THAG-SEKTE (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

 

THAG-SEKTE - eine merkwürdige Verquickung von Frömmigkeit und Verbrechen in Indien bis ins 19. Jahrhundert - zum Thema Menschenopfer und das Böse aus "Reise um die Welt" von Mark Twain.

 

Ein Argument für die These von basisreligion, daß wir Menschen von Natur aus an und für sich gar nicht wirklich böse sind (abgesehen einmal von den "Nachlässigkeiten des Lebens", doch dagen kann man auch etwas tun, vor allem, wenn sie wirklich bewußt würden), sondern daß wir gerede für die schlimmsten Bosheiten sogar eine religöse Begründung brauchen, ist die indische Thag-Sekte, deren Anhänger bis zu ihrem Garaus durch die Engländer Mitte des 19. Jahrhunderts Reisenden auflauerten und sie zu Ehren ihrer Göttin Bhavani umbrachten.

Wenn diese Sekte mit ihrem verbrecherischen Tun inzwischen auch ausgerottet ist, so funktioniert vergleichbar Menschenverachtendes mit der kultischen Prostitution und überhaupt mit dem Mißbrauch der Frau und der Liebe immer noch, durchaus auch im Namen höherer Ideen. Anders als bei der Bekämpfung der Thag-Sekte durch die Engländer dürfte hier eine Änderung allerdings nur mit Einsicht funktionieren - schließlich hätten wir ja alle Vorteile davon!

 

Ich habe für Sie hier die Kapitel 46 und 47 des Buchs "Reise um die Welt" von Mark Twain (Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1984 Seite 231 ff) eingescannt. Nicht zuletzt paßt diese Sekte ja auch in die These von basisreligion, dass Kriminalität und Religion bisweilen mehr miteinander zu tun haben als wir ahnen! Und soviel ich sehe, gibt es diesen Text ansonsten nicht im Internet!

 

 

46. Kapitel

 

Wenn der Wunsch zu töten und die Gelegenheit zu töten, immer zusammenträfen, wer würde dem Henker entrinnen?

Querkopf Wilsons Neuer Kalender

 

Im Zug. Vor fünfzig Jahren, als ich noch ein Junge in dem damals abgelegen und dünn bevölkerten Mississippital war, drangen immer wieder unbestimmte Berichte und Gerüchte über eine geheimnisvolle Organisation von Berufsmördern bis zu uns, und zwar aus einem Lande, das praktisch gesehen so weit von uns entfernt lag wie die Sternbilder, die im Weltraum über uns blinkten - aus Indien; unbestimmte Berichte und Gerüchte über eine Sekte, die sogenannten Thags, die Reisenden an einsamem Orte auflauerten und sie zur Befriedigung eines von ihnen verehrten Gottes töteten; Berichte, denen jeder gern lauschte und denen niemand Glauben schenkte — außer mit Vorbehalten. Man nahm an, daß die Geschichten sich unterwegs aufgebauscht hätten. Die ganze Angelegenheit versank in Schlaf, es folgte eine Pause. Dann erschien Eugene Sues „Ewiger Jude" und fand eine Zeitlang starkes Echo. Eine Gestalt darin war ein Thaganführer - Feringhea -, ein geheimnisvoller und furchtbarer Inder, aalglatt und listig wie eine Schlange und auch so todbringend wie sie; und er rührte das Interesse an den Thags wieder auf. Aber es hielt nicht vor. Bald erstarb es wieder — und diesmal blieb es tot.

Auf den ersten Blick erscheint es merkwürdig, daß das geschehen konnte; aber in Wirklichkeit ist das nicht merkwürdig - im Gegenteil, es war natürlich; ich meine, auf unserer Seite des Wassers. Denn die Quelle, aus der die Thaggeschichten hauptsächlich flössen, war ein amtlicher Bericht, und zweifellos ist er in Amerika nicht nachgedruckt worden; wahrscheinlich hat man ihn da überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Amtliche Berichte sind nicht allgemein in Umlauf. Sie werden an wenige verteilt und von diesen wenigen nicht immer gelesen. Ich habe vor einem oder zwei Tagen zum erstenmal von diesem Bericht gehört und ihn mir ausgeliehen. Er ist voller Zauber, und er verwandelt jene verschwommenen, geheimnisvollen Märchen meiner Kindertage in Wirklichkeiten.

Der Bericht wurde im Jahre 1839 von Major Sleeman vom britischen Heer in Indien verfaßt und 1840 in Kalkutta gedruckt. Es ist ein plumpes, großes, dickes, recht schlechtes Exemplar der Buchdruckerkunst, aber womöglich noch recht gut für eine Regierungsdruckerei in jener alten Zeit und jener entlegenen Gegend. Major Sleeman war die Leitung des gigantischen Vorhabens übertragen worden, Indien vom Thagunwesen zu befreien, und er und seine siebzehn Mitarbeiter schafften es. Es war eine Neuauflage des Augiasstalls. Kapitän Vallancey, der damals in einer Madraser Zeitung schrieb, macht folgende Bemerkung:

„Der Tag, da dieses weitverbreitete Übel in Indien ausgerottet und nur noch dem Namen nach bekannt sein wird, dürfte in großem Maße dazu beitragen, die britische Herrschaft im Osten unsterblich zu machen."

Er hat die Größe und Schwierigkeit des Unternehmens nicht überschätzt, auch nicht die unermeßliche Anerkennung, die man der britischen Herrschaft gerechterweise zollen mußte, falls das Vorhaben verwirklicht werden sollte.

Das Thagunwesen wurde den britischen Behörden in Indien um das Jahr 1810 bekannt, aber man ahnte nichts von seiner weiten Verbreitung, man betrachtete es nicht als ernste Angelegenheit, und erst 1830 wurden systematisch Maßnahmen zu seiner Unterdrückung ergriffen. Etwa um diese Zeit nahm Major Sleeman dem Thaganführer Eugene Sues, Feringhea, gefangen und brachte ihn dazu, sein Kronzeuge zu werden. Die Enthüllungen waren so überwältigend, daß Sleeman nicht imstande war, ihnen Glauben zu schenken. Sleeman hatte gedacht, er kenne jeden Verbrecher in seinem Amtsbereich, und die schlimmsten von ihnen wären bloß Diebe; aber Feringhea berichtete ihm, daß er in Wirklichkeit inmitten eines Aufgebotes berufsmäßiger Mörder lebe; daß sie sich seit vielen Jahren überall in seiner Umgebung aufhielten, daß sie ihre Toten in seiner Nähe begrüben. Das schienen unsinnige Angaben zu sein; aber Feringhea forderte ihn auf, mitzukommen und sich zu überzeugen - und er führte ihn zu einem Grab, grub hundert Leichen aus und berichtete ihm im einzelnen über die Umstände der Tötung und benannte die Thags, die das getan hatten. Es war eine schwindelerregende Angelegenheit. Sleeman fing einige dieser Thags und ging daran, sie getrennt und mit geeigneten Vorkehrungen gegen heimliches Zusammenspiel zu verhören, denn er pflegte den Worten eines Inders ohne Beweise nicht trauen. Das angesammelte Beweismaterial bestätigte die Wahrheit dessen, was Feringhea gesagt hatte, und enthüllte auch die Tatsache, daß in ganz Indien Thagbanden ihr Geschäft betrieben. Die verblüffte Regierung nahm sich nun das Thagwesen aufs Korn, führte zehn Jahre lang einen systematischen und unerbittlichen Kampf dagegen und rottete es schließlich aus. Bande auf Bande wurde gefangengesetzt, vor Gericht gestellt und bestraft. Die Thags wurden von einem Ende Indiens zum anderen gejagt und gehetzt. Die Regierung entriß ihnen alle ihre Geheimnisse, erfuhr auch die Namen der Bandenmitglieder und verzeichnete sie samt Geburts- und Wohnorten in einem Buch.

Die Thags beteten Bhavani an, und dieser Gottheit opferten sie jeden, der ihnen bequem über den Weg lief; aber die Sachen des Toten behielten sie selbst, denn die Göttin machte sich nur etwas aus der Leiche. Neue Mitglieder wurden unter feierlichen Zeremonien in die Sekte aufgenommen. Dann lehrte man sie, wie man jemanden mit dem heiligen Würgetuch erdrosselte, aber erst nach langer Übung durften sie offiziell damit arbeiten. Ein halbausgebildeter Würger konnte einen Menschen nicht schnell genug erdrosseln, um zu verhindern, daß er einen Laut von sich gab — einen unterdrückten Schrei, ein Gurgeln, Keuchen, Stöhnen oder etwas dieser Art; aber die Arbeit des Erfahrenen war ein Werk des Augenblicks: Das Tuch wurde dem Opfer um den Hals geschlungen, es gab einen plötzlichen Ruck, und der Kopf fiel lautlos nach vorn, während die Augen aus den Höhlen traten; alles war vorbei. Der Thag schützte sich sorgfältig vor Widerstand. Es war üblich, die Opfer zum Niedersetzen zu veranlassen, denn das war die bequemste Stellung für das Geschäft.

Wenn der Thag selbst Indien entworfen hätte, hätte es nicht zweckmäßiger für die Bedürfnisse seines Berufes eingerichtet sein können. Es gab keine öffentlichen Verkehrsmittel. Man konnte keine Verkehrsmittel mieten. Der Reisende ging zu Fuß, fuhr in einem Ochsenwagen oder ritt auf einem Pferd, das er für diesen Zweck gekauft hatte. Sobald er sein eigenes kleines Gemeinwesen oder Fürstentum verlassen hatte, befand er sich unter Fremden; niemand kannte ihn, niemand beachtete ihn, und von dieser Zeit an ließen sich seine Wege nicht mehr verfolgen. Er machte nicht in Städten oder Dörfern halt, sondern schlug sein Lager außerhalb auf und schickte seine Diener zum Kauf von Vorräten in die Ortschaften. Zwischen den Dörfern gab es keine Wohnstätten. Wenn er sich zwischen den Dörfern befand, war er eine leichte Beute, zumal er gewöhnlich nachts reiste, um die Hitze zu meiden. Er wurde immerzu von Fremden überholt, die ihm den Schutz ihrer Gesellschaft anboten oder um den Schutz der seinen baten — und diese Fremden waren oft Thags, wie er bald zu seinem Schaden entdeckte. Die Grundbesitzer, die einheimische Polizei, die kleinen Fürsten, die Dorfobrigkeiten, die Zollbeamten deckten in vielen Fällen die Thags, gewährten ihnen Unterschlupf, und um einen Anteil der Beute verrieten sie ihnen die Reisenden. Zuerst machte es dieser Stand der Dinge der Regierung so gut wie unmöglich, die Räuber zu fassen; wachsame Freunde ließen sie auf geisterhafte Weise verschwinden. Überall in diesem riesigen Kontinent, der auf solche Art heimgesucht war, zogen hilflose Menschen jeder Kaste und Art paarweise und in Gruppen still bei Nacht ihres Wegs, und sie führten bei sich, was den Handel des Landes verkörperte: Schätze, Juwelen, Geld und kleine Posten Seide, Gewürze und Waren aller Art. Es war ein Paradies für den Thag.

Wenn der Herbst einsetzte, begannen sich die Thags nach vorheriger Verabredung zu sammeln. Andere Leute hätten an jeder Wegecke einen neuen Dolmetscher benötigt, aber nicht die Thags; sie konnten miteinander sprechen, gleichgültig, wie weit voneinander entfernt sie geboren waren, denn sie besaßen ihre eigene Sprache, und sie hatten geheime Zeichen, an denen sie einander als Thags erkannten, und sie waren untereinander immer Freunde. Selbst Unterschiede nach Religion und Kaste wurden unter der Hingabe an den Beruf begraben, und der Moslem wie der Hindu hoher oder niederer Kaste waren einander herzlich wohlgesinnte und zuverlässige Bundesgenossen.

Wenn eine Bande sich versammelt hatte, hielt sie eine Andacht ab und wartete auf ein Omen. Sie hatten festumrissene Vorstellungen über Vorzeichen. Die Schreie gewisser Tiere waren gute Vorzeichen, die Schreie gewisser anderer schlechte. Ein schlechtes Vorzeichen machte dem Vorhaben ein Ende und ließ die Männer nach Hause zurückkehren.

Das Schwert und das Würgetuch waren geheiligte Embleme. Die Thags beteten zu Hause das Schwert an, bevor sie sich zum Versammlungsplatz begaben; das Würgetuch wurde am Sammelort angebetet. Die Anführer der meisten Banden vollzogen die religiösen Zeremonien selbst; aber die Kaets übertrugen sie bestimmten, feierlich damit betrauten Würgern (Tschaurs). Die Riten der Kaets wahren so heilig, daß niemand als der Tschaur die Gefäße und andere dabei verwendete Gegenstände berühren durfte.

Die Methoden der Thags stellten eine merkwürdige Mischung aus Vorsicht und Unvorsichtigkeit dar; kalte, geschäftsmäßige Berechnung und plötzlicher Impuls ohne jede Überlegung; aber zwei Merkmale gab es, die unveränderlich blieben und nicht Launen unterworfen waren: geduldige Beharrlichkeit in der Verfolgung des Opfers und Unbarmherzigkeit, wenn die Zeit zum Handeln heran war.

Vorsicht bewiesen sie hinsichtlich der Größe der Banden. Sie fühlten sich niemals wohl und zuversichtlich, wenn sie an Mannschaftsstärke nicht jede Reisegesellschaft, der sie begegnen mochten, um das Vier- oder Fünffache übertrafen. Und doch war es niemals ihre Absicht, offen anzugreifen, sondernes nur zu tun, wenn die Opfer nicht auf der Hut waren. Wenn sie eine Gruppe von Reisenden aufs Korn nahmen, zogen sie oft mehrere Tage lang in ihrer Gesellschaft dahin und wandten allerlei Listen an, um ihre Freundschaft und ihr Zutrauen zu gewinnen. Wenn das endlich zur Zufriedenheit gelungen war, begann das eigentliche Geschäft. Ein paar Thags wurden heimlich abgeordnet und in der Dunkelheit vorausgeschickt, um einen geeigneten Ort für die Tötung auszuwählen und die Gräber auszuheben. Wenn die übrigen den Ort erreichten, machte man halt, um zu rasten oder zu rauchen. Die Reisenden wurden ermuntert, sich zu setzen. Durch Zeichen bestimmte der Anführer einige Thags dazu, sich vor die Reisenden zu setzen, als wollten sie diese bedienen, andere mußten sich neben sie setzen und sie in Gespräche verwickeln, und gewisse erfahrene Würger hatten sich hinter die Reisenden zu stellen und sich für den Augenblick bereit zu halten, da das Zeichen  käme. Das Zeichen war gewöhnlich irgendeine alltägliche Bemerkung wie „Bringt den Tabak". Manchmal verstrich noch eine ganze Weile, wenn schon alle Täter auf ihren Plätzen waren - der Anführer ließ sich Zeit, um sicher zugehen. Inzwischen summte die Unterhaltung weiter, undeutliche Gestalten huschten im Ungewissen Licht umher, es herrschte friedvolle Stille, und die Reisenden gaben sich der angenehmen Entspannung und Behaglichkeit hin und ahnten nichts von den Todesengeln, die reglos hinter ihrem Rücken standen.  Nun war die Zeit reif, und das Zeichen kam: „Bringt den Tabak!"  Eine stumme, schnelle Bewegung, in ein und demselben Augenblick packten die Männer zu seiten des Opfers dessen Arme, ergriff der Mann vor ihm die Beine und zog daran, schlang ihm der Mann hinter ihm das Tuch um den Hals, es gab einen Ruck - der Kopf sank vornüber, die Tragödie war vorbei. Man zog die Leichen aus und verscharrte sie in den Gräbern, schnürte die Beute zur Beförderung zusammen, dann zollten die Thags der Bhavani frommen Dank und machten sich auf den Weg zu neuen frommen Werken.

Der Bericht zeigt, daß sich die Reisenden in sehr kleinen Gruppen bewegten - zu zweien, dreien, vieren in der Regel; eine Gruppe von einem Dutzend war selten. Die Thags selbst scheinen die einzigen Leute gewesen zu sein, die in großen Gruppen dahinzogen. Sie reisten in Banden von 10, 15, |25, 40, 60, 100, 150, 200, 250, und einmal wird eine Bande von 310 Mann erwähnt. Wenn man ihre Anzahl bedenkt, war ihre Beute nicht außergewöhnlich - besonders, wenn man berücksichtigt, daß sie keineswegs wählerisch  waren, sondern jeden nahmen, den sie kriegen konnten, ob reich oder arm, und manchmal sogar Kinder töteten. Hin und wieder brachten sie Frauen um, aber das sahen sie als Sünde an und als unheilbringend. Die „Saison" dauerte sechs oder acht Monate. In einer Saison belief sich das halbe Dutzend Bandelkand- und Gwalior-Banden auf 712 Männer, und sie ermordeten 210 Menschen. In einer Saison beliefen sich die Malwa- und Kandeish-Banden auf 702 Männer, und sie ermordeten 232 Menschen. In einer Saison beliefen sich die Kandeish- und Berar-Banden auf 963 Männer,und sie ermordeten 385 Menschen.

Es folgt das Sündenregister einer Bande von 60 Thags für eine ganze Saison - einer Bande unter zwei berüchtigten Anführern, Tschoti und Scheich Nangu aus Gwalior:

„Aufbruch von Pura in Jansi, brachten bei der Ankunft in Serora einen Reisenen um.

Begegneten kurz vor Bhopal 3 Brahmanen und brachten sie um.

Überquerten den Nerbudda; brachten bei einem Dorf Hattia einen Hindu um.

Durch Aurungabad nach Walagau; trafen dort auf einen Havildar der Barbierkäste und 5 Sepoys (einheimische Soldaten); kamen am Abend nach Jokur und töteten sie am Morgen nahe bei der Stelle, wo die Schatzgräber im vorigen Jahr umgebracht wurden.

Begegneten zwischen Jokur und Dolia einem Sepoy der Schäferkaste; töteten ihn im Dschungel.

Passierten Dolia und machten in einem Dorf Quartier; trafen zwei Meilen dahiner auf der Straße nach Indur einen Bairagi (Bettler - Bettelmönch); loteten ihn an der Thapa.

Begegneten am Morgen jenseits der Thapa drei Marwari-Reisenden, töten sie.     

Trafen bei einem Dorf am Ufer des Tapti 4 Reisende und brachten sie um.

Begegneten zwischen Tschupra und Doria einem Marwari; töteten ihn. In Doria 3 Marwaris begegnet; nahmen sie zwei Meilen weit mit und brachten sie um.

Wurden zwei Meilen weiter von 3 Schatzgräbern überholt; nahmen sie zwei Meilen weit mit und brachten sie im Dschungel um.

Ankunft in Kurgur Batisa in Indur, teilten die Beute und zerstreuten uns.

Bei einer Expedition insgesamt 27 Mann ermordet."

Tschoti plauderte aus (um seinen Hals zu retten) und gab diese Tatsachen an. Verschiedenes ist an seiner Zusammenstellung bemerkenswert: 1. die geschäftsmäßige Knappheit; 2. die Gefühllosigkeit; 3. die Kleinheit der Gruppen, denen die Sechzig begegneten; 4. die Mannigfaltigkeit des erlegten Wildes nach Art und Qualität; 5. die Zusammenarbeit von Hindu- und Moslem-Anführern im Dienste Bhavanis; 6. die geheiligte Kaste der Brahmanen wird von beiden Seiten nicht respektiert; 7. auch nicht der besondere Stand jenes Bettelmönches, des Bairagi.

Ein Bettler ist ein heiliges Wesen, und einige Banden verschonten ihn aus diesem Grunde, gleichgültig, wie flau das Geschäft gehen mochte; aber andere Banden ermordeten nicht nur solche, sondern sogar das heiligste aller heiligen Wesen, den Fakir - jenes abstoßende Gestell aus Haut und Knochen, das nackt herumläuft, sein buschiges Haar mit Staub und Schmutz verfilzen läßt und seinen dürren Leib so mit Asche überstäubt, daß er wie ein Gespenst aussieht. Manchmal vertraute ein Fakir eine Idee zu sehr auf den Schutz seiner Heiligkeit. Inmitten eines der Sündenregister Feringheas, der mit vierzig Thags unterwegs gewesen war, finde ich einen solchen Fall. Nachdem schon 39 Männer und eine Frau getötet waren, betrat der Fakir die Bildfläche:

„Begegneten kurz vor Doregau 3 Pandits; auch einem Fakir auf einem Pony; er war mit Zucker bepflastert, um die Fliegen anzulocken, und war von ihnen über und über bedeckt. Jagten den Fakir davon und töteten die drei anderen.

Hinter Doregau schloß sich der Fakir wieder an und zog mit uns nach Raojana; trafen 6 Khutries, die von Bombay nach Nagpur unterwegs waren. Vertrieben den Fakir mit Steinen und brachten die 6 Mann im Lager um und begruben sie im Wäldchen.

Am nächsten Tag schloß sich der Fakir wieder an; schickten ihn in Mana fort. Schlossen uns dann mit 2 Kahars und l Sepoy zusammen und strebten dem Ort zu, der für den Mord ausgewählt war. Als wir nahe daran waren, kam der Fakir wieder. Verloren alle Geduld mit ihm und gaben Mithu, einem aus der Bande, 5 Rupien (2,50 Dollar), daß er ihn umbringe und die Sünde auf sich nehme. Alle vier wurden erdrosselt, einschließlich des Fakirs. War überrascht, unter dem Besitz des Fakirs  30  Pfund Korallen, 350 Schnüre aus kleinen Perlen, 15 Schnüre aus großen Perlen und ein vergoldetes Halsband zu finden."

Merkwürdig, wie wenig sich die Zeit auf einen wirklich interessanten Vorgang auswirkt. Dieser hier, so alt er ist und wie lange Zeit er schon in der Vergessenheit ruht, liest sich genauso lebendig, fesselnd wie die Nachrichten in der Morgenzeitung; die eigene Stimmung steigt, fällt, steigt wjeder, ganz wie die Chancen für den Fakir gerade stehen; jetzt hofft man, jetzt zweifelt man, jetzt hofft man wieder; und schließlich geht alles gut aus, und man spürt, wie eine ungeheure Welle der Befriedigung den eigenen Leib durchströmt und man streckt unwillkürlich die Hand aus, um Mithu auf die Schulter zu klopfen, da — pff! ist das Ganze verschwunden, nichts bleibt zurück; Mithu und die ganze Schar sind schon seit so vielen, vielen langen Jahren Staub und Asche und vergessen! Und dann folgt ein Gefühl der Kränkung; man weiß nicht, ob Mithu zusammen mit der Sünde auch die Beute bekommen hat oder die Beute teilen und die ganze Sünde für sich behalten mußte. Ein amtlicher Bericht verfügt einfach über kein literarisches Geschick. Er läßt eine Geschichte gerade an der interessantesten Stelle abbrechen.

Diese Berichte über Streifzüge der Thags laufen ab wie die unaufhörliche

Wiederholung einer monotonen Melodie: „Begegneten einem Sepoy – töteten ihn; begegneten 5 Pandits - töteten sie; begegneten 4 Radschputs und einer Frau - töteten sie" - und so weiter, bis die Statistik allmählich ziemlich trocken wird. Aber dieser kleine Ausflug der 40 Mann Feringheas brachte eine gewisse Abwechslung. Einmal stießen sie auf einen Mann, der sich in einem Grab verbarg - einen Dieb; er hatte Danroy Seith von Parauti 1100 Rupien gestohlen. Sie erdrosselten ihn und nahmen das Geld an sich. Für Diebe hatten sie kein Verständnis. Sie brachten zwei Schatzgräber um und erbeuteten 4000 Rupien. Sie stießen auf zwei Ochsen, „beladen mit Kupfermünzen", töteten die vier Treiber und nahmen das Geld an sich. Es muß eine halbe Tonne gewesen sein. Ich glaube, eine doppelte Handvoll Kupfermünzen ergeben eine Anna, und sechzehn Anna ergeben eine Rupie; und selbst damals war eine Rupie nur einen halben Dollar wert. Als sie auf demselben Weg von Baroda zurückkehrten, erlebten sie einen weiteren phantastischen Glückstreffer: „Die Lohars von Udaipur" übergaben einen Reisenden ihrer Obhut, „sicherheitshalber". Oje, oje, über den schwindelnd tiefen Abgrund der Zeit hinweg sehen wir noch heute Feringheas Lippen seine Zähne freigeben und fangen durch den Dunstschleier das kurze Aufleuchten seines strahlenden Lächelns auf. Er nahm die Verantwortung an, der gute Mensch; und so wissen wir, was aus dem Reisenden wurde. Selbst Radschas schreckten Feringhea nicht; er stieß auf einen Elefantentreiber, der dem Radscha von Udaipur zugehörte, und erdrosselte ihn prompt.

„Insgesamt 100 Männer und 5 Frauen auf dieser Expedition ermordet."

In den Berichten über die Raubzüge der Thags finden wir Opfer jedes Ranges und Standes erwähnt:

Einheimische Soldaten

Fakire

Bettelmönche

Träger Heiligen Wassers

Tischler

Krämer

Schneider

Schmiede

Polizisten (einheimische)

Konditoren

Ladenbesitzer

Sänftenträger

Bauern

Ochsentreiber

Männliche Dienstboten auf Arbeitssuche

Weibliche Dienstboten auf Arbeitssuche

Hirten

Bogenschützen

237

Stallknechte

Mekkapilger

Tschaprasis

Schatzgräber

Kinder

Kuhhirten

Gärtner

Kellner

Weber

Priester

Bankiers

Bootsleute

Händler

Grasmäher

Auch den Koch eines Fürsten und selbst den Wasserträger jenes erlauchten Herrn aller Herren und Königs aller Könige, des Generalgouverneurs von Indien! Wie breit die Skala ihres Geschmacks war! Sie ermordeten Schauspieler - arme, wandernde Schmierenkomödianten. Zwei Fälle sind festgehalten; der erste betraf eine Thagbande unter einem Anführer, der den großen Namen eines besseren Mannes besudelt — Kiplings unsterblichen Gungadins.

„Nachdem wir 4 Sepoys ermordet hatten, zogen wir weiter auf Indur zu, begegneten 4 umherziehenden Schauspielern und überredeten sie, mit uns zu kommen, unter dem Vorwand, wir wollten am nächsten Aufenthaltsort ihre Vorstellung sehen. Haben sie bei einem Tempel in der Nähe von Bhopal ermordet."

Zweites Beispiel:

„In Deohatti schlössen sich Komödianten an. Haben sie östlich dieses Ortes ermordet."

Aber diese Bande war eine besonders bösartige Mannschaft. Auf dieser Expedition ermordeten sie einen Fakir und zwölf Bettler. Und doch behütete sie Bhavani; denn einmal, als sie in einem Gehölz einen Mann erdrosselten und unmittelbar in der Nähe eine Menschenmenge vorüberzog, glitt die Schlinge ab, und der Mann schrie, Bhavani aber sorgte dafür, daß im gleichen Augenblick ein Kamel in ein Gebrüll ausbrach, das den Schrei übertönte; und bevor der Mann ihn wiederholen konnte, hatte man ihm den Atem aus dem Leibe gewürgt.

Die Kuh ist in Indien so heilig, daß es einen lästerlichen Frevel an der Gottheit darstellt, ihren Wärter umzubringen, und sogar die Thags erkannten das an; doch hin und wieder war ihr Blutdurst zu stark, und so brachten sie ein paar Kuhhirten um. In einem dieser Fälle sagte der Zeuge, der den Kuhhirten tötete: „Bei den Thags ist das streng verboten, und es ist eine Tat, aus der nichts Gutes kommen kann. Ich war danach zehn Tage lang fieberkrank. Ich glaube sicher, daß die Ermordung eines Mannes mit einer Kuh schlimme Folgen hat. Wenn keine Kuh dabei ist, hat das nichts auf sich.“ Ein anderer Thag sagte, er habe die Füße des Kuhhirten festgehalten während dieser Zeuge das Erdrosseln besorgte. Er fühlte sich nicht beunruhigt, weil das Unglück im Gefolge einer solchen Tat über den Würger komme und nicht über die Helfer, selbst wenn es hundert wären.

Viele Generationen lang schweiften ständig Tausende von Thags durch ganz Indien. Sie machten aus dem Thagwesen einen erblichen Beruf und lehrten ihn ihren Söhnen und den Söhnen ihrer Söhne. Knaben waren schon im Alter von sechzehn Jahren Vollmitglieder; Veteranen waren noch mit siebzig an der Arbeit. Worin bestand die Verlockung, was war der Antrieb?

Offenbar war es zum Teil Frömmigkeit, zum großen Teil Gewinnsucht, und es besteht der begründete Verdacht, daß der damit verbundene Sport den größten Reiz darstellte. Meadows Taylor läßt in einem seiner Bücher einen Thag behaupten, das Vergnügen an der Tötung eines Menschen sei dasselbe wie der Trieb des Weißen zur Jagd auf Großwild, nur großartiger, verfeinert und veredelt. Ich zitiere die Stelle:

 

47. KAPITEL

 

Eine einfache Regel, Geld zu sparen: Um die Hälfte zu sparen, wenn dich ein heftiger Impuls treibt, zu einem Werke der Nächstenliebe beizusteuern, warte ab und zähle bis vierzig; um dreiviertel zu sparen, zähle bis sechzig; um alles zu sparen, bis fünfundsechzig.  Querkopf Wilsons Neuer Kalender

Der Thag sagte:

Wie viele von euch Engländern sind dem Sport leidenschaftlich ergeben! Eure Tage und Monate verbringt ihr im Banne seiner Erregungen. Ein Tiger, ein Panther, ein Büffel oder ein Eber fordern bei euch die äußersten An-fagungen zu ihrer Vernichtung heraus - ihr setzt sogar euer Leben bei |Verfolgung aufs Spiel. Um wieviel edler ist das Wild der Thags!"

Das muß wirklich das Geheimnis der Entstehung und Entwicklung des Thagunwesens sein. Die Lust zu töten! Die Lust, zuzusehen, wie jemand getötet wird - das sind Wesenszüge des Menschengeschlechts im allgemeinen. Wir Weißen sind nur gemäßigte Thags; Thags, die sich unwillig in die Hemmun-äner nicht sehr dicken Kruste Zivilisation schicken; Thags, die vor langer Zeit das Blutbad der römischen Arena genossen und später die öffentliche Verbrennung zweifelhafter Christen durch verbürgte Christen und die sich .heutzutage mit den Thags aus Spanien und Nîmes zusammenrotten, um dasBlut und Elend der Stierkampfarena zu genießen. Es gibt keine Touristen, welchen Geschlechts und welchen Glaubensbekenntnisses auch immer, die imstande wären, den Verlockungen der Stierkampfarena zu widerstehen, wenn sich die Gelegenheit bietet; und in der Jagdzeit sind wir gemilderte Thags und finden Gefallen daran, ein zahmes Kaninchen zu jagen und zu töten. Dennoch, wir haben einen gewissen Fortschritt gemacht - mikroskopisch klein und in Wirklichkeit kaum der Erwähnung wert und gewiß nichts, worauf wir stolz sein dürften; - dennoch, es ist ein Fortschritt: Wir finden kein Vergnügen mehr daran, hilflose Menschen niederzumetzeln oder zu verbrennen. Wir haben eine kleine Anhöhe erreicht, von wo aus wir mit Selbstgefälligem Schaudern auf die indischen Thags herabsehen können; und wir können sogar auf einen Tag hoffen, in vielen hundert Jahren, wenn unsere Nachwelt in gleicher Weise auf uns herabschauen wird.

Es existieren viele Hinweise dafür, daß der Thag Menschen oft nur um des Sportes willen jagte; daß die Angst und der Schmerz des verfolgten Wildes ihm nicht mehr bedeuteten, als uns die Angst und der Schmerz des Hasen oder des Hirsches; und daß er sich nicht mehr schämte, sein Wild durch Täuschung hinters, Licht zu führen und sein Vertrauen zu mißbrauchen, als wir, wenn wir den Ruf eines wilden Tieres nachahmen und es erschießen, wenn es uns mit seinem Vertrauen beehrt und nachsehen kommt, was wir wohl wollen:

„Madara, Sohn des Nihal, und ich, Ramzam, brachen bei kalten Wetter von Kotdi auf und folgten auf der Suche nach Reisenden etwa zwanzig Tage lang der Landstraße, bis wir nach Selempur kamen, wo wir einem sehr alten Mann begegneten, der ostwärts reiste. Wir gewannen in folgender Weise sein Vertrauen: Er trug eine Last, die für sein Alter zu schwer war; ich sagte ihm: `Ihr seid ein alter Mann, ich will Euch helfen, Eure Last zu tragen, da ihr aus meiner Gegend seid.' Er sagte: ,Sehr schön, nehmt mich mit.' Also nahmen wir ihn mit nach Selempur, wo wir in jener Nacht schliefen. Wir weckten ihn am nächsten Morgen vor Anbruch der Dämmerung und machten uns auf den Weg, und nach drei Meilen, als es noch sehr dunkel war, ließen wir ihn zum Ausruhen niedersitzen. Madarä stand hinter ihm bereit und erdrosselte ihn. Er sprach nie mehr ein Wort. Er war etwa sechzig oder siebzig Jahre alt.“ Eine andere Bande schloß sich einigen Barbieren an und überredete sie, in ihrer Gesellschaft weiterzuziehen, indem sie ihnen den Gewinn in Aussicht stellte, die ganze Mannschaft rasieren zu dürfen - dreißig Thags. An der Stelle, die für den Mord ausersehen war, wurden fünfzehn rasiert, und sie bezahlten tatsächlich die Barbiere für ihre Arbeit. Dann brachten sie sie um und holten sich das Geld zurück.

Eine Bande von zweiundvierzig Thags stieß auf der Straße auf zwei Brahmanen und einen Ladenbesitzer, lockte sie in ein Wäldchen und organisierte zu ihrer Unterhaltung ein Konzert. Während diese armen Kerle der Musik lauschten, standen die Würger hinter ihnen; und in einem Augenblick, der für dramatische Effekte am geeignetsten war, bedienten sie sich der Schlinge.

Der leidenschaftlichste Angler muß mindestens einmal in der Woche einen Fang machen, sonst kühlt sich seine Begeisterung ab, und er stellt seien Ausrüstung beiseite. Der Tigerjäger muß mindestens einmal in vierzehn Tagen einen Tiger aufspüren, sonst verliert er die Lust und gibt auf. Die Begeisterung des Elefantenjägers wird allmählich dahinschwinden, und schließlich wird sein Eifer erlahmen, wenn er einen .Monat lang umherstapft, ohne ein Mitglied dieser edlen Familie zu finden, das er meucheln könnte.

