Mit TRIEBVERBRECHEN bezeichnen wir die Befriedigung des Sexualtriebs und abnormer Aggressionstriebe durch Vergewaltigung und Kinderschändung (siehe Mitschnacker) bis hin zum bisweilen bestialischen Mord. Die Annahme, Triebverbrecher durch schwerste Bestrafung bis hin zur qualvollen Todesstrafe ausrotten zu können, ist nicht nur ein Irrtum, sondern auch kurzsichtig und für uns alle gefährlich! Müßte dann nicht jeder Triebverbrecher erst einmal mindestens ein Verbrechen begangen haben und damit mindestens ein Mensch zu einem Opfer geworden sein, um ihn überhaupt erst einmal anschuldigen zu können, falls man ihn überhaupt erwischt? Außerdem ist es hier nicht unsere Aufgabe, uns mehr oder weniger sadistische Strafen auszudenken, mit denen wir uns am Ende auf dieselbe Stufe wie die Triebverbrecher stellen und mit denen wir darüber hinaus beweisen, daß wir in unserer Phantasie im Grunde genauso krank sind wie diejenigen, die wir bestrafen wollen. Vergegenwärtigen wir uns lieber, daß Triebtäter meist seelisch gestörte Menschen und nur in seltensten Fällen echt Geisteskranke sind. Wir müssen uns einmal so richtig bewußt machen, daß ganz bestimmt nie ein Mensch als Triebtäter oder als Triebverbrecher geboren wird, sondern daß hinter der Gefährlichkeit und Unberechenbarkeit dieser Menschen immer menschliche Katastrophen stehen, die eben diese Menschen weniger normal verarbeiten konnten als die meisten anderen Menschen, denen Ähnliches in ihrem Leben widerfahren ist. Einen Triebverbrecher mit gelungener Einheit von Leib und Seele gibt es mit Sicherheit nicht! Vielmehr dürften alle Triebverbrecher genauso gestört sein wie ein Macho, eine Dire oder sonst jemand, der Seitensprünge macht oder auf Abenteuer aus ist, mit dem Unterschied, daß die einen Vergehen bisweilen sogar als Kavaliersdelikte gesellschaftlich akzeptiert sind, die der Triebtäter jedoch nicht, weil diese mit Mord, mit Kindern oder mit "Nichtwilligen" zu tun haben. Eine wirkliche und dauerhafte Lösung des Problems Triebverbrechen kann daher mit Sicherheit nicht isoliert geschehen, sondern nur im Zusammenhang mit einer allgemeinen Lösung des Problems der Einheit von Leib und Seele von uns Menschen. Vermutlich ist der biologische Hintergrund, warum ein Mensch zum Triebverbrecher wird, ein ähnlicher wie derjenige der bewußten Enthaltsamkeit, nur eben "entgegengesetzt": Es haben sich durch äußere Lebensumstände "andere" Hormone gebildet, die die "entgegengesetzte Wirkung" haben, im Falle anderer Lebensumstände hätte der Triebverbrecher genau das Gegenteil werden können! Letztlich stehen wir mit der Problematik Triebverbrechen mitten drin in der Frage nach dem Bösem und damit nach dem Anliegen unseres christlichen Glaubens überhaupt. Wenn auch eine dauerhafte Lösung hier nur eine gelungene Einheit von Leib und Seele aller Menschen sein kann, so sind wir bis dahin jedoch auch nicht völlig hilflos. Triebverbrecher kann zunächst einmal jeder sein, allerdings kommen ganz konkret wohl nur Männer infrage. Die Einstufung "Bekannter oder Verwandter gleich gut und unbedenklich, Fremder und gar Ausländer gleich verdächtig und gefährlich" ist falsch, denn erfahrungsgemäß sind 19 von 20 Kinderschändern dem betroffenen Kind schon vor der Tat als Verwandte, Nachbarn oder Freunde der Eltern bekannt oder es ist sogar der Vater selbst, daher ist ein geschändetes Kind also im Grunde durch die falsche Information, "nur" bei Fremden aufzupassen, verführt worden (siehe Manipulation). Die Vorsicht, die uns mangels genauer Informationen über die Triebverbrecher mit dunklen Ahnungen erfüllt, ist eine typische irrationale Angst. Und gegen alle Ängste kann man doch etwas machen! Das gleichzeitig Nachteilige wie Gefährliche bei Ängsten gegenüber anderen Menschen ist, daß wir nur zu oft genau die Falschen und Harmlosen als mögliche Täter beargwöhnen, jedoch die, die es wirklich sind oder sein könnten, für unverdächtig halten. Und wir schaden damit im Grunde uns selbst, wenn wir schließlich sogar denjenigen Menschen etwas Negatives unterstellen, die es gut mit uns meinen und die uns vielleicht sogar noch helfen wollen. Und wir tun diesen Menschen dann unmittelbar Unrecht, indem wir sie mit üblen Typen in einen Topf werfen und sie damit auch genauso behandeln. Wir verderben mit solchem Verhalten uns und anderen etwas vom Paradies, ohne uns gleichzeitig wirksam zu schützen. Wichtig für uns ist daher, daß wir unsere irrationalen Ängste gegenüber Triebtätern auch hier in eine sinnvolle Furcht umwandeln, damit wir diejenigen, die infrage kommen könnten, von harmlosen Menschen unterscheiden. Wenn wir bei uns selbst absolut sicher sind, daß wir nie zu einem Triebverbrechen fähig sein könnten, warum sollten wir diese Sicherheit nicht auch anderen Menschen zugestehen? Oder gibt es da doch noch irgendwelche Projektionen, die auf uns selbst hinweisen? Junge Menschen, die nun wirklich wollen, daß ihre Einheit von Leib und Seele gelingt, die Kameraden und Gefährten suchen und die von Anfang an nicht mit ihrer Liebe auf Menschen, die sich nicht unter Kontrolle haben, reinfallen wollen und die auch einer Vergewaltigung oder einem Triebverbrechen nicht hilflos ausgeliefert sein wollen, sollten Folgendes bedenken: Die wenigsten Vergewaltiger und anderen Triebverbrecher sind kopflose und unberechenbare Amoktäter, die sich an jedem ersten und besten sich bietendem wehrlosen Menschen völlig ohne jede Kontrolle über sich vergehen. Sie achten im Gegenteil bei ihrer Tat schon darauf, daß sie hinterher nicht erwischt werden und vor allem auch nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Und selbst noch so gewissenlose Don Juans legen immer Wert darauf, die Mädchen immer so anzumachen, daß deren Sexuelle Selbstbestimmung nicht verletzt wird und daß sie vor lauter Verliebtheit den Geschlechtsverkehr schon von sich aus wollen und sie nicht hinterher noch etwa gerichtlich belangen. So pflegen sich die meisten Täter immer irgendwie abzusichern - daß keine unerwünschten Zeugen zugegen sind, weder bei der Tat noch bei ihrer Vorbereitung, - daß von vornherein alle Spuren vermieden werden, daß also auch das Opfer weder Zeit noch Möglichkeit hat, jemandem eine Mitteilung zu machen, - daß hinterher im Fall einer Anklage zumindest Aussage gegen Aussage steht oder - daß das Opfer so hingestellt werden kann, als ob es selbst die Tat direkt gewollt oder zumindest provoziert hat, - daß das Opfer die Voraussetzungen für eine eigene Verantwortlichkeit erfüllt (daß es etwa im Fall eines Geschlechtsverkehrs mit einem Volljährigen mindestens 16 Jahre alt ist), - daß das Opfer selbst so viel Spaß an der Tat empfindet, daß es schon von daher nichts gegen den Täter unternimmt, - daß es sich um eine Tat handelt, die etwa in unserer männerrechtlichen Gesellschaft als Kavaliersdelikt angesehen wird, für die es daher genügend Ausreden gibt, - daß das Opfer nach der Tat so verstört oder eingeschüchtert ist, daß es aus lauter Angst (z.B. aus Scham) schweigt, - daß derjenige, den man hereingelegt hat, etwa für die Kosten einer Vaterschaftsuntersuchung aufkommen muß und er schon deswegen klein beigibt. - Der Fall, daß das Opfer überhaupt nicht mehr aussagen kann, weil es vorsorglich umgebracht wird, wird zwar immer als Schreckgespenst hingestellt, dürfte jedoch nur sehr selten und höchstens dann vorkommen, wenn schon bisher vom Opfer alles falsch gemacht wurde. Denn vor einem Mord schrecken selbst brutalste Täter normalerweise zurück, weil so etwas auf keinen Fall mehr als Kavaliersdelikt angesehen wird und die Polizei nun wirklich nachforscht. Wie junge Menschen dem Opfer-Werden von einem Triebtäter auf ganz unkomplizierte und unverfängliche Weise vorbeugen können, obwohl sie sich auf etwas üblicherweise Risikoreiches und daher nicht Empfehlenswertes wie auf das Anhalterfahren einlassen, habe ich mehrfach in Afrika selbst erlebt. Ich lernte dabei gleichzeitig passende Beispiele kennen, wie irrationale Ängste (die handlungsunfähig machen und niemandem helfen) in rationale Furcht (aus der heraus sogar junge Mädchen und Frauen bei völlig fremden Männern ins Auto einsteigen können) überführt werden können. So sprach mich einmal dort ein etwa fünfzehn Jahre altes Mädchen in einem (Busch- )Restaurant an und bat mich, sie und ihre (noch jüngere) Schwester ein Stück in meinem von der Post ausrangierten gelben Paketwagen auf einer wenig befahrenen Straße mitzunehmen. Ich sollte sie jedoch auf dem nahen Gehöft ihrer Eltern abholen. Ein andermal stand ein älterer Mann am Straßenrand und hielt mich an. Doch nicht er selbst wollte mitfahren, sondern eine attraktive junge Frau, die ich zuerst gar nicht gesehen hatte, weil sie hinter einem Busch versteckt war. In beiden Fällen ging ich gern auf die Bitten ein, weil ich ja wirklich ein reines Gewissen und so wenigstens ein Stück des Wegs nette Reisegefährten hatte. Natürlich habe ich alle diese Anhalter auch wohlbehalten abgesetzt. Und wie sieht bei uns so etwas aus? Üblicherweise lehnen junge Mädchen das Anhalterfahren zunächst einmal strikt ab, wie es ihnen auch immer wieder eingeschärft wurde. Der Hintergrund der Ablehnung ist eher eine Angst, denn es wird nicht weiter nachgedacht. Allerdings kommt es gerade deswegen dann doch wieder einmal vor, daß manche sich etwa nach einer Party spät abends oder auch zu irgendeiner anderen Tageszeit zunächst sehr brav zu Fuß auf den Weg machen, dann aber müde werden und sich schließlich von unterwegs auf einsamer Landstraße völlig unbeobachtet genau von denjenigen Typen auflesen lassen, an die sie eigentlich gerade nicht geraten wollten oder sollten - und genau dann passiert's bisweilen. Anders als die afrikanischen Mädchen, die mir da begegnet waren, wissen die hiesigen Mädchen überhaupt nichts von einer Umwandlung ihrer irrationalen Ängste in eine vernünftige Furcht und denken so auch nicht an eine sinnvolle Absicherung. Und wenn ihnen etwas zustößt, weiß niemand, wer zur Verantwortung gezogen werden kann. Die Afrikanerinnen dagegen hatten mich quasi zum Taxifahrer gemacht, indem sie dafür gesorgt hatten, daß anderen bekannt war, bei wem sie eingestiegen waren (denn mein Auto war ein ehemaliger Paketwagen der deutschen Post und damit recht auffällig und ich wäre daher erforderlichenfalls leicht zu finden gewesen), und mir wäre es gewiß schlecht ergangen, wenn ich den jungen Damen etwas getan hätte. Und ich war ja tatsächlich für sie so etwas wie ein Taxifahrer, und traut man nicht denen normalerweise in der ganzen Welt? (Wörterbuch von basisreligion) |