JUNGSCHNEE (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

JUNGSCHNEE  nennt man den mit dem ersten Schnee im Jahr in Kärnten (Österreich) verbundenen "Brauch", dass junge unverheiratete Menschen Geschlechtsverkehr untereinander haben mit wem auch immer. Der Sinn ist seit altersther der, einen Partner zu finden, mit dem man auch tatsächlich Kinder bekommt. Das war wichtig, damit die Erbfolge der Bauernhöfe gesichert ist. Auf diese Weise waren bzw. sind bei den Hochzeiten um die 30 % aller Frauen schwanger - sehr oft deutlich sichtbar.

Treffen sich die früheren Geschlechtspartner, mit denen es nicht zu Partnerschaft und Ehe kam, später einmal wieder, dann tun sie so, als ob sie sich nicht kennen - jedenfalls kommen sie nie mehr darauf zurück, dass da einmal "etwas mehr" war.

Das Problem dieses "Verfahrens" ist, dass die Einheit von Leib und Seele verloren geht, wie sie Sinn einer hohen Monogamie und der damit verbundenen hohen Liebe ist. Früher mag das Verfahren ja noch verständlich gewesen sein, weil man den Mann für den alleinigen Erzeuger des Kindes ansah und weil man dachte, dass die Frau nur eine Ackerfurchefunktion hat, also den Samen mit dem im Prinzip kompletten Kind aufnimmt und den Samen nur zur Entfaltung bringt. Doch spätestens seit den Erbsenversuchen des Augustinerpaters Gregor Mendel wissen wir es besser, dass der Mann ohnehin nur zu 50 % an den Genen des Kindes beteiligt ist. Und ob nicht die Liebe zu einem Kind und die Fürsorge für es wichtiger ist als die genetische Abstammung?

Von einem anderen "Verfahren" erfuhr ich bei einer Fahrt nach Ostasien. Mir wurde da von einem bekannten Wunderheiler erzählt, der bei allen Problemen besten Rat wusste. Also kam einmal ein Ehepaar zu ihm, das sich beklagte, dass es keine Kinder bekam. Der Wunderheiler erkannte sehr schnell, dass dies offensichtlich am Mann lag, der war es, der impotent war. Doch das konnte er ihm nicht sagen, das hätte dessen Eitelkeit verletzt (siehe Macho). Also machte er der Frau, die er unter einem Vorwand einmal allein bestellte, das Angebot, dass er fünft Taxifahrer kenne, von denen sie sich einen "dafür" aussuchen könnte. Gesagt - getan. Und ein Kind kam - und alle waren glücklich: Der Ehemann, die Frau, die weitere Familie, der Taxifahrer - und nicht zuletzt stieg auch der Ruhm des Wunderheilers.

Als ich meiner vietnamesischen Tochter davon erzählte, meinte sie nur, dass das doch in Ostasien überall so sei...

Für eine ethisch höhere Methode halte ich die der "geborgten Kinder" in Ostpreußen, von der mir mein Vater erzählte - und die auch ich mit meiner Tochter praktiziert habe.


(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Computer-Übersetzung des Buchs HONESTY AND FUN WITH THE MORALITY ins Englische unter !