"Lügen in Religion und Moral" oder "Populäre Irrtümer in Religion und Moral - und ihre Überwindung"

(Dieses Stichwort entspricht dem Test im unteren Fenster aller Stichworte - in diesem Stichwort daher kein unteres Fenster.)


"Nymphe" von Carl Spitzweg. Finden wir dieses Bild nicht schön? Warum wohl? Ist es nicht die Sehnsucht nach dem Paradies, die in uns steckt? Packen wir´s also an! (Und die Nacktheit ist doch keinesfalls nur etwas "Verwerfliches" - es kommt doch darauf an, wie wir mit ihr umgehen!)

Fremdgehen und Beziehungsabbrüche - gehören die wirklich zu den Sehnsüchten und Träumen des Menschen?

Ich, Single und oft genug Ansprechpartner für Mädchen (ich war mal Religionslehrer an Berufsschulen, wo Mädchen in der Überzahl sind, daher also mein Ansatz bei Mädchen) und Frauen, frage mich natürlich, ob das alles so normal ist, was da so lauft - und nicht erst heute. Nach allen meinen Erfahrungen kann ich das alles einfach nicht glauben. Die Menschen - beiderlei Geschlechts - sehnen sich doch nach richtig schönen Partnerschaftsbeziehungen in Liebe und Treue.

Warum aber gehen die sehr oft - ja viel zu oft - so gründlich schief? Und doch auch, wenn alles völlig freiwillig angefangen hatte?

Sind nicht die Frauen - und gerade die Mädchen - sehr oft die treibenden Kräfte?

Dazu zunächst: Ich weiß tatsächlich zur Genüge, wie unberechenbar sehr oft Mädchen sind und gerade auch die, die vorher ihre Moral sehr selbstsicher oder gar hochnäsig beteuerten. Denn irgendwann pflegen genau die ihre so supermoralischen Einstellungen über den Haufen zu werfen - und genau das Gegenteil von ihren Vorsätzen zu machen. Und das tun gewiss nicht nur die dummen Blondinen. Und mit den Mädchen kann man dann auch nicht mehr reden, sie wissen sowieso alles besser.

Scham- und Peinlichkeit- und Ekelgefühle sind alles Mögliche aber keine Unterstützung hoher Ideale von Liebe und Partnerschaft.

Ich habe mich natürlich schon immer gefragt, warum das so ist, woher diese Unberechenbarkeit kommt. Der Psycholanlytiker Ernest Borneman (1915 - 1995) hat nun dazu geschrieben, dass bei dem jungen Menschen die Empfindungen "Ekel und Scham" für die "Genitalregion" des Körpers sich schon fast automatisch ins genaue Gegenteil, also in Faszination und Anziehung umwandeln, wenn dann die Pubertät kommt. Und erst recht geschieht das in einer Verliebtheit - und dann kommt es sozusagen zu einer schicksalhaften Willenlosigkeit..
Für mich ist das nun der Grund, diesen Empfindungen von "Ekel und Scham" (also auch dem Gefühl der "Peinlichkeit") bei jungen Menschen, und gerade auch bei Mädchen, nicht zu trauen, diese Empfindungen sind nämlich doch nur die sicheren Vorzeichen, dass sich irgendwann alles umkehrt - und die jungen Menschen dann einfach willenlos gegenüber ihren Gefühlen sind und dass mit ihnen auch nicht mehr zu reden ist nach der einfachen Formel Schopenhauers "Was dem Herzen widerspricht, lässt der Kopf nicht ein...". Das heißt, wenn ich als Pädagoge also will, dass die Mädchen irgendwann unberechenbar sind und ihre Moral (oder ihre Ideale) über den Haufen werfen - dann muss ich sie nur zu den Empfindungen "Ekel und Scham und Peinlichkeit" für die "Dinge der Genitalregion" erziehen.... Alles andere macht die Natur dann bei passender Gelegenheit schon von alleine...

Sinnvolles Konzept: Scham- und Peinlichkeit- und Ekelgefühle müssen frühzeitig überwunden werden!

Und wenn ich das nicht will, wenn ich also will, dass junge Menschen ihre Moral mit den hohen Idealen in den freien Gesellschaften durchhalten, die wir heute nun einmal haben? Da ist doch also die logische Konsequenz: Bei den jungen Menschen müssen diese Gefühle für Ekel und Scham und Peinlichkeit "schon lange vorher" sozusagen neutralisiert werden, auf eine Normalmaß heruntergeschraubt werden, die "entsprechenden Körperteile" müssen als etwas völlig Normales und Nichtekelhaftes und auch Nichtheimliches empfunden werden, die jungen Menschen müssen einfach auch Spaß an ihrem Körper haben. Wenn sie also etwa damit anfangen, dass Nacktheit für sie ekelhaft ist, dann müssen bei mir als Pädagoge schon alle Alarmglocken läuten, weil ich weiß, worauf das schließlich hinausläuft, und ich muss irgendwie sorgen, dass dieses Problem sich wieder löst, dass sie nämlich die Nacktheit gerade gut finden. So wie etwa bei Ferien am Strand, wo das auch möglich ist... Nicht zuletzt ist die Nacktheit auch – wenn richtig eingesetzt – ein hervorragendes Mittel der Menschenkenntnis. Denn nur so kann diese vermaledeite Umwandlung später gar nicht erst passieren, weil´s da einfach nichts gibt, was sich umwandeln kann... Und alles, was mit Pubertät und Liebe und Verliebtheit zu tun hat, läuft dann viel harmonischer ab - und zum Wohle des jungen Menschen. Natürlich muss noch ein ethisches Konzept hinzukommen, der junge Mensch muss begreifen, was das alles soll...
Mit Kindern und gerade kleinen Mädchen ist das eigentlich ganz einfach, die sind geradezu froh, wenn sie „frei“ sein können (ich habe das zur Genüge erlebt!), wenn die Kinder dann älter sind und sich etwas festgesetzt hat, dann muss man eben vielleicht vorgehen wie eine Feuerwehr - also bisweilen sogar mit einer „kalten Dusche“. Und da das heute nicht einfach ist, es müssen die jungen Menschen auch selbst wollen!


Die Tradition, sich zu verhüllen, stammt (abgesehen von den Problemen mit der Witterung) aus einer Zeit, in der vor allem Mädchen und Frauen nicht selbstbestimmt, sondern in der sie mehr oder weniger Handelsware waren.

Ja wo ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Ganzkörperschleier der Frauen in manchen moslemischen Kulturen und unseren Badehosen und Bikinis? Ist das nicht nur ein quantitativer Unterschied der "bedeckten Hautfläche"? Und diese Tradition stammt aus Zeiten, in denen die Frauen als Besitzobjekt, als Handelsware galten - also hatten sie gefälligst "verpackt" zu sein, bis sie der Vater, der ihre "Aufzucht" ja bezahlt hatte und dem sie also gehörten, einem Bewerber verkaufte, die frühere Form der arrangierten Ehe. Ja - so die allgemeine Einstellung damals - wo kämen "wir" denn hin, wenn die Mädchen durch eigene Wünsche mit hineinfunkten? Oder lesen Sie einmal das "Buch Ester" des Alten Testaments der Bibel: Auch hier, die Frauen gelten als Ware, als Sachen, und haben das zu machen, was die Männer wollen, die sie besitzen oder zumindest den Besitzanspruch haben. Lesen Sie mal, wie der persische König Xerxes zu seiner neuen Frau kam! Da werden also in allen Provinzen Persiens die schönsten Mädchen "eingefangen" und in ein Frauenhaus gebracht und sechs Monate lang "gepflegt", und dann "probiert der König sie durch" - Nacht für Nacht, immer eine neue bis er die für ihn passende "Königin" gefunden hat... Ob das nun allen Vätern so recht war, was da lief, denn nicht alle werden für ihre Töchter "entschädigt" worden sein? Also machte man die Töchter und Frauen möglichst unkenntlich und hässlich. Und nur nicht die so einfach "frei herumlaufen lassen" sondern die Methode "Sack drüber"! Und diese Verhüllerei der Mädchen und Frauen wurde irgendwann Indiz für die Moral ("frau" gewöhnt sich auch daran und will es schließlich auch), jedoch eher einer Scheinmoral, und man vergaß und verlernte darüber, mit ihnen über eine vernünftige Moral vernünftig zu reden. Und da stehen wir heute noch... In einer Zeit der Freiheit wie heute funktioniert das dann alles natürlich nicht so! (Die Bestätigung dieser Darstellung: Wer etwa in "alten Zeiten" - und gerade im Alten Testament der Bibel - ein Mädchen entjungfert hatte, der wurde nicht bestraft, weil er einem Mädchen ein Unrecht angetan hatte, sondern weil er den "Besitz des Vaters" "beschädigt" hatte. Daher war auch alles wieder "gut", wenn der Vergewatiger den Brautpreis bezahlte und das Mädchen zur Frau nahm... Dieses "Verfahren" nutzten dann natürlich auch schon mal junge Menschen, die sich einig waren und wo zunächst einmal die Eltern allerdings nicht wollten...)

Von Monokausalität kann keine Rede sein, also dass die Erziehung zur (Sexual-)Scham an allem schuld ist.

Wenn in dieser Website nun so auf der Problematik der Erziehung zur Scham und auf ihrer Überwindung regelrecht herumgeritten wird, dann hat das nichts mit Monokausalität zu tun (monokausal heißt "alles hat eine einzige Ursache"). Es geht um etwas anders, am besten dazu ein Bild aus den Naturwissenschaften. Also: Woran liegt es, dass das Schwarzpulver explodiert? Liegt es am Schwefel, der in dem Pulver drin ist, liegt es am Kohlenpulver, liegt es am Salpeter? Und trocken muss ja auch alles sein und es muss in einem festen Behälter sein (sonst brennt es gar nicht oder sonst verpufft es...).
Ja,woran liegt es nun, dass die Explosion stattfindet oder auch nicht stattfindet?
Und so geht es mir: Während alle sagen aus welchen Gründen auch immer, dass egal ist, ob das Pulver trocken ist, sage ich, dass das Pulver trocken sein muss. Und darauf reite ich eben herum.

Bin ich deswegen monokausal? Doch wohl nicht! Ich sehe schon, dass es viele Faktoren gibt!

Doch ich sehe eben auch, dass da an einem gearbeitet werden muss, während die anderen alle im Großen und Ganzen in Ordnung sind und akzeptiert werden können, wie sie sind...
Und genau dieser eine Faktor scheint für viele, ja für die meisten, sozusagen ein rotes Tuch zu sein, den sie ums Verrecken nicht wahr haben und daher auch erst recht nicht ändern wollen!
Und mich reizt das natürlich - jetzt erst recht! Ich komme mir hier manchmal schon vor wie der berühmte Arzt Ignaz Semmelweis, dessen Kollegen und Vorgesetzte einfach nicht auf ihn hören wollten, sich nach der Sezierung der Leichen mit einer einfachen Speziallösung die Hände zu waschen, bevor sie Frauen bei der Entbindung betreuten - und die daher schuld waren am Tod vieler Frauen und Babys.
Und wo fängt man nun mit der Überwindung der Scham am besten an? Natürlich in der Familie, doch irgendwann kann es nicht nur auf die Familie beschränkt bleiben...

Und warum bringen wir den jungen Menschen immer wieder dieses untaugliche Moralmodell bei?

Ja, welche Gründe gibt es denn? Weil wir zu bequem, dumm, zu denkfaul sind?
Nicht zuletzt ist es ja auch ein Herrschaftsinstrument (siehe Scham) und das perfekte Geschäftsmodell der Religionen (siehe unter Vergebung und Ablass).
Und ich kann nicht erkennen, dass dass Moralmodell in der Psychologie oder in der Theologie, also in den von allen Steuerzahlern finanzierten Wissenschaftsdisziplinen, irgendwo hinterfragt wird... Geht es also um den Steuerzahler oder ist der nur die Melkkuh zur Erhaltung eines wenig menschlichen Systems?
Und: Es ist nun einmal so, dass ein junger Mensch erst einmal das Produkt seiner Umwelt ist - und wenn da ein gutes Konzept besteht oder irgendwie sinnvolle Eindrücke möglich sind, dann kann der junge Mensch auch von alleine gut und vernünftig weiter machen. Wie heißt es: „Bis zum Alter von ... Jahren sind andere für das Gesicht eines Menschen verantwortlich, danach er selbst...“. Und der beste Schutz für Pädophile ist bekanntlich, wenn der junge Mensch vernünftig informiert ist, denn dann kann er sich auch gegen den sexuellen Missbrauch wehren!

"Das wird alles doch nie funktionieren, denn dann hätten wir ja das Paradies - und das gibt es einfach nicht."

Das sagte mir einmal eine Schülerin - und ich habe ihr geantwortet: "Jetzt wissen Sie wenigstens, um was es mir geht." Ja, und warum soll das nicht gehen, wir müssen es nur wollen!
Und damit sind wir auch bei der Frage nach der Rolle der Religion. Dem historischen Jesus ging es vermutlich genau um dieses Paradies, doch wir wissen, was daraus geworden ist: Das Paradies wurde in ein irrationales Leben nach dem Tod verlegt und seine Lehre wurde zum Herrschaftsinstrument eines Systems, das von alten Männern geführt wird.

Anmerkung: Hier handelt es sich nicht um lebensferne Besserwisserei, das alles wurde nämlich auch noch woanders erfolgreich ausprobiert!

Nur so viel: Das Konzept hier wurde schon in die Praxis umgesetzt und es funktioniert! Und es braucht dazu keine großen Umwälzungen, jeder kann bei sich selbst anfangen! Siehe etwa: Was ein Vater seiner Tochter sagt HIER!

Natürlich kann es nicht dabei bleiben, wenn nur die Väter mit den Töchtern reden, HIER auch Ideen, wie Mütter mit ihren Söhnen reden können!

www.basisreligion.de