FRIEDEN. So wie auch das Wort Liebe wird auch dieses Wort heutzutage so sehr missbraucht, dass man immer sehr skeptisch sein sollte, wenn jemand dieses Wort zu sehr strapaziert. Vor allem sollte man genau hinschauen, was jemand damit meint und vor allem, wie er diesen Frieden erreichen will. Zu oft soll etwas unter den Teppich gekehrt werden, was irgendwann einmal wieder zum Vorschein kommt und dann noch mehr Unheil anrichtet. Denn ein vorschneller Friede ist oft ein ungerechter Friede - und irgendwann kommt das alles wieder "hoch"... Inwieweit die Friedenspädagogik der letzten Jahrzehnte wirklich etwas gebracht hat und was davon reiner Aktionismus war (also das Verbot von Kriegsspielzeug, die internationalen Begegnungen, der weltweite Handel oder Tourismus), wird sich nie genau sagen lassen. Vieles davon wäre ja mit Sicherheit auch ohne jede Friedenspädagogik eingetreten - und andererseits gab es ja auch trotz der ganzen Friedenspädagogik immer noch genügend Kriege. Was könnte nun wirklich sinnvoll sein? Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass alle etablierten Gesellschaften (siehe Establishment) vor allem die Sorge haben, wie sie sie sich selbst erhalten und wie sie daher ihre Jugend dazu motivieren können, nicht zu den anderen überzulaufen, sondern später einmal ihre eigenen Erzeuger zu versorgen, wenn diese alt sind. Daher vor allem wird den jungen Leuten so etwas von Kultur und oft von Religion dahergefaselt, für die es sich zu kämpfen und das Leben einzusetzen lohnt (als ob andere nicht genauso wertvolle Religion und Kultur hätten, abgesehen von wirklich offensichtlich menschenverachtenden und unterdrückenden Systemen, doch die sind ja im allgemeinen selten!). Krieg ist auch immer ein Rausch - und wer ist nicht süchtig nach Räuschen? Da helfen alle Friedensstrategien nichts... Wenn diese Fixiertheit auf einen (vermeintlich) ethischen Kriegsgrund dann noch auf ein direktes Bedürfnis von uns Menschen nach Rauscherlebnissen (siehe Drogen) wie sie auch durch Grenzerfahrungen erreicht werden können, trifft und es kein sonstiges Ventil gibt, dann wird´s gefährlich. Denn leider versprechen sich bisweilen mehr oder weniger viele Leute von Kriegen solche Grenzerfahrungen auf vielfältigste Art: Oft war es sogar wichtiger, die Frauen und Mädchen anderer Völker zu vergewaltigen, als Beute zu machen! Aus der Sicht von basisreligion tun´s nun andere Grenzerfahrungen genauso oder noch viel besser! Abgesehen von alternativen Reisen (siehe meine Reiseberichte) denken wir doch an die der aktiven Enthaltsamkeit (siehe auch Gandhi-Methode). Und nicht zuletzt man sollte den jungen Leuten einmal sagen, welche Chancen an möglichen absoluten Grenzerfahrungen, die mit dem Erlebnis wirklicher Liebe in der Einheit von Leib und Seele verbunden sind, sie vertun, wenn sie gegenüber Menschen anderer Völker von vornherein ablehnend sind und sie allenfalls zu irgend einer oberflächlichen Befriedigung benutzen, wenn sie einmal die Macht haben. Was ist, wenn die Natur für einen selbst einen Menschen eines anderen Volkes für die wirkliche "große Liebe" vorgesehen hat? Und weil man so borniert ist (siehe Arroganz), verachtet man diese Menschen und bekriegt sich mit ihnen und verpasst damit die einmalige Chance im Leben? Frieden also aus Egoismus? Warum nicht, wenn es ein - gerade von junge Leuten - durchdachter ist! Und hat nicht nur das, was aus Egoismus geschieht, auf Dauer eine Chance? Versuchen wir also, insbesondere die jungen Menschen anderer Völker von unseren Ideen vom Paradies, denn um das geht es, zu überzeugen! Vermutlich steckt in jedem Frieden so viel an wirklichem Frieden, wie der Egoismus nach dem wirklichen Paradies in ihm ist... Vor allem kann eine solche Idee von einer besseren Welt dann nicht mehr vor den Karren irgendwelcher Machtinteressen gespannt werden, wie das nur zu oft mit dem Begriff Frieden geschieht. Wenn die Einheit von Leib und Seele wirkliches Ziel unseres Strebens ist, dann werden eher andere Ideologien vor diesen Karren gespannt! Und wenn der historische Jesus von Frieden redete, dann meinte er vermutlich das, was wir heute eher mit Soft Power bezeichnen, eine viel wirkungsvollere Strategie für eine bessere Welt! (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |