SEXUELLE
IDENTITÄT.. Der Begriff wird heute immer schnell in die Diskussion geworfen, wenn es gilt, irgendein sexuelles Verhalten, das früher als abartig galt, zu rechtfertigen und sogar positiv zu sehen. Denn wenn jemand seine sexuelle Identität nicht leben kann, läuft er sozusagen "neben der Rille" und leidet und ist für alles mögliche und unmögliche Böse, das er anrichtet, nicht mehr wirklich verantortlich. Denn er kann nun einmal nicht "er selbst sein", und das schadet nicht nur ihm, sondern das ist sogar gemeingefährlich. Daher müssen alle Menschen selbst herausfinden, welche sexuelle Identität die ihre ist und sie müssen sie auch unter allen Umständen leben dürfen (und die Mitwelt muss das nicht nur akzeptieren, sondern sie muss den Betreffenden sogar darin unterstützen, dass er seine "sexuelle Identität" unbehelligt, also ohne jede Diskriminierung, leben kann.) Ein Problem ist jedoch: Was
macht derjenige, dessen sexuelle Identität ist, dass
er pädophil ist? Darf der seine sexuelle Identität
etwa nicht leben, denn Pädophilie ist doch verboten
und srafbar?´ An diesem Beispiel erkennen
wir, wie problematisch die "Sexuelle Identität" ist.
Ist sie wirklich ein handfestes Problem oder ist sie
Indiz für eine Scheinwissenschaft, nämlich die
Sexualwissenschaft zumindest in weiten Bereichen? Die Frage stellt sich hier,
woher die "sexuelle Identität" eines Menschen kommt.
Ist sie genetisch bedingt oder ist sie erworben? Die Sexualwissenschaftler
gehen im Allgemeinen davon aus, dass sie genetisch
bedingt ist. Das hieße allerdings, dass es früher
verhältnismäßig wenige Menschen "mit besonderer
sexueller Identität" gab, während die heutzutage immer
mehr werden. Oder waren die Menschen "mit besonderer
sxueller Identität" einfach nur unterdrückt, dass sie
die nicht leben konnten? Stammt also das Unglück
früherer Zeiten daher, weil viele Menschen ihre
sexuelle Identität nicht leben konnten? Eine schwierige Frage, zumal
es wirklich unklar ist, ob die Gene der Menschen, was
die sexuelle Identität betrifft, wirklich so
unterschiedlich sind. Daher möchte ich hier die These
vertreten, dass die unterschiedlichen sexuellen
Identitäten weitgehend erworben sind. Dazu zwei Theorien: 1. Ein Freund von mir
vertritt die These, dass manche Mütter, die
möglicherweise Probleme mit Männern haben, sich mehr
oder weniger unbewusst an ihren Kindern "schadlos"
halten, indem sie etwa bei ihren männlichen Babys
schon fast wollüstig mit deren Genitalien "spielen",
also dass sie das, was sie eigentlich mit erwachsenen
Männern tun möchten, doch aus Scham oder aus mangels
an Gelegenheit nicht tun können, bei ihren Babys tun.
Dadurch wird dann bei den betreffenden Kindern ein
späteres abnormales Sexualverhalten programmiert, wie
auch immer das konkret aussieht. 2. Ich möchte hier eine
andere These vorstellen, die für mich plausibler ist:
Durch die Erziehung zur Sexualscham, also durch das
Verdecken und Verstecken der Sexualorgane, wird der
geschlechtliche Unterschied der Menschen ins
Geheimnisvolle abgedrängt und schließlich auch zu
etwas Bösem verschoben, dessen man sich schämen muss.
Doch so einfach lässt sich das Problem des
geschlechtlichen Unterschieds nun einmal nicht aus der
Welt schaffen - er wird gerade interessant. Und statt
einer sinnvollen Pädagogik, wie schon junge Menschen
mit dem "geschlechtlichen Unterschied" umgehen können
und ihn zum Einfädeln sinnvoller Partnerschaften
nutzen können, kann es sehr oft zu diffusen und
unvorhersehbaren sexuellen Identitäten kommen. Ein gutes Argument für diese
These ergeben sich aus Tierbeobachtungen. Ich habe
etwa im November 2019 bei einer Südamerikafahrt
zum Amazonas als "Volunteer"
("Freiwiliger") auf einer Affeninsel in der Nähe der
peruanischen Amazonasstadt Iquitos gearbeitet, wenn
man das, was ich gemacht habe, Arbeit nennen kann.
Auf dieser Insel wurden also vor allem
Wollaffenbabys, die bei der Jagd auf deren Mütter
"übrig geblieben" waren (die Mütter wurden also
verspeist und die Babys auf den Märkten als
Schmusetiere verkauft, von wo sie dann, wenn sie
Glück hatten, auf der" Affeninsel" gelandet sind),
großgezogen, um sie, wenn sie erwachsen sind, wieder
auszuwildern (ob das funktioniert, ist eine andere
Frage, denn die Wollaffen sind gesellige Tiere, die
in Gruppen leben und keine fremden Tiere aufnehmen).
Ich konnte nun diese Äffchen beobachten,
wie sie herum tollten und sich auch an die Besucher
der Insel anschmiegten, doch irgendwelche sexuellen
Spielereien konnte ich nicht erkennen - obwohl (oder
gerade weil) die Genitalien der Tierchen sehr offen
zu sehen waren. Meine Beobachtung wurde mir auch von
den "Rangern" (um die hauptamtlichen Betreuer einmal
so zu nennen) bestätigt: Die jungen Äffchen
interessiert der geschlechtliche Unterschied "nicht
die Bohne". Und wenn sie dann alt genug sind, kommt
es bei diesen Affen zu dem für diese Affen typischen
Sexualverhalten. Und wenn ich nun Kinder beobachte, die
völlig nackt sein können, so interessiert auch sie
ganz offensichtlich der geschlechtliche Unterschied
überhaupt nicht. Leider gibt es nun meines Wissens
keine Forschungen, wie das Sexualverhalten dieser
Kinder dann später ist. Allerdings muss hier auch
bedacht werden, dass der Mensch ein viel größeres
Gehirn hat als die Tiere, das heißt, dass beim
Menschen von der Natur ein ganz anderer Zusammenhang
zwischen Denken und Handeln als bei Tieren
vorgesehen ist - und dass das Gehirn beim Menschen
daher auch entsprechend informiert werden muss. Denn
der Mensch muss nun einmal auch die Dinge, zu denen
er veranlagt ist (wie etwa das Sprechen und das
Gehen) lernen, von alleine kann er hier gar nichts.
Also kann er das ihm gemäße sexuelle Verhalten auch
nicht von alleine, es muss ihm irgendwie nahe
gebracht werden. Aber eben nicht mit Verdrängungen
und Verschiebungen, dass das, was mit der Sexualität zu tun hat,
böse und schlecht ist, sondern offen und
ehrlich. ALLERDINGS gibt es inzwischen
auch eine Forschung, dass erworbene Symptome
durchaus von Generation zu Generation weiter
gegeben werden können, siehe ein Interview am 15.2.2020 in der
WELT mit Isabelle Mansuy, Professorin für
Neuroepigenetik an der Eidgenössischen Technischen
Hochschule und der Universität Zürich.
Es kann also durchaus sein, dass auch
ein kulturbedingtes annormales Verhalten
in der Sexualität, was auch immer das
ist, einen Einfluss auf die DNA
eines Menschen hat und dann auch
an die nächste Generation weitergegeben
wird
und
sich also eine "nicht normale
sexuelle Identität"
bildet. Doch
gibt es gewiss auch
die Chance, dass durch eine
"normalere
Kultur", was
die Pädagogik in
den Dingen der
Sexualität
betrifft, wenn
junge Menschen
also eine
sinnvolle auf
Heterosexualität
ausgerichtete
Pädagogik
erfahren, sich
die normale
DNA durchsetzt
und der Mensch
also wieder
"normal"
werden kann.
Ich denke,
genauso wie
etwas gekommen
ist, kann es auch
wieder
verschwinden. Und wenn das klappt, dann denke ich
doch, dass sich auch das Problem der
unterschiedlichen sexuellen Identitäten
weitestgehend von alleine löst. |