SATANSKULTE (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

SATANISMUS, SATANSKULT. Mit SATANSKULTEN bezeichnen wir alle Praktiken der sogenannten "Schwarzen Magie", die über die abergläubische Beratertätigkeit (wie Wahrsagerei) und der Suche nach jenseitigen Kontakten (wie Spiritismus) hinausgehen.

Letzte Begründung und Zielsetzung von Satanskulten ist der Glaube, dadurch wirklicher und intensiver Mensch zu werden und auch sonst den Lauf der Welt zu beeinflussen. Merkwürdig, was dann alles folgt...

Das ist natürlich theoretisch und praktisch unmöglich, obwohl es vielleicht manchmal so aussieht, als ob es gelingt. Wie auch sonst bisweilen bei zerstörerischen Entgleisungen im Leben ist der Einstieg in Satanskulte zunächst recht harmlos: Aus Protest gegen Familie, Schule, Gesellschaft (das Establishment) machen junge Leute alles anders, als wie es üblich ist. So tragen sie etwa schwarze Kleidung und schmücken sich auch mit verfremdeten Kennzeichen der normalen Gesellschaft, wie umgekehrten Kreuzchen. Dadurch fallen sie bisweilen auch bei wirklichen Satansjüngern auf, die sie dann bisweilen ansprechen und die richtigen Kreise einführen. Eine wirksame und nur sehr schwer umkehrbare Methode der Einführung ist nun die Anweisung zum Mitmachen bei allen möglichen Abartigkeiten, was angeblich dazu verhilft, richtig frei zu werden. Zu solchem Training gehören neben Alkoholexzessen vor allem sexuelle Befreiungsübungen (Geschlechtsverkehr mit Gruppenmitgliedern), Überwindung von Ekelschranken (z.B. Beschmieren des nackten Körpers mit Blut, Trinken von Urin) und schließlich regelrechtes Brutalitätstraining. Dieses Training beginnt bei ganz jungen Menschen damit, daß sie zum Beweis ihrer Entschlossenheit mitzumachen etwa alte Leute schockieren oder ihren Goldhamster oder Wellensittich lebendig essen müssen. Besonders durch das Mitmachen bei tatsächlich kriminellen Vergehen sollen schließlich immer mehr Schranken aufgebaut werden, die die Rückkehr ins bürgerliche Leben erschweren und dann auch überhaupt verhindern. Bisweilen fühlt sich ein Mitglied einer Satanskultsekte auch schon schuldig, weil es am Todeszauber eines Menschen mitgewirkt hat und weil dieser Mensch dann auch tatsächlich gestorben ist - ein strafbarer Tatbestand ist solch ein Todeszauber natürlich nicht. Mädchen und Frauen müssen oftmals ihren Körper für so genannte Schwarze Messen zur Verfügung stellen, die eine Verkehrung der katholischen Messe sind. Nur zu oft sind diese Messen nicht im geringsten von Geschlechtsverkehrorgien zu unterscheiden, zumal die Satanspriester bisweilen sogar aus dem Zuhälter-Milieu stammen. Auch gibt es Mädchen, deren Körper über und über von Narben bedeckt sind, die vom Ausdrücken von noch glühenden Zigaretten herrühren (zum Mutbeweis für die einen und für die Gemarterten zum Beweis, daß sie Schmerzen ertragen können). Obwohl Mädchen und Frauen in ganz besonderer Weise die Leidtragenden von Satanskultsekten sind, weil sie im allgemeinen regelrecht menschlich ausgebeutet werden, sind sie auch wieder die treuesten Anhänger, wenn sie erst einmal richtig in deren Abhängigkeit hineingeraten sind.

Und so gibt es die neun Gebote im Satanismus

1. Satan repräsentiert Hingabe statt Enthaltsamkeit.
2. Satan repräsentiert vitale Existenz statt spiritueller Hirngespinste.
3. Satan repräsentiert reine Weisheit statt heuchlerischer Selbsttäuschung.
4. Satan repräsentiert Güte gegenüber denen, die sie verdienen, statt an Undankbare verschwendetet Liebe.
5. Satan repräsentiert Vergeltung statt Darbieten der anderen Wange.
6. Satan repräsentiert Verantwortung gegenüber Verantwortungsbewußten statt Sorge um psychische Vampire.
7. Satan repräsentiert den Menschen als bloß ein anderes Tier - manchmal besser, meistens schlechter als ein vierbeiniges - das durch seine "göttliche spirituelle und intellektuelle Entwicklung" zum bösartigsten aller Tiere geworden ist.
8. Satan repräsentiert alle der sogenannten Sünden, da sie alle zur körperlichen, geistigen und emotionalen Genugtuung führen.
9. Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals hatte, da er sie über all die Jahre im Geschäft gehalten hat.

Das äußere Loslösen von Satanskultsekten wird vor allem deswegen sehr erschwert, weil es mit großen Ängsten verbunden ist: Wer erst einmal an einen Satan glaubt, der glaubt auch an eine Bestrafung, wenn er damit aufhören will.

Irgendwelche Vorteile im Hinblick auf wirkliches menschliches Glück bringen Satanskulte dagegen nie, eine wirkliche Einheit von Leib und Seele wird jedenfalls nicht erreicht.

Es gibt nicht eine Ursache für den Satansglauben, sondern wie beim Bösen überhaupt, einen Komponentenmix! Und wenn schon mal eine Komponenten wegfallen würde...

So gehören zu den Ursachen für den Glauben an einen Satan und die Teilnahme an Satanskulten einerseits die Suche gerade junger Menschen nach der Geborgenheit in einer verschworenen Gemeinschaft, aus der sie durch nichts herausfallen können, andererseits das intensive Verlangen, äußerste Grenzerfahrungen zu erleben. Da macht es dann auch nichts mehr, wenn es gilt, sich bedingungslos einer Gemeinschaft, die das alles zu bieten verspricht, zu unterwerfen. Die wichtigste Kontrollinstanz, die Menschen vor solchen Fehlentscheidungen warnen könnte, wäre eigentlich immer nur das eigene Denken.

Doch dies wurde leider insbesondere durch den frühen Religionsunterricht mit seiner aufklärungsfeindlichen Tendenz und dem verbundenen in jedem Fall abergläubischen Glauben an Wunder und Jenseits einerseits und der Tabuisierung von allem, was mit dem Erlebnis höchster positiver Grenzerfahrungen im Zusammenhang mit der Sexualität zusammenhängt, erfolgreich und nachhaltig zerstört. Wenn es solche Zerstörung also nicht gäbe und wenn wir uns endlich wieder zu wirklichem christlichen Glauben hinwendeten, wäre dies ein erster wichtiger Schritt auf eine endgültige Befreiung von allem irrationalen Schwachsinn und damit auch von Satansglauben und Satanskulten hin. Ein wirklicher christlicher Glaube würde jedenfalls solche Befreiung vertragen - und was die anderen Religionen betrifft: Für die sind wir nicht zuständig!

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)