LITURGIE ist die festgelegte Form der kirchlichen Feier in der christlichen Religion, im Wesentlichen die vom Priester vom Altar aus im Wechsel mit der Gemeinde zu vollziehenden Teile des Gottesdienstes. Obwohl "Liturgie" immer auch Kennzeichen einer Priesterreligion ist, hat sie doch auch so ihren Sinn: Festliche Riten können Akzente bei Lebenskonzepten setzen und das Gemeinschaftsgefühl stärken (siehe Gruppeneffekt), wenn nicht gar aufbauen. Wichtig ist allerdings, dass die Basis eines solchen Gemeinschaftsgefühls nicht irgendwelche "Opfer des Verstandes" (siehe sacrificium intellectus) sind oder auch allein vom Historischen her durchaus fragwürdige Ereignisse (siehe Abendmahl), also vor allem "unglaubliche oder gar unwirkliche Glaubensinhalte" irgendwelcher Ideologien, sondern vor allem ethische Lebenskonzepte, die für alle Menschen sinnvoll sind und niemanden ausgrenzen. Gerade für Heranwachsende muß es nun einmal auch für ethische Lebensentscheidungen entsprechende Zeremonien und Feiern geben - und in diesem Sinn könnten das durchaus die christlichen Sakramente wie Taufe und Erstkommunion und Firmung oder auch Konfirmation und Eheschließung sein! (Ich grenze hier bewusst nicht die Konfessionen aus, die solche Sakramente nicht kennen - vielleicht würden ethische Interpretationen am Ende auch bei ihnen akzeptiert werden?) Siehe auch Initiationsriten. Wenn wir nicht mehr einen ethischen Hintergrund sehen, wird Liturgie sehr schnell zur Abgrenzung von anderen Menschengruppen ('siehe Identität) und zum reinen Aktionismus innerhalb eines leeren Aberglaubens, man meint etwas zu tun, doch man tut in Wirklichkeit gar nichts und blockiert Sinnvolles. Denn eine Gottheit, die solche Riten braucht und womit wir sie beeinflussen können, gibt es nun einmal nicht! In diesem Sinn haben Riten in etwa dieselbe Funktion wie Gebet - es gibt auch hier eine christliche und eine götzendienerische Praxis. (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |