BLASPHEMIEGESETZE oder auch Gesetze gegen
Gotteslästerung oder Gottesleugnung gibt es in
vielen theokratischen Staaten.
Im
Internet bin ich auf den Beitrag in der ZEIT zum
zum Buch "Der
Prozess Jesu" (1966/1968) (beides von Werner Koch,
s.
https://www.zeit.de/1966/36/der-historische-jesus)
gestoßen.
Das ist gewiss alles noch aktuell. Nach über 50
Jahren haben wir nun
auch das Ergebnis dieses Buchs: Es blieb alles
beim Alten, das Buch
hat die Theologie und damit auch unsere Sicht vom
Christentum leider
nicht weiter gebracht und schon gar nicht
revolutioniert. Der Grund
dafür ist m. E., dass in dem Buch die doch
letztlich die
entscheidende Frage nicht angesprochen wird: WARUM
wird jemand wegen
Blasphemie angeklagt und verurteilt? Dass Jesus
sich als Sohn Gottes
bezeichnet hat, war bei den Juden doch gar kein
Straftatbestand, denn
jeder männliche Jude war doch "Sohn Gottes",
anders als
bei den anderen Völkern, wo nur der Pharao oder
der Kaiser als "Sohn
Gottes" galt. Und ob sich Jesus wirklich jemals
als "Sohn
Gottes" bezeichnet hat, ist auch fraglich, selbst
Werner Koch
übersetzt etwa die Antwort Jesu auf die Frage des
Pilatus, ob er der
Sohn Gottes sei, in dem Sinn, dass das die Meinung
des Pilatus ist,
also etwa "wie Du meinst" (s. 122 in der
dtv-Ausgabe).
Der wohl
berühmteste Fall ist hier Jesus: Er wurde aufgrund
eines solchen "Gummigesetzes" wegen angeblicher
Blasphemie zum Tod am Kreuz verurteilt. Der wahre
Grund für seine Verurteilung war vermutlich, dass
er sich mit der Halbweltmafia seiner Zeit angelegt
hatte. Und bevor Jesus aufgrund seiner Popularität
zum Zuge kam, dass er also die Ganoven der Halbweltmafia
vor Gericht brachte, hatten diese die Gefahr
erkannt, die ihnen von Jesus blühte, und hatten
die Initiative ergriffen und Jesus wegen an den
Haaren herbeigezogener Vergehen angeklagt und ihn
aus dem Weg geräumt. Das war ihnen auch dank ihrer
guten Beziehungen zum Estabslishment
ihrer Zeit gelungen. Siehe auch Gotteslästerung. (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |