Schöpfung oder Evolution? Selbstverständlich: Evolution! Und was soll die Schöpfungsgeschichte in der Bibel, steht da also Unsinn in der Bibel? Natürlich nicht! Und was soll diese Geschichte also? Das ist schlicht und einfach die Sache von dem Rahmen und dem Bild, das in dem Rahmen steckt... Auf das Bild kommt es an, nicht auf den Rahmen! Und die Schöpfungsgeschichte ist die Rahmenhandlung, die eben zeitabhängig ist. Überlegen wir einmal: Die erzählen da vor etwa 3000 Jahren von etwas „Äußerlichem“, das im Grunde „für den Inhalt“, um den es eigentlich geht, nebensächlich ist, was jedoch damals unvorstellbar war. Dann können die gleich einpacken. So packten die also ihre Absicht in eine Geschichte, die zur Zeit der Entstehung dieser Geschichte sozusagen wissenschaftlicher Standard war (sie entsprach wohl zumindest in etwa auch den Lehren der babylonischen Gelehrten, mit denen die Juden während der babylonischen Gefangenschaft in Berührung kamen, sie war also damals sozusagen "modern") und die aus rein praktischen Gründen auch von den Verfassern der Bibel nicht angegriffen wurde, auf alle Fälle spielte diese allgemeine damals wissenschaftliche Naturvorstellung keine Rolle. Die Bibel ist schließlich kein Naturkundelehrbuch, das den Menschen vor 3000 Jahren neue Theorien über die Weltentstehung verkünden und durchsetzen will. Das Anliegen, der „Inhalt“, der Bibel ist etwas anderes: Moral – oder besser: Eine Verbesserung des Lebens der Menschen, mehr Menschlichkeit, mehr Humanität! Das alles soll nicht nur gepredigt, sondern auch durchgesetzt werden! Und das entspricht dem „Bild“, um auf den Vergleich mit dem Bild und dem Rahmen zurück zu kommen, das ist der Sinn dieser Geschichte, darin steckt das Anliegen. Und einen Zusammenhang, daß ein Inhalt nur mit einem bestimmten "Behälter" zusammen paßt gibt es genauso wenig wie daß für ein Bild nur ein bestimmter Rahmen paßt - der ist nämlich Geschmackssache oder Geldfrage und kann durchaus geändert werden! Wir müssen uns dazu in die Zeit der Sklaverei versetzen, die auch die Zeit ist, in der die Frau als Sache gesehen wird für die Arbeit und für den Sex. Von Partnerschaft und Gefährtesein zwischen Mann und Frau keine Spur, also auch nicht von Liebe im Sinn einer Einheit von Leib und Seele. (Wir wissen übrigens heute: In allen Gesellschaften, in denen es Sklaverei gibt, sind die Frauen auch nicht viel besser als die Sklaven gestellt...) Und hier ist auch einer der Ansätze der Schöpfungsgeschichte: Wenn schon nicht die Sklaverei (so bald) abgeschafft werden kann, dann sollen die Sklaven wenigstens wie der Gott, der die Welt gemacht hat, einen Tag in der Woche frei haben. Und wie das mit der Frau ist, siehe unter Auch mit Adam und Eva war es bei näherem Hinsehen etwas anders... Und dann sind da im Wörterbuch die Stichworte: Schöpfung, Frau und vieles andere... Und beim Stichwort Schöpfung gibt es auch ganz erstaunliche Bilder von den Riten zu Ehren der üblichen Schöpfungsgötter! (Wörterbuch von basisreligion)
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