Interpretation der Geschichte vom Embryozustand Jataka Nr. 62 (zum Thema Buddhismus)
Bei der Lektüre fällt auf, daß genau das bewiesen wird, was von Anfang an feststeht. Abgesehen davon, daß hier ein Mensch in wirklich unzulässiger Weise als Versuchskaninchen mißbraucht wird (das ist wirklicher Mißbrauch im Sinn von Gebrauch und Mißbrauch), ist der “Versuch” auch noch so aufgebaut, daß die beiden “Experimentierer” sich wirklich “in die eigene Tasche lügen”. Es wird dann auch natürlich übersehen, daß zumindest aus der Sicht des Mädchens sozusagen ein Ersatz-Vater-Tochter-Verhältnis entstanden ist. Und wenn der “Vater” dann mit “seiner Tochter” intim ist (sie konnte sich ja auch gar nicht einmal dagegen wehren), dann ist das eine Art Inzest (siehe Inzesttabu), wenn nicht sogar eine Art Vergewaltigung. Die Folge ist, daß jetzt in dem Mädchen “alles danach schreit”, endlich “das” auch mit einem “richtigen” Mann zu praktizieren. Der "Seitensprung” des Mädchens ist also sozusagen nicht ein Bruch der Keuschheit, wie in der Geschichte behauptet, sondern nur die Rache für das ihm bisher angetane Unrecht. Es zeigt die Verkorkstheit der asiatischen Kultur im Hinblick auf Frauen (ob das symptomatisch ist für die ganze Kultur?), daß die Verquertheit der “Versuchsanordnung” gar nicht bemerkt wird und daß schließlich auch noch Ursache und Wirkung des Seitensprungs des Mädchens beziehungsweise der Frau des Hofpriesters verdreht werden. Natürlich, Priester und Theologen dürften das alles anders sehen...
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