Aber wenn die Gier im Herzen des Jägers auf die edelste Beute unter allem Wild, den Menschen, gerichtet ist, wie anders ist da alles! und wie blaß und armselig wirkt der Eifer und wie kindlich die Ausdauer jener anderen Jäger im Vergleich. Dann vermögen weder Hunger noch Durst, noch Erschöpfung, weder vereitelte Hoffnung noch eine Kette von Enttäuschungen; noch der bleiern-schwerfällige Schritte der Zeit die Geduld des Jägers zu besiegen, seine Freude am Spüren zu mindern oder die brennende Glut seiner Gier abzukühlen. Von allen Jagdleidenschaften, die im Busen des Menschen brennen, gibt es keine, die ihn über derartige Entmutigungen hinwegheben  könnte, außer dieser einen - außer dem königlichen Sport, dem erhabenen Sport, dessen Opfer der Bruder ist. Im Vergleich damit ist die Tigerjagd eine farblose, armselige Angelegenheit, soviel auch damit geprahlt worden ist.

Ja, der Thag war bereit, geduldig Woche um Woche zu Fuß unter der sengenden Sonne Indiens dahinzustapfen, mit einem Durchschnitt von neun oder zehn Meilen am Tag, wenn er nur die Hoffnung hatte, irgendwann einmal Wild zu finden und seine dürstende Seele mit Blut erfrischen zu können. Hier ist ein Beispiel:

„Ich (Ramzam) und Hyder brachen mit der Absicht, Reisende zu erdrosseln, von Gaddapur auf und zogen über Fort Dschalalabad, Nawalgange, Bangermau an die Ufer des Ganges (mehr als 100 Meilen), von wo aus wir auf einer anderen Route zurückkehrten. Immer noch keine Reisenden! bis wir Bowanigange erreichten, wo wir auf einen Reisenden, einen Ruderer, trafen; wir verleiteten ihn, mit uns zu gehen, und etwa zwei Meilen weiter östlich erdrosselte ihn Hyder im Stehen - denn er war besorgt und fürchtete sich und wollte sich nicht setzen. Dann machten wir eine lange Reise (etwa 130 Meilen) und erreichten Hassanpur Bandwa, wo wir an der Zisterne einem Reisenden begegneten - er schlief in jener Nacht dort; am nächsten Morgen folgten wir ihm und versuchten, sein Vertrauen zu erringen; nach zwei Meilen versuchten wir, ihn zu überreden, sich zu setzen - aber er wollte nicht, da er uns gegenüber aufmerksam geworden war. Ich versuchte, ihn im Gehen zu erdrosseln, hatte aber keinen Erfolg; daraufhin fielen wir beide über ihn her. Er machte ein gewaltiges Geschrei: ,Sie bringen mich um!' Schließlich erdrosselten wir ihn und warfen seinen Leichnam in einen Brunnen.  Danach kehrten wir nach Hause zurück, nachdem wir einen Monat unterwegs gewesen waren und etwa 260 Meilen zurückgelegt hatten. Insgesamt zwei Männer auf der Expedition ermordet."

Und hier ist ein weiterer Fall - mitgeteilt von dem furchtbaren Futty Khan, einem Mann mit einem ungeheuerlichen Register, auf den wir noch später zurückkommen werden:

„Ich und drei andere reisten auf der Suche nach Opfern etwa 45 Tage 200 etwa Meilen weit entlang der Landstraße nach Bandwa und kehrten über Davodpur (weitere 200 Meilen) zurück; während dieser Reise hatten wir nur einen Mord zu verzeichnen, der wie folgt geschah. Vier Meilen östlich von Nubastaghat trafen wir auf einen Reisenden, einen alten Mann. Zusammen mit Koshai und Hyder überredete ich ihn, mit uns zu kommen, und wir begleiteten ihn am selben Tag bis auf drei Meilen vor Rampur, wo wir ihn nach Einbruch der Dunkelheit an einer einsamen Stelle dazu bekamen, sich zu setzen und zu rasten; und während ich ein Gespräch mit ihm führte und vor ihm saß, erdrosselte ihn Hyder von hinten; er leistete keinen Widerstand. Koshal stieß ihm das Messer unter die Arme und in die Kehle, und wir warfen den Leichnam in ein fließendes Wasser. Wir erhielten jeder etwa 4 oder 5 Rupien (2 oder 2,50 Dollar). Dann wandten wir uns heimwärts. Insgesamt ein Mann auf dieser Expedition ermordet."

Da ist es wieder! Sie wanderten 400 Meilen weit, waren etwa drei Monate unterwegs und ernteten jeder zweieinhalb Dollar. Aber das bloße Vergnügen an der Jagd genügte. Das war Lohn genug. Sie murrten nicht.

Immer wieder einmal stößt man in diesem dicken Buch auf die ergreifende Bemerkung: „Wir versuchten, ihn zu bewegen, sich zu setzen, aber er wollte nicht." Das besagt alles. Irgendein Zwischenfall hatte in ihm den Verdacht erweckt, diese glatten Freunde, die ihn so umhegt und umhätschelt und in Sicherheit gewiegt und nach seinen Wanderungen in Einsamkeit und Verlassenheit so froh gemacht hatten, seien die gefürchteten Thags, und jetzt hatte ihre unheimliche Aufforderung, sich „zu setzen und auszuruhen“, die furchtbare Wahrheit bestätigt. Er wußte, daß es keine Hilfe für ihn gab, daß er zum letzten Mal irdische Dinge vor Augen hatte, aber „er wollte sich nicht setzen". Nein, das nicht - es war zu schrecklich, daran zu denken!

Es gibt eine Anzahl von Beispielen, die darauf hinweisen, daß ein Mann, der einmal die königlichen Freuden der Menschenjagd gekostet hatte, sich danach nicht mehr mit der dumpfen Monotonie eines Lebens ohne Verbrechen abfinden konnte. Ein Beispiel aus der Aussage eines Thags:

„Wir zogen weiter nach Kumaul, wo wir einen ehemaligen Thag namens Dschunua trafen, einen alten Kameraden, der Bettelmönch und Jünger und fromm geworden war. Er kam zu uns in den Serai und kehrte vor Freude weinend zu seinem alten Geschäft zurück."

Weder Reichtum noch Ehren noch Würden konnten einen gebesserten Thag lange befriedigen. Eines Tages warf er sie alle von sich und kehrte zurück zu dem grausigen Vergnügen, Menschen zu jagen und selbst von den Briten gejagt zu werden.

Ein bedeutender einheimischer Grande nahm Ramzam in seinen Dienst und gab ihm Gewalt über fünf Dörfer. „Meine Autorität über diese Leute erstreckte sich so weit, sie zu mir befehlen zu können, sie stehen oder sitzen zu lassen. Ich kleidete mich gut, ritt mein Pony und hatte zwei Sepoys, einen Schreiber und einen Dorfwächter zu meinen Diensten. Drei Jahre lang pflegte ich jedem Dorf monatlich einen Besuch abzustatten, und kein Mensch vermutete, daß ich ein Thag war! Der Dorfälteste wartete mir auf, um das Geschäftliche zu besprechen, und alt und jung verneigten sich, wenn ich vorüberkam."

Jedoch erhielt er gerade während dieser drei Jahre Urlaub, „um einer Hochzeit beizuwohnen", ging statt dessen mit sechs anderen auf einen Vergnügungsbummel nach Thagmanier und jagte fünfzehn Tage lang auf der Landstraße! — mit befriedigenden Ergebnissen.

