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Da sehr
oft die Schreiben weniger die Gedanken vieler widerspiegeln, versuche
ich, möglichst gut auf sie einzugehen. Daher denke ich, dass es
sich lohnt, die Schreiben und meine Entgegnungen ins Internet zu
setzen.
1. Schriftwechsel vom 12.4.2022 von einem traditionellen Theologen M.G, vor allem über die Theologie.
Ich hatte ihn angeschrieben, weil er ein Buch über die Entstehung des Neuen Testaments verfasst hatte. Und ich hatte ihn angefragt, warum er nicht die Parallelen zu den Göttermythen erwähnt hat, wie ich sie sehe, etwa auch in der Startseite. Zunächst sein Schreiben: Sehr geehrter Herr P.,wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist Jesus nicht der wahre Sohn Gottes, er hat uns durch sein Leiden nicht erlöst und er ist auch nicht auferstanden. Die Märtyrer sind für eine Fabel in den Tod gegangen/ und sie hätten besser den Götzenbildern Weihrauch gestreut und ihr Leben genossen. Wenn das richtig ist, kann man das gesamte Christentum ruhig vergessen. Ich finde es albern, wenn Sie dann noch erklären wollen, was der historische Jesus wirklich wollte. Wie wollen Sie das nach 2000 Jahren wissen, wenn die Evangelien völlig verfälscht wurden? Sagen Sie lieber offen, dass Sie kein Christ mehr sind. Die Thesen von Deschner sind keineswegs neu, sondern uralt. Aber die angeblichen Parallelen mit den Göttermythen bestehen nur bei einer sehr oberflächlichen Betrachtung. In Wahrheit gibt es außer Jesus Christus keine andere historische Person, von der ihre Zeitgenossen behauptet haben, sie sei auferstanden, und die dann für dieses Zeugnis in den Tod gegangen sind. Die Göttermythen spielen alle in einer nebelhaften Vergangenheit, und niemals hat ein Mensch ernsthaft behauptet, er sei Augenzeuge dieser Ereignisse gewesen. Das Evangelium handelt aber von einer historisch feststellbaren Zeit und von historisch feststellbaren Orten, und die Evangelien beanspruchen, auf Augenzeugenberichte zurückzugehen oder sogar selbst von Augenzeugen geschrieben worden zu sein. Mit freundlichen Grüßen
M. G. Und ich darauf am 14.4.2022: Besten Dank für Ihre schnelle Antwort. Dazu möchte ich Ihnen entgegnen:
Wie gesagt, für mich ist die Sünderingeschichte nach Johannes 8
ein
zuverlässigeres Indiz für das wirkliche Engagement Jesu als die
Geschichten, die auch in den diversen Religionen von den verschiedenen
Göttern erzählt werden. In meiner
Schrift „Echte Monogamie von der Vernunft her“ habe ich dann auch noch berichtet, was mir ein ägyptischer Kaufmann erzählt hat, wie es
im Islam auch heute noch Frauensteinigungen mit genau solchem Hintergrund wie
in der Sünderingeschichte bzw. wie in der Susannageschichte gibt (
https://basisreli.lima-city.de/monogamie.pdf , S. 44) .
Nicht zuletzt erklärt der Einsatz Jesu „in einer solchen Sache“
auch sehr plausibel seinen Foltertod. Und wenn wir dieses
Engagement Jesu in die heutige Zeit umsetzen würden, würde sich
die Welt doch wirklich ändern – dann wäre Jesus also wirklich
nicht umsonst gestorben! Darauf
(ich hatte noch einen weiteren Brief geschrieben, u. a. mit dem Hinweis
auf einen Beitrag in der WELT, dass Josef und Jesus wohl gar nicht arm
waren, wie M.G. in seinem Buch behauptet hatte
) schrieb M. G. am 4. 5. 2022: Sehr geehrter Herr M. G., was Sie für „willkürlichen Umgang“ mit den Texten bezeichnen, sehe ich natürlich ganz anders! Ich erinnere mich hier an eine Vorlesung im Fach AT. Wir Studenten saßen also im Hörsaal mit unseren Bibeln und mit Bleistiften. Und der Prof. erklärte uns, welche Stellen in unseren Bibeltexten gestrichen werden müssten, weil sie spätere Zutaten sind, also gar nicht vom ursprünglichen Verfasser stammen (können). Und sehe ich auch das mit dem NT. Ob es hier auch einen Professor gibt, der nach dem Verfahren dieses AT-Professors vorgeht – im Hinblick auf das, was der wirkliche Jesus gesagt hatte? Ich weiß es nicht. Vermutlich eher „nein“, denn ich denke, wenn es so einen Prof. gäbe, dann müsste fast das gesamte NT gestrichen werden. Ich denke jedenfalls, dass die „Streicherei“ eigentlich ganz einfach wäre: Alle Göttergeschichten müssten gestrichen werden, alle Plagiate aus buddhistischen Texten und auch alle Anspielungen auf das jüdische AT – wie der dänische Indologe Christian Lindtner meint. Denn diese Anspielungen wurden doch nur von jüdischen Fachleuten geschrieben, um den Jesus zu beweisen, den die Auftraggeber des „Neuen Testaments“ vorgegeben hatten (das jetzt in meinen Worten). Übrig bliebe dann vor allem die Sünderingeschichte nach Johannes 8. Ja, was für die spricht:
Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich Ihnen den Text „Jesusideologie“ schon geschickt habe, da habe ich jedenfalls ausführlich begründet, warum ich die Sünderingeschichte für „Original-Jesus“ halte. Bei
dem Zeitungsartikel handelt es sich doch nicht nur so
gerade um irgendeinen Zeitungsartikel, sondern es geht um
einen offensichtlich anerkannten Professor der Gregoriana.
Doch ich denke, das stand doch deutlich in dem Zeitungsartikel,
eigentlich konnte man das doch nicht überlesen. Ich zitiere mal,
was ich auf der Internetseite der Gregoriana gefunden habe
(übersetzt mit www.deepl.com): Aus dem Archivio storico der Pontificia Universita Gregoriana
Pater Giovanni Magnani SJ wurde am
25. Januar 1929 in Oderzo, Provinz Treviso,
geboren und starb am 26. Oktober 2006. Die Arbeit
von P. Magnani ist hauptsächlich mit dem Institut
für Religionswissenschaften an der Gregoriana
verbunden und begann 1965. Er wurde von Pater
Arrupe, dem damaligen Generaloberen der
Gesellschaft Jesu, dorthin berufen, um das Studium
der Religion und die Ausbildung derjenigen, die
keine Priesteramtskandidaten waren, in den
heiligen Wissenschaften neu zu formulieren. 1965
bis 1973 und erneut von 1986 bis 1998 war er Dekan
des Instituts für Religionswissenschaften, ohne
sein Engagement an der Philosophischen Fakultät zu
schmälern, wo er 1981 Professor für Vergleichende
Historische Phänomenologie und Psychoanalytische
Anthropologie wurde und auch Religionsphilosophie
und Historische Christologie am Institut für
Religionswissenschaften lehrte. Im akademischen
Jahr 1999-2000 wurde er zum Professor Emeritus
ernannt. Seine vielseitige Tätigkeit war vor allem
mit dem Institut für Religionswissenschaften und
seinem Lehrstuhl für Religionsphänomenologie
verbunden. Man erinnert sich an ihn wegen seines
Engagements für die Stärkung der Mission der Laien
in der Kirche und in der Welt. (Nachrichten aus:
In memoriam, Eröffnung des akademischen Jahres
2007-2008) Der Begriff
„Ideologie“ mag nun bisweilen etwas hart sein, doch
denke ich, dass er durchaus angebracht ist, wenn es
um ein Ideenkonzept geht, bei dem es mehr um den
Erhalt eines Systems geht als um die Hilfe für
Menschen für ein besseres und glücklicheres Leben.
Und meinen Sie wirklich, dass es bei der Theologie
des hl. Thomas um die Hilfe für Menschen für ein
besseres und glücklicheres Leben geht, zumindest für
das Leben hier und jetzt, und das sollte doch der
Maßstab sein? Im Übrigen brauche ich das Wort
„Ideologie“ durchaus auch neutral im Sinn von
„Ideenkonzept“, wenn ich etwa von „Jesusideologie“
rede, und hier geht es durchaus auch um ein Konzept
der Hilfe für Menschen. Ich denke, wir
sollten auch nicht nachrechnen, wer mehr Hexen
umgebracht hat, die Katholiken oder die
Protestanten, denn das bringt uns nicht weiter. Fakt
ist doch, dass die theologische Grundlage für die
Hexenverbrennungen zu katholischer Zeit gelegt wurde
– und dass die Theologie des hl. Thomas zumindest
kein effektives Gedankengebäude dagegen war. Thomas
von A. hatte das Hexenproblem doch nun wirklich
nicht durchschaut, auch nicht mit seiner Theologie. Mir fiel in Ihrem
Buch auch auf, dass Sie die Wahrheit des
Lukasevangeliums auch daran zu erkennen meinen, weil
Lukas schreibt, dass er alles „genauestens
recherchiert“ hat. Ich denke, dass der Glaube an
eine solche „Beweisführung“ allerdings auch naiv
sein kann. Denn natürlich wird auch der größte
Lügner immer behaupten, dass er alles „genauestens
recherchiert“ hat – das heißt, dass die Behauptung
„genauestens recherchiert“ sogar eher gegen die
Wahrheit des Lukasevangeliums spricht. Und ich sehe das
natürlich gar nicht so, dass – wenn es die
Auferstehung Jesu nicht gibt – all unser Glaube
hinfällig ist. Das ist auch so eine „skurrile
Beweisführung“: Man behauptet etwas Überzogenes
oder gar Abstruses und wer dann nicht daran glaubt,
dessen Glaube ist hinfällig. So geht´s doch
wirklich nicht! Ich denke vielmehr, dass jetzt das,
um was es dem wirklichen Jesus ging, erst richtig
losgehen kann! Dazu muss man allerdings das, was ich
in dem Text 1 „Kurzfassung“ in dem farbigen Kasten
geschrieben habe, als Ziel sehen (oder auch das im
Text 7). Ich sehe das jedenfalls als Ziel, für das
es sich lohnt, sich zu engagieren. Ich habe das
aber schon geschrieben auch wie Sie offensichtlich
dazu stehen. Ob aber der Glaube
an ein ewiges Weiterleben nach dem Tod so wichtig
ist? Schüler haben mich schon einmal kritisiert,
weil ich offensichtlich nicht daran glaube. Meine
Antwort war dann immer, dass es wohl zumindest einen
gerechten Gott gibt, also wird er mich vor der
Verdammnis wegen meines Unglaubens fragen, warum ich
nicht geglaubt habe. Na ja, und dann werde ich ihm
erzählen, dass ein solcher Glaube doch zumindest
gegen meinen gesunden Menschenverstand gewesen wäre
und dass ich das Anliegen Jesu anders interpretiert
hätte. Und dann wird er mich also weiter fragen, wie
ich das interpretiert habe und was ich dafür getan
habe, dass sich etwas in der Wirklichkeit ändert.
Und ich hoffe doch, dass ich damit, was ich dann
sage, zumindest so einigermaßen durchkommen werde.
Aber, und das habe ich den Schülern auch gesagt,
dass auch die, die an das Weiterleben glauben,
gefragt werden, warum sie daran geglaubt haben, wo
dieser Glaube doch eigentlich gegen den gesunden
Menschenverstand ist, den wir ja wohl auch von Gott
mitbekommen haben. Und die werden dann mindestens
so stottern wie ich, um ihren Glauben zu erklären.
Was ich sagen will: Selbst wenn es ein Weiterleben
nach dem Tod gibt, kommt es in jedem Fall darauf an,
was wir getan haben, damit unsere Welt besser wird. Ob Jesus
gescheitert ist? Gewiss war der Tod am Kreuz erst
einmal ein Scheitern, aber es war nicht ein
Scheitern „aus innen heraus“, weil die Idee Jesu
falsch war, sondern es war ein Scheitern durch Macht
und Gewalt von außen. Wie sagten Churchill oder auch
de Gaulle sinngemäß: „Eine verlorene Schlacht ist
noch kein verlorener Krieg. Wichtig ist der Mut
weiterzumachen.“ Und so sehe ich das mit dem Jesus
und dem Kreuz: Weiter machen und sich dabei aber
mal daran orientieren, was der wirkliche Jesus
wirklich wollte! Ich gehöre übrigens
auch zu denen, die der Überzeugung sind, dass die
große Zeit des der Jesusideologie (mir fällt kein
besseres Wort ein, denn das Wort „Christentum“ passt
schon gar nicht) noch vor uns steht – allerdings
eben derjenigen Ideologie, die sich am „wirklichen
Jesus“ orientiert! Dazu also mein
beiliegendes Faltblatt, das ich jetzt irgendwie
unters Volk bringen möchte … Vielleicht helfen Sie
mir ja dabei? Ich würde mich jedenfalls sehr freuen
– und ich denke doch, dass das im Sinn des
wirklichen Jesus wäre!!! Mit den besten
Grüßen M. P. E-Mail von P. M. G. vom 12. 5. 2022: Sehr geehrter Herr P.,
wenn ich wie Sie überzeugt wäre, dass Christus nicht auferstanden und
das NT voller Lügen und unwahren Erfindungen ist, würde ich sofort
meinen christlichen Glauben aufgeben.
Sie berufen sich auf ihren gesunden Menschenverstand, nach dem es Wunder
nicht geben könnte. Dabei gibt es doch gerade in unserer Zeit jede Menge
Wunder, die mit den modernsten Methoden der Naturwissenschaft untersucht
worden sind. In Lourdes gibt es z. B. eine Ärztekommission, die die
gemeldeten Heilungen darauf untersucht, ob es dafür eine natürliche
Erklärung geben kann.
P. Pio hat ein Mädchen, das ohne Pupillen geboren wurde, wieder sehfähig
gemacht. Dabei sind die Augen weiterhin nicht sehfähig, die Frau,Gemma
di Giorgi, sieht ohne Pupillen, was unerklärlich ist.
https://www.thecathwalk.de/2020/02/14/7-wunder-die-pater-pio-tatsaechlich-getan-hat/
Sagen Sie nicht, dass es so etwas auch in anderen Religionen gibt.
Wissenschaftlich untersuchte und geprüfte Wunder gibt es nur in der
katholischen Kirche. Mit freundlichen Grüßen
P. M. G.
Meine Antwort vom 16. 5. 2022: Beim
Bezug auf den „gesunden Menschenverstand“ ging es mir weniger darum,
dass eine Auferstehung unmöglich ist, sondern vielmehr um die Parallelen
zu den anderen Religionen und also um die offensichtlichen Plagiate im
Neuen Testament. Ich habe in meinem Schreiben vom 14.4. 22 in Punkt 9 auf die Wahrscheinlichkeitsrechnung hingewiesen. Ja, wie erklären Sie sich denn diese vielen
Parallelen? Doch
noch etwas zum Glauben an die Auferstehung: Zu einem solchen Glauben
gehört ja auch ein Glaube an ein Jüngstes Gericht, bei dem „beurteilt“
wird, wer ins Paradies darf und wer in die Hölle kommt. Und beurteilt
wird ja wohl nicht danach, wer an die Auferstehung geglaubt hat und
wer nicht, sondern danach, was der Betreffende hier auf Erden gemacht
hat. Damit bedeutet der Glaube an die Auferstehung auch immer Ängste,
nicht alles richtig gemacht zu haben. Und auch der Glaube an Wunder
induziert letztlich einen Glauben an eine überirdische Instanz, die uns
im Visier hat, und auch das bedeutet Ängste. Da nun diese Induktion mit
Ängsten vom Psychologischen her heute nicht mehr sein darf, wird
inzwischen auf das Halten von Geboten gerade im Bereich der Sexualmoral
keinen Wert mehr gelegt. Das heißt, dass im Prinzip alles egal ist, wie
ein Mensch lebt, denn das ist ja sowieso alles (außer der Pädophilie)
naturgegeben und Gott verzeiht ja sowieso alles. Wie
finden Sie das? Vielleicht verstehen Sie mich jetzt ein wenig besser,
wenn ich von daher den Glauben an die Auferstehung (wie auch den Glauben
an Wunder) lieber in den Hintergrund stelle, denn dieser Glaube ist für
die Pädagogik einer Moral gerade auch im Bereich der Sexualität
letztlich eine Sackgasse. Von daher denke ich, dass es viel besser ist,
gleich das richtige Handeln im Sinne der Gebote Gottes direkt
anzusprechen und den jungen Menschen die Gebote Gottes aus sich heraus
so schmackhaft zu machen, dass sie ihr Leben auch tatsächlich danach
gestalten – und dass wir also auf diese Indoktrination über Ängste
aufgrund eines doch sehr problematischen Auferstehungsglaubens (wie ja
auch eines Wunderglaubens!) lieber verzichten? Im
Übrigen: Die Dominikaner bekennen im Confiteor nicht nur, so viel ich
weiß, was sie an Bösem getan haben, sondern sie sprechen auch die
„omissio“ an, was sie also nicht getan haben. Also egal was man macht,
immer wieder Ängste. Doch
mal etwas anderes: Gerade in dieser Zeit kommt immer wieder zur
Sprache, wie Putin den Westen und die Staaten, die er dazu rechnet,
bekämpft, also nicht erst jetzt mit Waffen, sondern schon seit Langem
und zwar mit Desinformation, mit Lügen, mit Mord, mit Einmischung und
Verwirrung auf vielfältigste Weise. Der KGB hat niemals mit seiner
Tätigkeit aufgehört. Was
liegt also näher, den Kampf der Gegner Jesu auch einmal unter diesem
Aspekt zu sehen, dass sie ihn systematisch mit ziemlich genau denselben
Mitteln bekämpft hatten, die in unserer Zeit Putin und der KGB
anwenden, also nicht nur mit dem bekannten Mord (an Jesus)? Darüber,
dass sich solche „Mittel“ auch im NT befinden, ja dass das NT im
Wesentlichen „so ein Mittel“ ist, hat sich ganz offensichtlich bisher
kein Theologe Gedanken gemacht ... Ich denke, das sollte man wirklich
mal tun! Und
wie gesagt, mit der Verkündigung eines Glaubens an eine Auferstehung
oder auch an Wunder hätte Jesus sich ganz bestimmt keine Feinde
geschaffen, denn ein solcher Glaube tut doch nun wirklich niemandem weh
– und stützt im Grunde jedes System und auch das inhumanste. Doch
ein bewussteres Handeln der Frauen würde damals wie heute die
verhärteten Machogesellschaften, zu denen doch auch die Religionen
gehören, gehörig durcheinander bringen – und ich denke, hier kann etwas
und muss etwas gemacht werden. Ja,
mich wundert es doch sehr, dass für Sie offensichtlich überhaupt nicht
der Rede wert ist, wie ich das Engagement Jesu sehe. Für mich war er
jedenfalls mal ein richtiger Mann, wie er reagiert hatte nach dem, was
Frauen ihm erzählt haben mögen, wie sie also durch Erpressungen zu ihrem
Job gekommen waren und dann auch noch bei der Stange gehalten wurden. Und
noch etwas: Auf der Internetseite Ihrer Gemeinschaft sehe ich, wie
junge Priester von der Gemeinschaft sich gegen die Abtreibung
engagieren. Laut Statistik betreffen 58 % der Abtreibungen ledige
Frauen. Ich möchte nun nicht diesen Frauen „sündigen
Geschlechtsverkehr“ vorwerfen, doch sind gewiss viele junge Frauen oder
auch ausgesprochen junge Mädchen darunter, die einfach so in die ganze
Geschichte rein geschlittert sind, einfach weil sie es nicht besser
wussten. Ich habe jedenfalls zu diesem Problem Mädchenklassen erlebt,
in denen alle Schüler katholisch waren und die Mädchen mir glaubhaft
versicherten, dass sie nie etwas gehört hätten, dass Sex in die Ehe
gehört. Ja, hier könnte man doch etwas machen! Doch wo ist bitteschön
denn in unserer Kinder- und Jugendsakramentenlehre (also im Kommunion-
oder erst recht Firmvorbereitung) vorgesehen, dass junge Menschen
hier ein qualifiziertes und attraktives Konzept mitbekommen, nach dem
sie auch wirklich „sündenfrei“ leben können? Es geht zwar darum, dem
Bösen zu „widersagen“, doch bleibt das so diffus, was damit gemeint
ist, dass so ein Versprechen absolut wirkungslos verpufft. Ein echtes
Konzept gegen das Böse bzw. gegen die Sünde ist doch gar nicht
vorgesehen! Was wäre also, sich nicht mal gegen die Abtreibung zu
engagieren, also erst „wenn alles bereits passiert ist“, sondern für
ein Ehemodell nach dem Ideal der Kirche, dass Geschlechtsverkehr in die
Ehe gehört? Wäre das nicht erst mal unsere Aufgabe? Jedenfalls wird von
dem, was ich vorschlage, niemand schwanger.... Und ich denke, dass es
immer genügend gutwillige junge Menschen gibt, die die Kirche hier
erreichen kann Natürlich,
Sie können mir glauben, dass die alternative Sicht, auf die ich im
Laufe der (vielen) Jahre gekommen bin, auch nicht einfach für mich war,
doch ich bin auf so vieles gestoßen, manches ist auch direkt auf mich
zugekommen, dass es einfach nicht anders sein konnte als das, was ich
jetzt schreibe.
Natürlich lese ich immer wieder in Ihrem Buch über ......
und überlege, wie und warum ich zu einer anderen Sicht gekommen bin und
warum diese Sünderingeschichte in Johannes 8 für mich so bedeutsam
ist, wenn es darum geht herauszubekommen, was vor 2000 Jahren wirklich
los war. Irgendwie
muss wohl unter meinen Ahnen ein richtiger Krimineller (oder auch ein
Kriminalist?) gewesen sein, so dass ich auf Themen, die mit
Kriminalität zu tun haben könnten, ganz anders anspringe als andere
Menschen(!). Ja, warum messe ich so einer Einzelheit wie der
Sünderingeschichte so eine große Bedeutung bei? Vielleicht
wird das klarer, wenn ich eine Kriminalgeschichte kurz wiedergebe, die
ich einmal gelesen habe. Ob diese Geschichte wirklich passiert ist, weiß
ich natürlich nicht, doch ich denke, die Geschichte ist auf alle Fälle
gut. Und zwar ging es um einen Mord in einer Sauna – der Tote war
offensichtlich erstochen worden. Doch das Tatwerkzeug hätte eigentlich
gefunden werden können, doch es war nicht zu finden. Bei der genaueren
Untersuchung der Einstichstelle fiel dem Kommissar ein
Pfefferminzblatt auf, das an der Wunde klebte. Ja, wie kam das
Pfefferminzblatt da hin, und welche Bedeutung hatte es? Irgendwo fand
sich auch eine Thermoskanne. Und der Kommissar kombinierte: Da war ein
Bekannter des Ermordeten, der in einer Kohlensäurefabrik arbeitete –
und der hatte sich dort vermutlich einen Dolch bzw. eine Stichwaffe aus
gefrorener Kohlensäure gebastelt und dieses Utensil in der Thermoskanne
transportiert, in der ansonsten auch schon mal Pfefferminztee war. Daher
also das Pfefferminzblatt – und so klärte sich der Mord auf – durch ein Pfefferminzblatt... Und ich sehe nun in dieser Sünderingeschichte eben auch so eine Bedeutung – in einem ansonsten sehr nebulösen Fall. Doch wie kam es von daher zum Neuen Testament? Ich könnte mir vorstellen, dass vier „Kreise“ an der Kriminalgeschichte „Jesus von Nazareth“ beteiligt waren: 1.
Zunächst waren das die Verwandten und Freunde Jesu, die ihn wirklich
gut kannten, also etwa der Jesusbruder Jakobus. Und die hatten auch
noch im Kopf, wofür sich Jesus wirklich engagiert hatte und wollten
damit weiter machen. Doch sie hatten größte Schwierigkeiten, gegen den
„Kreis 2“ anzukommen, denn die hatten einfach das „größere Mundwerk“
und die größere Macht. Und diesen Gegnern gelang es auch, etwa den
Jesusbruder Jakobus per Justizmord auszuschalten.
2.
Und dann waren da die Gegner Jesu, zu denen auch dieser Paulus gehörte,
die sich als „Guillaumes“ unter die Jesusanhänger mischten und die von
ihren angeblichen Erlebnissen mit Jesus (auch solchen „per
Offenbarung“) berichteten – natürlich so, dass diese Erfahrungen
möglichst auch andere „Guillaumes“, die ebenfalls eingeschleust waren,
mit vehementem Anspruch auf Glaubwürdigkeit „bezeugen“ konnten. Da
dieser Kreis nun eine so große Macht hatte (wir wissen ja, wie die mit
Jesus und Jakobus umgegangen waren), traute sich irgendwann niemand vom
„Kreis 1“ mehr, etwas gegen die zu unternehmen.
3.
Doch es gab noch einige, die Jesus – etwa von seinen öffentlichen Reden
her – gut kannten und die in seinem Sinn wie die „Überlebenden von
Kreis 1“ weiter machen wollten, doch sich nicht trauten, offen gegen den
„Kreis 2“ zu opponieren, weil das einfach lebensgefährlich war. Wir
müssen uns einfach mal klar machen, dass niemand gerne Märtyrer wird,
auch vor 2000 Jahren nicht und selbst wenn es um Jesus geht. Und so
kamen sie auf eine andere Taktik: Sie machten rein äußerlich bei „Kreis
2“ mit, doch sie verfochten diese „Göttergeschichten“ so
übertrieben-deutlich, dass diese „Göttergeschichten“ so
„eindeutig-unglaublich“ waren, dass Menschen späterer Generationen, wenn
die Gefahr vorbei war, einfach darauf kommen mussten, dass diese
Geschichten Unsinn waren. Da damit allerdings das wirkliche Anliegen
Jesu nicht zur Sprache kam, gelang es irgendwie, auch noch die
Sünderingeschichte einzuschleusen, aus der man zumindest bei genauerem
Hinsehen das Anliegen Jesu sehr wohl erkennen konnte. Dass diese
späteren Generationen nun diese unglaublichen Göttergeschichten für
bare Münzen nehmen und auch noch Glaubensthesen und Dogmen daraus
machen und die Sünderingeschichte in ihrem eigentlichen Sinn dagegen
nicht beachten würden, mit so viel Blindheit und wenig geistiger Beweglichkeit rechneten sie allerdings wohl nicht.
4.
Und dann gab es sicher auch einige, die sehr gutwillig waren und aus dem, was
sie vorfanden, eine leidlich gute Religion konstruierten, ich denke
hier an das Johannesevangelium. Ja, das ist sicher sehr schön, nur mit
dem wirklichen Jesus hat auch das nichts zu tun, genauso wenig wie die
Evangelien der Synoptiker.
Was Elaine Pagels also
feststellte, war in der Frühzeit unseres Glaubens ein noch viel größeres
Durcheinander als das, was wir heute haben. Diese Erfahrung würde
meinen Eindruck bestätigen, dass es am Anfang sehr viele
unterschiedliche Ansichten über Jesus gab, worunter auch – und das ist
jetzt meine Meinung – welche von ausgesprochenen Gegnern Jesu waren,
die sich natürlich als besonders treue Anhänger Jesu ausgaben. Und da
nun alles, was aus frühester Zeit des Christentums stammt, grundsätzlich
als „Wort Gottes“ gilt, ging man damit auch nicht kritisch um, sondern
überlieferte alles gleichermaßen ehrfurchtsvoll. Daher rühren also alle
diese Unklarheiten heute. Dabei wäre alles ganz einfach, wenn man Jesus
endlich mal als Kämpfer gegen die Mafia seiner Zeit sehen würde und
dass in den Überlieferungen auch Texte von Gegnern Jesu sind, die
überhaupt nichts mit Jesus zu tun haben und die nur den Zweck haben, die
Erinnerung an den wirklichen Jesus auszulöschen. Und
noch etwas: Schon vor ziemlich langer Zeit unterhielt ich mich einmal
mit einem Pfarrer über das Problem „Glaube und Sexualität“. Irgendwann
kam der Pfarrer mit seiner Meinung heraus: „Der ganze Sittenverfall
heute kommt doch nur daher, weil die Beichte aus der Mode gekommen ist.“
Ich war darauf etwas platt: Der Pfarrer, der sich gewiss für
gut-katholisch-rechtgläubig hielt, hatte überhaupt nicht begriffen,
dass „Beichte“ doch erst immer infrage kommt, wenn „schon alles
passiert“ ist, wenn der „Sittenverfall“ bei einem einzelnen Menschen
schon angefangen hat, also im Nachhinein. Über die Möglichkeit einer
Pädagogik der Prophylaxe, also im Vorfeld einen Unterricht in der
Richtung zu gestalten, dass die „Sünden“ und damit der „Einstieg in den
Sittenverfall“ gar nicht erst passieren, fehlte ihm offensichtlich
jegliche Vorstellungskraft. Also wusste er auch gar nicht, wovon ich
redete – und das soll „gut-katholisch-rechtgläubig“ sein? Für mich ist
eine solche Einstellung jedenfalls Sektenniveau, die Sektenleute kommen
doch auch immer mit der „Umkehr zu Gott“ oder auch mit der „Wiedergeburt
nach einem verkorksten Leben“ usw., also wenn man erst einmal einen
falschen Weg gegangen ist. Zumindest ist dieses „Umkehrdenken“ für mich
eher Paulusidiologie, während das „Gleich-richtig-Machen“
„Jesusideologie“ ist. Natürlich, so einfach schüttelt man eine solche
„Gleich-richtig-machen-Pädagogik“ auch nicht aus dem Ärmel, so wie auch
ein Impfstoff gegen irgendwelche Krankheiten wie etwa Covid auch nicht
so leicht gefunden werden kann. Vor allem fehlt uns heute hier jegliche
Erfahrung, wie es richtig zu machen ist, weil dieser
„Gleich-alles-richtig-machen-Impfstoff“ nie das Ziel einer (kirchlichen)
Pädagogik war... 2. Mailwechsel (April 2022) mit einer alten Freundin, die durch ihren Mann zum Kontakt mit meinem Konzept und dann auch mit mir gekommen ist:
Lieber M., Liebe Ch, natürlich denke ich intensiv nach, warum ich zu diesem jetzigen Ergebnis wie bei dem Text „Ich nenne es Mondbaden“ gekommen bin. Deine Worte „Kind Gottes“, „nach dem Bild Gottes“, „Reinheit“, „Körper und Geist“, „dem anderen mit Respekt dienen“, „Körper als Tempel Gottes“ und dann auch das Gegenteil: "selbstbezogene Begierde", "jemanden verführen" usw. sind alle wunderschön und auch richtig, doch das Problem ist immer die Praxis, welche konkrete Handlungen sind richtig und welche falsch? Ja, was ist, wenn alle diese hohen Ideale bei jungen Menschen einfach nicht ankommen, denn wenn die nicht wollen, dann wollen die eben nicht. Da kann man noch so schön reden. Was die brauchen, muss irgendetwas Praktikables sein, bei dem sie nicht durch hohe Worte verschreckt werden. Ja, die "hohen Worte" muss ich als Lehrer Hinterkopf haben und ich muss den jungen Leuten von daher einen Umgang mit der Sexualität schmackhaft machen, der diesen hohen Worten entspricht, aber ich muss diese hohen Worte deswegen nicht an die große Glocke hängen. Kurz was ich dazu im Unterricht erlebt hatte: Irgendwann bekam ich mit, dass die Mädchen offensichtlich nur aus dem Grund mit dem Geschlechtsverkehr anfangen, um „es“ hinter sich zu haben. Ich hatte das nie verstanden, weil ich doch die Jungfernschaft für einen sehr hohen Wert hielt, den frau doch nicht leichtfertig weg wirft. Doch so langsam bin ich drauf gekommen: Die (allermeisten) Mädchen, auch solche, die ich eigentlich für sehr brav und niveauvoll halte, sehen das mit dem „hohen Wert“ völlig anders als ich, für sie ist die Jungfernschaft nur eine altmodische Angelegenheit, die schließlich nur dazu führt, dass sie an den falschen Partner geraten und also – so wie sie es meinen – reinfallen. Denn wenn sie mit der Jungfräulichkeit in die Ehe gehen, dann stellt sich sicher bald heraus, dass der Partner nichts taugt, doch dann sind sie an den gebunden. Also müssen sie vorher probieren – auch den Sex. Und weil alle sagen, dass der erste Partner sowieso nichts ist, geben sie sich auch keine große Mühe, sich einen solchen näher anzusehen. Also nehmen sie, "was kommt und sich anbietet". Ja, auf was sollte frau überhaupt achten? Da ist also in den meisten Fällen überhaupt keine Verführung der Mädchen durch die Jungen, sondern die Mädchen sind die treibenden Kräfte. Die Jungfernschaft wird von den Mädchen nur als Last empfunden, die frau einfach nur los werden möchte, weil sie sie ihrer Meinung nach irgendwie am richtigen Leben hindert. So oder so ähnlich muss es wohl sein – und das würde auch erklären, was die Mädchen dazu treibt, von sich aus die Jungfräulichkeit aufzugeben und mit Geschlechtsverkehrbeziehungen anzufangen! Das hieße auch, dass all diese Idealisiererei einer hohen Reinheit für eine echte Moral im Grunde völlig kontraproduktiv ist. Doch warum hatten jetzt die vier bzw.
eher drei
Mädchen, mit denen ich mich in den letzten Jahren genauer über mein
Konzept unterhalten hatte, also zwei moslemische Studentinnen in
Marokko, ein Hindumädchen in Bali und schließlich eine norddeutsche
Abiturientin aus Norddeutschland, die ich in Lima/Peru traf, solche
leuchtenden Augen? Bei den marokkanischen Studentinnen hatte mich
irgendwie der Teufel geritten ("die kennen mich ja nicht und werden mich
nie wieder sehen, also ist doch egal, was sie über mich denken"), als
ich damit anfing, dass meine intelligentesten Schülerinnen
Marokkanerinnen waren und was die also besonders interessiert hatte. Das
war dann eben die Idee von der Überwindung der Scham und von der
Möglichkeit, den Orgasmus zu testen ohne Penetration. Und zu meiner
Verblüffung stieß ich offensichtlich gerade bei der Studentin mit dem
Hidschab auf voll-positive Resonanz. Besonders gut erinnere ich mich dann aber an die
Abiturientin, mit der ich einen ganzen Nachmittag zusammen war. Ich
hatte also wieder von meinem Unterricht angefangen, wie vor 2000 Jahren
Frauen mit der Androhung der Steinigung zur Prostitution erpresst
wurden, wenn sie sich nicht fügten – und wie das auch heute immer noch gegen die wirkliche Moral läuft,
indem Mädchen zu einer Scheinmoral der Scham und nicht zu einer echten Moral
vom Bewusstsein her manipuliert werden. Um anzuzeigen,
wie man auch noch vor der Ehe zusammen sein könnte ohne Penetration, hatte ich Finger ineinander verschränkt.
Doch da war zunächst eine ablehnende Geste von ihr, offensichtlich fand
sie das gar nicht akzeptabel. Doch als ich dann sagte „Wer alles
verbietet, der erreicht nur,
dass schließlich alles gemacht wird“, da hellte sich ihr Gesicht
blitzartig auf und ab da war sie offensichtlich total auf meiner
Linie – und je länger wir uns unterhielten, desto mehr! Und über
was haben wir uns noch alles unterhalten, etwa auch, warum den
Mädchen von keinem erzählt wird, wie es auch ohne Penetration geht.
Und dass wir eben auch heute noch in einer zutiefst frauenfeindlichen
Gesellschaft leben, man will etwa gar nicht, dass Mädchen gerade hier
wirklich lebensklug handeln. Das ist wohl der tiefste Grund, warum die Mädchen so sind, wie sie sind ... Liebe Grüße M Lieber M.! Was mich an Deiner Argumentation
verwundert, dass ich nie solche Mädchen getroffen habe, die so sind, wie
Du sie mir schilderst. LG Ch. Liebe Ch.! Ich denke, dass der Grund hierfür ein
ganz einfacher ist: Du bist eine Frau und ich bin ein Mann. Und in
irgendeiner Weise wirkst Du auf Mädchen, auch und gerade wenn sie Dich
sehr mögen, immer irgendwie als Gouvernante, gegenüber der sie keinen
schlechten Eindruck machen wollen, also zeigen sie nicht, was sie
wirklich denken und wollen, sondern sie spüren genau, was Du Dir unter
Moral vorstellst und wollen dann auch genau so sein. Das geschieht aber
im Allgemeinen nicht bewusst, sondern völlig unbewusst. Da habe ich
hier
als Mann ein absoluten Vorteil, vor allem wenn ich in einem größeren
Zusammenhang (etwa von einem realistischen Jesusbild her) auf "so etwas"
zu sprechen komme: Wenn ich den Mädchen also vom
"Mondbaden" erzähle, dann spüren die, dass ich hier etwas deswegen
erzähle, weil ich das auch gerne hätte und dass wir also irgendwo auf
gleicher Ebene sind, was die Moral betrifft. Und dazu wirke ich in
gewisser
Weise auch absolut gefahrlos für sie, also öffnen sie sich und sind mir
gegenüber irgendwie ehrlicher. Daher habe ich von den Mädchen einen
völlig anderen Eindruck als Du. Doch sie sind deswegen absolut nicht unmoralisch, ich habe eben nur die Moral angesprochen, die sie wollen! So denke ich, dass der Grund für die leuchtenden Augen der war: Auch die Abiturientin dachte ursprünglich so wie die Mädchen, von denen ich gerade erzählt habe, dass frau also vor der Ehe den Geschlechtsverkehr ausprobieren müsste, und durchaus auch mit mehreren Partnern. Doch im Grunde ihres Herzens war sie damit gar nicht einverstanden, in gewisser Weise wäre sie sogar offen für genau die Ehemoral, die zu unserem Glauben gehört, ob sie nun gläubig ist oder nicht. Doch unsere Glaubensverkündiger reden ja nicht mehr darüber und auch sonst scheint eine bewusste Ehemoral aus der Mode zu sein. Allerdings war ihr diese Einstellung, erst mal „herum zu probieren“, doch nicht geheuer, eigentlich entsprach das gar nicht ihrer Moral, nach der es doch das Natürlichste ist, dass das Eindringen in die Ehe gehört, auch weil frau dabei nun einmal Kinder bekommen kann. Doch weil alle es so sagten, dass es nun einmal sein müsste, und auch niemand plausible Gründe dagegen äußerte, hatte auch sie irgendwann angefangen, daran zu glauben. Auch sah sie keine andere Möglichkeit, es war ihr wie in einer Zwickmühle. Doch sie hatte offensichtlich noch nicht damit angefangen, vermutlich weil da keine Gelegenheit war, vielleicht auch weil sie an ihre Weltreise dachte und die ihr erst einmal wichtiger war. Und jetzt kam ich mit einer alternativen Idee – eben mit der „Mondbaden-Beziehung“, wie man also die Lust der Sexualität und Moral miteinander verknüpfen kann – und auch noch eine Praxis der Sexualität, mit der frau weitgehend unverbindlich herausbekommen kann, ob der Orgasmus klappt. Und da war es, als ob ich eine Last von ihr genommen hatte – ja, das wäre eine Idee, eine hohe Moral mit den "Anforderungen des Lebens" zu verbinden! Daher dann ihre leuchtenden Augen! Und jetzt erinnere ich mich auch an die
Schülerin, ein nettes braves Mädchen, die einmal nach einer Stunde zu
mir kam, als ich gerade
beim Klassenbucheintrag war, und mir von ihrem Termin beim Frauenarzt
erzählte, und sie dann auf meine Nachfrage offen legte, dass sie
sich die Pille verschreiben lassen wollte. Ich hatte im weiteren
Gespräch dann überhaupt nicht begriffen, um was es ihr ging, doch
jetzt weiß ich es, auch sie wollte „es“ einfach "hinter sich" haben und
sie sah also die Zeit gekommen, endlich "damit" anzufangen. Doch war auch sie im Grunde ihres Herzens
damit gar
nicht einverstanden und wollte sich bei mir noch einmal versichern,
dass es richtig war, was sie da vor hatte. Leider hatte ich ihre
Not wegen einer diesmal wirklich schweren Last gar nicht gesehen –
und dass sie genau
so eine Alternative gebraucht hätte, die ich jetzt vor allem diesem
norddeutschen Mädchen eröffnet hatte. Doch ich war damals einfach
noch nicht so weit, ich war zu verklemmt und hatte auch ein ziemlich
falsches Bild von den Mädchen und den Gründen, warum sie mit dem Sex
anfangen, und alles, was ich hatte,
war eine Ahnung, aber wie ich es hätte richtig machen sollen? Ja, darauf
bin ich erst lange nach meiner Verrentung gekommen – angefangen
hatte das mit der marokkanischen Studentin auf einer Bank in einem
Park am Rande von Meknes in Marokko - im Grunde aus einer Laune von mir heraus! Ob die „leuchtenden Augen“ aber
vielleicht an meiner Person lagen, ob es hier also zu so etwas wie zu
einer Verliebtheit zu mir gekommen war - man muss ja immer an alles
Mögliche und Unmögliche denken? Doch ist das eher sehr unwahrscheinlich, denn
ich bin ein alter Mann, bei der Begegnung mit der norddeutschen
Abiturientin war ich knapp 78, und bei den beiden anderen „Mädchen“ war
ich nur wenige Jahre jünger. Die leuchtenden Augen können also
nicht an meiner Person gelegen haben, sondern sie müssen an den "anderen
Ideen" gelegen haben, die meine jungen Gesprächspartnerinnen so gut
fanden!
Natürlich, die Mädchen können auch aus
anderen Gründen anfangen, etwa aus Verliebtheit oder wegen einer
Verführung. Doch ich denke, es schadet nichts, wenn wir uns auf alle
Fälle einmal um die kümmern, die aus Not "damit" anfangen - und
vielleicht finden dann auch die anderen Gefallen am
"Mondbaden-Verfahren"? Und daher gehe ich diesen „Weg der anderen Ideen“ jetzt weiter, so würde ich allen meinen Schülern heute das Interview vom Mondbaden vorlegen – und ihnen so eine „Mondbaden-Praxis“ empfehlen. Siehe bitte mal die Mädchen unter diesem Aspekt – auch Deine Tochter! Vielleicht solltest Du doch mal mit ihr über meine Texte reden? LG M
danke für diese Klarstellung. In dem Fall, dass jemand ausprobieren möchte, ob der Partner der richtige ist, und nicht weiß, wie er die Führung Gottes spüren kann, hat deine Methode natürlich viele Vorteile. Sie kann unter Umständen auch helfen, die eigenen Wünsche zu kontrollieren und mehr Selbstkontrolle zu erlangen, was sehr wichtig ist, bevor man eine Partnerschaft eingeht. Meiner Meinung nach hinterlässt diese Art von Erfahrung aber auch Verletzungen, wenn man sie falsch anwendet. Natürlich weniger als in einer klassischen Beziehung, aber man kann leider auch anfangen, solche Erfahrungen zu sammeln, ungesunde Freuden daraus zu ziehen, anfangen zu vergleichen. Das kann auch dazu führen, dass man Single bleibt und immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen ist. Für mich ist eine gute Paarbeziehung nur möglich, wenn beide den Willen haben, ein besserer Mensch zu werden. Arbeite an deinen Fehlern und Problemen. Es bringt nichts, für jedes Problem immer eine neue Person zu suchen, denn oft liegen die Probleme in einem selbst. LG Ch Liebe Ch, ich denke, Du denkst hier viel zu viel! Natürlich dürfte es bisweilen auch hier Verletzungen geben, doch es sind gemessen was ansonsten so passiert, doch nur kleine Verletzungen , und die gehören nun einmal zum Leben – und ich denke, dass die Verletzungen hier leichter heilbar sind, weil frau sich ja etwa keine Vorwürfe machen muss, dumm und lediglich Sexobjekt (oder vielleicht deutlicher „Fickobjekt“, denn „Sexobjekt“ kann alles Mögliche sein und muss nicht unbedingt etwas mit Penetration zu tun haben) für den anderen gewesen zu sein. Das ist gewiss völlig anders als beim bisherigen "Verfahren mit Penetration". Und vor allem schauen die Mädchen beim „Mondbaden-Verfahren“ nun einmal schon viel genauer hin und nutzen dabei ihre weibliche Intelligenz, sie wollen sich ja vergewissern, ob es auch beim „Mondbaden“ tatsächlich bleibt und ob sie sich also so richtig fallen lassen können. Und ein Mädchen wird dabei unter Umständen schon so genau hinsehen, dass der erste Partner vielleicht sogar gleich der Richtige ist! Und wenn es dann doch nicht der richtige ist, dann kann sie bei dem nächsten voll von vorne anfangen - ohne sich Vorwürfe zu machen und etwas verbergen zu müssen! LG M |