne des Kulturellen Terrorismus war ein Vorläufer zu dem, was die Politische Korrektheit später in amerikanische Schulen bringen sollte. 1923 gründeten Lukacs und andere, der Kommunistischen Partei Deutschlands zugehörige Intellektuelle das Institut für Sozialforschung an der Universität Frankfurt in Frankfurt am Main. Das Institut, welches als Frankfurter Schule bekannt wurde, war dem Marx-Engels-Institut in Moskau nachempfunden. 1933, als die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland übernahmen, flohen die Mitglieder der Frankfurter Schule. Die meisten kamen in die Vereinigten Staaten. Fazit: Wenn wir alles in einen Topf werfen, dann machen wir genau das, was Jesus wohl meint, wenn er dagegen ist,dass das Unkraut aus dem Acker rausgerissen wird. Denn dann reißen wir auch das Gute, das wir eigentlich wollen, mit aus!(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Computer-Übersetzung des Buchs HONESTY AND FUN WITH THE MORALITY ins Englische unter ! |