Später hatte er unter einem Radscha ein hohes Amt inne. Dort befehligte er über zehn Meilen Landes und eine Schutztruppe von fünfzehn Mann, mit dem Recht, im Bedarfsfalle weitere zweitausend anzufordern. Aber die Briten kamen ihm auf die Spur, und sie bedrängten ihn so, daß er sich ergeben mußte. Sehen Sie nur, was er für eine Erscheinung war, wenn er in vollem Staat dastand und alle seine Sachen anhatte: „Ich war schwer bewaffnet -  mit Schwert, Schild, Pistolen, einer Muskete und einem Feuersteingewehr, denn ich war gern so aufgemacht, und wenn ich so bewaffnet war, fürchtete ich nichts, und wenn mir vierzig Mann gegenüberstanden."

Er ergab sich und erklärte stolz, daß er ein Thag sei. Dann fand er sich auf entsprechendes Ersuchen bereit, seinen Freund und Kumpel Buhram zu verraten, einen Thag mit dem ungeheuerlichsten Tatenregister in ganz Indien. „Ich ging zu dem Haus, wo Buhram schlief (oft hat er unsere Banden angeführt!). Ich weckte ihn, er kannte mich gut und kam zu mir heraus. Ewa war eine kalte Nacht, deshalb zündete ich etwas Stroh an, angeblich um mich zu wärmen, in Wirklichkeit aber, um für seine Festnahme durch die Wachen Licht zu haben. Wir wärmten uns die Hände. Die Wachen umstellten uns. Ich sagte ihnen: „Das ist Buhram", und er wurde gefaßt, gerade so, wie eine Katze eine Maus fangt. Dann sagte Buhram: „Ich bin ein Thag! mein Vater war ein Thag, mein Großvater war ein Thag, und ich habe viele Thaggenossen gehabt!"

Also sprach der gewaltige Jäger, der mächtigste der Mächtigen, der Gordon Cumming seiner Zeit. Viel Bedauern war nicht darin zu verspüren.*)

So sehr, sehr oft läßt dieser amtliche Bericht unsere Neugier unbefriedigt. Als Beispiel folgt hier ein kleiner Absatz aus den Aufzeichnungen über eine gewisse Bande von 193 Thags, wo sich ebenfalls dieser Mangel findet:

„Trafen auf Lall Sing Subahdar und seine Familie, die aus 9 Personen bestand. Reisten zwei Tage lang mit ihnen, und am dritten brachten wir sie alle um, ausgenommen die zwei Kinder, kleine Jungen von anderthalb Jahren."

Damit schließt es. Was haben sie mit diesen armen kleinen Wesen gemacht? Wie verlief ihre weitere Lebensgeschichte? Hatte man vor, sie als Thags aufzuziehen? Wie konnte man auf einem Marsch, der sich über mehrere Monate  erstreckte,  solche kleinen  Geschöpfe versorgen?  Niemand scheint sich die Mühe gemacht zu haben, Fragen bezüglich der Babys zu stellen. Aber ich wüßte gern Bescheid.

Man ist geneigt, sich vorzustellen, die Thags wären absolut verhärtet, völlig jeglicher menschlichen Regung bar und ihren eigenen Familien gegenüber genau so herzlos gewesen wie den Familien anderer gegenüber, aber so war das nicht. Wie alle anderen Inder hegten sie eine leidenschaftliche Liebe für ihre eigene Verwandtschaft. Ein schlauer britischer Offizier, der den indischen Charakter kannte, berücksichtigte diesen Wesenszug, als er seine Pläne für die Festnahme des berüchtigten Feringhea Eugene Sues entwarf. Er fand Feringheas Versteck und schickte nachts eine Wache aus, ihn zu ergreifen, aber der Trupp benahm sich ungeschickt, und er entkam. Sie ergriffen jedoch den Rest der Familie - Mutter, Ehefrau, Kind und Bruder - und brachten sie zu ihrem Vorgesetzten nach Dschabalpur; der Offizier murrte nicht, sondern wartete ab: „Ich wußte, daß Feringhea sich nicht weit entfernen würde, solange sich Wesen, die ihm durch Familienbande so teuer waren, in meiner Hand befanden." Er hatte recht. Feringhea war sich völlig der Gefahr bewußt, die er in Kauf nahm, wenn er in der Umgebung blieb, dennoch konnte er sich nicht losreißen. Der Offizier fand heraus, daß er sich abwechselnd in fünf Dörfern aufhielt, wo er Verwandte und Freunde besaß, die für ihn Nachrichten von seiner Familie im Gefängnis von Dschabalpur beschaffen konnten; und daß er niemals zwei Nächte hintereinander im gleichen Dorf schlief. Der Offizier spürte seine verschiedenen Schlupfwinkel auf, dann schlug er in einer Nacht zur gleichen Stunde in allen fünf Dörfern zu und erwischte seinen Mann.

Ein weiteres Beispiel für Familienliebe. Kurze Zeit vor der Festnahme der Familie Feringheas hatte der britische Offizier Feringheas Stiefbruder, den Anführer einer zehnköpfigen Bande, verhaftet, die elf Mann vor Gericht gestellt und zum Tode durch Erhängen verurteilt. Die festgenommene Feringheas traf einen Tag, bevor die Hinrichtung stattfinden sollte, in dem Gefängnis ein. Der Stiefbruder, Jurhu, bat flehentlich darum, die bejahrte Mutter und die anderen sehen zu dürfen. Die Bitte wurde gewährt, und folgendes begab sich — der britische Offizier berichtet:

„Am Morgen, unmittelbar bevor sie zum Schafott gingen, fand die Unterredung in meiner Anwesenheit statt. Er fiel der alten Frau zu Füßen und bat sie, ihn von den Pflichten zu entbinden, die ihm die Milch auferlege, mit der sie ihn von klein auf genährt habe, denn er werde sterben, bevor er eine von ihnen erfüllen könne. Sie legte ihm die Hände auf das Haupt, er kniete nieder, und sie sprach, sie vergebe ihm alles, und forderte ihn auf, wie ein Mann zu sterben."

Wenn ein fähiger Künstler davon ein Bild malen wollte, wäre es ein Bild voller Würde, Feierlichkeit und Pathos; und es könnte einen rühren. Man würde sich alles mögliche darunter vorstellen, nur nicht, was es wirklich ist. Ehrfürchtige Verehrung spricht daraus, Zärtlichkeit, Dankbarkeit, Ergebenheit, Mitleid, Seelenstärke  und Selbstachtung - und  kein  Gefühl der Schande, kein Gefühl der Entehrung. Alles ist da, was einen feierlichen Abschied ausmacht und dem Bild rührende Anmut, Schönheit und Würde verleiht. Und doch ist einer der beiden ein Thag und die andere die Mutter von Thags! Hier scheint die Widersprüchlichkeit der menschlichen Natur ihre äußerste Grenze erreicht zu haben.

Ich möchte noch auf einen merkwürdigen Tatbestand hinweisen, da ich gerade daran denke. Eine der häufigsten Bemerkungen, die man in dieser bestürzenden Zusammenstellung der Geständnisse der Thags findet, ist folgende: „Erdrosselten ihn und warfen ihn in einen Brunnen!" In einem Fall warfen sie sechzehn Mann in einen Brunnen - und sie hatten schon andere in denselben Brunnen geworfen. Man bekommt direkt Durst, wenn man daran denkt.

