FICKEN bedeutet heute in vulgärer Umgangssprache den "Geschlechtsverkehr vollziehen". In der Redewendung "die habe ich auch gefickt" oder noch mehr in der Soldatenjargonabkürzungsformel "L.f.G" ("leicht fickbarer Gegenstand") für Mädchen ganz allgemein kommt die ganze Verachtung der Männerwelt zum Ausdruck, die Männer trotz aller anderslautender Beteuerung für Mädchen und Frauen übrig haben, die sich bei der Wahl ihres Geschlechtspartners vertun. In dem abfälligen Wort ficken schwingt auch etwas mit vom Zusammenhang des Geschlechtsverkehrs mit der Macht im Geschlechterkampf etwa in dem Sinn "die habe ich (auch) unter mich gekriegt!". Wir sollten nicht entrüstet tun, wenn wir ein negatives Wort über den Geschlechtsverkehr hören, sondern lieber fein hinhören. Denn dann werden wir feststellen, daß dabei derselbe Unterton der Verurteilung eines Geschlechtsverkehrs außerhalb einer Einheit von Leib und Seele anklingt, wie er auch seiner Verurteilung in den Zehn Geboten und damit auch in unserem christlichen Glauben zugrunde liegt. Bei wirklich erfüllendem ehelichen Geschlechtsverkehr, bei dem die Partner auch wirkliche Gefährten sind, wird dagegen weder so geredet noch so gedacht (oder nur von Leuten, die keine Ahnung haben). Persönliche Anmerkung des Verfassers der Website: Meine negative Einstellung gegenüber dem Geschlechtsverkehr außerhalb von harmonischen Partnerschaften mag seine Ursache in meiner Zeit beim Militär haben. Was ich dort, also in einer recht offenen Männergesellschaft, mitbekam, wie dort über Frauen geredet wurde, das machte mich hellhörig! Nein, Mädels und Frauen, die sich so einfach ficken lassen, sind einfach nicht gut angesehen, über die wird schließlich nur noch hergezogen! Dagegen sieht es so aus, als ob bei dem, was hier unter der Phase der Ästhetik und unter Gandhi-Methode und vor allem in Gespräch 9 zwischen Martina und Beatrix oder auch Gespräch 16 beschrieben ist, auch über Mädchen und Frauen gar nicht negativ geredet wird. Männer sehen durchaus ein, wenn Mädchen nicht verklemmt und leibfeindlich sind und leben wollen. Sie dürfen auch durchaus bei Gelegenheit die Initiative ergreifen, es kommt nur darauf an wozu. Nicht zuletzt gehört ja zu einer solchen Lebendigkeit auch Menschenkenntnis und Intelligenz. Jedenfalls dürfte es auf diese Weise auch zu einer etwas anderen Auswahl kommen, also zu einer bewußten Female Choice, die dann auch etwas verändert! Mit einer anderen Ausdrucksweise wird die Sache auch nicht besser! Feministinnen und Emanzen glauben nun, daß es nur an der Ausdrucksweise liegt, wenn sexuelle Freizügigkeit so schlecht angesehen ist, und plädieren für eine andere Wortwahl. Wenn das nicht eine Illusion ist! Nach meiner Erfahrung ist solche Umbenennerei schließlich nur Anlaß für neue Männerwitze! (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |