Der
PAPST
ist das Oberhaupt der katholischen Christenheit. Vom 22. 10. 1978 bis zum 2. 4.
2005 war Johannes Paul II. Papst. Gewiß bin ich mit diesem Papst in vielem auch nicht einverstanden
- doch etwas anders
als der Theologe Hans Küng in seinem Artikel "Ein Pontifikat verhängnisvoller
Widersprüche - Papst Johannes Paul II. hat die Krise der katholischen
Kirche deutlich verschärft". Ich füge meinen Kommentar in bei (in roter
Farbe):: Anmerkung von basisreligion: Wer sich mit der Kirche anlegt, weiß das alles und muß sich darauf einrichten. Und diejenigen, die in die Dienste der Kirche treten, wissen das auch. Warum sich also aufregen? Diese ganzen diktatorischen Möglichkeiten des Papstes haben ja auch ihre Vorteile! M. E. ist es das Problem des Papstes: Seine Behörde macht einfach nicht, was der Papst will. 2. Ein großer Marienverehrer, der hehre Frauenideale predigt, aber Frauen abwertet und ihnen die Ordination verweigert: Attraktiv für viele traditionell katholische Frauen, stößt dieser Papst moderne Frauen ab, die er von höheren Weihen "unfehlbar" für alle Ewigkeit ausschließen will und im Falle der Empfängnisverhütung zur "Kultur des Todes" rechnet. Folgen: Zwiespalt zwischen äußerem Konformismus und innerer Gewissensautonomie, der wie etwa in der Schwangerschaftskonfliktberatung auch die römisch gesinnten Bischöfe von den Frauen entfremdet und so zu wachsendem Exodus der bisher noch kirchentreuen führt. Anmerkung von basisreligion: Zu den angesprochenen Thema kann der Papst einfach keine anderen Einstellungen haben, abgesehen von seiner Marienverehrung, doch da macht ein bisschen mehr oder weniger auch nichts mehr aus. Das Problem ist, wie er diese Einstellungen zur Empfängnisverhütung und zur Schwangerschaftskonfliktberatung begründet. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Die Einstellungen von basisreligion zu den brisanten Themen sind in der Website zur Genüge dargelegt. 3. Ein Prediger gegen Massenarmut und Elend in der Welt, der jedoch mit seiner Einstellung zu Geburtenregelung und Bevölkerungsexplosion an diesem Elend mitschuldig ist: Der Papst, der auf seinen Reisen und auch gegenüber der UN-Bevölkerungskonferenz in Kairo gegen Pille und Kondome Stellung nimmt, dürfte mitverantwortlich sein für ein unkontrolliertes Bevölkerungswachstum in manchen Ländern und die Aids-Ausbreitung in Afrika. Folgen: Selbst in traditionell katholischen Ländern wie Irland, Spanien und Polen lehnt man zunehmend die päpstliche Sexualmoral ab und wehrt sich gegen römisch-katholischen Rigorismus in Sachen Abtreibung.
Anmerkung von
basisreligion:
Herr Küng hat keine Ahnung von den Gründen der Bevölkerungsexplosion in der
Dritten Welt. Mit Pille und
Kondomen hat die nun wirklich nichts zu tun.
Und ob man AIDS
in Afrika mit Kondomen eindämmen kann, ist eine große Frage. Die Sexualmoral der
Kirche wird nicht abgelehnt, weil sie falsch ist, sondern weil sie nicht richtig
"rübergebracht" und folglich auch gar nicht verstanden wird. Siehe
etwa den Bericht von meiner Fahrt
durch die Sahara nach Kamerun in einem alten Paketwagen im Jahr 1978 (am Ende
habe ich etwas über die Mädchen in Afrika geschrieben).
Anmerkung von
basisreligion:
Ob die Aufhebung des
Zölibats die Misere der Kirche stoppen kann,
ist höchst fraglich. Was Not tut, sind nicht administrative Änderungen, sondern
ein Neuansatz der Theologie.
Ansonsten bleibt auch mit der Abschaffung des Zölibats alles beim alten. Und die
Skandale dürfte auch mit diesem Problem zusammenhängen: Es sickern in die
kirchlichen Dienste einfach Menschen ein, die hier ihre Spielwiese sehen. Bei
einem vernünftigen kirchlichen Konzept würden die kirchlichen Dienste für solche
Menschen gar nicht mehr attraktiv sein.
Anmerkung von
basisreligion:
Ob das alles wirklich so attraktiv ist, was alle die genannten Theologen wollen?
Die normalen Menschen reißen deren Lehren jedenfalls wohl kaum vom Hocker.
Anmerkung von
basisreligion:
Ob die Kumpanei mit anderen Konfessionen nicht auch nach Kartellabsprachen
aussehen kann, einem vernünftigen Konkurrenzdenken entspricht sie jedenfalls
nicht. Und das tut doch Not, nicht indem man die anderen schlecht macht oder
sonst unfair ist, sondern indem man ein besseres Produkt anbietet! Wie hat das
denn der Albrecht gemacht, also der Gründer der ALDI-Läden? Der hat sich
keinesfalls mit den etablierten Lebensmittelkonzernen zusammengesetzt, also mit
den Kaisers, den Stüssgens, den Tengelmanns, den Coops... Sondern der hat
einfach ein gutes Produkt in neuer Aufmachung günstig angeboten und auch
verkauft - und so den Markt das Fürchten gelehrt. So macht das einer, für den
wirklich die Kunden an erster Stelle stehen!
Anmerkung von
basisreligion:
Ob der Dialog mit den Bischöfen mehr gebracht hätte? Hans Küng kommt doch aus
seinem Denken in den Kategorien einer
Priesterreligion nicht hinaus. Ansonsten siehe die vorigen Punkte.
Anmerkung von
basisreligion:
Siehe entsprechend Punkte 6 und 7!
Anmerkung von
basisreligion:
Siehe die vorigen Punkte. Das Problem ist auch: Die Menschen in vielen Ländern
jubeln ihm zu, er ist für sie tatsächlich ein Superstar, doch dann machen sie
dennoch ihre Moral, wie sie es wollen. So verhält sich auch die von ihm
begeisterte Jugend (sind das wirklich so viele junge Leute - auf die Gesamtzahl
gerechnet?) durchaus wie die sonstige Jugend: Kondome und Partnerwechsel sind
auch bei ihr üblich... Das untergräbt auf die Dauer jede Autorität.
Wenn in einer Truppe etwa die Anordnungen von oben nicht befolgt werden, ist
recht bald alle Disziplin und damit auch jede Moral dahin. Hier macht sich der
Papst möglicherweise etwas vor. Die Anordnungen müssen so gelehrt werden, daß
sie auch befolgt werden!
Anmerkung von
basisreligion:
Was sollen solche Entschuldigungen, die Hans Küng fordert, wären sie nicht reiner
Aktionismus? Laßt die
Toten ihre Toten begraben, sagt schon Jesus. Was Not tut, ist, endlich aus der
Vergangenheit zu lernen und es besser zu machen, siehe Punkt 6.
Da muß ich
Herrn Küng zustimmen! Und lesen Sie einmal, was der ehemalige stellvertretende Chefredakteur der Schweizer "Weltwoche" Dr. Ludwig Hasler, der als Autor und Publizist in der Nähe von Zürich lebt, anläßlich des Todes des Papstes Johannes Paul II. am Do, 7. April 2005 zu den Kommentaren des Tübinger Theologen Hans Küng schreibt. Nach seiner Meinung redet der über den Papst wie der Aufsichtsrat der Weltfirma Gottes: "Der Robin Hood aller vatikanfrustrierten Katholiken läuft in Hochform auf. Auf Dutzenden Kanälen, in zahlreichen Zeitungen verkündet Hans Küng die himmeltraurige Bilanz des "totalitären" Regimes Karol Wojtylas: Bischöfe gleichgeschaltet, Theologen mundtot, Priester kasteit, Laien rechtlos, Frauen diskriminiert, Kirchen leer. Geniales Marketing, dahinter nichts. "Große Gesten, keine Reformen." "Fassadenkirche"! "Personenkult"!...." Vollständige Url des Artikels: http://www.welt.de/data/2005/04/07/644325.html. Inzwischen (August 2005) haben wir längst einen neuen Papst: Benedikt XVI. Aus Anlaß des Weltjugendtreffens in Köln und auf dem Marienfeld kam es zu Gesprächen über ihn. Hier aus einer Mail aus Österreich (August 2005): Nun haben wir den obersten konservativsten Glaubenswächter als Papst bekommen (auch wenn er sozusagen einer aus unserer Gegend ist). Wenn das nur gut geht - wo führt das hin – das Rad der Geschichte wieder ins Mittelalter zurückdrehen – ohne jegliche Veränderungsbereitschaft? Wie erträgst Du Deine offene aufklärende Haltung innerhalb der strengen abgeschlossenen katholischen Kirchenobrigkeit? In Österreich hatten wir Kurt Kren, Hermann Groer, Klaus Küng und viele erzkonservativste Glaubensvorgesetzte in den letzten Jahren an oberster Stelle zu ertragen, die für mich nicht mehr zum aushalten waren, die werden stärker statt weniger. Und hier aus einer Antwort von basisreligion: Ich kenne genügend Literatur, in der nur über Religion und Kirche hergezogen wird, was das alles für Verbrecher sind und wie viele Tote auf das Konto von Religionen gehen usw. Und mir ist auch bewußt, daß an solcher Kritik etwas dran ist - auch wenn sie sich auf unsere christlichen Kirchen und insbesondere auf die katholische bezieht. Nur: Ich bin nun einmal Lehrer vor jungen Leuten und mein Problem ist, daß von einer reinen Kritik die jungen Leute gar nichts haben. Was die jungen Leute brauchen, ist nicht nur etwas Konstruktives, sondern auch eine Ermunterung und positives Wir-Gefühl, wie es etwa beim Weltjugendtag angesprochen wurde. Und wenn man von vornherein alle Religion ablehnt, dann bringt das doch auch nichts! Und man darf doch eine Institution oder ein System nicht immer nur auf deren bzw. dessen Fehler in der Vergangenheit reduzieren, selbst wenn diese horrend sind. Ganz klar, es gibt Religionen, deren Konstruktion von vornherein falsch ist, in der die Menschen letztlich nur als Objekte gesehen werden, die belogen und ausgebeutet werden - wie etwa in den typischen Vielgöttereien. Aber das trifft doch nicht von vornherein auf die Botschaft Jesu zu. Wir müssen also doch jedem, der in einem System mitarbeitet, eine Chance geben. Einerseits brauchen wir solche Systeme und es bringt doch nichts, immer nur neue zu gründen, die doch irgendwann wieder "genauso" werden, und andererseits: Wie soll ein System human werden, wenn alle die Menschen, die sich um eine Hinwendung zur Humanität bzw. zur Biophilie kümmern, diesem System den Rücken kehren? Das also ganz allgemein zum Thema Religion und Kirche. Und hier konkret zum Papst Benedikt XVI: Wir wir aus allen seinen Äußerungen erkennen können, ist er ein reiner Theologe und dabei ganz gewiß ein gutwilliger. Doch manches weiß er einfach nicht - und hat auch kaum einen Zugang, einfach, weil er damit nie so konfrontiert