SPEEDDATING ist
ein Veranstaltungsformat, das üblicherweise kommerziell angeboten wird:
Singles können andere Singles treffen. Sie bekommen die Gelegenheit,
zwischen 15 und 25 Singles des gewünschten Geschlechts zu sprechen,
wobei man verdeckt auf einer Karte ankreuzen kann, ob man den anderen
wiedersehen will oder nicht. Der Veranstalter wertet das dann aus, und
die Leute bekommen die Möglichkeit, sich erneut zu verabreden. Jeder
unterhält sich also erst einmal drei bis fünf Minuten mit jedem - und
bekommt ungefähr gleich viel Eindruck von jeder anderen Person.
Eigentlich sind das nun recht natürliche Bedingungen, weil es ja auch
jedem selbst überlassen wird, wie und wovon er spricht und wie er auf
den jeweiligen Gesprächspartner eingeht. Künstlich ist Speeddating
insofern, als man systematisch durch eine Vielzahl von Begegnungen durchschleust
wird. Das kann für schüchterne Menschen stressig sein, doch kann für
solche Menschen nicht auch das Ausgehen in einen Club, in eine Bar oder
zu einer Party stressig sein?
Speeddating ist vor allem deswegen interessant, weil es klare Regeln
gibt, jeder weiß, dass er oder sie die gleiche Zeit mit der anderen
Person verbringen kann, und zwar unabhängig davon, ob der oder sie
attraktiv ist oder ein Mauerblümchen.
In der Folge von Speeddating kommt es nun bei gerade mal 6 % aller Teilnehmer zum Sex und bei 4,5 % zu einer Beziehung.
Das ist nicht viel. Doch kann das nicht auch daran liegen, weil nicht
jeder unbedingt nur Sex will und weil unklar ist, was der andere jeweils will?
Idee eines christlichen Speeddatings - dann wird´s erst richtig spannend
Wie also wäre eine Art "christliches Speeddating", wo also ganz klar
ausgeschlossen ist ("kraft göttlicher Spielregeln"), dass es zum Sex
ohne Ehe kommt? Wenn hier eine grundsätzliche Einstellung besteht,
schließlich ist dieser Sex ja auch nicht jedermanns oder auch jederfrau
Sche bei einer Partnersuche (weil der für viele gegen ihre Ehre ist, weil er etwas mit Schlampe oder mit Flittchen oder gar mit Prostitution
zu tun hat und weil sie von daher verstehbare Hemmungen haben), dann
wage ich zu bezweifeln, ob es auf Dauer bei einer "Ehe-Erfolgsquote" von nur
4,5 % bleibt.
Ich könnte mir also vorstellen, dass junge Menschen in ihrer Gemeinde,
also etwa in ihrem Firmunterricht oder in ihrem Konfirmandenunterricht,
die Spielregeln erfahren - und sie dann bei der Begegnung mit anderen
jungen Menschen bei Wallfahrten, bei Einzel- oder Gruppenreisen, bei
Besuchen in anderen Gemeinden in die Praxis umsetzen. Es muss ja auch
gar nicht zu Ehen kommen, es wäre doch auch schön und spannend, wenn
sich möglichst viele junge Menschen auf hohem ethischen Niveau begegnen - und eventuell auch mit ihnen eine Phase der Ästhetik erleben.
(Wörterbuch von
basisreligion und basisdrama)