JUGENDGEFÄHRDUNG (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

JUGENDGEFÄHRDUNG.

Zunächst einmal eine Definition, denn wenn es darum geht, junge Menschen zu schützen, dann sollten wir uns einig sein, was wirklich schädlich für junge Menschen ist - und was eben nicht.

Und schädlich ist wohl eindeutig alles das, was bei jungen Menschen ein Trauma verursacht, was sie brutal und gleichgültig macht, was jungen Menschen ihre Ideale zerstört und gerade auch die für Liebe und Partnerschaft - und natürlich auch alles das, was sie auf den falschen Weg bringt, was ihnen den rechten Blick dafür versperrt, diese Ideale zu leben, was ihnen den Zugang dazu verschließt.

Wir meinen nun, dass das, was schädlich ist, doch ganz klar ist, weil offensichtlich: Am Sittenverfall sind doch vor allem die Medien schuld, dann der Einfluss durch schlechte Freunde, die moderne Pädagogik mit ihrer Sexualkunde, und schließlich für religiöse Menschen vor allem der heutige Unglaube.

Doch das alles ist schädlich nur auf den ersten Blick, denn

  1. auch ohne die Medien gab und gibt es es Sittenverfall. Denken wir an das alte Rom oder an viele afrikanische Dörfer fernab jeder Zivilisation (besonders in Ostafrika). Seit 5000 Jahren werden dort die Frauen beschnitten, weil man glaubt, dass die Frauen ansonsten nicht moralisch sein könnten. Ja, wenn doch die Medien angeblich an der Unmoral schuld sind, wieso dann auch dieser "Glaube", wenn es doch gar keine Medien bei denen gibt?
  2. Und zu den "schlechten Freunden": Wenn Ihre Kinder doch "gut" sind, warum erziehen sie die dann nicht so, dass sie die Freunde beeinflussen?
  3. Und so auch mit der Sexualkunde: Warum bringen Sie Ihren Kindern nicht die Ideale bei, dass Ihre Kinder den Unterricht in Ihrem Sinn beeinflussen?
  4. Und zum heutigen Unglauben. Warum bringen Sie Ihren Kindern denn nicht einen Glauben bei, der dem Unglauben stand hält?

Wie das können Sie alles nicht? Dann sollten Sie sich aber einmal hinterfragen, ob das denn vernünftig ist, was Sie den Ihnen anvertrauten jungen Menschen beibringen.

Doch seien Sie zuversichtlich: Wenn die Sexualmoral, um die es eigentlich geht, also die der Monogamie in Liebe und Partnerwschaft, wirklich etwas dem Menschen Gemäßes ist, dann wird der junge Menschen sie auch so sinnvoll und attraktiv finden, dass er sie auch gern übernimmt - wenn wir Ihnen wirklich den richtigen Weg zeigen.

Und fragen wir uns dazu erst einmal, was denn wirklich schädlich ist, weil es den jungen Menschen von einer Moral der Liebe und Partnerschaft abbringt. Ja, warum fällt denn ein junger Mensch auf einen anderen rein, warum lässt er sich verführen, warum ist er blind und taub gegen das wirklch Gute für ihn?

Das ist doch vor allem ein völlig falsches Moralmodell:

  1. Er sieht nicht die Wirklichkeit, er hat keine sinnvolle Menschenkenntnis, er hat keine Informationen, wie man reinfällt.
  2. Er hat eine falsche, eine untaugliche Moral, er hält etwa Leibfeindlichkeit für Moral. Und weil er natürlich nicht erkennt, dass seine Moral nur eine Scheinmoral ist, fühlt er sich bei dieser falschen Moral auch noch sicher. Ja, das ist der Problem der Sexualscham, also des inneren Zwanges, sich zu bekleiden, dass gerade der junge Mensch meint, er sei sicher und er könne das alles mit der Moral leicht bewältigen - dabei ist das nur eine sehr trügerische Sicherheit. Dass er etwa im Fall einer Verliebtheit, die irgendwann kommt, sozusagen willenlos ist und er dann keine sinnvolle Strategie hat, davon hat er keine Ahnung. Und so fehlt nur noch die Gelgenheit - und es kommt, wie es kommen muss...
  3. Und auch eine Religion, die eine Sicherheit vorgaukelt, weil man alles das glaubt, was die Religion vorschreibt, ohne dass man ein echtes Konzept für die Moral hat, ist eher jugendgefährdend....

Allerdings kann auch alles anders sein, natürlich muss ein vernünftiges Konzept da sein!

Und dann können sogar Dinge, die normalerweise als schädlich und jungendgefährdend gelten - für eine echte Moral verstärkend wirken! Bedenken wir: Wer ein Konzept für Liebe und Partnerschaft hat, der wird sich beim Betrachten irgendwelcher pornografischer Darstellungen nicht von seinem Konzept abbringen lassen, sondern dem werden die abgebildeten Personen eher leid tun, weil sie am Schönsten des Lebens, nämlich der Liebe und der Partnerschaft, vermutlich lebenslang vorbei gehen... Oder denken wir an den kleinen Roman Fanny Hill über die Erlebnisse eines englichschen Freudenmädchens aus dem 18. Jahrunderts. Und ob solche Begegnungen im Alltag oder solche Eindrücke aus der Theorie heraus für eine echte Einstellung verstärkend sind!

Oder: Wenn ich an die schmutzigen Witze über die Homosexuellen denke, die ich so als Junge gehört hatte: Irgendwann kamen auch einmal bei mir Kameraden damit an, bei ihren homosexuellen Spielchen mitzumachen. Und da ging mir doch sehr durch den Kopf, ob nicht das, was ich in der KIrche gehört hatte, schließlich doch nur eine Verklemmtheit der Kirche sein könnte. Aber da waren doch die schmutzigen Witze - und dann stellte ich mir vor, dass man mal auch über mich so etwas erzählen würde - nein, da verzichtete ich auf diese Spielchen und ging nach Hause. Waren also diese blöden Witze eher moralgefährdend oder moralfördernd? Bei mir doch eindeutig: Moralfördernd! (Oh, ich höre jetzt schon die Kritiker, dass ich ja eigentlich doch "schwul" sei - und nur durch meine religiöse Verklemmtheit und die Schlechtmacherei der Homosexualität durch andere daran gehindert worden sei, meien Identität auszuleben. Ich kann darauf nur antworten, dass man für alles eine Begründung finden kann - ich fühle mich jedenfalls sehr wohl dabei, dass ich so bin wie ich bin....)

Klar, man muss natürlich nicht nur so etwas wie diese Witze gut finden - doch aber auch! Und es ist doch nun wirklich sinnvoll, wenn auch ein Vater seiner Tochter so etwas erzählt, was Mädchen betrifft - und ihr dann die für sie sinnvolle Interpretation beibringt!