KOSCHER (von hebräisch "rituell rein") ist die im jüdischen Glauben übliche Bezeichnung für religiöse Vorschriften (nach 5. Buch Mose oder Deuteronomium 14ff) für die Herstellung beziehungsweise für den Gebrauch von Kultobjekten und von manchen Gebrauchsgegenständen, für die Rechtsgültigkeit und Rechtsfähigkeit von Zeugen und - vor allem - für die besonderen Speisegesetze. Insbesondere beziehen sich diese Speisegesetze auf tierische Produkte, dabei wird vor allem nach reinen und unreinen Tieren unterschieden. Als rein gelten alle "Großtiere", die gespaltene Klauen haben und zu den Wiederkäuern gehören, also Rind, Lamm, Zicklein, Damhirsch, Gazelle, Rehbock, Wildziege, Wisent, Wildschaf und Steinbock. Als unrein gelten z.B. Schwein, Kamel, Hase. Unrein sind auch alle flossen- und schuppenlosen Wassertiere und die meisten Vögel und Insekten. Schließlich dürfen Juden auch nicht ein Zicklein in der Milch seiner Mutter kochen. Und auch die Schlachtung der zugelassenen Tiere muß rituell geschehen. Milch und Fleisch dürfen nicht zusammen gekocht und verzehrt werden, für beides ist der Gebrauch von verschiedenem Geschirr und Besteck sowie von verschiedenen Spülen und Handtücher vorgesehen. In Israel gibt es zudem koschere Kosmetik, also Kosmetik, bei der keine Produkte von nicht koscheren Tieren verwendet wurden. Abgrenzung gegenüber den heidnischen Religionen und Stiftung der besonderen jüdischen Identität. Die Bedeutung der Gesetze für koscher und nicht koscher wird unterschiedlich interpretiert, dabei scheint die oft vorgebrachte Begründung für das Verbot von Schweinefleisch, daß dieses Fleisch nämlich wegen der manchmal vorhandenen Trichinen eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, nicht schlüssig. Schließlich wird auch dieses Fleisch üblicherweise zubereitet (also gekocht, gebraten oder gepökelt), und dann sind alle eventuellen Krankheitserreger abgetötet und es besteht keine Gefahr mehr. Plausibler scheint der Grund, daß bei den Heiden manche Tiere für Götter geopfert (und schließlich innerhalb der Gottesdienste gegessen) wurden und daß man sich eben deutlich davon absetzen wollte. Zweifellos haben die besonderen Regeln nach koscher und nicht koscher wesentlich dazu beigetragen, eine jüdische Identität zu stiften und sind aus dieser Sicht ein Glück für das Judentum. Doch gibt es in der Bibel (Genesis 25, 29ff) auch die Erzählung von Esau, der um eines Linsengerichts sein Erstgeburtsrecht an seinen Zwillingsbruder Jakob verkauft. Welche großartige Chance haben die Juden dadurch für die Menschheit vertan, wie viel mehr steckte doch in ihrer Religion, was damit untergegangen ist! Und daß diese Speisegesetze auch sonst nicht unbedingt zum Glück der Juden beitragen, erlebten wir bei einem Besuch eines Dorfes in der Nähe von El Kuneitra in den von den Israelis eroberten Golanhöhen (da wir ein Auto mit deutschem Nummernschild hatten, konnten wir eigentlich risikolos dorthin fahren, siehe den Reisebericht Israel 1989). Auf den dort gekauften Konservendosen fanden wir dreisprachig (hebräisch, englisch, arabisch) den Hinweis: "Hergestellt unter der Aufsicht des Rabbinats von Jerusalem:" Also ich wäre auch stinkesauer, wenn meine Gegend nicht nur von einer anderen Macht erobert wäre, sondern mir auch noch von deren Religion vorgeschrieben würde, was ich zu essen hätte! Manches kann man ja noch einsehen, doch Speisegesetze sind eine emotionelle Angelegenheit. Und wenn eine Besatzungsmacht den Besetzten solche sinnlosen emotionell beladenen Regeln aufzwingt, dann macht sie sich schon gar keine Freunde. (Anmerkung: Ich weiß allerdings nicht, ob das alles auch heute noch so ist.) (Wörterbuch von basisreligion) Computer-Übersetzung des Buchs HONESTY AND FUN WITH THE MORALITY ins Englische unter ! |