wurde, daß es bei ihm auch ankam. Einen englischen Audienzbesucher hat allerdings einmal beeindruckt, wie Benedikt sofort ein Blatt durchgelesen hatte, auf dem der Besucher kurz von seiner Bekehrung zum katholischen Glauben berichtet und das dieser ihm dieser in die Hand gedrückt hatte. Benedikt scheint also auch an Gedankengängen von anderen durchaus interessiert zu sein. Und nicht jeder, der etwas anderes ablehnt, muß deswegen auch stur und verbohrt traditionalistisch sein. Es kann sich auch um eine Haltung handeln, die auf jeden vordergründigen Aktionismus verzichtet. Und vieles, was in unserem christlichen Glauben so als modern hingestellt und von vielen progressiven Theologen usw. so angepriesen wird, ist - zumindest bei näherem Hinsehen - ja doch reiner Aktionismus, in dem wirklich nichts Konstruktives von bleibendem Wert zu erkennen ist. Also: Schauen wir einmal in die Grafiken im Stichwort Grundschema oder auch in den Fenstertext unten. Ist sich dieser Papst der Rolle bewußt, die er in diesem Teufelskreis spielt und, wie er selbst Sand ins Getriebe werfen oder zumindest streuen könnte? Bevor ich nicht eindeutig weiß, daß sich Benedikt nicht für eine Moral der Jugend von der Menschenkenntnis her und mit einer Überwindung der Leibfeindlichkeit Zugang hat, unterstelle ich ihm gar nichts Negatives! Da sind doch andere genauso dran, jeder Lehrer, jeder Pfarrer, jeder in der Jugendarbeit Tätige und vor allem die Eltern. Und ich bin mir allerdings auch bewußt, daß der Zugang gerade für ihn sehr schwer sein dürfte, denn schließlich ist das, was er tut, schon längst zum Sinn des Lebens geworden und von seinem Sinn des Lebens geht nun kein Mensch gerne ab und schon gar kein alter. Man müßte ihm schon "gute und plausible" Ergebnisse in Theorie und Praxis vorlegen.... Denn es gibt ja unter so manchem Vernünftigen auch viel Schaumschlägerei, die zwar auf den ersten Blick sehr plausibel klingt, wo aber dann doch nichts dahinter steht, eben Aktionismus. Und wie soll ein alter Mann, der dazu noch etwas weltfremd ist, das auseinander halten? Und wer käme - auf der anderen Seite - für ein Auseinanderhalten denn sonst besser in Frage, wenn nicht jemand, der durch seine Weltferne auch eine gewisse Neutralität hat? Mein Vorschlag: Sehen wir in dem Papst doch einmal die Gewaltlosigkeit und entwickeln wir etwas mehr Zivilcourage und nützen wir selbst die päpstliche Gewaltlosigkeit an der Stelle, an der wir stehen, Sand in den Kreislauf des Bösen zu werfen. Wir laufen ja heute nicht mehr Gefahr, von einer mächtigen Kirche auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden, und wir werden sehen, irgendwann macht "der da oben" vielleicht sogar noch mit! Ich halte ihn jedenfalls für einen hervorragenden Theologen und Dogmatiker, und als solcher dürften ihm auch die Schwächen des Systems bewußt sein - im Gegensatz zu manchen anderen, die sich die ganze Theologie und Dogmatik nur angelernt haben und sie nur verfechten, weil sie sonst um ihren Job fürchten müssen. Schauen Sie sich auch mal eine andere kritische Stimme zum Papstbesuch in Deutschland an Schauen Sie sich auch mal eine andere kritische Stimme zum Papstbesuch in Deutschland an: "Die Inszenierung von Religion - Warum sie alle zu dem Papst hinlaufen – und zu den Tibetern" von Wolf Schneider unter http://www.schreibkunst.com/webdiary/diary.php?p=1124747914. Und noch eine Kritik am Papst, dem Theologen: "Die Tricks des Theologen Joseph Ratzinger" - unter http://www.humanistische-aktion.de/sprache.htm#ratz. Basisreligion ist ja unabhängig und läßt auch die andere Seite zu Wort kommen! (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Computer-Übersetzung des Buchs HONESTY AND FUN WITH THE MORALITY ins Englische unter ! |