“Jesus mit Maria und Martha”, gemalt um 1630 von Abraham Janssens, genannt J. von Nuyssem (1575-1632), das in einem Seitengang der St. Pauluskirche in Antwerpen hängt.
Da gibt es doch in der Bibel die schöne Geschichte, wie Jesus bei den beiden Schwestern Maria und Marta zu Besuch ist (nach Lukas 10,38-42). Als Jesus sich mit Maria unterhält, tadelt ihn Marta, er solle doch ihrer Schwester sagen, daß sie ihr lieber helfen sollte bei der vielen Hausarbeit, schließlich habe man ja Besuch... Doch Jesus antwortet ihr: "Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden!"
Der Sinn der Erzählung ist der: Frauen galten zur Zeit Jesu als Sache, die allenfalls für praktische Arbeit gut waren und die überhaupt nicht wirklich denken konnten. Und wenn sie schon mal mit Männern redeten, ging es ihnen allenfalls darum, sie einzulullen und rumzukriegen... Und selbst Frauen glaubten nicht, daß es anders sein könnte. Jesus nun sieht die Frauen als Menschen!
Und was hat Jesus denn so Besonderes für die Frauen getan?
Künstler waren schon immer
schlauer als Theologen:
Das Bild “Jesus
und die Sünderin” von Giorgione (1478-1510) hat auch noch einen anderen Titel:
"Die keusche Susanna und der junge Daniel".
Das Original
hängt heute in Glasgow/Schottland. Die Gelehrten streiten sich, welcher Titel
der richtige ist.
In der einen
“Erzählung” geht es um die Frau, die gesteinigt werden soll, weil sie auf
frischer Tat beim Ehebruch ertappt wurde nach Johannes 8, und die Jesus aus den
Klauen ihrer Häscher rettet mit den Worten: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe
den ersten Stein!“ In der anderen Erzählung aus den Anhängen zum Buch Daniel
(Daniel 13) wollen zwei „geile“ Alte die schöne Susanna unter
Mißbrauch der damals
üblichen Gesetze zum Sex erpressen: "Entweder du schläfst mit uns oder wir
zeigen dich an, daß wir gesehen hätten, wie du es mit einem uns unbekannten und
entkommenen jungen Mann "getrieben" hast. Und dann wirst du zum Tode
verurteilt..."
Und so wie es in der
Geschichte von der schönen Susanna im Alten Testament um eine
Erpressungsgeschichte geht, geht es vermutlich bei der Geschichte von der
(verhinderten) Steinigung der Sünderin auch um "so etwas" - siehe auch
Gespräch 12. Es geht also überhaupt nicht um eine Geschichte zur
Vergebung eines Ehebruchs, wie uns das heute immer erzählt wird... Hier soll ganz einfach eine Frau, die sich
nicht so verhält, wie es sich die verkommenen Männer wünschen, bestraft werden - vor
allem auch zur Warnung der anderen Frauen! Doch Jesus durchschaut das brutale Spiel der Männer, die ja alle nicht "ohne Sünde"
sind (was heißt, daß sie eben auch keine "Kostverächter" sind) und rettet die Frau.
Überhaupt war vermutlich die
Situation der Frauen zur Zeit Jesu die: Die Wohlhabenden konnten ihre Töchter
zuhause einschließen oder versteckten sie unter Schleiern.
Bei den Armen mußten dagegen die Töchter mit zum Lebensunterhalt beitragen und
mitarbeiten. Damit kamen sie eben auch schon mal unbeaufsichtigt mit Männern in
Berührung - und damit gab es auch Gelegenheiten für solche Männer wie in der
Erzählung von der schönen Susanna. Und da die Mädchen nun einmal leben wollten,
gaben sie den Männern nach - und so kam es, daß gerade die attraktiven Mädchen
der Armen sozusagen alle Prostituierte waren... Und
Jesus tat nun etwas, was damals tabuisiert war, er
unterhielt sich mit Frauen und auch mit Prostituierten und erfuhr, was los war
und er glaubte den Frauen, was sonst niemand tat... Und er prangerte das alles
öffentlich an ("er predigte gegen die Heuchler und gegen die Sünde und für die
Liebe"). Doch dafür muß
er schließlich büßen...
Siehe auch
kriminologischer Ansatz, Jesus und die Sünderin,
Jesus...
Vision eine erneuerten christlichen Religion: Statt
Leibfeindlichkeit
wirkliche Moral. Und das Resultat: Nicht mehr kräfteraubender
Geschlechterkampf, sondern
paradiesisches Miteinander! Basisreligion: Ein Konzept,
das nicht mehr um den heißen Brei herumschleicht, sondern sagt, was
Sache ist.
Basisreligion: Kompetent -
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Überblick
über die Website basisreligion mit Vorwort und Gliederung
1. Buch:
Basiswörterbuch Leben-Moral-Glauben
(theologisch, ethisch, psychologisch und
lebensnah)
2. Buch:
Jesuskriminaldrama: Jesus und die Sünderin
(Insiderwissen aus dem
Gottesstaat z. Zt. Jesu)
3.
Buch: Vertrauliche Gespräche: Heutige junge Leute unterhalten sich
(Gespräche mit "Insidern")
4. Buch:
Alternative Reisen in alle Welt des Verfassers und Webmasters
Einführung in das Konzept
basisreligion für "Normalverbraucher":
Tutorial.
Einführung für Theologen
und theologisch Interessierte: basistheologie.
Lieber Kybernaut! Ich
freue mich, daß Sie die Seite basisreligion gefunden haben und ich hoffe, Sie
erfahren einen Gewinn. Denn viele haben bei der Konzeption dieser Seite geholfen,
so daß ich als Verfasser eigentlich nur
der Organisator bin. Und wenn ich allein an meinen
Berufsschulreligionsunterricht denke, was habe ich als Lehrer nicht dabei
alles gelernt! - Da vieles in dieser Website sozusagen neu recherchiert ist, weise
ich ausdrücklich darauf hin, daß zum richtigen Verständnis des
Einzelstichworts bisweilen das Verständnis des Gesamtzusammenhangs nötig
ist. Folgen Sie daher bitte den entsprechenden Verweisen („Links“)!
Ihr***Cyberspacereligionslehrer -
KONTAKT
Anmerkungen: Seit über 200 Jahren haben
wir bei uns in Mitteleuropa die
Aufklärung mit der
entsprechenden
Religionskritik. Wir haben
Karl Marx und
Sigmund Freud hinter uns (man muß ja
nicht gleich deren Lösungen übernehmen, doch an der Kritik ist
ja wohl etwas dran!). Und wir haben inzwischen - auch und gerade nach kirchlicher
Forschung - eine wissenschaftliche
Bibelkritik mit einer kritischen
Leben-Jesu-Forschung. Doch all das hat nichts genützt:
Obwohl den christlichen Kirchen längst
die Menschen in Scharen davon laufen und sich schon Kinder über die
christlichen Glaubensinhalte lustig machen - den unschuldigen Kindern und dem dummen
Volk mit seinem Bildzeitungsniveau erzählt man immer noch dieselben
alten Geschichten oder besser Mythen und Legenden einer typischen
Volksreligion, weil das angeblich zum
christlichen Glauben gehört und die
Leute es so wollen.
In dieser Website finden
Sie einmal ein ausgereiftes, konsequentes, psychologisch fundiertes und in den entscheidenden Punkten
auch erprobtes Konzept von kompetenter Seite, das auf dem
historischen Jesus beruht. Es geht
nämlich sehr wohl anders
- und wie!
Ich möchte Sie allerdings darauf hinweisen, daß
sich - wenn man den kriminologischen Ansatz
konsequent weiterverfolgt - einiges ändert! Denn dann ist einiges Übliche
nicht mehr Sinn...