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Die Skulpturen des Brunnens befinden sich auf dem Marktplatz von Varberg in Südschweden. Der Bildhauer ist Bror Marklund (1907 - 1977, er war von 17509 – 1969 Professor an der Kunsthochschule in Stockholm).

 

Die Darstellung eines nackten jugendlichen Paares als Titelbild einer religiösen und moralischen Seite (es ist offensichtlich kein Liebespaar oder dergleichen, eher handelt es sich wohl um eine Szene in einem Sportunterricht*)!) mag manche fromme Surfer zunächst etwas verwirren. Doch ich bitte zu überlegen: Wo haben denn Fehlentscheidungen in der Liebe und die folgenden Enttäuschungen etwa im Leben eines Mädchens jemals damit angefangen, daß junge Leute in der dargestellten Weise unbefangen nackt sein konnten? Und der Anfang ist doch immer der Clou bei einer Sache, daß irgendetwas später unter Umständen  eine Eigendynamik entwickelt, ist doch ein völlig anderes Thema!

 

Leser mögen einmal ihre eigenen Erfahrungen überdenken: Hat Ihnen denn Ihre anerzogene (Sexual-)Scham und die damit verbundenen Ängste vor der Nacktheit wirklich geholfen, eine christliche Moral wirklich zu leben und etwa die untauglichen Partner rechtzeitig auszusortieren? Und fing so nicht alles "Durcheinander" (also die sogenannten Beziehungskisten) letztlich an?

 

Denken wir auch an unsere ganze Kulturproduktion, etwa an die Faust-Gretchen-Geschichte, an Mozarts Don Giovanni, an Puccinis Madame Butterfly, es passierte doch eben immer anders! Vielleicht stimmt also genau das Gegenteil, vielleicht - oder vermutlich - ist sogar Nacktheit, allerdings bewußte, für wirkliche Moral viel dienlicher?

 

Man könnte dieses Phänomen sogar so interpretieren, daß es im Sinn einer höheren Macht gerade nicht zu sein scheint, daß Ängste, Scham und Verklemmtheit zu wirklicher Moral führen! Und das ist ja schon fast ein Gottesbeweis: Wenn der Mensch zur Moral veranlagt ist (was die Theologen ja annehmen), dann kann also die Umsetzung in die Praxis nicht über irgendwelche künstliche textilernen Krücken geschehen, sondern nur über etwas, was dem Menschen angewachsen ist - und da kommt eben vor allem seine Vernunft in Frage und damit seine Fähigkeit zur Menschenkenntnis!

 

Und wenn diese Vernunft richtig motiviert und trainiert ist (klar, angeboren sind uns irgendwelche Wissenssachen nicht, die müssen wir also lernen!) und wir die Moral erreicht haben, die uns Menschen gemäß ist, warum sollte dann das auf dem Bild dargestellte Ideal des Umgangs junger Menschen miteinander nicht möglich sein?

 

Der schwedische Bildhauer Bror Marklund könnte das Ballspiel auch noch in einer anderen Weise gesehen haben: Wenn junge Menschen eine solche Unbefangenheit schaffen, jonglieren sie vermutlich nicht nur gerade einen Ball mit ihren Händen, sondern sogar die ganze Welt überhaupt, sie können regelrecht mit ihr spielen!

 

Alles unmöglich? Woher wissen Sie das so sicher - sind Sie etwa Dogmatiker?

 

Stellen wir uns doch einmal ein paar Fragen, die in diesem Zusammenhang auftauchen:

 

-     Warum wird immer noch die Nacktheit so verpönt und damit so getan, als ob die (Sexual-)Scham ein moralischer  Wert ist?

-     Was  wollen wir eigentlich: Wollen wir, daß die Menschen so tun, als seien sie moralisch, oder wollen wir, daß sie es wirklich sind?

-     Und überhaupt zur (Sexual-)Scham: Es ist Thema durchaus auch in der Philosophie, ob sie angeboren oder nicht angeboren ist. Dabei ist das doch für unser Leben ziemlich nebensächlich. Die eigentlichen Fragen sind vielmehr: "Nützt sie überhaupt irgendetwas? Und wenn ja, wem denn?" Vermutlich werden diese Fragen aus gutem Grund lieber übergangen...

-     Warum gibt es eine ausgesprochene Verweigerungshaltung, den jungen Leuten rechtzeitig (also zu einem Zeitpunkt, an dem es noch etwas fruchtet) die geeignete Menschenkenntnis beizubringen, wie sie sich in ihrer Liebe nicht zu vertun brauchen? Nach meiner Erfahrung ist der gemeinsame Nenner aller Kritik gegen das Konzept basisreligion vor allem die Informationsverweigerung gegenüber Mädchen im Hinblick auf Menschenkenntnis: Sie sollen einfach naiv bleiben, bis sie in alle Fallen tappen. Der Kulturdezernent einer Partei, dem ich einmal auf seine entsprechende Frage mein Konzept zu erklären versuchte, brachte die Sache auf den Punkt: "Ach lassen Sie das doch Herr P., es ist doch ganz schön, wenn die Mädchen nicht so intelligent sind..." Schauen Sie doch einmal in die Korrespondenz mit einem eher neutralen Mädchen und in die mit einem eher religiösen Mädchen!

-     Die christliche Religion bezeichnet es zwar als Sünde, wenn Menschen etwa Verhütungsmittel benutzen oder abtreiben, doch wo sind denn entsprechende Konzepte, die jungen Menschen vorher von den Vorteilen der Moral zu überzeugen?

-     Welche Rolle spielt Religion überhaupt bei dem Ganzen?

-     Hilft der Glaube wirklich dabei, bessere Menschen zu werden?

-     Und unsere Einstellung zu Jesus ist doch ganz merkwürdig: Wir hören vor allem eine Lehre ÜBER Jesus.... Ob er die überhaupt wollte?

-     Dagegen ist das, was er angeblich gepredigt hat, also die Lehre DES Jesus, doch recht blaß und passt gar nicht so recht zu seinem tragischen Lebensende: Im Grunde hat er doch ganz lieb nach dem Motto “Allen wohl und niemand weh” gepredigt – und dafür soll er gekreuzigt worden sein? Meinen Sie nicht auch, daß das alles doch sehr danach klingt, daß hier etwas vertuscht wird?

 

Doch jetzt sind wir schon mitten in der Thematik der Website basisreligion!

 

Einen schnellen Überblick finden Sie in der Kurzfassung: HIER!

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*) Na ja, vielleicht ist soviel Un-Verklemmtheit etwas übertrieben. Doch man kann ja mal nachdenken, was sich für eine wirkliche Moral verheerender auswirkt: Dort, wo es paßt, fehlende Klamotten oder ganz grundsätzlich fehlende Menschenkenntnis?

 

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