POLYGAMIE ist die allgemeine Bezeichnung für Polyandrie (gr. Vielmännerei) und Polygynie (gr. Vielweiberei), also die gleichzeitige eheliche Verbindung mit mehreren Partnern des anderen Geschlechts. Wir sehen oft auf Naturvölker überheblich herab, bei denen solches Verhalten hin und wieder üblich ist. Dabei gibt es dort nur zu oft einsichtige wirtschaftliche und soziale Notwendigkeiten, etwa ein zu großer Frauenüberschuß oder die gesellschaftliche Verachtung unverheirateter oder verwitweter Frauen, die solches Brauchtum sogar auch in unseren Augen rechtfertigen könnten. Für das
Verhalten vieler Menschen in unserem Kulturkreis,
nur zu oft mehrere Sexualpartner hintereinander oder
sogar gleichzeitig zu haben, was ja im Grunde
genauso Polygamie ist, gibt es dagegen keine
einsichtigen wirtschaftlichen oder sozialen
Notwendigkeiten. Solches Verhalten ist vielmehr ein
Beweis von fehlender Menschenkenntnis
der einzelnen Menschen oder sogar Verachtung für das
andere Geschlecht oder auch fehlender Fähigkeit zu Treue und Verantwortung. Es
besteht also kein Anlaß für uns, Völker mit
polygamen Verhaltensweisen zu verachten. Siehe auch
Polyamorie und Promiskuität Ob der Mensch von Natur aus polygam oder monogam ist, siehe unter Monogamie. (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) |