FRAUENHANDEL (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

FRAUENHANDEL meint nun nicht, daß Frauen etwa zur Heirat oder auch zur Adoption aus andern Ländern importiert werden und einige Vermittler damit ihr im allgemeinen durchaus ehrenwertes Geschäft machen, sondern Frauenhandel meint den Import und Export von Frauen zur Prostitution oder Ähnlichem, wie der Beschaffung von Haremsfrauen für haremhaltende Herrscher, und ist daher immer eine Art Sklaverei. Dabei ist dieses Gewerbe keinesfalls neu, es ist vielmehr wohl so alt wie die Prostitution selbst, denn wenn es schon Leute gibt, die genug Geld haben für die typischen Abenteuer mit Prostituierten, dann wollen sie ja auch möglichst anregende - und das funktioniert nun einmal gerade, wenn die Frauen auch noch geheimnisvoll und exotisch, also eben anders und daher vor allem aus fernen Ländern stammen. Die sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten spielen keine Rolle, schließlich geht es ja nicht um Partnerschaft. Im alten Rom wurden so Frauen aus Germanien, aus Afrika und bis aus Indien importiert - klar, wenn die Handelswege für exotische Gewürze und für Seide und für Löwen und Tiger erst einmal da sind, dann wird - zumindest in hedonistischen Gesellschaften - auch menschliche Ware gehandelt.

Ich zitiere hier aus der URL: http://www.tuerkenbeute.de/kun/kun_leb/FrauenOsmanReich_de.php:

Sämtliche Frauen betraten den Harem als Sklavinnen, und die meisten behielten diesen Status lebenslänglich. Dies galt ab dem 15. Jh. selbst für die Ehefrauen des Sultans. Denn die osmanischen Herrscher waren dazu übergegangen, Sklavinnen zu heiraten, seitdem es in der islamischen Welt keine ebenbürtigen Dynastien und somit keine Notwendigkeit für eine eheliche Verbindung aus machtpolitischen Gründen mehr gab. Zwar waren die "kadın" legitime, offiziell anerkannte und gesellschaftlich respektierte Gattinnen, doch hatten sie nicht den rechtlichen Status einer Ehefrau inne, weil die Sultane darauf verzichteten, ihre Ehen nach muslimischem Ritus zu legalisieren. Dieser hätte zudem die vorherige Freilassung der Frauen erfordert. Die einzigen Freigeborenen im Harem waren die Prinzessinnen, die Töchter und Schwestern des Herrschers.

Da das islamische Recht die Versklavung von Muslimen verbot, waren die Haremsdamen meist Ausländerinnen. Nicht selten wurden sie von den jeweiligen lokalen Herrschern oder ihren eigenen Angehörigen, die sich für sie ein besseres Leben erhofften, an Sklavenhändler verkauft. Fremdländische Mädchen gelangten auch als Geschenke verbündeter Herrscher oder hoher Staatsbeamter in den Harem. Frauen aus bestimmten Regionen galten als besonders schön, z.B. die weißhäutigen Kaukasierinnen mit ihren hellen “Taubenaugen“ oder die oft rothaarigen Tscherkessinen und Georgierinnen. Diese Mädchen wurden erst nach einer Art Musterung, bei denen diejenigen mit körperlichen oder charakterlichen Mängeln ausgesondert wurden, meist im Alter zwischen 6-13 Jahren, in den Sultansharem aufgenommen.

Die talentierten und schönen Mädchen bildeten das Gefolge und die Vertrauten der hochrangigen Frauen und erhielten eine sorgfältige Ausbildung. Man machte sie mit der islamischen Kultur vertraut und unterwies sie in der Palastetikette. Sie lernten nicht nur Lesen und Schreiben, sondern erhielten auch Unterricht in Konversation und den Schönen Künsten. Sie konnten tanzen, Musikinstrumente spielen, singen und Gedichte rezitieren, denn ihre vorrangige Aufgabe waren Unterhaltung und Wohlbefinden des Sultans. Die Frauen im Gefolge des Padischahs nannten die Osmanen "gedikli" (die Auserwählte). Unter ihnen fand der Sultan auch seine offiziellen Konkubinen (ikbal), aber selbstverständlich konnte er auch eine einfache Sklavin erwählen, wenn er mit ihr eine Nacht zu verbringen wünschte. Diese stiegen innerhalb der Haremshierarchie zu sog. Odalisken auf, d.h. ihnen wurde ein eigenes Zimmer (oda) und ein angemessenes Gefolge zugeteilt. Der offizielle Umgang zwischen dem Herrscher und den Haremsdamen war an die strenge höfische Etikette gebunden und äußerst formell.

Ach wie wunderbar! Nur an Partnerschaft und Liebe denkt niemand!

Und heutzutage läuft das im Grunde noch genauso, nur daß eben zu den Ländern der Antike noch die ärmeren fernöstlichen und südamerikanischen Ländern hinzu gekommen sind.

Wenn der Frauenhandel mitgezählt wird, dann soll er nach dem Waffenhandel und noch vor dem Drogenhandel das größte internationale Geschäft sein. Allein aus den osteuropäischen Ländern sollen jährlich etwa 120 000 Frauen auf den westeuropäischen Markt "geworfen" werden.

Nach einer Sendung über Prostitution bei ARTE am 7.10.2003 sind die Hauptlieferländer Rußland und Moldawien. Aus Moldawien sollen zur Zeit allein 300.000 Frauen pro Jahr kommen, und das bei einer Bevölkerung dort von etwa 4,4 Millionen Einwohnern (eigentlich kaum glaublich, diese Zahl...). Und wie das geht, mit falschen Versprechungen usw. wissen wir aus den Medien.

Einzelschicksale bewegen uns, doch die große Zahl macht uns gleichgültig. Doch steckt nicht hinter jeder Frau, die davon betroffen ist, ein Einzelschicksal?

In jedem Fall haben wir gewiß eine typische Täter-Opfer-Konstellation vor uns: Ohne daß es Menschen gibt, die Opfer sein wollen (?), gäbe es auch keine Täter.

Viele Frauen mögen durchaus wissen, was hier läuft, und sie kommen dennoch freiwillig. Doch andere haben gewiß ihre Flausen im Kopf, vor allem die vom berühmten Traumprinzen, den sie meinen, hier zu finden (eine Reiseleiterin aus einem der baltischen Länder kommentierte so den letzten Grund, warum die Mädchen in ihrem Bus wirklich nach Taize führen: "Die suchen alle ihren Traumprinzen!"). Bisweilen ist es also gar nicht größte Not, die sie treibt, sondern vor allem eine Illusion.

In keinem Fall ist allerdings irgendeine Verurteilung oder auch nur ein Achselzucken angebracht, denn es stellt sich immer die Frage, ob die Frauen auch tatsächlich wußten, was ihnen blüht, ob sie die wirklichen Informationen kannten und also den Durchblick hatten, ob sie Alternativen kannten und hatten. Bedenken wir die Untersuchungen, warum unschuldige thailändische Landmädchen in die Prostitution wollen und was die sich unter Prostitution vorstellen!

Und überhaupt: Wer überhaupt ist hier Täter und wer ist Opfer?

Sind allerdings nicht auch die Männer Opfer, denen die hübschen und zumeist auch gesunden Frauen (und im allgemeinen sind es ja nicht die häßlichen, die Prostituierte werden) als Partnerinnen fehlen? Wir denken immer nur an die Situation in Indien oder China, wo die Möglichkeit der vorgeburtlichen Geschlechtsbestimmung dazu benutzt wird, die Mädchen abzutreiben und daher irgendwann einmal den jungen Männern die Frauen zum Heiraten fehlen. Doch passiert bei der Prostitution nicht dasselbe? Stehen nicht auch hier viele Frauen für vernünftige Partnerbeziehungen einfach nicht mehr zu Verfügung? Sind also letztlich nicht auch wir Männer die Opfer?

Welche falsche Grundeinstellung haben die Mädchen und Frauen eigentlich?

Es ist eben nicht die Vorstellung von einer wirklichen Partnerschaft, die in den Beteiligten steckt, und die Mädchen fühlen sich wie Prinzessinnen, denen die schönen Prinzen einfach so zulaufen, und kennen dabei keine vernünftige Menschenkenntnis und keine realistischen Strategien. Von einer Phase der Ästhetik haben sie schon gar keine Ahnung, wie eben alles vernünftig anfangen könnte und wie sie sich engagieren könnten. Und die Ursache dafür ist nun wieder, daß eine Erziehung dafür einfach nicht stattfindet, bei uns nicht und nicht in den Ländern, woher die Frauen kommen. Nicht zuletzt ist die dort vorherrschende orthodoxe Kirche ja längst zu einer typischen Priestereligion degeneriert, doch es dreht sich ja nicht nur orthodoxe Mädchen. Für ein Partnerschaftskonzept fühlt sich doch keine von den im Osten üblichen Religionen und auch sonst niemand zuständig. Und daran ist nun mal nicht das Zölibat der Priester schuld, denn die Orthodoxen kennen kein Zölibat, wenigstens nicht für normale Priester...

Man kann nichts machen? Während die Menschen im Orient versuchten und immer noch versuchen, ihre schönen Frauen und Töchter zu verstecken (siehe Kopftuch und Schleier), was natürlich keine Lösung ist und was natürlich nur die Wohlhabenden machen können, können wir hier wenigstens mit einer sinnvollen und zielgerichteten Kindererziehung Sand ins Getriebe werfen!

Und die Eltern machen mancherorts sogar noch mit!

Von Erich Haubold gab es in der Frankfurter Allgemeinen vom 11.2.1994 einen Beitrag über den "Handel mit Jungfrauen", eine Kritik an der modernen Sklaverei in Thailand und Burma. Wenn in Belgien im Zusammenhang mit der Dutroux-Affäre auch alles recht ungewiß ist, so ist es hier jedoch eindeutig: Von den 700 000 Prostituierten oder nach eine anderen Quelle gar 2 000 000 sind um die 300 000 minderjährig, also unter 15 Jahre alt. Selbst die Eltern der Kinder haben gegen den Lenbenswandel ihrer Kinder nicht nur nichts einzuwenden, ja sie fördern ihn bisweilen sogar noch. Ich maile den vollständigen Beitrag Ihnen gerne zu, fragen Sie an unter KONTAKT.

Inzwischen, im Oktober 2005, ist es wohl so, daß in Thailand eher Mädchen aus Kambodscha und Laos auf den Frauenhandel-Markt kommen, während die thailändischen Mädchen nach Japan exportiert werden - und immer auch unter Beteiligung der Eltern. In manchen Gegenden Thailands sind die Eltern geradezu ärgerlich, wenn ein Junge und nicht ein Mädchen geboren wird.

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Computer-Übersetzung des Buchs HONESTY AND FUN WITH THE MORALITY ins Englische unter English