Der eher altmodische Kreationismus wird heute fast nur noch im «Bibelgürtel» (Bible Belt) der USA, einem knappen Dutzend Bundesstaaten von Texas bis Virginia, verfochten. Aus ihm entstand in den 90er Jahren die Theorie vom «Intelligenten Design». Ihre Anhänger sind als «Neo-Kreationisten» oder «Neo-Kreos» bekannt und vereinzelt in Forscherkreisen zu finden. Allerdings letztlich: "Unter neuer Firmentafel immer noch der alte Schwafel"!

Die «Neo-Kreos» streiten nicht ab, dass die Erde Milliarden Jahre alt sein kann und dass evolutionäre Prozesse stattgefunden haben könnten. Doch ihrer Überzeugung nach ist das Leben auf der Erde zu komplex, um ohne einen «intelligenten Designer» entstanden zu sein. Das Wort «Gott» nehmen die neuen Kreationisten selten oder nie in den Mund.

Die Schwierigkeit, mit einem Glauben an einen Schöpfergott zu dem christlichen Erlösergott zu kommen, hat in der Spätantike dazu geführt, dass die Verbindung Schöpfungsgott-Erlösungsgott fallen gelassen wurde und ein spezieller Schöpfungsgott angenommen wurde, siehe Demiurg.