BIOPHILIEMAXIME (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

BIOPHILIEMAXIME

Bei der Überlegung, was der höchste Sinn der Ethik und damit auch des menschlichen Lebens und christliches Gottesbild ist, wofür es sich lohnt zu leben und was alle anderen Lebenssinnerklärungen miteinschließt, plädiert der Philosoph und Theologe Pater Rupert Lay S.J. für die „Biophiliemaxime“ („Lebensliebegrundsatz“):

„Handle stets so, daß du durch dein Handeln eigenes und fremdes personales Leben eher mehrst als minderst.“

Diese Maxime gilt für alle Dimensionen des personalen Lebens, also für die Emotionalität, die Rationalität, die Sozialität, die Körperlichkeit, für das Musische, für das sittliche und fachliche Leben.

Wir Christen glauben, daß auch Jesus nach dieser Biophiliemaxime gelebt hat und daß sie die Basis seines Gottesbildes war, ja daß er die Biophiliemaxime in einer Weise wie kein Mensch sonst in die Praxis umgesetzt hat. Vor allem wollte der den Menschen wieder die Liebe bringen, die zu seiner Zeit geradezu auf kriminelle und hartherzige Weise mit den Füßen getreten wurde (siehe etwa kriminologischer Ansatz und Lehre des Jesus). Daher ist die Biophilie sozusagen auch das Dogma dieser Website, wenn man dabei überhaupt von so etwas reden kann.

Doch für uns „normale“ Menschen ist und bleibt das Problem dieser Maxime die Umsetzung in die Praxis. Ich bin überzeugt, daß selbst viele der größten Verbrecher der Menschheit, ja sogar die Hitlers und Stalins und natürlich erst recht die Hexenverbrenner (siehe Hexenwahn) und Inquisitoren (siehe Inquisition) davon überzeugt waren, daß sie letztlich eigenes und fremdes Leben eher mehrten als minderten und daß es ihre Tragik sei, daß sie dabei gegen diejenigen, die eine andere Einstellung hätten, hart durchgreifen müssten nach dem Motto: Wo gehobelt wird, da fallen eben nun einmal immer Späne... Und da auch wir bei genauerem Hinschauen nun einmal alle in irgendeiner Weise leidenschaftliche Dünnbrettbohrer sind, daß also auch wir alle ethischen Grundsätze immer so auslegen, wie wir selbst sie gerade brauchen und damit wir nur ja nicht unser Handeln ändern müssen, bedürfen sie noch unbedingt einer Ergänzung. Insbesondere für Christen und Juden sind dies die Zehn Gebote

Zum Problem der Umsetzung siehe auch unter Wissenschaft!

Nicht nur Selbstmordattentäter sind diejenigen, die die Biophiliemaxime heute mit Füßen treten, sondern überhaupt alle die, für die das Wichtigste im Leben erst in einer geistigen Existenz nach dem Tod kommt (wenn das nicht u.a. ein Indiz für eine unchristliche Leibfeindlichkeit und damit für eine Irrlehre im Sinne Jesu ist!) und die das jetzige Leben nur vor dem Hintergrund dieses angeblich endgültigen Lebens sehen. Und wenn es dieses "endgültige Leben" tatsächlich geben sollte, ob wir bei der Entscheidung (Gottes), es uns auch zu schenken, dann nicht ausschließlich daran gemessen werden, wie wir uns um das jetzige Leben gekümmert haben? Siehe hierzu unter Bergpredigt beziehungsweise die Rede vom Endgericht!

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)