Und dann ist da noch eine sehr merkwürdige Sache. Die Thagbanden besaßen private Friedhöfe. Sie töteten und begruben ihre Opfer nicht gern aufs Geratewohl hier und da und irgendwo. Wenn sie konnten, warteten sie lieber ab und lockten ihre Opfer weiter, um zu einem ihrer regulären Begräbnisplatze (Bhils) zu gelangen. In dem kleinen Königreich Audh, das etwa halb so groß war wie Irland und so groß wie der Staat Maine, hatten sie 274 Bhils. Sie lagen an 1400 Meilen Landstraße verteilt, durchschnittlich nur mit fünf Meilen Abstand voneinander, und die britische Regierung spürte jeden einzelnen auf, stellte seine Lage fest und zeichnete sie auf der Karte ein.

Die Banden von Audh verließen selten ihr eigenes Land, unterhielten aber innerhalb seiner Grenzen ein blühendes Geschäft. Genauso die Banden, die hereinkamen, um mitzuhelfen. Einige der Thaganführer von Audh waren für ihre erfolgreichen Karrieren berühmt. Vier von ihnen gaben jeder mehr als 300 Morde zu; ein anderer fast 400; unser Freund Ramzam 604 - er ist derjenige, der Urlaub bekam, um einer Hochzeit beizuwohnen, und statt dessen thaggen ging; und er ist auch derjenige, der Buhram an die Briten verriet.

Aber die längsten Listen unter allen stellten die Mordregister Futty Khans und Buhrams dar. Futty Khans Zahl ist geringer als die Ramzams, aber er steht an der Spitze, weil er den besten Durchschnitt pro Dienstjahr in der Thaggeschichte Audhs hat. Er mordete in zwanzig Jahren 508 Menschen, und er war noch ein junger Mann, als die Briten seinen Bemühungen Einhalt geboten. Buhrams Liste umfaßte 931 Morde, aber er hatte dazu vierzig Jahre gebraucht. Sein Durchschnitt über vierzig Jahre lang bei monatlich einem und beinahe noch einem ganzen weiteren Menschen, aber Futty Khans Durchschnitt betrug über die zwanzig Jahre seiner Einsatzfähigkeit zwei und noch ein bißchen von einem weiteren Menschen pro Monat.

Etwas fällt sehr auf, und darauf möchte ich aufmerksam machen. Sie haben ja aus der Aufstellung der Berufe, denen die Opfer der Thags nachgingen, ersehen, daß niemand ohne Schutz auf indischen Straßen reisen und dabei lebendig durchkommen konnte; daß die Thags keinen Rang, keinen Beruf, keine Religion, niemanden respektierten; daß sie jeden unbewaffneten .Menschen töteten, der ihnen über den Weg lief. Das ist vollkommen richtig  - mit einem Vorbehalt. In der ganzen, langen Liste der Geständnisse der Thags wird nur einmal ein englischer Reisender erwähnt - und hier folgt, was der Thag über die Umstände sagt:

„Es war auf dem Wege von Mhau nach Bombay. Wir gingen ihm geflissentlich aus dem Wege. Er zog am nächsten Morgen mit einer Anzahl von Reisenden, die seinen Schutz, gesucht hatten, weiter, und sie schlugen die Straße nach Baroda ein.

Wir wissen nicht, wer er war; er huscht über die Seiten dieses vergilbten alten Buches und taucht jenseits wieder in der Dunkelheit unter; aber er ist eine eindrucksvolle Gestalt, wie er gelassen und furchtlos durch das Tal des Todes zieht, geborgen durch die Kraft des englischen Namens.

Wir haben nun das große amtliche Buch bis zu Ende verfolgt, und wir verstehen jetzt, was das Thagunwesen bedeutete, welch eine blutige Herrschaft des Schreckens, welch eine verheerende Geißel das war. Im Jahre 1830 entdeckten die Engländer diese Organisation, die wie eine Krebsgeschwulst in Lebenszentren des Organismus dieses Reiches nistete, wo sie in aller Heimlichkeit ihr verheerendes Werk verrichtete; und sie wurde von zahllosen Verbündeten unterstützt, beschützt, beschirmt und verborgen - großen und kleinen einheimischen Würdenträgern, Zollbeamten, Dorfältesten, einheimischer Polizei, die alle bereit waren, zu ihren Gunsten zu lügen, während die Masse der Bevölkerung aus Furcht vorgab, nichts von ihrer Tätigkeit zu wissen und dieser Zustand hatte seit Generationen bestanden und schien sich nicht erschüttern zu lassen, da ihn Alter und Gewohnheit sanktionierten. Wenn es jemals eine undankbare Aufgabe, jemals eine aussichtslose Aufgabe in der Welt gegeben hat, so war es diese hier - die Aufgabe, das Thagunwesen zu besiegen. Aber diese kleine Handvoll englischer Beamter in Indien nahm es in ihren kraftvollen, selbstbewußten Griff und rottete es aus mit Stumpf und Stiel! Wie bescheiden klingen Kapitän Vallanceys Worte jetzt, wenn wir sie erneut lesen, nun wir wissen, was wir wissen:

„Der Tag, da dieses weitverbreitete Übel in Indien ausgerottet und nur noch dem Namen nach bekannt sein wird, dürfte in großem Maße dazu beitragen, die britische Herrschaft im Osten unsterblich zu machen."

Es wäre schwer, einen Anspruch bescheidener zu formulieren als den auf diese überaus segensreiche Tat.

___________________________

 

*)„Nachdem ich eine Kugel in das Schulterblatt eines Elefanten gejagt und damit bewirkt hatte, daß sich das gequälte Tier haltsuchend gegen einen Baum lehnen mußte, ging ich daran, Kaffee zu brühen. Nachdem ich mich erfrischt und zwischen den Schlucken beobachtet hatte, wie sich der Elefant wand und krümmte, beschloß ich auszuprobieren, wo die verwundbaren Stellen lägen, ging sehr nahe heran und feuerte mehrere Kugeln auf verschiedene Punkte seines gewaltigen Schädels ab. Er quittierte die Schüsse nur durch eine salaamähnliche Bewegung seines Rüssels, mit dessen Spitze er die Wunden mit einer auffallenden und eigenartigen Bewegung zart berührte. Überrascht und entsetzt darüber, daß ich nur das Leiden des edlen Tieres verlängerte, das seine Qualen mit solch würdevoller Fassung ertrug, beschloß ich, das Trauerspiel mit aller nur möglichen Eile zu beenden, und eröffnete dementsprechend das Feuer von links. Ich zielte auf die Schulter und feuerte sechs Schuß aus der Zwillingsbüchse ab, die sich dann doch wohl als tödlich erwiesen haben, und danach feuerte ich noch sechs Schuß aus dem holländischen Sechspfünder ab. Jetzt tropften ihm große Tränen aus den Augen, die sich langsam schlössen und öffneten, ein Krampf schüttelte den kolossalen Rumpf, dann fiel er auf die Seite und verschied."           Gordon Cumming

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)