GOTTESLÄSTERUNG, Blasphemie.
Gotteslästerung meint die Schmähung Gottes durch
Worte, Handlungen, Zeichen.
Im allgemeinen gehen wir
davon aus, daß nur Ungläubige sich abfällig über Gott äußern - und schon gar
nicht die typischen frommen Gläubigen. Doch wir
sollten nur einmal näher hinsehen:
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Der
Glaube an eine Jungfrauengeburt
mag zwar sehr fromm und gottesfürchtig aussehen,
doch was heißt das genau? Da wird doch einem
angeblich liebenden Gott unterstellt, daß er in
typischer Macho-Manier
einen Menschen - und dazu noch ein unschuldiges
Mädchen - gebraucht (und damit in diesem
Fall auch mißbraucht, siehe Gebrauch
und Mißbrauch), um den Menschen eine Botschaft
oder eben einen Boten - in Form seines Sohnes -
zukommen zu lassen... Wir müssen uns einmal
vergegenwärtigen, was so eine uneheliche
Schwangerschaft, und um die handelte es sich ja, in
einem derartigen Gottesstaat,
wie es ihn zur Zeit Jesu in Palästina gab,
bedeutete, das war nicht so eben die Folge
irgendeines nebensächlichen Fehltritts - mit so
etwas stellte sich ein Mädchen damals außerhalb der
Gesellschaft,
Geschlechtsverkehr ohne Ehe, das war
Kennzeichen einer Prostituierten...
Andere Männer mögen vielleicht auf die Idee einer
Jungfrauengeburt Idee kommen, doch daß ein Gott sich
keinen anderen Weg einfallen lassen sollte? Wenn
solcher Glaube nicht Gotteslästerung ist!
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Die
Behauptung der Religionen,
daß der Mensch eine Vergebung
durch Gott benötigt und insbesondere in unserem
christlichen eine Erlösung
durch das Opfer des Sohnes
Gottes in einem grausamen Kreuzestod, würde
ja heißen, daß der Mensch (von Gott) so unvollkommen
geschaffen ist, daß er gar nicht anders kann, als
sündhaft zu sein. Statt zu suchen, inwieweit wir
Menschen - und gerade die Theologen usw. - an dieser
Sündhaftigkeit schuld sind, unterstellen wir Gott
die entsprechenden "Konstruktionsfehler" des
Menschen... Auch das dürfte wohl eine ganz infame
Gotteslästerung sein!
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Damit
hängt zusammen, daß junge Menschen angeblich so
blöde sind, daß sie nur mit Unwahrheiten und
Unglaubwürdigkeiten oder auch mit "Opfern des
Verstandes" (siehe sacrificium
intellectus) zum Glauben an Gott gebracht
werden können und müssen, damit sie ihr Leben
bewältigen können. Auch hier geht es nicht nur um
die Ehre von Menschen,
sondern auch um eine Art Gotteslästerung: Wir
unterstellen dem Schöpfer, daß er ein System
geschaffen hat, das nur funktioniert, wenn man
lügt...
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Auch die
Geschichte vom Sündenfall
und von der Erbsünde
und der damit verbundenen Scham
ist eine Art Gotteslästerung: Da stellen die
Menschen also fest, dass sie ein gestörtes
Verhältnis zur Nacktheit und also auch zur Moral
haben. Und statt die Fehler bei sich selbst zu
suchen, machen sie eine Theologie draus und schieben
alles einem Gott in die Schuhe. Wie gut, dass wir
unsere Fehler also nicht mehr aufarbeiten müssen!
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Im Grunde ist
ja auch der Behauptung, daß Gott allmächtig ist,
eine Gotteslästerung. Denn wenn er das wäre, warum
läßt er dann Auschwitz zu?
Auf alle Fälle sollten
Christen sehr vorsichtig sein, wenn sie Nichtgläubigen
oder auch "Nichtrechtgläubigen" Gotteslästerung
unterstellen! Sie sollten sich lieber einmal selbst
besinnen!
Der
Missbrauch mit dem Argument der Gotteslästerung.
Wenn in
typischen
Priesterreligionen
jemand aufmuckt und den Priestern Fehler oder
Nachlässigkeiten oder gar kriminelles Verhalten
vorwirft, dann kommen sie sehr schnell mit dem Argument
"Gotteslästerung". Klar, irgendwie sieht der Kritiker
(oder besser Ketzer) die Religion und vor allem den
Glauben an Gott natürlich immer anders die herrschende
Kirche. Es ist also recht einfach für die Herrschenden,
etwas an einem Kritiker zu finden... Siehe Missbrauch mit dem Missbrauch
und Blasphemie. Bei
Blasphemie geht es vor allem um die kriminelle Methode,
jemanden mit der Anklage der Gotteslästerung mundtot
oder gar "ganz tot" zu machen. Der berühmteste Fall hier
ist der historische Jesus.
Inwieweit soll
man sich bei einer offensichtlichen Gotteslästerung
engagieren? Siehe unter
Kettenbrief!
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