GENESIS (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

GENESIS (lateinischer Name für das Erste Buch Mose) ist das erste Buch der Bibel, in dem es um die bekannten Geschichten von der Schöpfung, von Adam und Eva, von Kain und Abel, von der Sintflut, vom Turmbau zu Babel und schließlich von Abraham und vor allem vom verhinderten Oper seines Sohnes Isaak geht.

Der Hintergrund dieser Geschichten ist entweder ein Rückgriff auf im Volke vorhandene Religionsvorstellungen mit typischen menschenverachtenden Kulten wie kultische Prostitution, Menschenopfer und andere Ausbeutung oder auf vermutlich oder sicher historische schlimme Ereignisse wie die Sintflut- oder die Turmbau-von-Babel-Erzählung, die entweder als Abfall von Gott oder als ein Strafgericht Gottes interpretiert werden.

Hinter der literarischen Form von "Geschichten" steckt sozusagen die poetische Methode, Menschen von der Religion des menschlichen und wahren einzigen Gottes zu überzeugen und damit zu einer Abkehr von den menschenverachtenden Kulten für die bisherigen Götter zu bewegen. Schließlich hatte man ja zunächst nicht die Macht einer etablierten Religion, die Forderungen mit Gewalt durchzusetzen und mußte sich etwas einfallen lassen. Daher Geschichten, die sozusagen die bisherigen Glaubensvorstellungen "umfunktionieren". Gewalt blieb erst späteren Zeiten vorbehalten, dort finden wir dann die literarische Form von Gesetzen wie im Buch Levitikus der Bibel (und auch den weiteren so genannten "Büchern Mose" "Numeri" und "Deuteronomium") - und damit beginnt auch die Religion, die im Namen der Menschlichkeit begonnen hatte, ihrerseits gegen die Menschlichkeit zu verstoßen.

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)